Samstag, 31. Dezember 2016

Unterwegs: Ein Tag auf der German Comic Con in Dortmund

Hallo liebe Leser! Nein, ich bin nicht vom Weihnachtsbaum erschlagen wurden oder sonst irgendwo über die Feiertage verschütt gegangen. Wie so oft gab es um das Weihnachtsfest herum einfach so viel zu erledigen, dass ich nicht zum Bloggen gekommen bin. Das Haus wollte dekoriert, Plätzchen gebacken, Geschenke ausgesucht und eingepackt werden - ihr kennt das ja bestimmt. Nun ist es aber gar nicht so, dass ich in dieser Zeit nicht auch die eine oder andere Sache unternommen hätte, und nun hinke ich mal wieder hoffnungslos mit dem Bloggen hinterher.

Den Anfang meiner Aufholjagd mache ich nun heute Abend mit einem kleinen Bericht zur German Comic Con in Dortmund, die ich am 03. Dezember besucht habe. Ja, ich weiß, das ist mittlerweile verdammt lange her, aber da es doch so schön war...

Die Convention fand in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in der Dortmunder Westfalenhalle statt, es war jedoch mein erster Besuch dort. Um dem in der Regel zu erwartenden Ansturm zur Eröffnung zu entgehen (und um trotz längerer Anfahrt halbwegs ausschlafen zu können), hatten meine Freundin und ich uns entschlossen, den Tag erst etwas später zu beginnen. Unser Plan ging gut auf und wir konnten die Hallen ohne Wartezeit betreten und uns gleich ins Getümmel stürzen.

Überblick über eine der Veranstaltungshallen

Wie es halt bei Conventions so ist, gab es in erster Linie mal wieder viele, viele Stände, an denen man viel Geld lassen konnte um seinem Fansein zu frönen. Das Spektrum war dabei auf der German Comic Con ziemlich breit. Nicht nur Fans amerikanischer Comics kamen auf ihre Kosten, auch in Bereichen wie Manga/Anime, Science Fiction oder Fantasy wurde einiges geboten. Vom Doctor Who Schallschraubenzieher-Pizzaschneider (mit Sound!) bis zum Bausatz verschiedener Star Trek Raumschiffe, kam wohl jeder Nerd auf seine Kosten.

So ging auch ich nicht mit leeren Taschen, dafür aber mit ziemlich leerem Geldbeutel nach Hause. Beim Schallschraubenzieher blieb ich stark, dafür erweiterte ich jedoch meine zugegebenermaßen noch winzig kleine Amuse-Plüschtiersammlung um ein weiteres Exemplar. Außerdem gab es noch einen kleinen Molang-Schlüsselanhänger.

Molang

Neu in meiner kleinen Amuse-Familie: Baby Wooly

Ansonsten wurde ich dieses Mal vor allem bei den Postern schwach. Gleich zwei Werke der wunderbaren niederländischen Künstlerin Skarbog zieren nun Wand und Tür meines Zimmers. Desweiteren wurde ich bei einem Poster von Loonaris schwach. Am Stand von Soulhuntress kam dann noch ein wunderbares Lesezeichen hinzu.

Ein Teil der neuen Poster: Links oben das Motiv von Loonaris, rechts oben das von Skarbog

Doch natürlich haben wir nicht den ganzen Tag nur mit Shoppen verbracht. Zwar hatte keiner von uns die Neigung, sich bei einem der anwesenden Stargäste für ein Autogramm anzustellen, aber im Vorbeigehen erhaschten wir dann doch einen kurzen Blick auf Daniel Portman (Podrick Payne, Game Of Thrones) und Clive Standen (Rollo, Vikings).

Interessant zu sehen waren auch die Fahrzeuge, die das DeLorean Time Machine Team mit nach Dortmund gebracht hatte. Sowohl der DeLorean, wie er bekannt ist aus Zurück in die Zukunft, als auch der Batman Tumbler waren beliebte Fotohintergründe und damit auch ein super Platz, um die zahlreichen anwesenden Cosplayer einmal in Action zu erleben.

Zurück in die Zukunft

Natürlich gab es auch ein volles Bühnenprogramm, aber dieses ging, wie ich zugeben muss, ziemlich an uns vorbei. Um auf einer Convention wirklich alles mitzunehmen, ist ein Tag eben nicht einmal annährend genug. Außerdem spielten wir uns gegen Ende der Veranstaltung ein wenig fest, nachdem wir endlich einen Platz an dem Tisch ergattert hatten, an dem man das gute alte Mario Kart 64 spielen konnte. Da wir unbedingt alle Cups fahren wollten und die Zeit bei diesem Spiel einfach wie im Fluge vergeht, musste man uns am Ende förmlich aus der Halle kehren. Dabei waren wir so in das Spiel vertieft gewesen, dass wir gar nicht bemerkt hatten, wie der Abbau um uns herum bereits angefangen hatte. Die Klassiker sind halt eben doch die Besten. :D

So endete jedenfalls ein sehr schöner Sonntag auf der German Comic Con in Dortmund. Gut möglich, dass es mich im nächsten Jahr wieder dorthin zieht. 

Damit beende ich nun meinen letzten Blogeintrag im Jahre 2016 und trage so ungewollt viele Blog-Rückstände mit nach 2017, aber was solls. Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr. Hoffen wir, dass es ein gutes Jahr wird, welches uns allen viele schöne Momente beschert. :)

Samstag, 10. Dezember 2016

Konzertbericht: Faun in Bochum

Am 30. November fand sich in meinem Kalender ein Termin, auf den ich mich schon lange sehnsüchtig gefreut hatte. An diesem Mittwochabend machte nämlich meine nach all den Jahren immernoch unangefochtene Lieblingsband Faun einmal wieder Halt in Bochum. Im Zuge ihrer Akustiktour spielten sie ein Konzert in der wunderschönen Christuskirche.

Deutlich später als geplant erreichten meine Freundin und ich die Kirche, wo sich schon eine lange Schlange an Wartenden eingefunden hatte. Die späte Ankunft war zum Teil dem Weihnachtsmarkt-Trubel in der Innenstadt geschuldet, hauptsächlich aber unserem an diesem Tag irgendwie defekten Orientierungssinn. Im Endeffekt erwies sich unser Zuspätkommen jedoch als gar nicht weiter schlimm, konnten wir doch einen super Platz in der ersten Reihe der Empore ergattern. Von dort hatten wir während des ganzen Konzerts einen perfekten Überblick und sahen die Faune mal aus einer ganz anderen Perspektive.

Der Auftritt von Faun an diesem Abend war einmal wieder schlicht und ergreifend großartig. Bei den Akustikkonzerten der Band kommen die zahlreichen verschiedenen Instrumente, welche die Musiker verwenden, immer ganz besonders gut zur Geltung. Überhaupt erwies sich die Akustik in der Christuskirche wieder als wahrer Genuss, erreicht der Klang in dem hohen Gebäude doch einfach jeden Winkel und hat so viel Kraft, dass das Zuhören eine wahre Freude ist.

Musikalisch präsentierten Faun einen schönen Querschnitt durch ihr langjähriges Schaffen. Ganz neu waren die akustischen Bearbeitungen von Songs wie der "Rabenballade", "Alswinn" oder "Lughnasad" vom aktuellen Album "Midgard". Doch auch Klassiker der Bandgeschichte wie "Ne Aludj El" oder "Tanz über die Brücke" konnten hier einmal wieder live bewundert werden. Zu meiner sehr großen Freude hatten auch zahlreiche Stücke vom Album "Eden", welches bis heute mein absolutes Lieblingsalbum von Faun ist, ihren Weg auf die Setlist gefunden.

Obwohl das bestuhlte Konzert mit Pause und zwei Zugaben wirklich lange ging, verging die Zeit gefühlt wie im Flug. Gefühlt noch gar nicht wieder bereit für den Eintritt in die Realität, wurde es doch sehr bald Zeit für den Weg zurück zum Bahnhof. Leider verliefen wir uns auf diesem wieder, nur anders als auf dem Hinweg. Traurig genug, bei einer Location, die wir schon so oft besucht haben. Das wir dabei im Bochumer Bermudadreieck landeten, war dann auch irgendwie sehr passend. Die Neuorientierung kostete uns dann auch so viel Zeit, dass wir unseren Zug verpassten. Der nächste Zug verschwand dann vor seiner Abfahrt plötzlich spurlos aus den Fahrplänen (oder fuhr abweichend von Gleis 9 3/4, wer weiß das schon?), sodass uns eine lange Nacht bevorstand, bis wir den Tag gegen drei Uhr morgens endlich glücklich, aber sehr müde abschließen durften.

Zum Glück entschuldige die Erinnerung an das wunderschöne Konzert all diese kleinen Missgeschicke, sodass wohl keiner von uns den Ausflug nach Bochum bereut hat, so hart der nächste Tag auch gewesen sein mag. Und nun heißt es geduldig zu warten, bis Faun im kommenden März mit ihrem aktuellen Album "Midgard" auf Tour gehen und dabei auch in Wuppertal Halt machen. Ein Termin, auf den ich mich jetzt schon sehr freue!

Hörprobe:


Mittwoch, 30. November 2016

Neues Video: Omnia - Mutant Monkey

Eigentlich hatte ich heute gar nichts posten wollen, doch da kamen gestern wie aus dem Nichts Omnia mit einem neuen Musikvideo um die Ecke. Also gibt es nun doch einen kleinen Beitrag, bevor ich mich bald auch schon auf den Weg machen muss zur wunderschönen Christuskirche nach Bochum, wo heute Faun auf ihrer aktuellen Akustik-Tour gastieren.

Ich bin zuversichtlich: Dies wird ein toller Tag!

Nun aber viel Spaß mit "Mutant Monkey" vom 2014er Omnia-Album "Earth Warrior". Aber Achtung: man könnte sich nach dem Genuss des Videos den Sommer zurückwünschen. ;)



Dienstag, 29. November 2016

Mit dem Aufzug ins Mittelalter - Das Winterspektakulum auf Burg Altena

Am vergangenen Samstag verschlug es mich an einen für mich ganz neuen Ort, nämlich in das sauerländische Altena. Dort fand an diesem Wochenende das mittelalterliche Winterspektakulum statt.

Burg Altena

Bei der Ankunft lag das beschauliche Städtchen schon im Dämmerlicht, und so bot die Burg Altena schon aus der Ferne vom Bahnhof aus gesehen einen hübschen Anblick. Jedoch barg die späte Ankunft mit der hereinbrechenden Dunkelheit auch ein kleines Problem in sich. Die Idee, den schon auf den Tourismus-Seiten im Internet als sehr steil beschriebenen Fußweg zur Burg zu Fuß zu bestreiten, erschien mir plötzlich wie eine sehr dumme Idee. Im Dunkeln einen mir fremden, bewaldeten Berg zu erklimmen ist eine Sache, die für orientierungslose und halbwegs nachtblinde Menschen wie mich nach langen Irrwegen und schmerzhaften Verstauchungen klingt. Doch zum Glück bietet Altena eine Alternative: den Erlebnisaufzug!

Dieser war schnell gefunden und stellte sich trotz langer Warteschlange und einiger Skepsis gegenüber einer zu bezahlenden Aufzugfahrt als weitere lohnenswerte Attraktion neben der Burg heraus. Nach dem Einlass spaziert man nämlich erst einmal durch einen museumsartigen Tunnel, der so allerhand zu bieten hat. Wer Zeit hat, kann sich an Audiostationen zahlreiche Legenden und Märchen aus der Region anhören. Außerdem passiert man auf seinem Weg allerhand interaktive Spielereien, die nicht nur Kinder zum innehalten und Spaß haben bewegen. Im Nachhinein bereue ich keinen Cent des zunächst nur zähneknirschend bezahlten Eintrittsgeldes!

Der Aufzug am Ende des Tunnels schließlich brachte die Besucher schließlich Schwall für Schwall nach oben zur Burg - und das in sehr bequemen 30 Sekunden. Ausgespuckt wurde man wirklich direkt in die Burg. Dort bot sich dann im Burghof und der Vorburg ein kleiner, aber sehr stimmungsvoller Mittelaltermarkt. Wer wollte, konnte auch das Burgenmuseum besichtigen und einen Rundgang durch die wirklich schöne Burg unternehmen. Aufgrund der späten Anreise blieb uns dafür aber leider kaum Zeit. Schließlich gab es für diesen Besuch einen konkreten Anlass, nämlich das Konzert von Vogelfrey.

Wir richteten uns also vor der Bühne im Burghof ein und stellten fest, dass es sich streng genommen sogar um zwei Konzerte handelte. Oder 1 1/2. Wie man so will. Zunächst betraten nur Sänger Jannik und Geiger Alex die Bühne, um dem Publikum unter dem Namen "Die Affenbrüder" einen kleinen Vorgeschmack zu bieten. Das ergab ein schönes, kleines Akkustik-Set, bei dem neben einer sehr ruhigen Version von "Heldentod" auch fremde Stücke von den Streunern oder Subway To Sally sowie der WoW-Kulthit "Die Horde rennt" dargeboten wurden.

Nach einer Pause folgte dann das Set vom Vogelfrey in kompletter Besetzung. Es wurde ein großartiges Konzert mit einer Setlist, die wohl kaum Wünsche offenließ. Vom "Ball der Gehängten" über "Der Tusch" bis zu "Strohfeuer" war von allen drei Alben der Band etwas dabei, und viele der Anwesenden kannten die Texte und sangen gerne mit. Alle anderen ließen sich gerne überreden, Textstücke zu lernen, schlicht Lalala zu singen und im Takt zu klatschen. Sänger Jannik hatte außerdem großen Spaß mit den anwesenden Kindern in der ersten Reihe und schaffte es, diese so für die Show zu begeistern, dass die Meisten fast das ganze Konzert sehr aufmerksam vorne sitzen und stehen blieben.

Vogelfrey

Obwohl Vogelfrey schon deutlich länger spielten, als es das Programm angekündigt hatte, ging das Konzert viel zu schnell vorbei. Noch während der Klänge des letzten Stückes mussten wir uns dann allerdings schon auf den Weg zurück zum Aufzug machen, um unseren Zug nicht zu verpassen.

Die Rückfahrt wurde ein Alptraum mit heimkehrender, im Fahrradabteil kiffenden Fußballfans und einem aggressiven Ballermannfan, der bei uns ebenso penetrant wie laut eine sicherlich sehr tragische musikalische Bildungslücke schloss. Wobei sich mir bis heute nicht so recht erschließen will, wo der Zusammenhang zwischen dem weiblichen Busen und Kartoffelsalat besteht. ;)

Alles in Allem war es aber ein wunderschöner Tag und ich würde Burg Altena gerne nochmal an einem ganz normalen Tag besuchen, um mir einfach die schöne Burg und das Museum anzusehen. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann nochmal die Gelegenheit dazu.

Montag, 28. November 2016

Von bärtigen Männern und besinnlichen Piraten - Der MPS-Lichterweihnachtsmarkt Dortmund, 1. Wochenende

Und schwupp, schon ist der Advent da und mit ihm die Zeit der Weihnachtsmärkte. Ich muss ja zugeben, dass mich normale Märkte dieser Gattung kaum locken können - zu überlaufen ist es mir dort und meinem Gefühl nach steht für immer mehr Besucher nur noch der möglichst exzessive Glühweinkonsum im Vordergrund. Doch zum Glück gibt es ja Alternativen, wie beispielsweise den Mittelalterlichen Lichterweihnachtsmarkt des MPS im Dortmunder Fredenbaumpark.

Ein wenig trauere ich zwar immernoch der schönen Telgter Location nach, aber nichtsdestotrotz machte ich mich an diesem Eröffnungswochenende gleich zweimal auf den Weg nach Dortmund. Das Programm sprach am Freitag und am Sonntag einfach für sich.

Freitag war eigentlich mehr eine Stippvisite als ein richtiger Besuch. Bei der Ankunft war die Sonne schon untergangen und das Gelände zeigte sich in seiner ganzen nächtlichen Pracht. Was die Beleuchtung angeht, hat man sich nämlich in diesem Jahr wieder nicht lumpen lassen. Angestrahlte Bäume, leuchtende Floße auf dem Teich des Parks und stimmungsvoll illuminierte Heerlager und Stände verbreiteten eine wohlige Stimmung.

Einen kleinen Knacks bekam die Stimmung beim Erreichen der Konzertlocation für diesen Tag. Statt auf der großen Außenbühne fanden die Freitagskonzerte nämlich im Weihnachtszelt statt. Dieses ist zwar durchaus praktisch für eine Veranstaltung so spät im Jahr, schützt es doch vor Regen und übermäßiger Kälte, leider verbreitet sich dort aber auch keine besonders weihnachtliche Stimmung. Man wähnte sich eher ein wenig auf dem Oktoberfest...

Doch da das Programm an diesem Abend stimmte, hieß es schlicht: Rein ins Zelt, Alkoholdünste ertragen, auf vor die Bühne. Dort spielten nämlich Ye Banished Privateers das erste Set ihres Weihnachtsmarkt-Besuchs. Und dieses Set ließ einen die Location bald ohnehin vollständig vergessen, war man doch zu gebannt von den Geschehnissen auf der Bühne. Unser aller Lieblingspiraten hatten für die Besucher auch eine tolle Überraschung mit dabei, nämlich Weihnachtslieder. Aber natürlich nicht irgendwelche, sondern solche, wie sie nur von Piraten gesungen werden. So wurde aus einem allseits bekannten, deutschen Weihnachtsklassiker das stimmungsvolle "Oh Cannonball" und natürlich kam auch nicht mehr der Weihnachtsmann in die Stadt. Vielmehr hieß es dann "Henry Morgan's Coming To Port".


Im übrigen lohnte sich an diesem Wochenende auch ein Besuch beim Merchstand von Ye Banished Privateers. Neben den Artikeln der Band (die allein schon natürlich wert sind, sich dafür tief zu verschulden! ;) ) gab es dort nämlich noch ein ganz besonderes Schmankerl zu erwerben: Den Sexy Beards Kalender 2017!  Das bedeutet: Ein jahr lang jeden Monat ein attraktive Model - unter ihnen Buckteeth Bannock von Mr. Hurley & die Pulveraffen, Bruder Rectus oder auch Blackpowder Pete von Ye Banished Privateers, um nur ein paar zu nennen - welches seinen stolzen Bart zur Schau stellt.

2017 kann kommen!

Sollte das alleine noch nicht als Kaufargument reichen: bei dem ganzen handelt es sich um ein nicht-kommerzielles Projekt für den guten Zweck, geht doch der komplette Erlös an die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye. Also: beim nächsten Besuch auf dem Lichterweihnachtsmarkt Augen und Ohren nach dem guten Stück offen halten oder bei Facebook einen Blick in die "We want sexy beards!"-Gruppe werfen. ;)

Nach diesem äußerst netten ersten Besuch machte ich am Samstag erstmal eine MPS-Pause (Faul rumgehangen wurde aber auch da nicht, wie ihr im nächsten Beitrag sehen werdet). Am Sonntag ging es dann aber nach einer reichlich kurzen Nacht und mit einer sehr unerquicklichen Anreise wieder nach Dortmund, diesmal für einen richtigen Tagesausflug. An diesem Tag war das Infield geöffnet, der Markt also noch ein Stück größer, und die Konzerte fanden auf der großen Bühne im Freien statt. Bei Licht fand sich an diesem Tag auch endlich die Zeit und Lust, das ganze Geländer näher in Augenschein zu nehmen, darunter auch die faszinierende Schwimmbrücke über den Teich. Den Großteil des Tages fand man sich dann aber doch vor der Bühne wieder, schließlich spielten wieder Ye Banished Privateers, von deren drei Konzerten ich keines verpassen wollte. Mittlerweiele war das Publikum sogar bei den neuen Weihnachtsstücken textfest und sang fröhlich und lautstark mit, sei es bei "Let It Blow" oder der piratigen Version von "Deck The Hall".

Ye Banished Privateers

Es stand aber auch noch eine zweite Band auf der Bühne, nämlich Harmony Glen. Obwohl diese Band schon mehrfach auf Festivals gespielt hatte, die ich besucht habe, gelang es mir am Sonntag erstmalig, sie endlich mal zu sehen. Ein Glück, denn sonst wüsste ich immer noch nicht, was für eine gute Stimmung diese Holländer verbreiten. Die fünf Musiker bezeichnen ihren Stil als Irish Folk Extravaganza, und das beschreibt es auch ziemlich gut. Beschwingte Folktunes, Traditionals und eigene Stücke mit oder ohne männlichen und weiblichen Gesang, alles im Repertoire. Die Band schien richtig gut drauf und verbreitete großartige Stimmung, das Dabeisein und Zuhören machte einfach Spaß.

Harmony Glen

Nach dem letzten Set von Ye Banished Privateers ging mein Tag auf dem Mittelalterlichen Lichterweihnachtsmarkt dann aber auch zu Ende. Mittlerweile war ich auch ordentlich durchgefroren, hatte es sich doch an diesem Wochenende ordentlich abgekühlt. Dieses Wochenende bildete jedoch einen schönen Auftakt für die diesjährige Weihnachtsmarkt-Saison. Und der nächste Dortmundbesuch is für kommenden Freitag auch schon fest eingeplant!

Freitag, 25. November 2016

Konzertbericht: Start A Revolution in Aachen

So, bevor an diesem Wochenende nun die ziemlich veranstaltungsreiche Vorweihnachtszeit beginnt, gibt es heute noch den letzten ausstehenden Konzertbericht von mir.

Am 12. November machte ich mich mit einer Freundin auf ins nahgelegene Aachen. Start A Revolution hatten dort im Hotel Europa zu einer Veranstaltung mit dem wohlklingenden Namen "Richtig schick was auf die Fresse" geladen. Klang nach einem Konzert, das wir uns nicht entgehen lassen wollten!

Schon relativ kurz nach Einlass ging es dann auch mit der ersten Band des Abends los. Sunchair aus Krefeld legten gleich zur Begrüßung odentlich los. Ihre Musik ließ sich für mich schwer in Genre-Begriffe fassen, die Selbstbeschreibung auf Facebook spricht von Neo-Thrash, Groove & Modern Metal. Auf jeden Fall war es laut, abwechslungsreich und ein guter Einstand in den Abend.

Hörprobe Sunchair:


Nach einer Umbaupause ging es gleich weiter mit Phoenix'Ashes. Die Niederländer traten dem Publikum mit ihrem mitreißenden Post-Hardcore trotz anfänglicher technischer Probleme ordentlich in den Hintern. Das Venue hatte sich mittlerweile auch ziemlich gefüllt und das Publikum wurde von der Band von Anfang an gnadenlos mit eingespannt. Da fand man sich schonmal mitten in der Menge Auge und Auge mit dem Sänger wieder, der einem seine Verse ins Gesicht sang oder mitunter natürlich auch schrie. 

Hörprobe Phoenix'Ashes:


Nach so einem großartigen Auftritt war die Stimmung natürlich gespannt und aufgeheizt, als Start A Revolution als letzter Act des Abends die Bühne betraten. Natürlich wussten die Aachener Jungs die Erwartungen an ein Konzert mit dem Motto "Richtig schick was auf die Fresse" aber problemlos zu erfüllen. Bis auf die mehr oder weniger gezwungene Kürze (im Anschluss stand im Hotel Europa noch eine Party auf dem Programm, deren Anfang sich wohl trotz aller Publikumswünsche nicht endlos hinauszögern ließ) war es ein großartiger Auftritt. Das gespielte neue Material machte großen Bock auf das wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten lassende zweite Album der Band, aber auch der ein oder andere Klassiker durfte natürlich nicht im Set fehlen. Auch wurde das Publikum eingespannt, ein kleines Video zur derzeit viralen Mannequin-Challenge aufzunehmen. Das Resultat füge ich natürlich diesem Bericht bei. ;)

Als zum Abschluss des Konzerts schließlich noch Songs wie "Unity Hymn" und "Don't Waste Your Time" gespielt wurden, verschwammen die Grenzen zwischen Band und Publikum. Wer wollte, kam auf die Bühne, und sowieso sang gefühlt das halbe Hotel Europa mit. Fazit des Abends: Der Titel der Veranstaltung hatte keineswegs zu viel versprochen. Das müssen wir möglichst bald mal wiederholen!

Mannequin Challenge:


Mittwoch, 23. November 2016

Kulturschock in Soest - Zu Gast auf Potts Historischem Jahrmarkt

Nach mehrjähriger Pause ergab sich in diesem Jahr endlich mal wieder die Gelegenheit für einen kurzen Abstecher zu Potts historischem Jahrmarkt. Diese ehemalige MPS-Veranstaltung, die nun schon seit einigen Jahren von DiTo-Events durchgeführt wird, findet alljährlich im Rahmen der weithin bekannten Soester Allerheiligenkirmes statt und bietet einen kleinen, gemütlichen Ruhepol inmitten der lauten, knalligen Kirmeswelt.

Zusammen mit einer Freundin machte ich mich am Veranstaltungs-Freitag auf den beschwerlichen Weg nach Soest. Und beschwerlich war der Weg wie eh und je, ist die Allerheiligenkirmes doch ein wahrer Besuchermagnet. Vor dem Vergnügen galt es also im wortwörtlichen Sinne erst einmal, das Leben in vollen (oder vielmehr überfüllten) Zügen zu genießen.

Endlich in Soest angekommen, bahnten wir uns einen Weg durch die Menschenmassen Richtung Historischer Jahrmarkt - in mittelalterlicher Gewandung übrigens ein lustiges Unterfangen, da man so schnell selbst zur Attraktion wird. Auf der Kirmes selbst verweilten wir nur ganz kurz zum Essen. Allerdings stellte sich die von uns gewählte Pommesbude leider nicht gerade als kulinarisches Highlight heraus, da beide von uns gewählten Saucen irgendwie seltsam schmeckten...

Nicht direkt zufrieden, aber immerhin gesättigt, erreichten wir schließlich den Ressourcenplatz, auf dem der historische Jahrmarkt stets aufgebaut ist. Bei unserer Ankunft spielten gerade Die Streuner. Wir gesellten uns zum zahlreich anwesenden Publikum, welches der Band als Stammgast der Veranstaltung sehr wollgesonnen war.

Nach der Umbaupause ging es weiter mit Metusa, die ich in dieser Besetzung zum ersten Mal sah. Die Band begann ihr Set mit einigen Traditionals, präsentierte zum Ende hin aber auch noch Material von ihrem aktuellen Album "Dreckfresser". Das Konzert wusste auf ganzer Linie zu überzeugen, die Band gab Vollgas und wirkte richtig gut drauf. Es war wirklich eine Freude, Metusa in dieser ganz neuen Form so in Hochform zu sehen!

Richtig gut drauf: Metusa

Unseren für Metusa eingenommenen Platz in der ersten Reihe behielten wir gleich bei, denn nach einer kurzen Pause ging es weiter mit den Feuerkünstlern von Spiral Fire. Deren Show war wie immer sehr sehenswert und wies auch das eine oder andere neue Detail auf.

Während des folgenden nächsten Streuner-Konzerts zogen wir uns erst einmal vom Bereich vor der Bühne zurück und machten es uns am Ententeich gleich hinter dem Veranstaltungsplatz bequem. Dies ist in jedem Jahr der perfekte Platz, wenn man sich mal ein wenig Ruhe von all dem Trubel der Kirmes wünscht.

Im Anschluss ging es dann aber für ein letztes, leider unvollständiges Konzert zurück zur Bühne. Unseren Tagesabschluss bildeten die Cobblestones, die mit ihren lebhaften Irish Folk Songs gewohnt für Stimmung sorgten. Darum tat es mir auch sehr Leid, dass wir das Konzert vor dem Ende verlassen mussten, um genug Zeit für den Weg zum Bahnhof zu haben.

Sláinte! Die Cobblestones

Dieser Weg ist im Grunde nicht besonders lang, aber er führt eben genau über das Gelände der Kirmes. Und das ist, wie man sich sicher denken kann, an einem späten Freitag Abend mehr als gut gefüllt. Mit anderen Worten: Streckenweise kamen wir kaum voran und machten uns schon Sorgen, dass selbst die großzügig eingeplante Zeit nicht genügen würde.

Zum Glück schafften wir es am Ende doch, auch wenn es unheimlich anstrengend und nervig war. Solche Massenveranstaltungen sind einfach nichts für mich und ich verstehe auch nicht, wie man Spaß daran haben kann, sich den ganzen Abend im Schneckentempo durch eine solche Menschenmenge schieben zu lassen und dabei von den Buden und Ständen sicher kaum etwas zu sehen. Aber wem es gefällt... Ich halte mich da lieber weiter an den kleinen, aber feinen historischen Jahrmarkt.

Sonntag, 20. November 2016

Konzertbericht: Fjørt in Aachen

Der 22. Oktober war ein Tag, den ich mir schon lange rot im Kalender markiert hatte. An diesem Tag nämlich gaben Fjørt, eine der derzeit wohl unumstritten besten Bands aus Aachen, endlich einmal wieder ein Heimspiel in der alten Kaiserstadt. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Musikbunker an diesem Abend aus allen Nähten zu platzen drohte.

Eröffnet wurde der Abend aber zunächst von Ashes Of Pompeii. Obwohl schon seit vielen Jahren eine Institution in der deutschen Post-Hardcore-Szene, bekam ich sie an diesem Abend zum ersten Mal live zu sehen. Der Sound der vier Herren wusste zu überzeugen, sodass ihnen die Aufmerksamkeit des Publikums schnell sicher war. Sehr zum Glück meiner Freundin und mir im übrigen, denn so wurde das ständige Hin - und Hergerenne zwischen Bühne und Theke kurzzeitig etwas eingedämmt. Anscheinend ist es ein Naturgesetzt, dass sich der Gang grundsätzlich immer um die Menschen herum bildet, die ohnehin schon so klein sind, dass sie fast nichts sehen, auch wenn sich gerade keine 1,90-Kerle mit über dem Kopf balancierenden Biergläsern an ihnen vorbeischlängeln. ;)

Hörprobe Ashes Of Pompeii:


Nach einer Umbaupause ging es dann mit Fjørt weiter. Und was soll ich sagen: obwohl wir von unserem Platz aus fast nichts sahen, war das Konzert gewaltig! So viel Energie auf der Bühne, die sich natürlich auch auf das Publikum übetrug, habe ich schon eine ganze Weile nicht erleben dürfen. Fjørt spielten eine schöne Mischung aus neuen Songs vom zweiten Album "Kontakt", aber auch ältere Stücke, sogar von der Debut-EP "Demontage". Bei vielen Songs wie z.B. dem beeindruckenden "Paroli" sang dann auch der halbe Musikbunker lautstark mit, was ziemlich beeindruckend klang.

Irgendwie viel zu schnell war der Auftritt der Band dann aber auch schon wieder vorbei. Mit viel Mühe kämpften wir uns zum Merchstand durch, um uns endlich das neue Album zuzulegen. Dieses erwies sich übrigens als so großartig, dass es zumindest bei mir seitdem quasi in Endlosschleife läuft. 

Hörprobe Fjørt:


Obwohl wir eigentlich vorgehabt hatten, noch ein wenig zu bleiben, machten wir uns doch recht bald auf den Heimweg. Auch nach dem Ende des Konzertes wollte sich der Musikbunker so gar nicht leeren, und auf Dauer wurde das ziemlich anstrengend, sodass wir den Rückzug antraten. 

Anstrengende Menschenmassen hin und her, war es trotzdem ein toller Abend. Und beim nächsten Mal (das hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt) wissen wir dann auch, dass der gemeine Fjørt-Fan mindestens 1,80m groß ist und sichern uns rechtzeitig einen Platz ganz vorne. Damit wir auch mal was sehen und nicht ständig umgerannt und in Bier gebadet werden. :P

Mittwoch, 2. November 2016

Halloween-Rückblick

Hallo zusammen! Ich hoffe, ihr habt alle ein schönes Halloween oder Samhain-Fest gehabt. Über meines kann ich wirklich nicht klagen, auch wenn die Vorbereitungen etwas hektisch verliefen. Wir waren irgendwie spät dran mit dem Dekorieren dieses Jahr, die Kürbis-Laterne wurde erst am Sonntag geschnitzt. Da es momentan noch so warm ist, war das im Nachhinein betrachtet aber vielleicht gar nicht so verkehrt, dürften doch viele der Laternen, die bereits Wochen vor Halloween vorbereitet wurden, das Fest gar nicht mehr erlebt haben.

Echte Kürbislaterne vs. Wachskonkurrent

Neben dem Kürbisschnitzen habe ich den Tag vor Halloween noch für eine kleine Bastelei benutzt, die vor einiger Zeit in einem gratis-Magazin von Aldi Süd vorgestellt wurde und die mir da so gut gefallen hatte: Mumien-Windlichter!

Das ganze war superschnell gemacht, und alles was es brauchte waren leere Marmeladengläser, Mullbinde, Wackelaugen und Klebstoff. Die Augen hätte man natürlich auch einfach aus Bastelpapier ausschneiden können, wie es in der Vorlage vorgeschlagen wurde. Doch irgendwie fand ich Wackelaugen einfach niedlicher. :D

Mumien-Windlichter

Ein bisschen Blödsinn war dieses Jahr dann wohl auch dabei, als ich beschloss, unsere Mandarinen (ok, korrekt: Satsumas, die im übrigen noch kein gechmackliches Erlebnis bilden) als Kürbisse zu tarnen. Aber die waren schließlich auch orange und da konnte ich nicht widerstehen. ;)

Halloween-Satsumas

Am 31. Oktober selbst wurde es dann Zeit zum Backen. Ziel in diesem Jahr war es, einen Kuchen zu backen, der wie ein Friedhof aussehen sollte. Ich finde, das Vorhaben ist ganz gut gelungen. Die Grabsteine bestehen aus ganz gewöhnlichem Teig für Ausstech-Plätzchen (nicht zu dünn ausrollen, sonst brechen sie zu leicht beim in den Kuchen stecken), die Inschrift aus Zuckerschrift, wobei hier natürlich auch Schokolade möglich gewesen wäre.

Grabfeld-Kuchen

Der Kuchen selbst ist ein leicht umgestalteter Maulwurfkuchen. Die Menge der Sahnefüllung wurde um mehr als die Hälfte verringert, damit das Endergebnis kein Berg, sondern ein Feld ist. Außerdem habe ich die Bananen durch Preiselbeeren aus dem Glas erstezt. Das passte für mich optisch und auch geschmacklich einfach besser zu Halloween.

Süßigkeiten waren natürlich auch vorbereitet, und als es dunkel wurde, kamen - angelockt von unserer zahlreichen Deko - auch tatsächlich mehrere Gruppen mit dankbaren Abnehmern, teils sogar in sehr süßen Kostümen. Da ich Halloween wirklich gerne mag, hat mich das natürlich gefreut. Mal schauen, ob sich das Fest hier in den nächsten Jahren fest etablieren kann. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen! ♥

Sonntag, 30. Oktober 2016

Herbstbesuch im GaiaZoo Kerkrade

So, da wäre ich wieder - und das nur knapp eine Woche später als angekündigt. Ich verspreche lieber nie wieder, mich am nächsten Tag wieder zu melden, das bringt offenbar Unglück. :P

Aber heute gibt es dafür wirklich mal wieder einen neuen Beitrag, und zwar zu einem schönen Ausflug, den ich bereits Anfang des Monats mit meiner Mutter unternommen habe. Gemeinsam sind wir nämlich in den GaiaZoo nach Kerkrade in die Niederlande gefahren und haben dort einen wundervollen Tag verbracht!

Als Tag für den Ausflug in den Zoo kurz hinter der niederländischen Grenze hatten wir uns den Samstag ausgesucht. Dies war der einzige Tag weit und breit, an dem der Wetterbericht keinen strömenden Regen prophezeite. Tatsächlich zeigte sich der Tag sogar ziemlich mild und mitunter auch sonnig. Nachdem wir uns mit dem Auto auf diesem eigentlich sehr kurzen Weg (Kerkrade ist unsere niederländische Nachbarstadt...) aufgrund der zahlreichen Baustellen und Umleitungen tüchtig verfahren hatten, erreichten wir den Zoo dank der Wegbeschreibung eines freundlichen Niederländers schließlich doch noch und konnten unsere Tour beginnen.

Für mich war es der zweite Besuch im GaiaZoo, für meine Mutter der erste. Doch obwohl mein letzter Besuch noch kein ganzes Jahr her war, hatte sich schon wieder einiges getan in dem noch recht jungen Zoo und einige Baustellen deuteten darauf hin, dass ich auch bei meinem nächsten Besuch wieder das eine oder andere neue Gehege zu sehen bekommen werde.

Richtig toll fanden wir bei unserem Besuch die begehbare Vogelvoliere, in der man unter anderem mit den unglaublich quirligen Zebrafinken auf Tuchfühlung gehen konnte.

Neugieriger Zebrafink

Auch das Gehege der Hausmäuse zählte wie schon beim letzten Mal zu den Highlights. Die kleinen Nager haben im GaiaZoo ein ganz wunderbares Gehege, das aussieht wie eine alte, limburgische Bauernkate. Dort kann man sie auf dem Bratenteller im Ofen, auf dem Küchentisch oder dem Regal umherhuschen sehen. Dies ist wirklich eines der kreativsten und liebevoll gestaltetsten Zoogehege, die ich jemals in einem Zoo gesehen habe!

Im Haus der Hausmäuse

Auch der Wald der Totenkopfäffchen lud wieder zu einem längeren Verweilen ein. Man könnte den kleinen Äffchen stundenlang dabei zusehen, wie sie über die Köpfe der Besucher hinweghuschen - oder aber ebenso lange damit zubringen, ein gutes Foto von den flinken kleinen Gesellen zu erwischen! :P

Obwohl im GaiaZoo auch zahlreiche öffentlichen Fütterungen angeboten werden und man den Plan mit deren Zeiten beim Einlass in die Hand gedrückt bekommt, waren wir an diesem Tag nur einmal zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, nämlich als die Waschbären und Stinktiere gefüttert wurden. Das machte aber gar nichts, denn die meisten Tiere bekam man auch außerhalb der Fütterung zu Gesicht. Die Gehege der Tiere sind größtenteils von verschiedenen Stellen einsehbar, so dass man mit etwas Geduld meistens einen Blick auf die Tierart seiner Wahl erhaschen kann. Nur bei den Wölfen hatten wir kein Glück, die zogen sich dezent zurück, nachdem sich eine Familie mit einem ziemlichen Schreihals von Sohn zu uns an den Ausguck gesellte. Wir schlossen uns den schlauen Tieren an und traten ebenfalls den Rückzug an. ;)

Irgendwann wurde es dann Zeit für eine Pause. So ein Zoobesuch ist anstrengend und da ist es gut, dass man sich an mehreren Stellen im Zoo stärken kann. Für mich gab es ein Eis - Calippo mit Kaugummigeschmack, leuchtend rosa und geschmacklich eine Kindheitserinnerung an die guten, alten Digimon-Kaugummis für 10 Pfennige. Sollte man in Deutschland eindeutig auch mal einführen, die Sorte. :D

Gut gestärkt konnte es dann weitergehen, zum Beispiel mit den afrikanischen Wildhunden, die irgendwie auch gerade ihr Mittagessen zu erwarten schienen.

Worauf die afrikanischen Wildhunde wohl warten?

Für Begeisterung sorgten auch die Wasserschweine oder Capybaras. Die gab es an diesem Tag in schier allen Größen zu bewundern, und dann stellten sie sich auch noch auf wie fürs Familienporträt. Ich bin ja sowieso ein Fan dieser knuffigen Tiere, deren Verwandtschaft mit den Meerschweinchen man trotz ihrer beachtlichen Größe so deutlich erkennen kann! ♥

Familienfoto der Wasserschweine

Am späten Nachmittag hatten wir dann alle Gehege des Zoos mindestens einmal besucht, manche auch mehrmals. So langsam waren wir auch ziemlich fußlahm und so entschieden wir uns, uns auf den Heimweg zu machen. Vorher stand aber noch ein Besuch im Zooshop an (ja, ich liebe Zooshops). Für meine Mutter gab es dort einen Regenschirm mit Geparden-Print, für mich ein Buch über Wölfe ("Wolven - jagers van het noorden") und eine Medomaille, ebenfalls mit einem Wolf. Wem das nichts sagt: Das sind diese gepressten 5 Cent Münzen, die man an vielen touristischen Stätten machen kann. Recht sinnlos eigentlich, aber irgendwie doch auch schöne und bezahlbare Andenken.

Auch nach meinem zweiten Besuch kann ich wirklich nur sagen, dass sich ein Besuch im GaiaZoo lohnt. Von Aachen aus ist es auch nur ein Katzensprung bis dorthin. Sollte man wirklich mal besucht haben, wenn man in der Nähe ist!

Der Klippschliefer wird seinem Namen gerecht

Freitag, 21. Oktober 2016

Neues Video: Wardruna - Raido

In der letzten Zeit habe ich mich hier wieder etwas rar gemacht, es ist aber auch einfach nicht allzu viel passiert, worüber es sich zu berichten gelohnt hätte.

Heute jedoch sehe ich mal wieder einen Anlass, etwas Kleines zu schreiben, denn heute erscheint endlich das neue Wardruna-Album. Ich möchte darum noch einmal auf meine Rezension verweisen, aber vor allem auch darauf aufmerksam machen, dass Wardruna vor etwa zwei Wochen ein wunderschönes Video zum neuen Song "Raido" veröffentlicht haben.

Ich wünsche viel Spaß mit dem Video und empfehle nochmal wärmstens, dem großartigen neuen Album ein Ohr zu leihen!


Am Wochenende gibt es dann auch endlich mal wieder was Längeres von mir zu lesen - versprochen!

Montag, 3. Oktober 2016

Konzertbericht: Tres con Barrena auf Schloss Zweibrüggen

Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk habe ich in diesem Jahr von meiner Mutter erhalten. Sie hat mich nämlich am Tag nach meinem Geburtstag, dem 18. September, zu einem Konzert eingeladen. Es handelte sich dabei um ein Konzert in meiner Heimatstadt Übach-Palenberg. Dort veranstaltet der Verein der Freunde der Kammermusik schon seit vielen Jahren eine Konzertreihe im Schloss Zweibrüggen. Das 34. Schlosskonzert, welches an diesem Wochenende stattfand, widmete sich dabei ganz dem Celtic Folk. Die Band, die auftrat, nannte sich Tres Con Barrena. Dies ist Spanisch und bedeutet so viel wie Drei mit Bohrer - ein Name, der auf den ersten Blick etwas merkwürdig anmutet. Bis man dann erfährt, dass eines der Mitglieder den Nachnamen Bohrer trägt und schon seit langer Zeit in Asturien lebt.

Nachdem nun dieses Rätsel um den Bandnamen geklärt ist, zurück zum Veranstaltungsabend. Wir begaben uns also in einen gemütlichen, kleinen Raum im Schloss und suchten uns Sitzplätze. Der Raum füllte sich schnell, doch das rege Gemurmel um uns herum verstummte bald, als das Konzert nach einigen Begrüßungsworten mit einem Planxty von Turlough O’Carolan begann. Es folgte eine bunte Mischung verschiedener Celtic Folk Stücke, lebhaft instrumentiert mit Fiddle (Friedrich Jouck), Flöte (Hermann Basten), Gitarre (Reinhold Bohrer), Percussion (Steffen Thormählen) und Klavier (Frank Ollertz). Die Akkustik im Schloss erwies sich dabei als sehr angenehm, die Musik füllte den Raum richtig aus und umfing die Zuhörer. Manche der gespielten Melodien waren vertraut, andere vollkommen neu für mich, doch alle waren sie auf ihre jeweils eigene Art sehr schön. Gerade bei den schnelleren Stücken fühlte es sich seltsam an, still auf seinem Stuhl zu sitzen und kaum mehr als mit dem Fuß wippen zu können.

In der Mitte des Konzerts gab es eine Pause, um sich etwas zu Trinken holen und die Beine vertreten zu können. In der zweiten Hälfte des Konzertes wurde das Repertoire dann ziemlich international. Zwar gab es weiter keltische Stücke - darunter alte und liebe Bekannte wie ein "An Dro" (inlusive Erklärung des Tanzes!) und "En avant Blonde", aber auch Stücke aus ganz anderen Kulturkreisen wie den süddeutschen Tanz "Das Ringelein". Mit "Valvotun yön valssi" hatte sich zu meiner Freude sogar ein finnisches Stück ins Programm geschlichen. Auch spanische - besonders natürlich galizische Lieder - gab es zu hören, leitet doch der Gitarrist der Band Reinhold Bohrer ein Musikhotel in Spanien. Bei den letzten Stücken erhielten die vier Musiker dann sogar noch Unterstützung in Form vom jungen Sohn des Gitarristen am Cajón, was allgemein sehr gut ankam.

Als letztes Stück fand sich im Programmheft dann noch ein sehr guter Bekannter: "Was wollen wir trinken", welches ja eigentlich auf einer bretonischen Melodie basiert (und in der Mittelalter -und Folkszene auch sehr gerne in dieser Version als "Son Ar Chistr" dargeboten wird). Zu diesem Stück fand sich auch der Text im Programmheft und das Publikum wurde ermuntert, mitzusingen. Zunächst ein bisschen zögerlich, dann aber immer enthusiastischer kamen die Leute diesem Wunsch auch nach. Im Anschluss gab es stehende Ovationen und laute Zugaberufe für die Band.

Nach einer kurzen Pause kamen Tres Con Barrena dann auch wieder zurück auf die Bühne und gaben noch eine kleine Zugabe, verabschiedeten sich aber schließlich mit "Auld Lang Syne" entgültig von ihrem Publikum. Auch bei diesem Lied wurde - und das ganz ohne Textvorlage - eifrig mitgesungen. Es war ein sehr schöner Abschluss eines gelungenen Konzertabends.

Dienstag, 27. September 2016

CD-Vorstellung: Wardruna - Ragnarok - Runaljod

Am 21. Oktober veröffentlichen die norwegischen Ausnahmemusiker von Wardruna mit "Ragnarok" ihr drittes Album, welches gleichzeitig den Abschluss ihrer großen Runaljod-Trilogie bildet. Für jarwinbenadar durfte ich bereits reinhören in das grandiose Werk. Hier geht es zu meiner Rezension:



Einen kurzen Einblick gibt es bereits in Form eines Teaservideos zum Opener "Tyr", Am 6. Oktober soll zudem ein vollständiges Musikvideo zum Song "Raido" erscheinen.


Montag, 26. September 2016

Wie es leuchtet! - Das September Special in Aachen

Am vergangenen Samstag habe ich meinen 28. Geburtstag gefeiert. Wunderbarer Weise fand in dieser Woche im nahgelegenen Aachen das September Special statt, ein großes Stadtfest mit allerlei Programm. Und noch viel wunderbarer Weise spielte just an diesem Samstag eine Band, die mir schon seit vielen Jahren lieb und teuer ist: Emma6!

Gemeinsam mit einer Freundin machte ich mich darum am frühen Nachmittag auf nach Aachen. Unsere erste Anlaufstelle war auch gleich die Bühne vor dem Rathaus, auf der um 15 Uhr besagte Band spielte. Da die Jungs aus der Gegend kommen, in der ich aufgewachsen bin und auch schon eine ganze Weile aktiv sind, hatte ich früher schon öfters die Gelegenheit, sie live sehen zu können. Dann spielte die Band mit zunehmendem Erfolg seltener in unserer Umgebung und auch wir hatten seltener Zeit, sodass ich sie viele Jahre nicht mehr zu sehen bekam. Da war es wirklich schön, diesen Umstand endlich beseitigen zu können.

Obwohl es noch relativ früh am Tag war, hatte sich eine ordentliche Schar Menschen für das Konzert versammelt, selbst das eine oder andere Bandshirt war zu sehen. Fast eineinhalb Stunden spielten Emma6 an diesem Tag für das Aachener Publikum und verbreiteten mit ihrer Musik beste Laune. Die Band spielte sowohl Stücke ihrer bisher erschienenen zwei Alben als auch einiges an neuem Material. "Paradiso" durfte da natürlich ebenso fehlen wie "Fast" oder "Was kann ich dafür, dass ich aus den 80ern bin", welches sich im Laufe der Jahre gehörig verändert hat, aber noch immer ganz wundertoll klingt. Eine frohe Botschaft gab es auch noch: Ein neues Album ist für das nächste Frühjahr geplant, und ich denke, man kann sich da auf eine sehr vielversprechende Neuerscheinung freuen! Wegen der anstehenden neuen CD räumte die Band an diesem Tag auch ihr Merchlager, ein schönes Poster zum letzten Album "Passen" gab es zu jedem Kauf gratis dazu. Doof nur, dass wir noch einige Stunden in Aachen vor uns hatten und ein Poster das bei all den Menschen und dem leider für den Abend vorhergesagten Regen kaum überlebt hätte. Also mussten wir schweren Herzens verzichten.

Emma6

Als nächstes machten wir uns daran, die kulinarischen Angebote auf dem SeptemberSpecial zu erforschen. Auf Empfehlung meiner Freundin hin testete ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Crêpe mit Kinderschokolade. Echt lecker, muss ich sagen! Zum Essen machten wir es uns auf dem Katschhof mit Blick auf das Riesenrad bequem.

Crêpe-Pause auf dem Katschhof

Im Anschluss hatten wir erstmal keinen konkreten Plan, sondern bummelten eine ganze Weile durch die Straßen von Aachen. Da die meisten Geschäfte schon geschlossen hatten, wurde es ein Schaufensterbummel. Am frühen Abend stieß dann noch der Freund meiner Freundin zu uns und wir machten uns erneut auf Nahrungssuche. Nach einigen komplett besetzten Restaurants wurden wir im Palladion fündig, einem griechischen Restaurant, wo wir lecker zu Abend aßen.

Dann wurde es auch schon Zeit für den Abschluss des Abends. Unter dem Titel "Aachen leuchtet" gab es vom Marktplatz aus eine ganz besondere Lichtshow, die mit 3D-Technologie auf die Fassade des historischen Rathauses projiziert wurde. Ein wirklich beeindruckender Anblick, die zehnminütige Show verging wie im Fluge!


Mittlerweile war es schon recht spät geworden und Regen war über der Stadt aufgezogen, sodass wir uns gleich nach der Show auf den Weg zum Bahnhof und nach Hause machten. So ging ein wunderschöner Geburtstag zu Ende.

Sonntag, 25. September 2016

Ein schöner halber Tag im Duisburger Zoo

Das anhaltend schöne Wetter macht mich noch immer ein wenig schreibfaul, sodass ich nun schon wieder hinterherhinke mit den Dingen, die ich hier eigentlich so hatte schreiben wollen in der letzten Zeit. In Anbetracht der Tatsache, dass wir schon Ende September haben, ist ein Ende dieses Zustandes aber wohl abzusehen. ;)

So ist es nun auch schon wieder zwei Wochen und einen Tag her, dass ich mit einer Freundin einen meiner absoluten Lieblingszoos besucht habe, nämlich den Duisburger Zoo. Da wir es ruhig angehen lassen wollten, trafen wir uns erst um die Mittagszeit, sodass uns etwa ein halber Tag zur Verfügung stand. Da wir den Zoo in den vergangenen Jahren schon häufiger besucht hatten, war das auch ganz in Ordnung so, obwohl wir so natürlich nicht alles zu sehen schafften.

Ein bisschen größer als unsere Haustierchen

Es herrschte wunderschöner Sonnenschein, war aber nicht zu heiß. Beste Voraussetzungen also für einen schönen Tag. Und den hatten wir auch. Ohne den Stress, alles sehen zu wollen, verweilten wir bei einigen Tieren ziemlich lange, so zum Beispiel bei den Elefanten oder den Fischkatzen. Im Tropenhaus Rio Negro zwang uns ein kleiner, neugieriger Tukan zu einem ungewöhnlich langen Aufenthalt: er saß einfach dort mit seinem großen, spitzen Schnabel und wir trauten uns eine ganze Weile nicht an ihm vorbei, wollten aber unbedingt die Meerschweinchen sehen, die man von einem Ausguck hinter ihm betrachten konnte. So standen wir etwas unschlüssig da, während all die kleinen Kinder furchtlos den vorwitzigen Vogel passierten. :D

Bewacht vom gefiederten Türsteher

Natürlich durfte auch ein Besuch im Zooshop nicht fehlen, wo ich mir ein Plüsch-Schaf kaufte, dass ich eine ganze Zeit lang durch den Zoo tragen durfte, da der Shop leider eine ganze Weile vor dem Zoo schließt. Ein seltsames, aber nicht unangenehmes Gefühl, mit 27 Jahren mit einem Plüschtier unter dem Arm durch den Zoo zu laufen. :P

Ein bisschen chillen

Als sich der Tag seinem Ende näherte, legten wir eine kleine Rast bei den großen Maras ein, die ihrerseits auch gerade Siesta hielten. Den hinteren Teil des Zoos, in dem sich der wunderbare und von mir heißgeliebte Chinagarten befindet, mussten wir aus zeitlichen Gründen an diesem Tag leider vollständig links liegen lassen. Grund genug, bald mal wieder einen Besuch zu planen und dann die andere Hälfte des Zoos noch einmal genauer zu erkunden!

Freitag, 16. September 2016

So viel zu entdecken, so wenig Zeit - Ausflug in den Tierpark Sababurg

Wer mich oder diesen Blog hier kennt, der dürfte gemerkt haben: Ich liebe Mittelaltermärkte, bin aber auch Zoos und Tierparks alles andere als abgeneigt. Wie schön, wenn sich zwei eher unterschiedliche Interessen wie diese auch mal verbinden lassen. Und sogar besonders schön, wenn das an einem Ort passiert, den ich schon länger auf meiner mentalen Places-To-Visit-Liste stehen habe. Grund genug, sich am 03. September zu einer für mein Verständnis nahezu unmenschlich frühen Zeit auf den Weg zu machen nach Hessen in den Tierpark Sababurg!

Nach einer mehrstündigen Anreise mit Bussen und Bahnen erreichten meine Freundin und ich gegen Mittag den Tierpark, der an diesem Wochenende zum Mittelalterlichen Spectaculum geladen hatte. Bis wir den Markt dann tatsächlich erreichten, sollte allerdings noch einige Zeit verstreichen, luden doch auf dem Weg schon zahlreiche verschiedene Tierarten zum verweilen ein. Esel wollten gestreichelt, Fischotter in ihrem Gehege gesucht werden, Wellensittiche durften sogar in ihrer riesigen Voliere besucht und gefüttert werden. Das Wetter war großartig, sodass viele Tiere entspannt in der Sonne dösend angetroffen werden konnten.

Auf Tuchfühlung mit den neugierigen Wellensittichen

Beidseitige Neugierde auch bei den Kattas

Die Trommeln wiesen uns dann aber doch noch den Weg zum Mittelaltermarkt. Dieser fand auf einer großen Freifläche mitten im Tierpark statt, mit genug Abstand zu den Tiergehegen, sodass deren Bewohner sich von den lauten Marktklängen nicht gestört fühlen mussten. Der Markt war nicht riesig, aber liebevoll aufgebaut mit einigen interessanten Ständen, die man nicht auf jedem Mittelaltermarkt findet. Es gab ein schönes Karussel im Wikingerschiff-Stil und eine "Wipp-Lounge" (eine Wippe direkt neben den langweiligen Bierbänken für die Erwachsenen) für die Kinder. Der Heerlager-Bereich war ebenfalls ansehnlich und auf der Bühne gab es ein vielseitiges Programm. An Musikern spielten so beispielsweise Tarranis, Unvermeydbar und Fabula auf und beschallten das Gelände mit solider Marktmusik. Da das Gelände in einer Schräge lag, hatte man von oben einen wunderschönen Ausblick über den gesamten Markt und sah in der Ferne auch gleich die Sababurg.

Heerlager mit Burgblick

Auf das so genannte Dornröschenschloss Sababurg bot sich von einigen Stellen des Tierparks aus ein herrlicher Ausblick, wobei der Anblick des modernen Anbaus - vermutlich ein Hotel? - für uns das Panorama doch empfindlich störte. Doch es sei gesagt: wer lang genug sucht, der findet auch den einen oder anderen Winkel im Tierpark, von dem aus sich die Sababurg ohne störende bunte Markisen und Parabolantennen betrachten und fotografieren lässt. ;) Wikipedia erzählte mir übrgens gerade, dass die Sababurg der Ursprung eines meiner liebsten Brettspiele aus der Kinderzeit, nämlich Sagaland, ist. Eine sehr schöne Vorstellung! :)

Sababurg vom Tierpark aus betrachtet

Viel Zeit auf dem Markt verbrachten wir letzten Endes nicht an diesem Tag, dafür gab es im Tierpark einfach zu viel zu sehen. Schon um hier alles zu sehen, reichte unsere Zeit kaum. Eigentlich auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass der Tierpark eine Größe von 130 ha hat und mehr als 80 verschiedene Tierarten zeigt! Für einen Besuch der Fütterungen oder der Greifvogel-Flugschauen sowie eine Fahrt mit dem Tierpark-Express blieb da leider keine Zeit mehr. Einen ausgedehnten Aufenthalt in den verschiedenen Streichelzoo-Arealen ließen wir uns aber nicht nehmen und begaben uns mit vor Ort gekauften Futter zu den hungrigen und frechen Ziegen sowie den zurückhaltendereren, aber ebenfalls hungrigen Schafen.

Komm fressen: Junge Waliser Schwarzhalsziege

Ziemlich lange verweilten wir auch im hinteren Bereich des Tierparks. Hier gab es in schönen und sehr weitläufigen Gehegen einige meiner liebsten Tiere zu sehen. Die Wölfe waren etwas schläfrig, dafür zeigten sich die weißen Hirsche in ihrer ganzen Pracht. In einem Bereich wähnte man sich gar in Skandinavien. Dort gab es ein Lapplandlager mit den Rentieren, welches zwar leider für Besucher geschlossen war, aber dennoch einen schönen Anblick bot, bei dem man fast glaubte, in Sápmi gelandet zu sein. Außerdem ließen sich von der rustikalen Elch-Lodge aus die majestätischen Elche beobachten während die schwedisch anmutende Kaffee-Stuga (samt Elch-Warnschild) zu einer kleinen Stärkung einlud.

In der Sonne dösender Wolf

Prächtiger weißer Hirsch

Lapplandlager Björkträsk

Viel zu schnell kam die Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Nach dem stundenlangen Laufen waren wir zwar auch durchaus schon müde, aber es hätte doch noch so viel zu sehen gegeben. Auf dem Rückweg mit dem Bus zum Bahnhof in Hofgeismar warf ich im Vorbeifahren noch einen kurzen, sehnsüchtigen Blick auf den Eingang zum Urwald Sababurg. Für einen Besuch hier hatte die Zeit natürlich auch nicht mehr gereicht. Somit gibt es also mehr als nur einen Grund, irgendwann noch einmal zurückzukommen. Ich würde die lange Fahrt jederzeit wieder auf mich nehmen!

Auf Wiedersehen im Tierpark Sababurg!

Sonntag, 4. September 2016

Ein Spaziergang im Botanischen Garten in Münster

Jahrelang habe ich in Münster gelebt und auch heute bin ich noch ziemlich oft in der schönen Stadt im Norden Nordrhein-Westfalens unterwegs, doch in all den Jahren habe ich es nicht einmal in den Botanischen Garten gleich hinter dem Schloss geschafft. Dieser Missstand wurde am vergangenen Freitag nun endlich behoben.

Der Hauptgrund für den Besuch war das dringende Bedürfnis, den neu angelegten Barfußpfad zu testen. Dieser war von zwei Auszubildenden angelegt und erst am vergangenen Montag eröffnet worden. Obwohl nicht besonders groß, war es doch sehr schön, bei dem wunderbaren Spätsommerwetter barfuß die verschiedenen Untergründe wie Sand, Torf oder Kiesel zu begehen.

Der neue Barfußpfad

Wo man dann schon einmal da war, blieb auch noch Zeit für eine kurze Runde durch den schon 1803 angelegten Botanischen Garten, wobei ich mich echt gefragt habe, warum ich in all den Jahren noch nicht ein einziges Mal da war. Denn es ist wirklich ein schöner Ort mitten im Herzen Münsters. Zahlreiche verschiedenen thematische Bereiche zeigen die Flora verschiedener Regionen der Welt, außerdem gibt es Wassergärten, Steingärten, Kräutergärten und vieles mehr. Vieles darf auch ausdrücklich angefasst oder beschnüffelt werden. Da kann man dann zum Beispiel herausfinden, wie viele verschiedene Minzsorten es gibt und dass die Schokoladenminze ihren Namen nicht zu unrecht trägt. Ob ein aus ihr auch einen nach After Eight schmeckenden Minztee zubereiten kann, konnte man uns auf Nachfrage aber leider nicht versichern.

Auch in kargen Gegenden grünt es

Für mich steht jedenfalls fest, dass dies nicht mein einziger Besuch im Botanischen Garten in Münster bleiben wird. Ich plane, öfters und in verschiedenen Jahreszeiten wiederzukehren, denn es gibt noch sehr viel zu entdecken. Dann nehme ich auch mehr Zeit und meine Kamera mit und nehme mir vielleicht auch die Zeit, es mir mit einem guten Buch in einer ruhigen Ecken bequem zu machen und die im inneren Münsters so ungewohnte Ruhe zu genießen.