Sonntag, 22. September 2019

Konzertbericht: Refused in Münster

Am Abend verlasse ich also frühzeitig das Festival auf dem Schlossplatz und mache mich auf den Weg zum Skaters Palace. Obwohl ich erst kurz nach Einlassbeginn da bin und mir in aller Ruhe das Merch anschaue, ergattere ich am Ende noch ein Plätzchen in der ersten Reihe. Voll wird es erst kurz vor Veranstaltungsbeginn, Ausverkauft ist das Konzert an diesem Abend jedoch nicht.

Als Support stehen an diesem Abend The Pearl Harts auf dem Programm. Die Band besteht nur aus zwei Mitgliedern - einer Schlagzeugerin sowie einer Sängerin und Gitarristin - rockt jedoch mehr als so manche vielköpfige Band, die ich bisher live gesehen habe. Beide Frauen strahlen eine coole Lässigkeit aus und füllen den Raum mit ihrer Präsenz und ihrem Sound voll aus. Die Aufmerksamkeit des Publikums ist ihnen während des gesamten Auftritts sicher. Ein wirklich imponierendes Konzert!


Die Wartezeit, bis die Headliner Refused die Bühne betreten, zieht sich dann leider ziemlich, dafür brechen die Schweden dann aber auch mit gewohnter Heftigkeit über die Leute herein. Sänger Dennis hält sich bis auf eine längere Rede zu Politik und Zeitgeist mit den Ansagen auffällig zurück, dafür gibt es den Sound von Refused quasi nonstop. Knapp eine Stunde geben Band und Publikum alles, Hits wie "Rather Be Dead" und natürlich "New Noise" dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie Stücke vom derzeit noch aktuellen Album "Freedom". Außerdem machen zwei neue Songs, "Blood Red" und "Economy Of Death" richtig Lust auf das neue Album, welches im Oktober erscheinen soll. Beide Lieder gehen richtig gut nach vorne, wie man es von Refused ja auch nicht anders erwartet hätte.

Und plötzlich, viel zu schnell, ist das Konzert dann auch schon vorbei. Refused verlassen die Bühne mit einem Knall, dem frenetisch gefeierten "New Noise" folgen weder Zugabe noch Abschiedsworte. Das ist heute so niemand mehr gewohnt, auf dem Weg aus der Halle höre ich viel geäußerten Unmut. So geht ein eigentlich großartiges Konzert leider mit gemischten Gefühlen zu Ende. Bereut habe ich den Besuch trotzdem nicht.