Dienstag, 30. Dezember 2014

Meine Musik des Jahres 2014

Auch in diesem Jahr, das nun fast komplett hinter uns liegt, gab es wieder einen ganzen Haufen Musik-Neuerscheinungen, die es wert waren, ihnen ein Ohr zu leihen. Nach langem Hin - und Herüberlegen habe ich noch meine Favoritenliste erstellt. Hier ist sie:


Da ich mich nicht auf eine Rangfolge festlegen möchte, werde ich sie nun einfach alphabetisch aufzählen. Die Rezensionen folgen dann so nach und nach in den nächsten Tagen/Wochen, je nachdem, wieviel Zeit ich habe. Ab nächsten Jahr werde ich dann (so habe ich mir zumindest vorgenommen) auch häufiger Alben vorstellen. Neuerscheinungen wie auch ältere, die mir persönlich am Herzen liegen. 

Aber hier nun wirklich erst einmal die Liste mit der für mich besten neuen Musik des Jahres: 

Alben: 











Live-Album:


Musik-DVD:


Die Liste ist natürlich vollkommen subjektiv und meinen aktuellen Hörgewohnheiten gemäß ziemlich Folk- und Mittelalter-lastig. :)

Die Rezensionen werde ich nach und nach mit ihrem Erscheinen hier verlinken.

Fahndung nach Augustus - Besuch in der aktuellen Wanderausstellung in Aachen

Am Sonntag habe ich mich zusammen mit meiner Mutter schon zum zweiten Mal in diesem Jahr ins neueröffnete Centre Charlemagne nach Aachen begeben. Anlass dieses Mal war eine derzeit gastierende Ausstellung mit dem klangvollen Namen "Fahndung nach Augustus - Suche nach den Wurzeln der Euregio".

Erarbeitet wurde die Ausstellung von einer deutsch-niederländischen Wissenschaftsgruppe, die auf den Namen "Euregionale Vicusgruppe" hört und aus Archäologen, Historikern und Museumsleuten besteht. Gegründet wurde die Gruppe mit der Absicht, die Geschichte der vier heutigen Städte Aachen, Maastricht, Heerlen und Jülich zu untersuchen, die alle aus einstigen römischen Siedlungen hervorgegangen sind.

Die bisherigen Ergebnisse ihrer Untersuchungen kann man nun eben in der momentan in Aachen befindlichen Ausstellung bestaunen.
Doch warum Augustus? Zunächst einmal, weil sich dessen Tod dieses Jahr zum 2000. Mal jährt und man als überaus bedeutende historische Persönlichkeit aus diesem Anlass sicher eine Ausstellung verdient hat.
Doch es gibt noch einen anderen Grund: Die Wissenschaftler sind in ihren Untersuchungen nämlich zu dem Schluss gekommen, dass alle vier vorgestellten Städte mit großer Wahrscheinlichkeit auf Siedlungen aus augusteischer Zeit zurückgehen.

Wie sie zu diesem Schluss gekommen sind und wer Kaiser Augustus eigentlich war, darüber gibt die Ausstellung Auskunft.
So werden verschiedenste Funde aus allen Zeiten präsentiert, die den großen Imperator darstellen. Da gibt es Keramik, Fibeln, Münzen und noch vieles mehr zu bestaunen. Ein Film informiert zudem über die Kleidung und Ausrüstung eines römischen Soldaten zu Augustus' Zeit.
Außerdem erhalten Besucher einen Einblick in die Arbeit von Archäologen. So wird beispielsweise das Verfahren der Dendrochronologie erklärt, mit dessen Hilfe sich Funde aus Holz sehr genau datieren lassen.

Wem das bloße Schlendern durch die sehr interessante Ausstellung zu wenig ist, für den hat man sich im Centre Charlemagne noch etwas ganz besonders einfallen lassen:
Bei Betreten der Wechselausstellung finden Besucher einen Stapel mit kleinen Broschüren vor, die den Titel "Wer wird Imperator?" tragen. Beim Aufklappen erwartet sie dann ein 18 Fragen umfassendes Quiz. Die Fragen sind knifflig, aber alle mit Hilfe der Ausstellungsstücke und deren Begleittexten zu beantworten. Eine wirklich schöne Idee für ungeduldige Kinder, aber auch für Erwachsene, da man so auf einige Besonderheiten der ausgestellten Stücke gestoßen wird, die man sonst vielleicht übersehen hätte.

Wer das mindestens zur Hälfte gelöste Quiz am Ende des Museumsbesuches abgibt, der hat die Möglichkeit an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Wir haben unseres vollständig ausgefüllt aber als Erinnerungsstück mit nach Hause genommen:


Die überaus lohnenswerte Ausstellung gibt es noch bis zum 11. Januar 2015 im Centre Charlemagne in Aachen zu sehen. Danach zieht sie weiter in andere Museen nach Heerlen, Jülich und Maastricht.
Die Tickets in Aachen kosten 5, ermäßigt 3 Euro. Im Centre Charlemagne befindet sich neben der Augustus-Ausstellung auch noch eine sehenswerte Dauerausstellung zur Aachener Stadtgeschichte.

Weihnachtsmarkt-Ausbeute

Einen kleinen Nachtrag zum Weihnachtsmarkt in Telgte kann ich mir nun doch nicht verkneifen, einfach weil ich mich so sehr darüber gefreut habe (und mich noch immer daran erfreue). Beim Stand von Miroque, der Besuchern größerer Mittelaltermärkte - und Festivals sicherlich bekannt ist, gab es in Telgte nämlich einen Ausverkauf. Bücher, CDs, DVDs - alles gab es zu unglaublichen Spottpreisen. Ich habe natürlich auch ordentlich zugeschlagen, und das hier ist meine Ausbeute:


 Alles zusammen gab es für 9 Euro. Ich bin immernoch ganz happy! :D

Montag, 29. Dezember 2014

Riesenspaß im Bällebad - der Mittelalter-Lichterweihnachtsmarkt in Telgte, 4. Wochenende

Am 4. Advent ging es für mich ein letztes Mal zum Mittelalter-Lichterweihnachtsmarkt nach Telgte.
Das Wetter zeigte sich an diesem Sonntag mal wieder von seiner fiesesten Seite. So begleitete die Besucher den ganzen Tag über ein fieser Nieselregen. Für uns hatte das Ganze aber auch etwas Gutes: Das große Bällchenbad auf dem Gelände war zeitweise ganz leer, so dass auch wir übergroßen Spielkinder uns darin vergnügen konnten. Auch mit Mitte 20 macht es noch riesigen Spaß, mit Anlauf in die kleinen, goldenen Bällchen abzutauchen! :D

Gekommen waren wir natürlich aus musikalischen Gründen, nämlich wegen Versengold. Die Bremer Jungs spielten auch an diesem letzten Adventswochenende wieder ihren herrlich tanzbaren Folk mit intelligenten und witzigen Texten und trotzen dabei zwei Tagen der Kälte und dem miesen Wetter.



Das erste Konzert des Tages gestalteten sie sogar als Wunschkonzert und auch beim abschließenden Abendkonzert gab es eine schöne Überraschung. Dort nämlich performten sie mit Unterstützung von Martin von den Cobblestones, die an diesem Wochenende ebenfalls spielten, den Song "Allschön die Maid" - ein Song, den sie sonst fast gar nicht live spielen! Das ganze war wirklich witzig, was auch noch von den leichten, aber gut überdeckten Textschwächen von Sänger Snorre verstärkt wurde. :D
Hier gibt es ein Video von dem Auftritt:



Auch die Cobblestones schauten wir uns an diesem Tag mal wieder an. Ich muss ja zugeben, dass ich um diese Band, obwohl sie sehr soliden Irish Folk spielen, im Sommer eher einen weiten Bogen gemacht habe. Es ist nämlich so... die Herren haben da eine Angewohnheit, die mich und meine Freunde nach spätestens drei Liedern beginnt in den Wahnsinn zu treiben. Und zwar prosten sie sich, anderen, der Welt und weiß-der-Geier-wem-sonst-noch nach jeden Lied zu. Auf Irisch. Sláinte! Irgendwann kann ich das einfach nicht mehr ertragen, so Leid es mir tut. Bei den recht kurzen Weihnachtsmarkt-Sets ging es dann aber gerade noch so. :D

Da Telgte ein ziemlich konservatives Örtchen ist, galt es wie an jedem Tag auch eine Mittagspause zu überbrücken, in der keine Musik gespielt wurde. Diese verbrachten wir in einem der großen Zelte mit einem netten Würfelspiel.

Irgendwann später mussten wir uns dann zwangsläufig auf Nahrungssuche begeben. Noch verwöhnt von der riesigen Auswahl am Vortag in Hannover fiel und das gar nicht so leicht. Eigentlich hatte ich mich unheimlich auf die von mir angedachteFalafeltasche mit Salat gefreut - wie groß war dann die Enttäuschung, als ich feststellen musste, dass es diese plötzlich nicht mehr gab! Ich hoffe immer noch inständig, dass das keine dauerhafte Änderung ist, denn ich würde dieses Gericht sehr vermissen. Letzten Endes entschied ich mich dann für ein Lachsbrötchen mit Meerrettich - ebenfalls sehr lecker!

Nach dem letzten Set von Versengold beendeten wir ziemlich wehmütig unseren Besuch in Telgte, mit dem Wissen, dass nun die lange, lange Winterpause beginnt. Ein Vierteljahr ohne Mittelaltermärkte, die ansonsten so sehr meine Wochenenden bestimmen. Der Gedanke deprimiert mich schon jetzt! :D

Doch immerhin war der Lichter-Weihnachtsmarkt in Telgte wie in jedem Jahr wieder ein würdiger Jahresabschluss und ich freue mich jetzt schon darauf, wenn wir uns in der kommenden Saison alle wiedersehen!

Weihnachten zwischen Finnland und der Karibik - Besuch im historischen Dorf in Hannover

Ich hatte ja erwähnt, dass da noch ein paar vorweihnachtliche Erlebnisberichte ausstehen: Und hier kommt dann auch endlich mal der erste.

Am Samstag des letzten Adventswochenendes verschlug es mich und eine Freundinnämlich nach Hannover, in das historische Dorf am Leineufer.

Trotz großer Vorfreude fragte ich mich morgens um sechs, als der Wecker klingelte, jedoch zunächst einmal: sind wir eigentlich verrückt? Aber der Weg nach Hannover ist weit, und es muss sich ja auch lohnen, also verließen wir tatsächlich zunächst einmal das Bett und später dann sogar das Haus, um uns auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Erstaunlicherweise war uns das Schicksal sogar einmal hold und wir erreichten trotz minimaler Umsteigezeit unseren angestrebten Anschlusszug, der uns direkt nach Hannover bringen sollte.

Die Fahrt verlief soweit auch problemlos, nur einen kleinen Disput mit einer zickigen Dame, die sich mit ihrem Sohn zu uns setzen wollte, galt es auszustehen: Sie fragte, ob die Plätze frei seien, meine Begleitung antwortete mit "Ja". Das hatte die gute Frau aber wohl nicht gehört, und anscheinend waren wir ihr beim Freiräumen der Sitze auch nicht schnell genug (sowas dauert eben mit Winterklamotten und Gepäck für einen ganzen Tag draußen!), jedenfalls fing sie sofort zu zetern an, wir seien unfreundlich und man solle sich besser nicht mit ihr anlegen. Woraufhin ich bedauerlicherweise ein wenig lachen musste. Immerhin war sie dann still, vermutlich beleidigt, weil wir ihre Drohung nicht ernst nahmen... Mir soll's egal sein, aber manche Leute sind echt verdammt unentspannt, gerade vor Weihnachten. ^^

Kurz nach 11 erreichten wir wie geplant Hannover. Ich war vorher noch nie dort gewesen (außer in den Herrenhäuser Gärten), fand aber, dass die Stadt auf den ersten Blick sympathisch wirkte. In der Einkaufspassage sahen wir eine riesige Weihnachtspyramide, die irgendwie ziemlich beeindruckend wirkte:


Nachdem wir diese eingehend betrachtet hatten, machten wir uns auf den Weg zum historischen Dorf am Leineufer und schauten uns dort einmal um. Der Begriff "Dorf" hatte bei uns eigentlich etwas andere Assoziationen geweckt, denn eigentlich handelte es sich eher um einen historischen Weihnachtsmarkt mit Ständen und Buden aus Holz. Aber es gab dafür wirklich schöne Stände, auch mit tollen Geschenkideen für Weihnachten.

Direkt neben dem historischen Dorf gab es noch einen finnischen Weihnachtsmarkt, den wir uns auch unbedingt anschauen wollten. Dieser war zwar sehr klein, aber auch wirklich fein. Dort gab es einige kulinarische Spezialitäten, die wir unbedingt probieren mussten. Da wäre zunächst einmal der Glöggi, also finnische (Beeren-)Glühwein, wobei wir uns an die alkoholfreie Variante für Kinder hielten. Unheimlich lecker!

Zum Essen wählten wir zunächst kaelische Piroggen, gefüllt mit Milchreis. Das klingt im ersten Moment vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, war aber auch total lecker. So sahen sie aus:


Als Hauptspeise wagten wir uns jedoch an dunkles Brot mit Rentierfleisch und Käse überbacken und mit Preiselbeersauce abgerundet. Mir läuft noch heute das Wasser im Mund zusammen, wenn ich daran denke! :D

Einer der Hauptgründe für unseren Besuch an jenem Wochenende war jedoch einmal wieder musikalischer Natur und spielte im historischen Dorf auf, wohin wir uns deswegen auch bald zurückbegaben. Unsere Lieblingspiraten von Ye Banished Privateers waren nämlich an diesem Wochenende extra aus dem hohen Norden Schwedens angereist, um ein wenig karibisches Flair auf dem Markt zu verbreiten.

Das Wetter war ihnen und uns leider überhaupt nicht hold: Kurz vor dem ersten Auftritt ging ein richtig fieser Graupelschauer mit kräftigen Windböen nieder, der die Bühne vorübergehend unbespielbar machte und auch sonst einige Schäden verursachte. Doch die Privateers wären wohl kaum die coolsten Piraten weit uns breit, hätten sie sich davon beeindrucken lassen. Die Bande schnappte sich ihre Instrumente und spielte einfach unverstärkt an der Taverne, bis die Bühne zum dritten Auftritt wieder funktionstüchtig war.

Da ich selber keine besonders brauchbaren Bilder von der Band gemacht habe, gibt es stattdessen ein schönes Video von Freunden, jedoch an einem anderen Tag gemacht:



Den letzten Auftritt der Band an jenem Tag sahen wir leider gar nicht mehr. Wir waren nass, durchgefroren und müde und wussten, dass eine lange Rückfahrt vor uns liegt. Auf der Rückfahrt klappte dann bahntechnisch leider auch gar nichts mehr, weswegen wir trotzdem erst zu Hause ankamen, als es längst Zeit zum Schlafen war - denn am nächsten Tag wartete gleich der nächste Weihnachtsmarkt auf uns. Aber davon später mehr. :)

Sonntag, 28. Dezember 2014

Zurück aus der Weihnachtspause

Und schon ist es wieder vorbei, das Weihnachtsfest. Wie jedes Jahr kommt es mir am Jahresende so vor, als renne die Zeit jetzt ganz besonders schnell. Schon sind wir Mitten in den Rauhnächten und Silvester steht vor der Tür. Ich hoffe, ihr hattet alle frohe Weihnachten und genießt die Zeit zwischen den Jahren!

Heiligabend verlief bei mir eigentlich wie jedes Jahr: Feier im kleinen Familienkreis, also Eltern, Katzen, Kaninchen und ich. Die näheren Verwandten wohnen alle am anderen Ende Deutschlands, größtenteils in der Gegend um Wittenberg, wo auch ich geboren bin - und wer will im Winter an Weihnachten schon so weite Strecken zurücklegen?
Am Tage wurde der Baum geschmückt (dieses jahr ausnahmsweise von mir allein, weil mein Vater ausgerechnet an diesem Tag noch einen Termin im Krankenhaus hatte), Nachmittags gab es dann das traditionelle Weihnachtsessen: Würstchen & Kartoffelsalat! :D

Gegen Abend war es dann natürlich auch Zeit für die Bescherung. Ich habe einige superschöne Bücher bekommen, von denen mein persönlicher Favorit auf den Titel "VogelWild" hört - ein wundervoller Bildband von vier renommierten finnischen Vogelfotografen. Ich fotografiere ja selber liebend gerne Vögel, so gut das eben mit meiner Kamera geht (und ich finde, dafür dass ich keine Spiegelreflexkamera besitze, geht es mit meiner geliebten Nikon Coolpix L820 doch ziemlich zufriedenstellend ;) ).

Ausklingen lassen haben wir den Heiligabend dann mit dem alle Jahre wiederkehrenden Ritual einer bestimmten Weihnachts-CD, nämlich "Warten aufs Christkind" von den Roten Rosen. :D Die gehört bei uns seit ihrem Erscheinen einfach zum Weihnachtsfest dazu, wie bei anderen Familien der Kirchgang.

Ich denke, fast jeder erinnert sich wohl an dieses Lied aus besagtem Album:


Zu den beiden Weihnachtsfeiertagen weiß ich nicht viel zu erzählen. Das Wetter war hier eher mäßig, weswegen ich die meiste Zeit zu Hause verbracht habe und es genossen habe, endlich einfach mal Zeit zum Lesen und zum Keyboardspielen zu haben und sämtliche lästige Pflichten zu ignorieren. Und natürlich gab es viel leckeres Essen, das gehört ja nun auch irgendwie dazu.

So sah also mein Weihnachtsfest aus. Ich hoffe, ihr wart mit eurem ähnlich glücklich wie ich mit meinem. :)

Dienstag, 23. Dezember 2014

Frohe Weihnachten!

Hallo zusammen!

Ich möchte euch allen eine fröhliche Weihnacht wünschen. Genießt die Zeit und lasst euch nicht unnötig stressen! ;)

Ich hoffe, ihr verbringt das Fest mit den Leuten, die euch etwas bedeuten. Ich werde wie üblich im kleinen Rahmen nur mit meinen Eltern und meinen Haustieren feiern. Der Baum ist schon aufgestellt und wartet nur noch darauf, morgen geschmückt zu werden. An die letzten Geschenke muss ich allerdings gleich noch einmal Hand anlegen, da bin ich einer dieser unverbesserlichen Auf-Den-Letzten-Drücker-Menschen! :D

Dann verabschiede ich mich jetzt mal mit einem kleinen, japanischen Weihnachtslied in die Feierlichkeiten:


Noch ausstehende Berichte über diverse Weihnachtsmarkterlebnisse der letzten Wochen folgen dann in den nächsten Tagen. Außerdem plane ich noch, meine Lieblingsplatten des Jahres 2014 vorzustellen. Gut, dass in der Zeit zwischen den Jahren in der Regel viel Zeit für solche Angelegenheiten ist. Ich hoffe, man liest sich! :)

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Folkige Weihnacht: Der Mittelalterliche Lichter-Weihnachtsmarkt in Telgte, 3. Wochenende

Da war es doch wieder einmal sehr ruhig auf meinem Blog in den letzten zwei Wochen. Der Grund dafür ist simpel: Mich hatte eine Erkältung erwischt, so dass ich mich am liebsten gar nicht mehr aus meinem warmen Bettchen bewegt hätte.

Unvernünftig, wie ich bin, hat mich das jedoch nicht davon abgehalten, am vergangenen Wochenende voll verschnupft einen weiteren Ausflug in das schöne Telgte zu machen. Das zweite Wochenende des dortigen Mittelalter-Lichterweihnachtsmarktes hatte ich schon ausfallen lassen müssen (wobei es mir ein Trost war, von meinen Freunden zu hören, dass es ohnehin erbärmlich voll war und deswegen nur mäßig spaßig). Aber das dritte Wochenende nun auch noch krankheitsbedingt ausfallen lassen? No way! Denn musikalisch war dieses Wochenende definitiv mal mein absolutes Highlight.

Tagsüber spielten im Wechsel Mr. Hurley & die Pulveraffen und Versengold. Zweimal Folk mit großartigen Texten und hohem Mitsingfaktor. Der Markt und die Konzerte waren auch entsprechend gut besucht. Versengold konnten sogar halbwegs unbehelligt die eine oder andere Ballade zum Besten geben. Und wer die Band und ihre Fans kennt, weiß, dass das leider keine Selbstverständlichkeit ist. Die Band hat einige wirklich herrliche, wundervolle, zum dahinschmelzen schöne Balladen im Repertoire - aber die Leute wollen lieber die amüsanten Trink- und Feierstücke hören. Und sie machen dies auch häufig überaus deutlich - ein Zustand, der Sänger Snorre oft sichtlich (und verständlicherweise!) nervt. Im Zuge der weihnachtlichen Besinnlichkeit ging es an jenem Samstag aber wie erwähnt einmal recht gut.
Auch Mr. Hurley & die Pulveraffen konnten sich über fehlenden Zuspruch nicht beklagen. Zu ihrem Stück "Piratenbraut" machte sogar ein Fan seiner Freundin von der Bühne aus einen Heiratsantrag.

Als sich schließlich die Dunkelheit über den Plan legte, warf ein weiteres musikalisches Highlight seine Schatten voraus. In meinem Bekanntenkreis waren wir alle begeistert, jedoch auch leicht irritiert und besorgt, als vor einiger Zeit plötzlich Knasterbart als weiterer Act für den Weihnachtsmarkt angekündigt wurden. Mit Weihnachten verbindet man schließlich Dinge wie Besinnlichkeit, Ruhe, Frieden. Wohingegen man mit Knasterbart Dinge wie ausufernde Partys, Gossenhauer (nein, kein Rechtschreibfehler) und Exzesse auf und vor der Bühne verbindet. Wie würden das die braven Telgter Bürger verkraften? Dieser spezielle Menschenschlag, der sich alle Jahr wieder über den Lärm des einmal im Sommer nicht einmal bis Mitternacht stattfindenden Mittelaltermarktes ereifern kann? Man war gespannt. Und man wurde nicht enttäuscht.

Vor Beginn des Konzertes war die erste Reihe trotz der späten Stunde noch dicht besetzt mit Kindern. Ein klares Indiz dafür, dass die Leute nicht wussten, was auf sie zukommen würde. Und so war es offensichtlich auch: Nach nur wenigen Songs waren alle Kinder verschwunden. Da war den Eltern dann wohl aufgefallen, dass das, was gerade auf dieser Bühne passierte, nicht unbedingt für Kinderaugen- und Ohren geeignet war. Ich könnte wetten, dass es im Nachhinein Beschwerden gegeben hat. :D
Wir anderen feierten jedoch fröhlich weiter. Ich persönlich habe es übrigens als sehr angenehm empfunden, zu wissen, dass dieses Knasterbart-Konzert auf keinen Fall mehrere Stunden überzogen werden konnte (das war beim ersten Mal in Dortmund letztes Jahr grandios witzig, aber wenn es gekünstelt ständig wiederholt wird, wird es witzlos, Herr Hiller!). Außerdem war der allgemeine Alkoholpegel angenehm niedrig (also...verhältnismäßig xD), nervige Pöbelleien von Leuten, die sich nicht mehr unter Kontrolle hatten, blieben größtenteils aus. Auf den Typen links neben mir, der aus nur Betrunkenen nachvollziehbaren Gründen plötzlich anfing zu flennen und kurz darauf die Umstehenden aus Versehen fast mit einer Fahnenstange erschlagen hätte, hätte ich dann allerdings auch noch verzichten können. ;)

Erfreulicherweise hat mal wieder jemand mitgefilmt, deswegen gibt es jetzt hier mal den Beginn der Show als Hörprobe:


Insgesamt ergab das alles jedenfalls einen großartigen Tag, der auch noch abgerundet wurde durch die Bekanntschaft zwei netter Tempelritter, die uns einluden, am kommenden Wochenende doch mal in ihrem Lager vorbeizuschauen sowie durch den Schlussverkauf am Miroque-Stand, bei dem ich eine CD von Dazkarieh und eine DVD vom Castlefest 2007 für je nur zwei Euro ergattern konnte ♥

Ich freue mich jetzt schon auf das kommende Wochenende. Denn da heißt es am Sonntag noch ein letztes Mal in diesem Jahr: Auf nach Telgte! Das möchte ich mir nicht entgehen lassen. :)

Freitag, 5. Dezember 2014

Buchvorstellung: Marko Leino - Wunder einer Winternacht

Autor: Marko Leino
Titel: Wunder einer Winternacht [Finnisches Original: Joulutarina]
Erschienen: 2007 [In Deutschland 2008]

Eigentlich bin ich ein bisschen spät dran mit dieser Buchvorstellung, aber da mir das Buch am Herzen liegt, möchte ich sie dennoch jetzt und hier veröffentlichen. Es ist nämlich so, dass es sich bei diesem wunderschönen finnischen Buch um einen Adventskalender handelt. Aber natürlich kann man es auch einfach so in der Weihnachtszeit lesen. :)

In "Wunder einer Winternacht" geht es um den kleinen Nikolas. Dieser lebt lange vor unserer Zeit glücklich und zufrieden mit seiner armen Fischerfamilie im hohen Norden Finnlands. Sein Schicksal ändert sich jedoch vom einen auf den anderen Tag, als seine Familie durch ein tragisches Unglück zu Tode kommt.
Der kleine Junge findet sich plötzlich als Waise wieder und in seinem ärmlichen Dorf gibt es keine Familie, die sich dauerhaft um den Jungen kümmern kann. Darum machen die Dorfbewohner einen ganz besonderen Plan: Jede Familie nimmt den Jungen fortan für ein Jahr zu sich. Jedes Jahr an Weihnachten muss Nikolas dann weiterziehen. Für die ihm entgegengebrachte Freundlichkeit bedankt sich der Junge stets mit einem kleinen Geschenk bei "seiner" Familie. Doch eines Tages nimmt der Tischlermeister Lisakki, vor dem alle Kinder im Dorf Angst haben, den Jungen mit zu sich in sein einsames Heim - das Ende für Nikolas' bescheidenes Glück?

"Wunder einer Winternacht" ist eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte in 24 kurzen Kapiteln. Man kommt gar nicht umhin, den herzensguten Nikolas, der sich trotz aller Widrigkeiten seine Freundlichkeit bewahrt, ins Herz zu schließen. Man fühlt stets mit ihm, und einige Szenen in diesem Buch bringen mich bis heute jedes Jahr wieder zum schluchzen.
Für mich handelt es sich bei diesem Roman auch wirklich einmal um ein Buch für die ganze Familie: Sprache und Geschichte sind kindgerecht, aber auch für Erwachsene wunderbar lesbar. Man wähnt sich in einem modernen Märchen zur Entstehung des Weihnachtsfestes. 

Allen, die Weihnachten mögen und Freude an einem literarischen Adventskalender haben, möchte ich dieses wunderbare Buch deswegen wärmstens ans Herz legen. Ein Roman, der auch nach mehrmaligem Lesen immer wieder zu gefallen weiß!

Meine Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥
[5/5]

P.S.:

Wer im allgemeinen Weihnachtsstress keine Zeit zum Lesen findet: "Wunder einer Winternacht" gibt es auch als Film, und das sogar auf deutsch. Das Buch um den kleinen Nikolas wurde in Finnland nämlich sehr erfolgreich und überaus sehenswert verfilmt. Hier einmal der deutsche Trailer:


Donnerstag, 4. Dezember 2014

Unterwegs auf dem Mittelalterlichen Lichter-Weihnachtsmarkt Telgte

Alle Jahre wieder bedeuten die Adventswochenenden für mich eine für diese Zeit des Jahres sonst eher ungewöhnlich lange Zeit an der frischen Luft. Der Grund dafür? In Telgte findet der Mittelalterliche Lichter-Weihnachtsmarkt statt! 

Bis 2012 noch zum MPS gehörend, wird die Veranstaltung nun aber von Dito-Events durchgeführt. Die Veränderungen sind aber (zum Glück) nicht allzu gravierend, arbeitet man doch weiter eng zusammen. 

An diesem ersten Adventswochenende machte ich mich am Samstag mit einer Freundin auf den Weg in das bei Münster gelegene Örtchen Telgte. Pünktlich zum Weihnachtsmarkt war es kalt geworden, was aber nach jahrelangem Training und der systematischen Entwicklung des perfekten Zwiebel-Looks kein größeres Hindernis darstellte. 

Schwieriger war da schon die Anreise, denn die deutsche Bahn wollte an diesem Tag einmal so gar nicht wie wir. Gleich der erste Zug konnte mal eben mit einer Dreiviertelstunde Verspätung aufwarten, so dass die Route umgeplant werden musste. Im Anschlusszug wurde es dann jedoch erheblich besser und wir verbrachten einen Großteil der Fahrt mit einem Gespräch mit einer sehr netten Zugbegleiterin (jupp, das gibts tatsächlich!). Auch der Bus, der uns das letzte Stück von Münster nach Telgte befördern sollte, war ausnahmsweise einmal pünktlich (weswegen wir ihn fast verpasst hätten, haha).


Am frühen Nachmittag erreichten wir das Gelände pünktlich zum zweiten Auftritt von Rapalje. Die Stimmung vor uns auf der Bühne war ausgelassen und ich stellte einmal wieder fest, dass der celtic Folk der vier Niederländer bestens in die Weihnachtszeit passt. Besonders schön wirkte das ganze, weil man sich dieses Jahr auch so viel Mühe bei der Bühnengestaltung gegeben hatte. So stand an jeder Seite der Bühne ein hübsch dekorierter Weihnachtsbaum und auch an Lichterketten auf der Bühne wurde nicht gegeizt, was besonders im Dunkeln wunderschön anzuschauen war. 

Nach dem Konzert war endlich Zeit, den (im Verhältnis zum Sommer-MPS) kleinen aber feinen Mittelaltermarkt zu inspizieren. Dabei habe ich einmal wieder getrauert, dass mir stets das nötige Kleingeld fehlt. Sonst hätte ich mir sicher ein schönes Paar Stulpen oder ein wärmendes Tuch zum Umhängen gegönnt... *seufz*

Da war nun aber nichts zu machen, also stürzten wir uns lieber auf die kleinen, auch für uns erschwinglichen Freuden. Zum Mittagessen gab es eine deftige Ritterstange vom Brez'n Bäcker, zum wärmen im Anschluss noch eine warme Kokosmilch mit Kakao - lecker lecker!

Auch ist es für mich mittlerweile Tradition geworden, so ziemlich jeden Weihnachtsmarkt-Besuch in Telgte mit einem Ausflug zu einem der Mandelstände zu beenden. Dort gibt es einfach eine riesige Auswahl an Leckereien, die nur darauf warten, probiert zu werden. In dieser Woche fiel meine Wahl jedoch auf einen Klassiker, nämlich die Vanillemandeln. mal schauen, ob ich beim nächsten Mal wieder experimentierfreudiger sein werde. :)

Auch im Programm gab es aber natürlich noch einiges zu sehen. So schauten wir uns die Feuershow von Abraxas und Luna an. Es war wirklich schön, Abraxas nach dem schrecklichen Unfall im letzten Jahr wieder auf einer Bühne stehen zu sehen!

Sehr lustig war auch die Bescherung durch Nikolaus und Weihnachtsmann, die durch den Besuch von Rapalje eine ganz eigene niederländische Note bekam. Rapalje lassen es sich nämlich eigentlich nie nehmen, die Bescherung der kleinen und großen Kinder selbst in die Hand zu nehmen. Und wie sich das beim niederländischen Sinterklaas gehört, wurden zu diesem Zweck auch niederländische Lieder gesungen (vom Fanclub wurden in weiser Voraussicht Textblätter verteilt) und die Zwarten Pieten, die Gehilfen des Sinterklaas, mischten das Geschehen auf.

Mein persönliches Highlight aber war ein "Märchen", welches Rapalje auf der Bühne zum besten gaben. Ich konnte mich vor Lachen kaum noch einkriegen! :D Aber seht am besten selbst:

 
Ob ich es dieses Wochenende wieder nach Telgte schaffen werde, steht leider noch nicht ganz fest, aber spätestens am dritten Adventswochenende werde ich wieder mit dabei sein und natürlich auch hier berichten. Das wird ein Spaß, ich freue mich jetzt schon! :)