Donnerstag, 18. September 2014

Buchrezension: Frances Hodgson Burnett - A Little Princess

Autor: Frances Hodgson Burnett
Titel: A Little Princess [deutsch: Sara, die kleine Prinzessin]
Erschienen: 1888

Als die kleine Sara Crewe in das Londoner Mädchen-Internat von Fräulein Minchin kommt, erscheint sie den anderen Schülerinnen zunächst wie eine wahre Prinzessin. Ihr Vater, der in Indien zu Geld gekommen ist, wünscht sich nur das Beste für seine kleine Tochter und verfügt, dass ihr alle Wünsche erfüllt werden sollen. Die Schulleiterin Fräulein Minchin heißt dies zwar nicht gut, erkennt aber die Chance auf Prestige, die sich ihrem Internat durch die neue Schülerin bietet und macht das junge Mädchen trotz ihrer offensichtlichen Abneigung gegen sie zur Vorzeigeschülerin. Dies weckt selbstverständlich den Neid einiger anderer Schülerinnen, doch die meisten kommen nicht umhin, das intelligente, freundliche Mädchen mit der lebhaften Fantasie in ihr Herz zu schließen.
Doch Saras Schicksal wendet sich auf einen Schlag, als ihr Vater in Indien stirbt und seine Tochter scheinbar mittellos zurücklässt. Fräulein Minchin sieht ihre Gelegenheit, sich des verhassten Mädchens zu entledigen und Sara verliert alles. Fortan muss sie sich unter unwürdigen Bedingungen als Haushaltshilfe in der Schule verdingen und in einer kalten Kammer unter dem Dach leben. Das einzige, was ihr in dieser Situation hilft, ist ihre Fantasie. Mit Hilfe der Vorstellung, sie sei eine wahre Prinzessin, kämpft sie sich durch den Alltag und versucht, ihre Tugenden und Hoffnungen auf keinen Fall zu verlieren, bis eines Tages ihre Fantasien Wirklichkeit zu werden scheinen...

Frances Hodgson Burnett's "A Little Princess" ist ein Kinder/Jugendbuch aus dem Jahre 1888. Ich habe es als Erwachsener zum ersten Mal gelesen und war trotzdem hin und weg. Sara, die Hauptperson der Geschichte, ist ein wirklich bemerkenswertes Mädchen. Sie ist klug, höflich und verfügt über eine blühende Fantasie. Obwohl sie alles bekommen kann, was sie möchte und es gewöhnt ist, von allen mit Respekt behandelt zu werden, ist sie niemals überheblich oder betrachtet andere als minderwertig. Man muss sie einfach gern haben. Entsprechend leidet man auch mit ihr, als sie plötzlich mittellos dasteht und so viel schlechtes erdulden muss.

Das Buch ist eindeutig für eine weibliche Leserschaft konzipiert, handelt es sich doch um eine ganz klassische Prinzessinnengeschichte. Obwohl mehr als 100 Jahre alt, ist das Buch meiner Meinung nach auch im englischen Original gut verständlich. Mir hat es mit meinen 25 Jahren wirklich Freude bereitet, "A Little Princess" zu lesen, ich habe die Geschichte förmlich verschlungen und wollte das Buch zwischendurch gar nicht mehr aus der Hand legen. Meine Ausgabe war zudem noch mit wunderschönen Illustrationen von Tasha Tudor versehen, die es auch noch zu einem wahren Augenschmaus gemacht haben. Alle, die sich für schöne Kinderbuchklassiker erwärmen können, sollten diesem Buch unbedingt eine Chance geben!

Meine Wertung:

♥ ♥ ♥ ♥ ♥
[5/5]

Ein cooles Geburtstagsgeschenk

Gestern habe ich meinen 26. Geburtstag gefeiert. Es war ein wunderschöner Tag mit einem tollen Ausflug, über den ich an anderer Stelle noch berichten werde. Es haben aber auch viele Leute an mich gedacht, mir gratuliert und mir tolle Sachen geschenkt, worüber ich mich sehr gefreut habe.

Ein sehr originelles Geschenk, über das ich mich riesig gefreut habe, kam dabei von meiner Mutter, die einmal wieder bewiesen hat, wie gut sie mich kennt :D

Das ist besagtes Geschenk:


Ein Fingerhut - aber ein ganz besonderer! Mal davon abgesehen, dass ich gerne kleine Sachen per Hand nähe und sowas also durchaus nützlich für mich ist, hat mich dieses Modell eines Fingerhutes echt fasziniert. Er hat nämlich ein historisches Vorbild.

Dieser Fingerhut, der in der Thimble Collection von Westair erschienen ist, zeigt nämlich einen Helm aus dem 8. Jahrhundert, der 1982 in York gefunden wurde. Bekannt ist der Helm unter dem Namen Coppergate - oder York-Helm. Es handelt sich um einen angelsächsischen Helm.

Ich freue mich jetzt schon darauf, ihn möglichst bald einmal im Praxistest ausprobieren zu dürfen! :)

CD-Vorstellung: Ye Banished Privateers - The Legend Of Libertalia

[Kurze Vorbemerkung: Als großer Musikfan, der ich nun einmal bin, hatte ich schon lange die Idee im Hinterkopf, mich mal an der einen oder anderen Rezension in dem Bereich zu versuchen. Bisher habe ich mich dann aber doch nie rangetraut, weil es gar nicht so einfach ist, Musik mit Worten zu beschreiben. Ich bitte also um Nachsicht mit dieser meiner allerersten Rezension einer CD :D]

Interpret: Ye Banished Privateers
Titel: The Legend Of Libertalia
Erscheinungsdatum: 12. September 2014
Label: Totentanz

Tracklist:
1. Bring Out Your Dead | 2. You And Me And The Devil Makes Three | 3. Gangplank | 4. Lonely It Be | 5. Dead Man's Song | 6. Sticks And Stones | 7. Libertalia | 8. Ship Is Sinking | 9. Cat O'Nine | 10. Fisher Lass

Dieser Tage veröffentlicht die Piratenmeute von Ye Banished Privateers mit "The Legend Of Libertalia" ihr zweites Album. Und was für eines! - möchte ich schon einmal vorwegnehmen. 

Doch bevor wir zum Inhalt der CD kommen, hier erstmal ein paar Worte zur Band: Ye Banished Privateers stammen aus Umeå in Nordschweden. Mit 26 Mitgliedern, von denen mal diese und mal jene die Bühnen der Welt entern, kann man sie wohl zurecht als unkonventionelle Band bezeichnen. Musikalisch widmen sich die Damen und Herren - wer hätte es gedacht - der Piratenmusik. Geboten werden also Songs, die sich inhaltlich mit Piraterie und Seefahrt beschäftigen. Vom Stil her kommt man der Musik wohl am ehsten mit Tags wie "Folk" oder auch "Shanty" nah, ohne aber ganz den Kern der Sache zu treffen. Bei last.fm steht auch die Bezeichnung "Pirate Punk" hoch im Kurs, welche gar nicht mal so schlecht passt. 

Nach dem schon wirklich tollen, in Eigenproduktion veröffentlichten ersten Album "Songs and Curses" liegt nun also mit "The Legend Of Libertalia" der zweite Longplayer vor. Was sofort auffällt, ist der klangliche Unterschied. Durch die professionellere Produktion kommen die einzelnen Instrumente und Gesänge viel besser zur Geltung als zuvor. Aber auch die Songs sind einfach eine Wucht. Schon der Opener "Bring Out Your Dead" lädt augenblicklich zum mittanzen, mitpfeifen, mitsingen ein. Und wer dann schließlich beim titelgebenden Track des Albums "Libertalia" immernoch nicht das Bedürfnis verspürt, sich mit erhobenen Fäusten die Kehle aus dem Leib zu Brüllen, dem ist meiner Meinung nach wirklich nicht mehr zu helfen. Das Lied ist schon kein Ohrwurm mehr, das ist eine verdammte Hymne, arrr!

Verschnaufpausen in Form von langsamen Liedern gibt es auf dem neuen Album wenige, aber auch diese sind durchweg gelungen. Insbesondere den letzten Song "Fisher Lass" möchte ich in dem Fall nicht unerwähnt lassen. Das Lied erzählt eine herzzerreißend traurige Geschichte von einem Fischermädchen, das auf die Rückkehr ihres Geliebten von der See wartet und bildet den perfekten Abschluss für dieses rundherum gelungene Werk. Für mich so kurz nach Erscheinen eindeutig schon eines der besten Alben, denen ich dieses Jahr mein Ohr geliehen habe. Auf ein baldiges Wiedersehen auf deutschen Bühnen, liebe Privateers!

Meine Bewertung:

♥ ♥ ♥ ♥ ♥
[5/5]

Hörprobe:


Montag, 15. September 2014

Ein Tag unter Piraten - das Pirates-Festival in Jülich

Wieder einmal hat sich das Leben zwischen mich und meine guten Vorsätze regelmäßig zu bloggen gestellt - darum folgt auch erst jetzt, über einen halben Monat verspätet, mein Bericht zum Pirates Festival, welches ich am letzten Augustwochenende besucht habe. :D


Bereits zum zweiten Mal verwandelte sich an diesem Wochenende der Brückenkopfpark in Jülich bei Aachen in eine Piratenhochburg. Freibeuter, Piraten und alles, was die See in aller Herren Länder sonst noch so an leicht zwielichtigen Gestalten zu bieten hat, versammelten sich zu diesem Zweck für bis zu vier Tage auf dem historischen Gelände um ihr Handwerk auszuüben, aber natürlich vor allem, um zu feiern. Und was braucht man zum Feiern? Ganz genau: Gute Musik! Und diese lieferte am Samstag, als ich das Festival besuchte, mehrere hochkarätige Piratenbands.

Los ging es für mich aber zunächst mit den größten Feinden der Piraten: Mit der Pressgëng hatte sich doch tatsächlich eine Truppe Marineangehöriger in das Piratennest verirrt! Da der Pirat an sich aber tolerant ist und die vier Herren musikalisch einiges zur Unterhaltung aufbieten konnte, war dieser Umstand natürlich schnell verziehen und die ansonst eher verfeindeten Parteien feierten einträchtig zusammen.


Die anderen Bands des Tages passten da schon viel eindeutiger ins Piratenmilieu. Zunächst einmal wären da die Damen und Herren von Elmsfeuer, die, unterstützt von ihrem Fahnenschwingenden Fanclub Piratenrock präsentierten. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war dieses sehr solide Set das letzte, was ich von der Band in dieser Form erleben sollte. Wenig später gaben zwei Mitglieder ihren Ausstieg bekannt und die restlichen Auftritte der Saison wurden abgesagt. Es scheint noch recht ungewiss, wie genau es mit der Truppe nun weitergehen wird.


Wie üblich richtig gut waren auch Vroudenspil, deren Sänger bewundernswerter Weise kurz nach einer schweren Rücken-OP wieder die Bühne enterte. Richtig gut war hier dieses Mal die Zusammenarbeit mit einer Band, auf die ich nun etwas genauer eingehen will, weil sie das absolute, unbestrittene, nahezu unglaublich großartige Highlight des Festivals war. Die Rede ist von Ye Banished Privateers!

Was ist nun so besonders an dieser Band? Nun, ich denke, am deutlichsten wird das, wenn man sie einmal erlebt hat. Aber hier trotzdem ein Erklärungsversuch: Man stelle sich eine Bühne vor, sehr piratig dekoriert. Plötzlich betreten zwölf Damen und Herren dieselbe. Sie tragen die ab piratigst aussehenden Kostüme, die du außerhalb bekannter Hollywood-Filme jemals gesehen hast. Sie nehmen ihre Instrumente zur Hand und legen alle zusammen los. Und du fühlst dich einfach umgeblasen von der Energie, die dir da entgegenschlägt. Du willst tanzen, feiern, gröhlen, und das nicht zu knapp. Bitteschön - da hast du Ye Banished Privateers! :D
Die Band besteht streng genommen jedoch nicht nur aus zwölf, sondern aus sechsundzwanzig Mitgliedern. Ja, richtig gelesen: Sechsundzwanzig. Und wer Zeit und Lust hat, tritt eben auf. Natürlich gibt es eine Art Kernbesetzung, aber weite Teile der Band sind sehr flexibel. Stammen tut die Band übrigens - das aber nur ganz nebenbei - aus Umeå, der neben Riga leicht stiefmütterlich behandelten zweiten europäischen Kulturhauptstadt dieses Jahr. Eine Stadt, aus der ein ganzer Haufen großartiger Musik kommt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ye Banished Privateers veröffentlichen jedenfalls am Freitag ihr zweites Album "The Legend Of Libertalia". Beim Pirates-Festival gab es einen exklusiven Presale, weswegen ich das Album jetzt schon eine ganze Weile mein eigen nenne. Und - wer hätte es gedacht - es ist großartig! Ich werde es demnächst einmal an dieser Stelle präsentieren.

An mehreren Stellen des Tages arbeitete die Band jedenfalls, wie bereits angedeutet, mit Vroudenspil zusammen, was wirklich unheimlich cool war. Sie hatten für ihre deutschen Piratenkollegen sogar ein tolles, typisch nordschwedisches Geschenk mitgebracht: einen (vermutlich selbstgebrannten) Schnaps inklusive irgendeinem Biberdrüsen-Extrakt. Das ganze muss ziemlich scheußlich geschmeckt haben und die Schweden hatten offenbar einen Heidenspaß dabei, das Verkosten zu filmen. :D

Eine weitere ziemlich gute Band an diesem Tag waren Pyrates!. Obwohl sie schon mehrfach auf Veranstaltungen gespielt haben, die ich besucht habe, habe ich die Band bisher immer verpasst. Auch bei Pirates war es eher ein Zufall, dass ich sie gesehen habe - aber ein ziemlich glücklicher! Die Jungs machten unheimlich Stimmung, da wurde tierisch getanzt (und das in Deutschland ;) ) und es war insgesamt einfach ziemlich cool!


Natürlich wurde aber nicht nur Musik geboten an diesem schönen Tag. Die verschiedenen Lager zeigten das Leben von Piraten, Kanonenschüsse donnerten den ganzen Tag über das Gelände. In Zusammenarbeit verschiedener Piratengruppen, darunter den Flint's Buccaneers, gab es ein großes Theaterstück in bester Fluch der Karibik-Manier mit viel Action, Stunts und Feuer. Es war deutlich zu erkennen, wie viel Herzblut in diesem Stück steckte. Umso bedauerlicher, dass das Wetter nicht bei allen Vorführungen mitspielen wollte.

Krönender Abschluss des Samstags war dann aber doch wieder musikalischer Art: Gegen Mitternacht spielten Ye Banished Privateers ein richtig schönes Tavernenkonzert, also Unplugged, spontan und sehr familiär. Ein mehr als würdiger Abschluss eines wunderschönen Tages!

Mittwoch, 3. September 2014

Heimspiel mit Hindernissen - Das MPS in Telgte

Mitte August war es wieder Zeit für das MPS in Telgte. Obwohl dieses MPS eigentlich das absolute Heimspiel für mich ist, hatte ich es davor zwei Jahre lang nicht dorthin geschafft. Und auch dieses Jahr stand die Veranstaltung für mich persönlich unter keinem besonders guten Stern, aber das tut hier zum Glück nichts zur Sache und ich werde es entsprechend totschweigen :)

Aber kommen wir zur Veranstaltung selbst. An dieser gab es nämlich - wie auch nicht anders zu erwarten gewesen war - absolut nichts auszusetzen. Für Mitte August war es nicht besonders warm, aber immerhin hielt sich der Regen an diesem Tag zurück.

Musikalisch sehr positiv aufgefallen sind mir in diesem Fall Cultus Ferox. Erstmals bekam ich etwas von ihrem Abendkonzert mit, das stets rockiger ausfällt als die Konzerte am Tage. Diese etwas lautere Gangart konnte bei mir richtig punkten. Extrem Spaß hatte ich auch, als die Band die Worte "Wir wollen immer artig sein, denn nur so hat man uns gern" anstimmte. :D Irgendwie herrlich aus ihren Kehlen, und ein Ohrwurm für sämtliche folgende Tage.


Abends gab es dann mein MPS-Lieblingsdoppel: Omnia und Faun. Zum ersten Mal seit langem schlichen wir uns eine Stunde vor Beginn des Omnia-Konzertes Richtung Bühne, um uns einen Platz in der ersten Reihe zu erkämpfen und diesen bis nach dem Auftritt von Faun zu behalten. Eine lohnenswerte Sache. Auch wenn man weiter hinten viel mehr Bewegungsfreiheit hat und nicht zwei jeweils einstündige Umbaupausen mit stupidem Warten verschwenden muss, ist die Stimmung in der ersten Reihe eben einfach ganz anders. Es ist jetzt schon beschlossene Sache, dass wir das auf unserem diesjährigen MPS-Saisonabschluss in Borken wieder so machen werden.

Nachdem Faun die Bühne verlassen hatten, war ich bester Laune. Wegen der anfangs schon erwähnten persönlichen Umstände war es leider nicht lange und problemlos möglich, diese Laune zu halten. Oder mit anderen Worten: Der Tag war gelaufen. Und am nächsten Tag sollte es noch schlimmer werden.

Relativ unmotiviert schleppte ich mich am Sonntag, deutlich nach Veranstaltungsbeginn, zurück nach Telgte. Es wurde ein kurzer Ausflug. Das Wetter war ziemlich grässlich, meine Verfassung (körperlicher wie seelischer Natur) auch. Die einzige Band, die ich mir an diesem Tag wirklich angeschaut habe, war Saor Patrol. Bei denen gab es auch gleich eine Überraschung: Mit Marcus war ein Mitglied verschwunden, aus gesundheitlichen Gründen, wie es hieß. Seinen Platz übernahm - offenbar ziemlich spontan - ein anderer, der meiner Erinnerung nach Paul hieß, und der während des Auftritts quasi angelehrt wurde. Es wurde trotz allem ein gutes Konzert. Wenig später gab die Band bekannt, dass Marcus die Band dauerhaft würde verlassen müssen. Offenbar war es nicht nur für mich ein nur mäßig glorreiches MPS...

Dienstag, 2. September 2014

Video: Waldkauz - Heiden unserer Zeit

Heute möchte ich gerne das Video einer Band teilen, die ich erst vor kurzem durch Zufall entdeckt habe:

Waldkauz kommen aus Hildesheim und spielen laut eigener Aussage grenzfreien Folk mit mittelalterlichen Einflüssen. Die Ursprünge der Band gehen bis in das Jahr 2010 zurück, in der jetzigen Besetzung spielen sie jedoch erst seit diesem Jahr.
Menschen, die wie ich ein Herz für Pagan Folk Musik haben, sollten hier wirklich mal ein Ohr riskieren.
Ich bin jedenfalls sehr angetan und hoffe, dass ich irgendwann einmal das Vergnügen haben werde, die Band live erleben zu dürfen. 

An Studioaufnahmen existiert von Waldkauz derzeit meines Wissens nur eine Demo-CD, die auf den Namen "Flugversuch" hört. Ob diese noch zu haben ist, weiß ich leider nicht. Ich schätze, ich sollte einfach mal bei der Band nachfragen, schließlich steigen gegen Ende der Mittelaltermarktsaison nicht unbedingt die Chancen, dass das mit dem Konzert allzu bald Wirklichkeit wird... Reinhören kann man aber jedenfalls bei youtube.

Nun denn, das soll auch erstmal reichen. Nun wünsche ich viel Vergnügen mit dem Video!


Die Römer kommen! - Das Spectaculum Romanum in Rimburg

Vor sechs Jahren gab es im beschaulichen niederländischen Örtchen Rimburg direkt an der deutsch-niederländischen Grenze erstmals ein Römerfest. Schon damals war ich mit dabei und konnte mit eigenen Augen sehen, dass sich die Veranstaltung großer Beliebtheit erfreute und nicht über mangelnde Besucherzahlen klagen konnte. Umso bedauerlicher fand ich es, dass nichts auf einer Wiederholung des Events hindeutete.
Dies änderte sich dieses Jahr endlich: Pünktlich zur Einweihung der neuen Via Belgica Route tauchten die ersten Infos auf, die von einem erneuten Römerfest in Rimburg sprachen.

Am zweiten Augustwochenende war es dann endlich so weit und das Spectaculum Romanum betitelte Fest öffnete seine Pforten für die Besucher.
Veranstaltungsort war wie bereits vor sechs Jahren die Umgebung rund um das Schloss Rimburg.

Die Besucher, die sich trotz der schlechten Wettervorhersage zahlreich angefunden hatten, erwartete an den zwei Tagen ein volles Programm. So gab es ein römisches Marschlager zu besichtigen und verschiedene Handwerker wie ein Schmied gaben einen Einblick in ihr Handwerk und boten ihre Waren feil. Auch was die Römer kulinarisch zu bieten hatten, gab es zu verköstigen.


Zudem gab es aber natürlich auch ein spannendes Programm. Interessierte konnten bei einer Vorführung einen Einblick in die Struktur und das Handwerk des römischen Militärs gewinnen. Fußsoldaten waren dabei ebenso zugegen wie Reiter und Bogenschützen. Alles wurde dabei sehr anschaulich und unterhaltsam von einem motivierten Moderator erklärt - bei der Vorführung, die ich besucht habe, jedoch leider nur auf Niederländisch. Für viele der zahlreichen deutschen Besucher (Rimburg liegt keine zehn Minuten Fußweg von der Grenze entfernt), die oft kein Niederländisch sprechen, war das natürlich sehr bedauerlich.


Heiß her ging es anschließend bei den Gladiatorenwettkämpfen. Diese wurden am Samstagnachmittag zweisprachig moderiert und kamen sichtlich gut an. Besonders den anwesenden Kindern schien es unheimlichen Spaß zu machen, am Ende eines Kampfes mit ihren Rufen über Leben oder Tod des unterlegenen Streiters zu entscheiden. Blut und Spiele funktioniert offenbar noch heute ganz wunderbar ;)
Ich persönlich fand sehr spannend, dass die Gladiatoren mit so vielen unterschiedlichen Waffen in die Kämpfe gingen, auf deren Geschichte und Funktion durch die Moderatoren auch ausführlich eingegangen wurde. Das war äußerst lehrreich und interessant.


Überhaupt kann wohl lobend erwähnt werden, dass sich beim Spectaculum Romanum Spaß und Wissensvermittlung perfekt die Waage hielten. Es wurde von allen Teilnehmern hoher Wert auf Authentizität gelegt und wer wollte, konnte viel über das Leben zu Zeiten der Römer lernen - und das dank dem Engagement der Teilnehmenden auch gar nicht trocken.

In vier Jahren soll es in Rimburg erneut ein Spectaculum geben, was mich sehr freut. Ich hoffe sehr, dass es gelingen wird, das Römerfest als regelmäßiger Veranstaltung zu etablieren. Ich werde auf jeden Fall gerne immer wieder mit dabei sein!

Montag, 1. September 2014

Video: Omnia - Earth Warrior

Als Tagesabschluss gibt es von mir nun noch ein Video, das ich eigentlich schon seit seinem Erscheinen vor ziemlich genau einem Monat hatte teilen wollen. Da nämlich wurde das neue Video zu Omnia's "Earth Warrior" veröffentlicht. Die Band schafft es dabei wieder einmal, Ästhetik mit einer klaren Message zu verbinden. Es geht um den Kampf gegen all jene, die unsere Natur rücksichtslos ausbeuten.

Wer Omnia kennt, weiß, dass die Band kein Blatt vor den Mund nimmt wenn es darum geht, ihren Standpunkt zu wichtigen Fragen deutlich zu machen. So werden auch im neuen Video einige Gegner wortwörtlich zerschmettert. 

Einen Gastauftritt in der Rolle von Mutter Natur hat in dem Video übrigens Kaat Geevers, bekannt von den Bands L.E.A.F. und Folk Noir. Außerdem sind zahlreiche Clips von Fans und Freunden der Band eingestreut, die als "Earth Warriors" das Lied singen. Mit dabei sind unter anderem Alea und Jean von Saltatio Mortis sowie die ganze Gang von Saor Patrol

Omnia haben hier meiner Meinung nach wieder alles richtig gemacht: Guter Song, gutes Video, gute Message - unbedingt einen Blick drauf werfen, falls nicht schon längst geschehen!


Castlefest Nachlese, Teil 6

Nachdem ich gerade endlich mein Essay für die Uni fertigbekommen hab (Jubel!), kann ich nun auch hier guten Gewissens fertigstellen, was ich schon vor gefühlten Ewigkeiten begonnen habe: Ich präsentiere den abschließenden Teil der Castlefest Nachlese.

Am Sonntag ließen wir es wie üblich etwas ruhiger angehen. Auf dem Programm standen nicht mehr allzu viele Punkte, die abgedeckt werden sollten, dafür aber sehr schöne. Musikalisch wären da zunächst einmal Kelten Zonder Grenzen. Die Niederländer spielen wunderschöne, oft verträumte Balfolk-Musik - es durfte also einmal wieder ausgiebig getanzt werden! Eine Chance, die auch wir uns nicht entgehen ließen. :)


Überhaupt wurde der Sonntag recht tanzlastig, konnten wir es doch endlich einmal einrichten, an einem der angebotenen Balfolk-Workshops teilzunehmen. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich viele Teilnehmer eingefunden, um zusammen unterschiedliche Kreis- und Paartänze zu erlernen oder aufzufrischen. Das war ein richtig großer Spaß!

Durch die zeitliche Überschneidung mit dem Workshop bekamen wir von Amma im Anschluss leider nicht mehr viel mit, was sehr schade war. Die Damen (und der fast auf der Bühne versteckte Herr :D ) hätten unsere Aufmerksamkeit sicher sehr verdient. Zumindest klang das, was wir noch von dem Auftritt mitnehmen konnten, äußerst vielversprechend. Aber man kann eben nicht alles schaffen. :)


Bald darauf war es auch schon Zeit für unseren persönlichen Festivalabschluss - und für viele sicherlich auch eines der großen musikalischen Highlights des Festivals: Omnia! Die Niederländer sind wirklich untrennbar mit dem Festival verbunden und waren von Anfang an dabei. Und genauso werden sie verdientermaßen auch gefeiert. Während des ganzen Auftritts wurde fleißig mitgesungen und mitgetanzt und man wird wohl kein Publikum finden, dass aus vollerer Brust "Kill! Maim! Fight! Slay! Die!" brüllt als auf dem Castlefest. Generell war das (in vielleicht noch größerem Maß als sonst schon) ein sehr emotional geladenes Omnia-Konzert. Als Steve in einer Ansage Abschied von einer verstorbenen Bekannten nahm und danach unter Tränen "Old Man Tree" anstimmte, ließ das wohl niemanden kalt. Nach diesem Auftritt wusste ich jedenfalls mal wieder ganz genau, warum Omnia zu den Bands zählen, die einen ganz besonderen Platz in meinem Leben haben.


Wie bereits gesagt, war das Castlefest für uns danach leider schon beendet. Die letzten Münzen wurden klug investiert (in einen frisch gepressten Orangensaft und eine Spende für Greenpeace) und dann etwas wehmütig der Heimweg angetreten. Auf dem Rückweg begleiteten uns viele schöne, neue Erinnerungen und natürlich auch zahlreiche neue musikalische Errungenschaften, die über das Wochenende gemacht wurden.

Dass wir nächsten Jahr wiederkommen, steht außer Frage: Die Unterkunft ist schon gebucht. Denn es gibt einfach kein schöneres Festival als das Castlefest!

Castlefest Nachlese, Teil 5

Uff, schon September und ich sitze noch immer an der Castlefest Nachlese :oops: Naja, was soll man machen. Im August ist immer so viel los und leider hat man eh nicht immer so viel Zeit zum Bloggen, wie man sich wünschen würde.

Nun gut, zur Erinnerung: Wir sind immer noch beim Samstag Nachmittag. Als nächsten auf dem Programm standen die Ungarn von The Moon And The Nightspirit, zu deren ruhigeren Klängen mal weniger getanzt wurde als zuvor bei Zirp. Schön war es trotzdem und die Band präsentierte sowohl alte Songs als auch neue von dem zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienenen Album "Holdrejtek", die sehr vielversprechend klangen. Mittlerweile kann ich auch bestätigen: Ja, das klang nicht nur vielversprechend - das neue Album IST wieder toll geworden, aber dazu später mal mehr :) Falls sich jemand über den Titel wundert - dieser ist, wie auch die meisten Texte der Band, Ungarisch. Doch die Musik spricht zum Glück für sich, auch wenn man (wie ich) leider kein Wort Ungarisch spricht.


Im Anschluss an The Moon and The Nightspirit hatten wir uns eigentlich die Könige der Spielleute, Corvus Corax, ansehen wollen. Obwohl diese musikalisch ziemlich aus dem Rahmen fallen, werden sie beim Castlefest eigentlich immer heftig abgefeiert. Da sie aber diesmal zeitgleich mit The Dolmen auftraten, die uns am Vortag schon so überzeugt hatten, wurden die Pläne spontan geändert - einen Schritt, den wohl keine von uns bereut hat. The Dolmen gaben wieder alles und es wurde eine großartige Party!


Für die nächste Band, Trolska Polska aus Dänemark, blieben uns leider nur ein paar Minuten, die mich persönlich nicht vollständig zu überzeugen vermochten. Vielleicht muss man sich da auch etwas genauer einhören, aber so spontan war mir das irgendwie musikalisch zu anstrengend.


Nach ein paar Minuten mussten wir aber eh gehen, schließlich war es Zeit für die Verbrennung des Wickermans, das zentrale Ritual auf dem Festival, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. In einer feierlichen Zeremonie wird dabei der Wickerman, der dieses Jahr die Form einer Eule hatte, mit all den vorher dargebrachten Opfern der Besucher und Teilnehmer des Festivals, angezündet. Die Stimmung dabei ist wirklich feierlich und es ist nicht möglich, die Gefühle zu beschreiben, die einen durchlaufen, wenn der Wickerman in Flammen aufgeht und der Jubel losbrandet. Das muss man einfach selbst erleben.


Die Ehre, das erste Konzert nach dem Ritual zu spielen, lag dieses Jahr bei Faun. Die meisten Menschen, die am Ritual teilgenommen hatten, blieben auch gleich dort, weswegen das Konzert auch von einer unglablichen Menschenmasse besucht war. Es war unmöglich, einen auch nur halbwegs guten Platz zu ergattern, wenn man nicht schon vorher gut gestanden hatte. Darum entschlossen wir uns irgendwann, die Chance zu nutzen, dass es überall anders recht leer war und machten uns auf den langen Weg zum Parkplatz, um unsere Jacken zu holen. Dass wir ein Faun-Konzert freiwillig vorzeitig verließen war wohl auch für alle eine Prämiere, aber beim Castlefest sieht man alle Dinge irgendwie etwas entspannter als sonst :)

Ein Konzert stand danach noch an: Wardruna spielten auf der Hauptbühne. Es ist unglaublich, wie gespannt ich auf diesen Auftritt war - und ich wurde nicht enttäuscht!
Die Musik von Wardruna ist schwer zu beschreiben, weswegen ich einfach ein Video anhängen werde, durch das sich jeder selbst ein Bild machen kann. Obwohl größtenteils sehr ruhig, entwickelt diese Musik eine ganz besondere Stimmung und eine unglaubliche Kraft und zieht einen unweigerlich in ihren Bann. Die Dunkelheit der Nacht und die Beleuchtung taten ihren Teil zu der einzigartigen Stimmung. Bei einem Lied erhielt die Band außerdem noch musikalische Unterstützung von Kaat Geevers an der Nyckelharpa. Insgesamt war das einfach ein Auftritt, den wohl keiner der Anwesenden so schnell vergessen wird!


Fortsetzung folgt!