Donnerstag, 26. November 2020

Das grüne Ruhrgebiet entdecken - ein Tagesausflug an den Baldeneysee nach Essen

Corona hin oder her: irgendwann stand die Frage im Raum, was denn nun aus dem Sommerurlaub werden würde. Da Planungssicherheit selbst in den relativ ruhigen, warmen Monaten eher Fehlanzeige war, fiel relativ schnell die Entscheidung für einige eher kurzfristig realisierbare Tagesausflüge. Einer davon führte uns an einem wettertechnisch traumhaften Augusttag nach Essen.

Ziel unseres Ausflugs war in erster Linie der Baldeneysee, ergänzt durch dies und das, was sich bei der Recherche im Umfeld noch an schönen Ausflugszielen offenbart hatte. Nachdem uns Bahn und S-Bahn an den See gebracht hatten, stand einem feinen Tag nichts mehr im Weg.

Unser Timing erwies sich dabei als sehr gut, denn sofort nach unserer Ankunft am Baldeneysee erwischten wir noch eines der Schiffe der dortigen weißen Flotte und konnten uns so gleich daran machen, den See vom Wasser aus zu erkunden. Wir entschieden uns für eine fast komplette Runde um den See, wobei wir auch gleich schon den ein oder anderen Blick auf touristische Attraktionen wie den ehemaligen Lehnshof Haus Scheppen oder die alte Eisenbahnbrücke Kupferdreh werfen durften.

Neben diesen Sehenswürdigkeiten war es aber vor allem die Landschaft selbst, die zum Anschauen einlud. So viel Natur mitten im Ruhrgebiet hätte ich so jetzt gar nicht unbedingt erwartet! Liebend gerne hätte ich gefühlt tausend Fotos gemacht, aber wie sich das nun einmal so gehört in einem Scheißjahr wie diesem, ist meine treue und geliebte Kamera ein paar Tage vor dem Urlaub kaputt gegangen und ich musste mich mit ein paar Handybildern begnügen. An schnellen Ersatz war wegen Lieferschwierigkeiten wie bei so vielen Dingen in diesem Jahr nämlich nicht zu denken. Ehrlich gesagt habe ich noch immer keine Neue... T_T

Idylle auf dem Baldeneysee

Kurz bevor unser Schiff seine Runde über den See ganz beendet hätte, verabschiedeten wir uns, denn es gab da noch einen Ort, den ich unbedingt besuchen wollte. So machten wir uns zu Fuß und immer schön bergauf auf zur Ruine Isenburg. Als Mittelalter-Fan liebe ich Ruinen einfach, und diese war den in der Mittagshitze doch recht beschwerlichen Weg eindeutig wert. Die Überreste der zu Beginn des 13. Jahrhunderts erstmalig erwähnten Burg thronen in den Wald eingebettet über dem Baldeneysee. An einigen Stellen hat man einen wirklich malerischen Blick über Burg und See, und lernen lässt sich dank der aufgestellten Infotafeln auch noch etwas. Eine klare Besuchsempfehlung von meiner Seite! ♥

Blick auf den See von der Ruine der Isenburg

Obwohl wir in aller frühe losgefahren waren, war es am Ende unserer Baldeneysee-Runde schon Nachmittag geworden. Ein wenig erschöpft waren wir wegen der wirklich heftigen Hitze des Tages auch schon. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, wenigstens noch einen kurzen Besuch von Villa & Park Hügel einzuschieben. Dafür, den ganzen Park anzuschauen, blieb leider nicht mehr genug Zeit, aber wenigstens einen kleinen Spaziergang konnten wir doch unternehmen. Der weitläufige, vielseitig gestaltete Park bot auch wirklich einiges fürs Auge und lud eigentlich zum längeren Verweilen ein. Das muss ich dann wohl mal für einen eventuellen späteren Besuch vormerken.

Dieses absolut schnuckelige Mini-Haus enthält eine voll funktionstüchtige Küche in Kindergröße, in der sich die kleinen Damen der Familie früher für ihre spätere Rolle als Hausfrau üben konnten. Moderne Frau hin oder her, ich bin beeindruckt =O 

Jedoch wäre es viel zu schade gewesen, bei diesem Besuch die Villa Hügel selbst außer Acht zu lassen. Wegen der Corona-Beschränkungen konnte nicht alles uneingeschränkt besichtigt werden, aber ein Gang durch die sehr interessante historische Ausstellung zur Familie Krupp im kleinen Haus ließ sich problemlos machen, wenn man einigermaßen hitzeresistent war. Mich zumindest hätte man danach auswringen können, aber die Ausstellung war einfach zu interessant, um mittendrin abzubrechen, also habe ich tapfer durchgehalten. :D

 
Man fühlt sich klein vor diesem imposanten Gebäude

Danach war es dann aber wirklich Zeit, sich von der Villa Hügel zu verabschieden. Bei einem nah gelegenen, griechischen Restaurant stärkten wir uns für die Rückfahrt, bevor es nach einem kurzen Shopping-Abstecher in die Innenstadt dann zurück zum Bahnhof und auf den Weg nach Hause ging.

Unser erster Urlaubs-Ausflug war damit schon einmal ein großer Erfolg und bewies, dass man in diesem Jahr keineswegs auf alles zu verzichten brauchte. Und ein weiterer Ausflug sowie mehrere kleinere Unternehmungen in der direkten Umgebung unseres Wohnortes standen uns noch bevor.

Dienstag, 24. November 2020

Konzertbericht: Mono Inc. auf dem Strandkorb Open Air

Einer der sehr, sehr wenigen positiven Effekte dieses kulturell traurigen Jahres waren die vielen neuen, kreativen Impulse, die in den warmen Monaten die Durchführung der einen oder anderen schönen Veranstaltung möglich machten. Eine dieser wirklich genialen Ideen hatte man in Mönchengladbach mit dem Strandkorb Open Air. Den ganzen Sommer über fanden im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe Konzerte und Comedy-Performances im SparkassenPark statt, in dem ansonsten Hockey gespielt wird. Die Idee war dabei perfekt auf die aktuelle Situation zugeschnitten: Im Zuschauerraum waren in großzügigen Abständen 500 Strandkörbe aufgestellt worden, verteilt auf verschiedene Inseln, die auch tatsächlich nach beliebten Urlaubsinseln benannt waren. In einen Strandkorb passten dabei immer zwei Leute. Tickets wurden folglich immer im Zweierpack verkauft, sodass nie zwei Fremde einen Strandkorb teilen mussten. Um den Einlass zu entzerren, hatte jede der Inseln ihren eigenen Parkplatz-und Eingangsbereich sowie einen separaten Sanitärbereich. Getränke konnten im Vorfeld online bestellt werden und warteten dann in der Strandkorb-eigenen Kühlbox auf einen. Auch vor Ort konnte nur online bestellt und bezahlt werden, woraufhin die Getränke dann zum Strandkorb geliefert wurden. Im eigenen Strandkorb und direkt davor durfte die Maske abgenommen werden, bei aller Bewegung über das Gelände war sie stets zu tragen. Alles war also perfekt so eingerichtet, dass unnötiger Kontakt vermieden und die Kontaktpersonen auf möglichst wenige Menschen reduziert wurden. 

Bei der Ankunft in unserem Strandkorb erwartete uns dann noch eine feine Überraschung: Mono Inc., der Hauptact des Tages an diesem 15. August, hatten für jeden Besucher ein Geschenk in die Körbe gelegt. So gab es ein schickes Festivalbändchen sowie eine Autogramm-und Dankeskarte mit einem Rabattgutschein für den Shop der Band. Eine unheimlich liebe Geste! Wir zumindest nutzten gleich am nächsten Tag auch die Gelegenheit für eine T-Shirt Bestellung, da es bei dem Konzert selbst leider keinen Merchverkauf gab und man "seine" Bands natürlich gerne so viel wie möglich unterstützen möchte in diesen schweren Zeiten.

Nun aber endlich zum Konzertabend selbst. Eröffnet wurde dieser von Storm Seeker aus dem nahen Düsseldorf, die ich zu meiner großen Freude an diesem Tag das erste Mal live erleben durfte. Die Damen und Herren heizten dem Publikum mit ihrem Pirate Folk Metal dabei ganz ordentlich ein und freuten sich auch sichtlich, endlich mal wieder auf einer Bühne stehen zu dürfen - und das dann auch noch gleich eine so große. Obwohl es musikalisch ja in eine doch ziemlich andere Richtung als bei Mono Inc. ging, kam das Konzert der Band beim Publikum ziemlich gut an und die ersten erhoben sich auch schon aus ihren Strandkörben, um die Musiker besser anfeuern zu können. 


Nach diesem sehr gelungenen Opener wurde es bald Zeit für den Hauptact des Abends, Mono Inc. Auch die Hamburger um Sänger Martin Engler gaben von Minute 1 an richtig Gas, und schon nach kurzer Zeit hielt es wirklich niemanden mehr auf den (wirklich sehr gemütlichen) Strandkorb-Plätzen. Überall sah man die Hände über den Dächern der Strandkörbe klatschen und auch beim Mitsingen gaben die Leute alles. Dabei musste man schon ganz schön laut singen, denn im Grunde waren ja doch verhältnismäßig eher wenige Menschen auf dieses riesige Stadion verteilt!

Sicht aus unserem Strandkorb

Mono Inc. hatten an diesem Abend natürlich viele Songs ihres neuen Albums "The Book Of Fire" mit dabei, die sich live alle ganz hervorragend machten und auch sehr gut ankamen. Für "Right For The Devil", welches ohnehin zu meinen persönlichen Favoriten der neuen Platte zählt, holten sie sich dann auch noch einmal die musikalische Unterstützung von Storm Seeker, was eine tolle, musikalische Mischung ergab. Ganz stark war außerdem eine längere Ansage von Sänger Martin Engler, in der er sich zur aktuellen Lage, auch und gerade aus der Sicht von Kulturschaffenden, äußerte und dabei kein Blatt vor den Mund nahm. Solche fundiert geäußerten, eben auch mal teilweise kritischen Meinungen, hört man in den Diskussionen dieses Jahr nämlich noch immer viel, viel zu selten!

Neben den neuen Songs durften an diesem Abend aber natürlich auch einige Klassiker und Publikumslieblinge wie beispielsweise "Voices Of Doom" nicht fehlen und ganz zum Schluss gab es zu meiner großen Freude dann auch noch "Children Of The Dark". Damit war für mich persönlich der Abschluss dann auch perfekt. ♥


Nach einem ausgiebigen Applaus hieß es dann erst einmal wieder: husch, husch ins Körbchen, denn auch das Ausgangsverfahren war beim Strandkorb Open Air genaustens geregelt. So gab es am Ende das so genannte Goodbye-Bingo. Jeder musste warten, bis seine Strandkorb-Nummer auf einer der Leinwände neben der Bühne angezeigt wurde und durfte sich erst dann auf den Weg zum Ausgang machen. Das dauerte wirklich nur ein paar Minuten und verhinderte effektiv Gedrängel beim Verlassen des Konzerts. 

Das Strandkorb Open Air hat in diesem Sommer für mich gezeigt, dass es durchaus möglich war, sichere und gute Konzepte für größere Veranstaltungen während der Corona-Zeit durchzuführen. Wer sich bei den dort geltenden Maßnahmen nicht gut aufgehoben fühlte, dem ist wohl vorerst nur damit zu helfen, sich alleine in den Keller zu sperren. Mir hat die Veranstaltung jedenfalls hervorragend gefallen, sowohl was die Organisation angeht als auch das Konzert selbst. Durch die gemütlichen Strandkörbe kam eine richtige Urlaubsstimmung auf und man konnte den Abend in Mönchengladbach herrlich genießen. Die Ticketpreise lagen - vermutlich auch sponsorenbedingt - auch noch in einem vollkommen vertretbaren Bereich. Das ist wirklich eine Veranstaltungsreihe, deren Fortsetzung man sich sogar noch nach dem Ende der Corona-Krise gut vorstellen könnte!

Sonntag, 22. November 2020

Neue Wege in schweren Zeiten - der MPS Skulpturenpark in Bückeburg

Einige Monate lang dachte ich in diesem Jahr, es werde wohl vorläufig keinerlei Veranstaltungen mehr geben. Zum Glück erwies sich dies als falsch und einige Veranstalter kämpften sich erfolgreich den harten, monatelangen Weg durch diverse Hygienekonzeüt bis hin zu genehmigungsfähigen Angeboten. Einer dieser Veranstalter war Gisbert "Gisi" Hiller, den wir wohl alle hinlänglich als den Mann hinter dem MPS kennen.

Wer der Facebook-Seite des MPS folgt, weiß, dass Gisi seine Fans gerne an allen Prozessen seiner Veranstaltung teilhaben lässt. So konnte man dort auch seit Beginn der Corona-Krise das zähe Ringen um die Genehmigung einer wie auch immer gearteten Veranstaltung quasi live verfolgen. Nach vielen Rückschlägen und sicherlich auch vielen verlorenen Nerven war es dann aber Ende Juli tatsächlich so weit und in Bückeburg ging der MPS Skulpturenpark an den Start.

Als treue Gäste des Bückeburger MPS ließen wir es uns nicht nehmen, der neuartigen Veranstaltung einen Besuch abzustatten, und so machten eine Freundin und ich uns gleich am 25. Juli auf den Weg ins benachbarte Niedersachsen. Tickets mit einem Einlass-Zeitfenster hatten wir bereits im Vorfeld online erworben und so klappte dann auch alles, wie es klappen sollte und wir kamen ohne Wartezeit und engeren Kontakt zu anderen Gästen auf das Gelände.

 

Bei einem ersten Rundgang über das Gelände war ich sehr schnell von der Veranstaltung angetan. Durch die strengen Einlassbeschränkungen war es nicht zu voll, an Ständen und potentiellen Engstellen sorgten Leitsysteme mit Wellenbrechern für eine problemlose Einhaltung der Mindestabstände.


 Der Skulpturenpark selbst war äußerst weitläufig aufgebaut und man hatte die zahlreichen Figuren von Dinosauriern, Tieren und Fabelwesen mit großer Liebe zum Detail aufgebaut, sodass das Betrachten und auch Fotografieren dort großen Spaß machte.

 

Für mich das Herzstück war jedoch der kleine Mittelaltermarkt mit den Szeneflächen, auf denen auch Musiker auftreten durften. Der schnuckelige Markt und die alten, kleinen Holzbühnen erinnerten mich wohlig an meine lange vergangenen Anfangszeiten auf dem MPS vor mittlerweile mehr als zehn Jahren. Nur einen großen Unterschied gab es: da Gedränge vor der Bühne dieses Jahr ein No-Go war, konnte man die Auftritte der Bands nur im Sitzen genießen. Das war vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, wäre aber nicht weiter schlimm gewesen. Was jedoch schon ein bisschen schade war, waren die Lautstärkebeschränkungen, die an den Bühnen galten. Dies hatte wohl mit irgendwelchen kuriosen Bedingungen zu tun, die einzuhalten waren, damit die Veranstaltung nicht fälschlich als Festival gewertet und damit zwangsläufig verboten worden wäre. Leider führte das aber auch dazu, dass man von den etwas weiter von den Bühnen entfernten Tischen fast nichts mehr von der Musik hören konnte.

 Abgesehen von dieser Kleinigkeiten hatten wir aber einen wirklich großartigen Tag auf dem Skulpturenpark in Bückeburg. Wie gut es tat, endlich wieder die live Musik von Rapalje und MacCabe & Kanaka zu genießen! Wie sehr wir uns freuten, wenigstens einmal in diesem Jahr wieder die leckeren Hirschrahm-Spätzle mit Preiselbeeren zu genießen! Es war die perfekte Auszeit von diesem nervtötenden Jahr, das einem so vieler Freuden beraubt.


 Ein tolles Erlebnis war es auch, am Lager von Forgotten North vorbeizuschländern und plötzlich mittendrin zu sein in einer spontanen Darbietung ihrer Musik. Solche Momente sind es, die mich seit Jahren immer wieder auf Mittelaltermärkte ziehen und die ich in diesem Jahr schmerzlich vermisst habe.


 Wirtschaftlich betrachtet, so konnte man später lesen, war der Skulpturenpark in Bückeburg leider kein großer Erfolg, was ich äußerst bedauerlich finde. Waren wirklich so viele zu verunsichert, um die Veranstaltung zu besuchen? Oder sprach das Konzept keine klare Zielgruppe an? Ich weiß es wirklich nicht. Mir hat der Tag dort jedenfalls ganz hervorragend gefallen und ich bin dem Veranstalter wirklich dankbar, dass er in diesem Jahr die Beharrlichkeit und auch die Kreativität besessen hat, eine solche Sache auf die Beine zu stellen. Und allen, die ihre Chance auf einen Besuch aus welchen Gründen auch immer versäumt haben: ihr habt etwas verpasst was eindeutig geholfen hat, dieses dunkle Jahr für uns alle ein bisschen bunter zu machen!

Samstag, 21. November 2020

Entspannter Spaziergang durch den Tierpark Alsdorfer Weiher

Ganz ehrlich, der Sommer war in diesem Jahr eine harte Zeit für mich. Ich bin es gewohnt, mit meinen Freunden fast jedes Wochenende irgendwo unterwegs zu sein. Vieles davon fiel nun einfach weg und Leute, die ich sonst teilweise wöchentlich sah, traf ich nun vielleicht alle paar Monate einmal. Umso wichtiger war es, wenigstens hin und wieder einmal raus zu kommen und was schönes zu unternehmen. Irgendwann wurde der Spielraum dessen, was man machen konnte, dann ja zum Glück auch wieder etwas größer, was ich, wie ihr in den nächsten Beiträgen noch sehen werdet, auch so voll wie nur möglich ausgeschöpft habe.

Eine der ersten, schönen Lockerungen war für mich, als Zoos und Tierparks wieder öffnen durften. Gemeinsam mit einer Freundin und ihrer zu diesem Zeitpunkt gerade zwei Monate alten Tochter machten wir dann auch bald einen kleinen Ausflug in den nahe gelegenen Tierpark Alsdorfer Weiher.

Auch hier galten natürlich nun Corona-Auflagen, aber den Besuch konnte man trotzdem ganz wunderbar genießen. Neben den üblichen Einlassbeschränkungen und dem Desinfizieren und Maske-Tragen im Eingangsbereich, galt es eigentlich nur zu beachten, dass der Tierpark nun nur noch im Einbahnstraßen-System durchlaufen werden durfte. Kein Ding also.

Es wurde jedenfalls ein sehr schöner Tierpark-Spaziergang bei bestem Wetter, den wir alle drei sehr genossen. Ein paar Impressionen habe ich natürlich auch mitgebracht:

Jedes Mal ein Highlight: die Erdmännchen

 Schwimmen wäre ich an diesem warmen Tag auch gerne gegangen

 Sonne macht müde

Ich kann einfach nicht verstehen, dass man den Leuten auch jetzt wieder solche kleinen Vergnügen verwehrt. Hygienekonzepte liegen nach fast einem Dreivierteljahr Corona in jedem Zoo oder Tierpark vor und von Anfang an hieß es, die Ansteckungsgefahr sei im Freien viel geringer als in geschlossenen Räumen, außerdem geschähen die meisten Ansteckungen ohnehin im Privatbereich. Bei solchen widersinnigen, inkosequenten Maßnahmen braucht sich dann meiner Meinung nach auch wirklich keiner mehr wundern, dass die Zustimmung der Bevölkerung zur Corona-Politik stetig sinkt.

Freitag, 20. November 2020

Endlich wieder was erleben! Camping am Rhein und ein Tagesauflug nach Zons

Bereit, einen großen Zeitsprung zu machen? Gut so, denn in der Zeit von Mitte März bis Anfang Juni habe ich nichts unternommen. Was auch, war ja alles geschlossen, verboten, abgesagt... Bevor mir dann endgültig die Decke auf den Kopf gefallen ist oder ich Amok gelaufen bin, boten sich dann aber doch so langsam wieder die ersten, zaghaften Möglichkeiten, etwas anderes zu sehen als die Landschaft vor der eigenen Haustür. Gemeinsam mit einer Freundin wagte ich das Abenteuer Camping in Coronazeiten.

Als Ziel hatten wir uns einen Ort möglichst in der Mitte zwischen unseren beiden Wohnorten gesucht und die Wahl war nach reiflicher Überlegung auf Dormagen gefallen. Auswahlkriterien waren Nähe zum Wasser, Erreichbarkeit mit Bus und Bahn und ein Ausflugsziel in der Nähe gewesen. Als größte Herausforderung erwies sich jedoch die Suche nach einem Campingplatz an sich, der auch Zelter aufnahm. Viele Plätze konnten die Corona-Auflagen nur erfüllen, indem sie die Sanitäranlagen weitestgehend schlossen, was alle Camper, die nicht über Anhänger oder Wohnmobil mit eigenem Bad verfügten, von vorneherein ausschloss. Selbst dort, wo es theoretisch möglich gewesen wäre zu zelten, wurden Zelter oft nur als letzte Wahl angenommen. Zwei Minizelte ohne Stromanschluss oder Parkplatzbedarf bringen nunmal nur wenig ein, und aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten stand Camping plötzlich eh hoch im Kurs.

 
Unser trautes Heim an diesem Wochenende 

Nun ja, jedenfalls in Dormagen-Stürzelberg auf dem Campingplatz Strand-Terasse nahm man uns zum Glück an, und so stand dem ersten Wochenendtrip des Jahres nichts mehr im Weg. Freitag nach der Arbeit reisten wir an und kamen auch halbwegs problemos durch. Der Platz stellte sich als eher klein und ohne unnötigen Schnickschnack heraus - also genau das, was wir suchten! Der Zeltaufbau erwies sich als etwas schwierig, da es ziemlich stürmisch war, aber zu zweit ließ sich das schon schaffen. Und unser schöner Platz war die Mühe auch wirklich wert! Wir schlugen unsere Zelte direkt neben einer kleinen, überdachten Sitzgelegenheit auf, die wir für den Rest des Wochenendes als Sitzgelegenheit zum Essen und Spielen nutzen konnten. Außerdem blickten wir von unserem Plätzchen aus direkt auf den nur wenige Meter entfernt gelegenen Rhein.

 
Traumhafter Blick auf den Rhein nur wenige Meter von unseren Zelten entfernt

 Überhaupt zog es uns das ganze Wochenende über immer wieder ans Ufer des Rheins, wo wir uns den (zugegebenermaßen echt noch ziemlich frischen) Wind um die Nase blasen ließen, Schiffe beobachteten oder einfach nur still aufs Wasser hinaus schauten. Es war sehr entspannend. Wurde es uns zu ruhig, gingen wir einfach ein bisschen Spazieren.

Den Samstag, unseren einzigen vollen Tag, nutzen wir für einen schönen, kleinen Tagesausflug ins nahegelegene Zons. Das beschauliche, mittelalterliche Städtchen war auf jeden Fall einen Besuch wert. Die schmalen gassen und die vielen historischen Gebäude im Stadtkern erweckten tatsächlich fast den Eindruck, in einer anderen Zeit gelandet zu sein. Groß war es nicht und jene Gebäude, die normalerweise auch von innen besichtigt werden können wie die Mühle waren zwar wegen Corona geschlossen, das tat der Freude an dem Ausflug aber kaum einen Abbruch.

 
Zons ist der perfekte Ausflugsort für Mittelalterfreunde

Später ließen wir den Tag auf dem Campingplatz mit der Knoblauch-lastigsten Pizza, die ich je gegessen habe so wie mit dem spontan angeschafften Exit Game "Der versunkene Schatz" ausklingen. Obwohl ich das Prinzip dieser Spiele, die man nur einmal spielen kann und dann wegwerfen muss absolut nicht schätze, muss ich zugeben, dass es echt Spaß gemacht hat. Auch wenn wir uns beim Lösung einer Rätsel wahrlich nicht gerade als virtuos erwiesen. :D

 
Der Beweis: Schatzsuche erfolgreich beendet

Am Sonntag war dann schon wieder die Zeit für den Abbau gekommen. Wieder zu Hause fühlte ich mich aber deutlich ausgeglichener als zuvor. Es war wirklich an der Zeit gewesen, endlich mal wieder raus zu kommen!

Donnerstag, 19. November 2020

Konzertbericht: Faun in Wuppertal

Als ich mich vor dem Faun-Konzert am 7. März im Foyer der Historischen Stadthalle in Wuppertal mit meiner Freundin unterhielt, ahnten wir beide noch nicht so richtig, was da gerade auf uns zurollte. Karneval lag zwei Wochen zurück, der Kreis Heinsberg, wo ich lebe, war plötzlich in aller Munde. Wir wunderten uns beide, woher diese plötzliche Hysterie kam und wie lange sie wohl andauern würde. Niemals hätte ich geglaubt, dass ich an diesem Abend für einen nicht einschätzbar langen Zeitraum das letzte normal durchgeführte Konzert besuchen würde. Nur wenige Tage später begann man in meinem Landkreis als erstem das Landes damit, Schulen und Geschäfte zu schließen und sämtliche Veranstaltungen wurden abgesagt. Was danach passierte, ist uns allen wohl hinreichend geläufig. 

Relativ spontan bot sich an diesem Abend jedenfalls die Gelegenheit, mal wieder für jarwinbenadar berichten zu dürfen, also folgt einfach dem Link und genießt eine letzte Erinnerung an eine derzeit unendlich weit entfernte Realität, in der Kultur noch keine Belanglosigkeit war, die man weitestgehend ohne Kompensation verbieten konnte:

Faun in der Historischen Stadthalle Wuppertal

Und wo wir gerade so schön von Faun reden, möchte ich doch die Gelegenheit gleich nutzen, noch auf das wirklich sehenswerte neue, inoffizielle Video zum mittlerweile schon fast zum Bandklassiker gewordenen "Hymn To Pan" hinzuweisen - seht zu uns genießt. :)


 


Mittwoch, 18. November 2020

Auf nach Norden - Ausflug nach Hamburg und in den Tierpark Hagenbeck

 Der Februar war ein ziemlich ereignisreicher Monat. Am Wochenende nach der EpicCon ging es für mich schon wieder auf Reisen, diesmal Richtung Norden in das schöne Hamburg. Dort wollten wir uns einen lange gehegten Wunsch erfüllen und den Tierpark Hagenbeck besuchen.

Während meine Freundin den Tierpark bereits von früher gut kannte und ihn einfach gerne noch einmal sehen wollte, war es für mich der erste Besuch. Normalerweise würde ich jetzt gerne die Bilder sprechen lassen, aber Hagenbeck untersagt leider das Veröffentlichen von Fotos auch auf nicht kommerziellen Websites ohne schriftliche Genehmigung, und ich habe ehrlich gesagt wenig Lust, es auszuprobieren und damit vielleicht zu scheitern. Weder bin ich ein guter Fotograf mit richtigem Equipment, noch hat dieser Blog irgendwas in Sachen Reichweite vorzuweisen, da er einfach mein kleines Hobby ist und ich seit jeher vollauf damit zufrieden bin, die Dinge einfach so laufen zu lassen, wie sie sich von selbst entwickeln. :) So müsst ihr euch einfach mit diesem Symbolbild eines Einchörnchens zufriedengeben, wie sie im und um den Park herum überall zu finden sind. Und zugegebenermaßen: ich war auch wirklich entzückt, wie fotogen sich die quirligen kleinen Kerlchen in Hamburg zeigten. Noch nie ist mir ein Eichhörnchen so nah vor die Linse gekommen! ♥

 
Hamburger Eichhörnchen

Aber nun wirklich zum Tierpark: dieser erwies sich als weitläufig und groß, aber vor allem auch als so angelegt, dass er dem Namen "Park" nur zu gerecht wird. Neben den sehr ansprechend gestalteten Tiergehegen - was für ein optisch ansprechendes und geräumiges Elefantenhaus es dort beispielsweise gibt - hatten es mir bei unserem Besuch ganz besonders die asiatisch inspirierten Landschaften angetan. So war es mitten im Tierpark möglich, äußerst ansprechende Landschaftsaufnahmen von Tempeln, einer Brücke mit Torii oder Buddhastatuen zu machen. Unheimlich schön, selbst in dieser noch kargen Jahreszeit.

Viel Zeit verbrachten wir aber auch im Eismeer, wo sich der Tierpark Hagenbeck mit einer in Deutschland einzigartigen Tiervielfalt hervortut. So beobachteten wir lange die gewaltigen Walrosse, aber auch die entzückenden Seebären sowie natürlich die Pinguine und Eisbären.

Ganz toll fand ich auch die Maras, bzw. Pampashasen, deren Gehege einfach mal der ganze Tierpark ist. Man findet sie überall auf den Wiesen und in den Büschen, wie sie grundentspannt durch die Gegend trotten oder sich in den ersten warmen Februar-Sonnenstrahlen räkeln. 

Auch dem Tropen-Aquarium statten wir einen Besuch ab. Da wir dort erst am Nachmittag als Abschluss unseres Besuches hingingen, war es leider schon ziemlich voll und mit all den Kindern auch reichlich laut. Nächstes Mal würden wir das wohl andersherum planen. Nichtsdestotrotz war das Aquarium ein bemerkenswerter Ort, besonders das Hai-Atoll mit seiner riesigen Panorama-Scheibe hat mich sehr beeindruckt. Dort hätte ich ewig bleiben und einfach nur beoachten können!

Kurzum: der Besuch im Tierpark Hagenbeck hat sich auf ganzer Linie gelohnt, und am Ende nahm ich als Andenken neben einer ganzen Menge Fotos auch noch einen hübschen Jutebeutel aus dem Souvenirshop mit.

 
Blick auf den Hamburger Michel vom Wasser aus

Kein Besuch Hamburgs ohne Ausflug zu den Landungsbrücken, und so nutzen wir die noch verbleibende Zeit für einen Abstecher dorthin. Sogar Raum für eine kleine Rundfahrt mit der Linienfähre war noch. Die Landschaft lag schon deutlich und wunderschön im letzten Abendlicht, als wir uns dann doch verabschieden und auf den Heimweg machen mussten. Mittlerweile waren wir auch schon ziemlich müde und hungrig, aber auch sehr zufrieden. So ein Besuch in Hamburg lohnt sich doch einfach jedes Mal wieder. ♥

 
Letzter Blick auf Hamburg - was für ein Himmel! ♥

Dienstag, 17. November 2020

So viel mehr als ein Schrei - die Munch-Ausstellung im K20 in Düsseldorf

Ausstellungstechnisch war zu Beginn des Jahres so einiges los in NRW, sodass mich mein Weg kurz nach dem Besuch der Turner-Ausstellung in Münster schon gleich wieder in das nächste Museum führte.

Diesmal war das Ziel Düsseldorf, wo im K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen die Ausstellung "Edvard Munch - gesehen von Karl Ove Knausgård" gastierte.

Über die Zusammenarbeit von Knausgård, dem wohl wichtigsten, zeitgenössischen, norwegischen Autors mit dem Munch-Museum in Oslo hatte ich bereits im Vorfeld gehört, doch bei meinem Besuch in der norwegischen Hauptstadt im vergangenen Jahr blieb am Ende leider gar keine Zeit mehr für einen Besuch des berühmten Museums. Umso erfreuter war ich zu hören, als die Ausstellung Ende 2019 nach Deutschland kam.

 
Werbung für die Ausstellung am K20

Wer den Namen Edvard Munch hört, der denkt fast automatisch an sein bekanntestes Werk, den "Schrei". Dieses gab es in der Düsseldorfer Ausstellung nicht zu sehen, und das war eine bewusste Entscheidung. Man wollte dort weniger bekannte Werke von Munch zeigen und es den Besuchern so ermöglichen, den Künstler aus anderen Perspektiven kennenzulernen. Das dürfte schon allein gelungen sein, weil die meisten der rund 140 gezeigten Gemälde, Druckgrafiken und Skulpturen bisher noch nie oder nur äußerst selten in Deutschland zu sehen gewesen waren.

Eine Besonderheit war aber auch die Präsentation der Werke. Sowohl die Auswahl als auch die Anordnung übernahm dabei alleine Knausgård, der die Ausstellung in vier Themenbereiche gliederte: "Licht und Landschaft", "Der Wald", "Chaos und Kraft" sowie "Die Anderen". 

Wenn mich im Vorfeld der Ausstellung jemand nach Edvard Munch gefragt hätte, so wären mir eigentlich nur düstere, teils verstörende Bilder in den Kopf gekommen. Bei dem Besuch in Düsseldorf lernte ich den Künstler dann aber von einer ganz anderen Seite kennen. Insbesondere in den ersten beiden Themenbereichen "Licht und Landschaft" sowie "Der Wald" fanden sich teils farbenprächtige Landschaftdarstellungen, und auch als Porträtist seines Umfeldes, so gezeigt im Themenbereich "Die Anderen" hatte Munch ohne Zweifel ein Händchen. Die Werke im Bereich "Chaos und Kraft" kamen noch am ehesten dem Bild des Künstlers nah, welches ich zuvor von ihm gehabt hatte.

Auch die verschiedenen Stile, mit denen Munch offensichtlich gearbeitet hatte, waren in ihrer Vielfalt beeindruckend. Als Wegbereiter des Expressionismus gab es natürlich Bilder, die mehr Wert auf die Wirkung des Dargestellten als auf die realistische Darstellung selbst legten, doch es gab genauso gut solche Werke, die im Gegenteil vollkommen realistisch wirkten. Offenbar war Munch ein Tausendsassa, der nicht davor zurückschreckte, alles auszuprobieren und umzusetzen, wonach ihm in einer Lebensphase gerade war. 

Mich jedenfalls hat die Ausstellung "Edvard Munch - gesehen von Karl Ove Knausgård" tief beeindruckt. Ich hätte vorher nicht erwartet, so viele neue, mir unbekannte Facetten an dem norwegischen Künstler zu entdecken und sehe diesen seitdem mit ganz anderen Augen.

Die Ausstellung ist mittlerweile beendet, doch wer gerne tiefer in die Materie einsteigen will, dem sei an dieser Stelle das Buch "So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche: Edvard Munch und seine Bilder" von Karl Ove Knasugård ans Herz gelegt. In dem Werk nähert sich der norwegische Erfolgsautor den Bildern Munchs in literarischer Weise und versucht ihre Bedeutung bis in die heutige Kultur nachzuvollziehen.

Montag, 16. November 2020

Stürmische Zeiten - die EpicCon in Münster

Ich war schon ein wenig skeptisch, als die EpicCon 2018 erstmals ihre Pforten in Münster eröffnete: hätte so eine groß angelegte Convention eine Chance in dieser doch recht biederen Studentenstadt? Schließlich hatte ich in meiner Zeit dort so viele coole Veranstaltungen scheitern sehen, die anderswo auf jeden Fall funktioniert hätten. Doch ob es nun an der Popularität des Themas japanische Popkultur liegt oder daran, dass Convention-Besucher auch längere Anfahrtswege nicht scheuen: die EpicCon scheint es geschafft zu haben und fand dieses Jahr bereits zum dritten Mal statt.

Bei der ersten Auflage 2018 war ich dabei und habe meinen durchweg positiven Eindruck hier festgehalten. Im Vergangenen Jahr musste ich einmal aussetzen, doch in diesem Februar ließ ich mir die Chance nicht nehmen, noch einmal zu schauen, wie sich die Convention in der Halle Münsterland so entwickelt hat.

Das Wetter an jenem Sonntag, dem 9. Februar, hätte wahrlich besser sein können. Da es bereits am Tag zuvor massive Sturmwarnungen gegeben hatte, hatte ich spontan umgeplant und war bereits am Samstag nach Münster gereist - vielen Dank an dieser Stelle an meine Freundin für die superspontane Gastfreundschaft! So konnten wie uns an diesem Tag schon früh auf den Weg zur Halle machen. Drinnen nach der ausführlichen, aber doch flotten und vor allem sehr freundlichen Taschenkontrolle, bekamen wir dann natürlich erstmal nichts mehr vom Wetter mit. 

Oh, wie gerne hätte ich... ♥

Die Convention war in den vergangenen Jahren eindeutig gewachsen, und es gab jede Menge zu entdecken. Vom Programm bekamen wir mal wieder wenig mit, so lange waren wir damit beschäftigt, uns einfach alles anzuschauen. Es gab jede Menge Künstler zu entdecken, von denen uns einige noch nicht von anderen Conventions bekannt waren. Auch die kommerziellen Händler boten ein gutes Angebot. Außerdem gab es eine ganz ordentliche Anzahl der immer populärer werdenden Autos und Motorräder in Animeoptik zu bewundern.


Obwohl die EpicCon in erster Linie als Convention für japanische Popkultur beworben wird, kamen bei dieser Auflage auch Freunde anderer Fandoms auf ihre Kosten. So war beispielsweise Star Wars ziemlich gut vertreten.


Im allgemeinen ist Fanmerch ja immer echt teuer, aber gerade auf Conventions kann man schon einmal das eine oder andere Schnäppchen ergattern. So erwies sich für uns an diesem Tag der Stand von yvolve als Eldorado, denn dort gab es einen Sale. Nur so viel sei gesagt: ich besitze seitdem ganze fünf richtig coole, neue T-Shirts. :D 


Irgendwann am Nachmittag merkten wir dann doch so langsam den Hunger und machten uns auf Nahrungssuche. Wir hatten uns fest vorgenommen, etwas Japaniches zu essen, aber das Angebot auf der EpicCon erwies sich leider als noch ausbaufähig. Vor dem Ramen-Stand gab es eine riesige Schlange und nach japanischen Crêpes als Hauptmahlzeit war uns irgendwie nicht. Also erledigten wir unsere letzten Besorgungen und verabschiedeten uns von der Convention.

Wieder draußen mussten wir feststellen, dass die angekündigte Sturmwarnung keine der zu diesem Zeitpunkt fast wöchentlich vorkommenden Übertreibungen gewesen war. Zum Glück kam schnell ein Bus, der uns zum Hauptbahnhof brachte, wo wir dann beim Asia-Schnellimbiss einkehrten (man muss halt nehmen, was man kriegen kann - und es war echt lecker!).

Als wir fertig waren, erwartete mich eine Überraschung: der Bahnhof war voller ratloser Menschen, viele davon eindeutig auch Besucher der EpicCon. In der Eingangshalle konnten wir live verfolgen, wie der Bahnverkehr in NRW nach und nach eingestelllt wurde. Ich überlegte eine Weile, ob ich versuchen sollte, doch noch nach Hause durchzukommen. Bei 3 1/2 Stunden Fahrt schien mir das aber eher ein mäßig gute Idee, sodass ich letzten Endes die Freundin fragte, bei der ich schon in der Nacht zuvor geschlafen hatte, ob sie mich eine weitere Nacht beherbergen würde. Das tat sie zum Glück und ich schnappte mir den nächsten Bus zu ihr. Auch das war, wie sich im Nachhinein herausstellte, eine echt knappe Kiste, denn auch der Busverkehr wurde bald darauf eingestellt. Am nächsten Tag sah ich einige der Besucher der EpicCon im Lokalfernsehen des WDR wieder. Sie wurden interviewt, weil sie in von der Bahn bereitsgestellten Zügen auf dem Bahnhof hatten übernachten dürfen. Irgendwas sagt mir, dass diese EpicCon für viele ein Erlebnis sein wird, von dem sie noch lange erzählen werden. :D

Im Endeffekt lief es darauf hinaus, dass ich bis Dienstag Nachmittag bei meiner Freundin bleiben sollte, denn bis dahin fuhr in NRW quasi kein Zug. Am Montag war das Chaos sogar so perfekt, dass ich erst zum Bahnhof fahren musste und eine Weile auf die Gleise starren musste, um überhaupt herauszufinden, ob wieder Züge fuhren. Was sie nicht taten. Die Informationspolitik der deutschen Bahn ist ja eh nicht gerade für ihre hohe Qualität bekannt, aber in dieser Lage war sie komplett zusammengebrochen. Auch Dienstag Nachmittag war die Rückfahrt noch irgendwo zwischen Geduldsprobe und Glücksspiel, aber da ich Mittwoch arbeiten musste, hatte ich keine andere Wahl, als es zu probieren, und am Ende kam ich doch irgendwie an.

Mein Fazit zur EpicCon 2020: es war wieder eine tolle Convention, die sich in den vergangenen Jahren in die richtige Richtung weiterentwickelt hat. Die abenteuerlichen Umstände haben mich viele Nerven gekostet, werden mir aber wohl immer in Erinnerung bleiben.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die EpicCon auch 2021 hätte stattfinden sollen, aber aus gegebenem Anlass würde ich aktuell keinen Finger darauf verwetten, dass diese Pläne noch stehen. Wir werden es sehen. Sollte es dazu kommen, mit welchen wunderlichen Einschränkungen und Maßnahmen auch immer, wäre ich in jedem Fall dabei!

Sonntag, 15. November 2020

Konzertbericht: Sabaton in Oberhausen

 Im Gegensatz zu den meistens doch verhältnismäßig kleinen Konzerten, die ich in aller Regel so besuche, stand am 1. Februar mal eine ganz große Sache auf dem Plan, nämlich ein Besuch des Sabaton-Konzerts in Oberhausen!

Da wir wie üblich mit der Bahn anreisten und diese ausnahmsweise tatsächlich einmal pünktlich ankam, hatten wir nur alle Zeit der Welt, die wir für eine letzte Stärkung am Bahnhof nutzten sowie für die Suche nach einem Schließfach für unsere Jacken und größeren Taschen. An Menschen, die nicht mit dem Auto anreisen ist bei den seit einiger Zeit besonders in größeren Locations herrschenden Einlassbestimmungen (Taschen nicht größer als ein Blatt Papier, Jacken am besten auch gleich weg lassen) nämlich so gar nicht gedacht. Als das erledigt war, konnte es losgehen und wir machten uns auf den Weg zur ausverkauften König-Pilsener-Arena. Auch dort galten natürlich die seit den jüngsten Anschlägen auf Konzerte eingeführten, verschärften Einlassregeln mit einem Bodyscan wie am Flughafen, was das ganze Prozedere natürlich arg in die Länge zog. Wobei ich der Fairness halber zugeben muss, dass sich die Abläufe seit meinem letzten Besuch der Location schon arg verbessert haben. Gewohnheit und Übung machen da wohl auch den Meister.

Irgendwann waren wir dann jedenfalls drin und machten uns zunächst auf die Suche nach unseren Plätzen - Sitzplätze oben rechts - und anschließend auf die Jagd nach einem der Sabaton-Becher, die an einigen der Getränkestände ausgegeben wurden. Als wir versorgt waren, warteten wir gespannt auf den Beginn des Konzertabends.


Das Becher-Design unserer Wahl

Dieser wurde eröffnet von den Schweden von Amaranthe. Die Band rund um die Sänger Elize Ryd, Nils Molin und Henrik Englund Wilhelmsson mit der ganzen Bandbreite an männlichem und weiblichem, clearem oder gegrowltem Gesang gab ordentlich Gas auf der Bühne und wusste von der Performance durchaus zu überzuegen. Musikalisch traf der ziemlich spezielle Stilmix der Band mit Elementen aus den verschiedensten Metal-Subgenres, Elektronik und poppig anmutenden Parts aber nicht immer meinen Geschmack. Dennoch lieferten sie ohne Zweifel eine mitreißende Show ab.


Weiter ging es mit einer Band, auf die ich mich bereits im Vorfeld sehr gefreut hatte, da ich sie schon seit Ewigkeiten hatte live erleben wollen. Die Rede ist von Apocalyptica, die mich an diesem Abend sehr begeisterten! Die Musik der finnischen Cello-Virtuosen erwies sich auf der großen Bühne als absolut mitreißend - Metal benötigt ganz offensichtlich nicht immer Gesang oder auch nur die typischen Instrumente. Doch auch, wer nicht so für Musik ohne Gesang zu haben war, konnte bei Apocalyptica glücklich werden, lud man sich doch für die einfach epische Eigeninterpretation von Rammsteins "Seemann" mit Elize von Amaranthe ganz simpel eine Gastsängerin ein. Und als es zum Abschied dann an den Metallica-Klassiker "Nothing Else Matters" ging, sang natürlich die ganze Arena mit. Was für ein Finale für eine ohnehin schon geniale Show! Unbedingt will ich diese Band in nicht allzu ferner Zukunft wiedersehen, und diesmal dann bitte in voller Pracht als Headliner. Mal schauen, wann sich das umsetzen lassen wird.


Nun aber wird es Zeit, zum krönenden Finale des Abends zu kommen: Sabaton. Du meine Güte, was für eine Show! Schon das Intro war episch, ganz zu schweigen vom grandiosen Bühnenaufbau. Die Schweden machten die Bühne mit nachgebildeten Schützengräben und Stacheldrahtmal eben flott zum Kriegsschauplatz und Schlagzeuger Hannes von Dahl muss auf seinem lebensgroßen Panzer wohl der meistfotografierte Musiker seiner Zunft sein.

Bei dem nun folgenden Auftritt feuerten die Schweden alles ab, was sie zu bieten hatten, und das waren zum einen natürlich tonnenweise Hits, aber auch jede Menge Pyroeffekte und die eine oder andere auch mal was längere Ansage. Sänger Joakim Brodén hatte sichtlich Spaß an der Interaktion mit dem Publikum, und das Publikum hatte hörbar Spaß an dem, was ihm an diesem Abend geboten wurde. Auch die Herren von Apocalyptica bekam man im Laufe des Konzertes noch einmal zu Gesicht, als beide Bands einige Songs gemeinsam performten, was ebenfalls eine richtig gute musikalische Kombi ergab.

Da Sabaton es bekanntlich nicht so mit den ruhigen Tönen haben, gaben Band und Publikum während des knapp zweitsündigen Konzerts quasi pausenlos alles. Es war laut, heiß und einfach genau so, wie man sich ein richtig gutes Metal-Konzert vorstellt. Selbst wenn ich in diesem Jahr die Chance gehabt hätte, mehr als für meine Verhältnisse kümmerliche sechs Konzerte zu Besuchen, wäre mir dieser Abend wohl als ganz großes Jahreshighlight in Erinnerung geblieben. Was für ein gewaltiges Live-Erlebnis!



Samstag, 14. November 2020

Besuch der Sonderausstellung William Turner - Horror and delight in Münster

Wenn man sich diesen Blog hier so ansieht, könnte man manchmal meinen, ich interessiere mich nur für Popkultur jeglicher Art. Das stimmt so aber eigentlich gar nicht, eigentlich mag ich auch ganz andere Dinge. Kunst zum Beispiel. Und genau darum habe ich im Januar auch eine Freundin überredet, mit mir ins Museum zu gehen. Ich hätte es mir nämlich ernsthaft übel genommen, wenn ich die Chance auf einen Besuch der Turner-Ausstellung in Münster hätte verstreichen lassen.

Mit einer großen Werbeoffensive war sie angekündigt worden, die Ausstellung "Turner. Horror and Delight." im LWL Museum für Kunst und Kultur mitten in der Münsteraner Innenstadt. Vom 8. November 2019 bis zum 26. Januar diesen Jahres zog es Kunstbegeisterte nach Münster - und davon nicht zu wenige. Alle wollten die Ausstellung um den englischen Maler sehen, der auch über 150 Jahre nach seinem Tod noch international bekannt ist für seine einzigartigen Darstellungen von Licht.

So erwartete uns auch, obwohl wir uns schon früh auf den Weg gemacht hatten, eine recht ordentliche Schlange im Museum. Ein Schließfach zu finden war gar nicht so einfach, und nach dem Anstehen für die Tickets konnten wir uns gleich noch einmal anstellen, um später in die Ausstellung zu dürfen. Nach etwa einer halben Stunde Wartezeit auf der Treppe durften wir sie schließlich betreten, die heiligen Hallen der Turner-Sonderausstellung, in der wir beide trotz unserer mittlerweile 30+ Jahren den Altersdurchschnitte an diesem Tag doch noch deutlich senkten. Ich schiebe das mal darauf, dass es sich um einen Arbeitstag handelte.

Ich persönlich finde, dass sich das Warten an jenem Tag aber auch durchaus gelohnt hat. Highlights waren für mich ganz klar die Gemälde mit ihrer einzigartigen Darstellung von Licht und wie dieses die verschiedensten Landschaften und Szenarien zu beeinflussen weiß. Das in echt direkt vor sich zu sehen, war noch einmal etwas ganz anderes, als es nur in einem Bildband zu betrachten.

Doch die Ausstellung hatte noch einiges mehr zu bieten und gewährte auch Einblicke in weniger bekannte Seiten von William Turner. Biografische Infos, Hintergründe zu den Bildern, Skizzen - dies alles ließ die Besucher das Werk des Malers von anderen Seiten sehen und war auf ganzer Linie interessant.

Da wir an keiner Führung teilnahmen, konnten wir die Ausstellung ganz in unserem eigenen Tempo erkunden und waren so auch eine ganze Weile unterwegs. Danach waren wir schon ziemlich gesättigt an Eindrücken, ließen es uns aber doch nicht nehmen, wenigstens noch einen kleinen Abstecher in die Mittelalter-Abteilung des Museums zu machen. Wenn man so viele Mittelaltermärkte besucht wie wir, ist das doch irgendwie Ehrensache. ;) 

Das Museum selbst hätte danach auch noch einiges mehr zu entdecken gehabt und außerhalb der Sonderausstellung war auch nicht viel los, war es schließlich ein Tag unter der Woche, aber irgendwann waren wir einfach nicht mehr aufnahmefähig. Also machten wir uns auf den Weg nach draußen, wo wir zu unserer Überraschung feststellten, dass die Warteschlange mittlerweile draußen, über eine Straße und mehrere Gebäude weit fast bis zur Johannisstraße stand. Unglaublich, ein solcher Andrang im beschaulichen Münster!

Mir hat unser Besuch in der Ausstellung "Turner. Horror and delight." jedenfalls ausgesprochen gut gefallen und ich würde mich sehr freuen, wenn nach diesem riesigen Erfolg das LWL Museum für Kunst und Kultur in Zukunft öfter mal den großen Malern vergangener Zeiten Ausstellungen widmen würde und so ein bisschen Kunstgeschichte nach NRW holen würde. Offenbar bin ich ja nicht allein damit, vergangenen Stilepochen bei Weitem mehr abgewinnen zu können als der zeitgenössischen Malerei. Das mag mich vielleicht zum Banausen machen, aber damit kann ich eigentlich ganz gut leben. :P

PS: Die Chance zum Besuch der besagten Ausstellung ist nun natürlich verstrichen, aber wer jetzt doch ein bisschen Interesse an William Turner entwickelt hat, dem kann ich den Film "Mr. Turner - Meister des Lichts" ans Herz legen, der sich einfühlsam und in schönen Bildern dem Leben des Künstlers widmet und dabei auch den Widerwillen thematisiert, der ihm für seine angeblich "profane" Kunst schon zu Lebzeiten von den Kunstkritikern seiner Zeit entgegenschlug:



Freitag, 13. November 2020

Konzertbericht: Reliquiae in Köln

Das Jahr 2020 fing so gut an: bereits am 3. Januar stand das erste Konzert auf der Agenda, und wir gönnten uns sogar den Luxus eines Hotelzimmers in Köln, um nicht stets die Frage nach der nächtlichen Heimfahrt mit der Bahn im Kopf zu haben. Zwar war das Hotel aus hygienischer Perspektive ein Abenteuer an sich, aber wir sind beide nicht sehr anspruchsvoll und hatten bei der Wahl des günstigsten Hotels weit und breit auch nicht allzu hohe Erwartungen gehabt. Für eine Nacht war das also durchaus vertretbar. Nur aufs Duschen am Morgen nach dem Konzert hatten wir irgendwie beide nicht so Bock. Und dieser verdächtige Husten, der bereits nach ein paar Stunden in dem merkwürdig riechenden Gebäude auftrat... Es war in jedem Fall ein Erlebnis, welches wir wohl beide nicht so schnell vergessen werden. xD

Nach dem Check-In machten wir uns jedenfalls sogleich auf den Weg zum MTC. Der Club war schnell gefunden und erwies sich als eher eng, dunkel und verwinkelt, was für intimere Konzerte immer keine schlechte Voraussetzung ist. Nachdem wir uns mit Merch sowie einem Ticket für ein späteres Konzert, welches natürlich im Endeffekt nicht stattfand, eingedeckt hatten, ging es auch schon mit dem Support des Abends los. Für diesen zeigten sich Mythemia zuständig, welche ein Topkonzert ablieferten. Die Stimmung war von Anfang an super und viele im Publikum kannten die Songs der Band und unterstützten die Band mit ihrem Gesang.


Nach der Umbaupause war es dann Zeit für den Headliner des Abends, Reliquiae, die bei diesem Konzert ihr neues Album "Babylon" vorstellte. Das Werk wurde live auch sehr gut vom Publikum angenommen, doch natürlich freute man sich auch über Bandklassiker wie "Sisyphos". Wenn man den Werdegang von Reliquiae schon länger verfolgt, ist man immer wieder beeindruckt, wie viel härter und rockiger die Band in den vergangenen Jahren geworden ist. Manche der älteren Stücke sind so im Laufe der Zeit richtige Bretter geworden, was die Auftritte der Band nur umso energiegeladener macht. So war auch der Auftritt an diesem Abend im Kölner MTC eine verdammt würdige, laute Eröffnung für das neue Jahr.

Verschwitzt und glücklich verabschiedeten wir uns nach dem Konzert in aller Ruhe von den Musikern, was ein super Gefühl ist, gerade wenn man es wie wir gewohnt ist, sonst zu den letzten Tönen seine Sachen zu schnappen und zum Bahnhof zu rennen, um irgendwie den letzten Zug nach Hause zu erwischen. Ich denke, diese Hotelsache werden wir in der Zukunft sicher öfters machen. Gerne auch wieder, wenn Reliquiae ein neues Konzert ankündigen, denn die Auftritte der Band sind immer einen Besuch wert!



Donnerstag, 12. November 2020

Wie es funkelt - der Haldenzauber in Hückelhoven

Der Rest des Jahres 2019 stand bei mir irgendwie ganz im Zeichen der Lichter. Neben einem weiteren Besuch des Phantastischen Lichter-Weihnachtsmarkts in Dortmund, den ich hier nicht mehr gesondert erwähne sondern als Gesamterlebnis in diesem Post zusammengefasst habe, besuchte ich am 21. Dezember auch erneut den Haldenzauber in Hückelhoven.

Hier verwandelte sich die Millicher Halde erneut in einen märchenhaften Lichterpark. Einige der Figuren waren gute Bekannte aus dem Vorjahr, doch es gab auch allerhand Neues zu entdecken. Eigentlich mag ich gar nicht so viel zu der Veranstaltung erzählen, habe ich doch bereits im letzten Jahr darüber berichtet, wie gut sie mir gefallen hat und daran hat sich auch 2019 nichts geändert. Also lasse ich nun einfach die Bilder sprechen:






Auch für dieses verflixte Jahr war wieder eine Ausgabe des Haldenzaubers geplant, der Vorverkauf hatte sogar bereits gestartet. Durch das komplette Veranstaltungsverbot im November und der völligen Unklarheit, was für neue, spannende Auflagen uns alle im Dezember erwarten, pasuiert der Aufbau aber nun und eine mögliche Durchführung ist mal wieder völlig unsicher. Ich könnte jetzt eine Grundsatzdiskussion dazu eröffnen, warum man Veranstaltungen wie diese, die in der Besucherzahl perfekt beschränkbar und kontrollierbar sind, verbieten muss. Oder auch eine noch grundsätzlichere Diskussion, warum es einerseits heißt, die Ansteckungen mit Covid geschähen im Wesentlichen im privaten Bereich, dann aber sämtliche öffentlichen Veranstaltungen mit ausgeklügelten Hygienekonzepten und maximaler Nachverfolgbarkeit verboten werden, aber den Atem kann ich mir wohl auch gleich sparen. :)

Mittwoch, 11. November 2020

Konzertbericht: Adam Angst in Köln

Mein letztes Konzert 2019 stand am 14. Dezember an und ging musikalisch in eine etwas andere Richtung als die letzten Konzerte, über die ich hier so berichtet habe. Auf dem Programm standen an diesem Tag Adam Angst, die man musikalisch wohl am besten irgendwo im so richtig angepissten deutschen Punkbereich einordnen kann. Die Freundin, mit der ich an diesem Abend unterwegs war und ich hatten diese Band schon seit Jahren live sehen wollen, aber irgendwie hatte es nie geklappt. 

An diesem Tag in der Live Music Hall in Köln war es dann aber endlich soweit. Ich erinnere mich, dass meine Gefühle an diesem Abend etwas zwiegespalten waren. Einerseits freute ich mich natürlich auf den Auftritt der Band, andererseits war mir auch etwas melancholisch zu Mute, da mir meine Freundin erst wenige Tage zuvor eröffnet hatte, dass das wohl für längere Zeit das letzte Konzert sein würde, welches wir gemeinsam besuchen würden, da sie ein Kind erwartete. Natürlich hab ich mich für sie gefreut, aber die Aussicht, in Zukunft aus Abende wie diesen verzichten zu müssen, hat mich auch ein wenig traurig gestimmt. Damals ahnten wir ja auch beide noch nicht, dass man in wenigen Monaten eh keine Konzerte mehr würde besuchen können... ^^

Nun aber zum Konzert: Wir suchten uns ein lauschiges Plätzchen am Rand. Da dieses Tourabschlusskonzert bereits im Voraus ausverkauft gewesen war, war die Halle natürlich proppevoll, zumal unser Zeitmanagment mal wieder so hervorragend war, dass wir erst ankamen, als die Vorband (das Internet sagt, es handelte sich um Crispr Cas Method, um wenigstens ihren Namen würdigen zu können) schon in den letzten Zügen lag. Ich schieb das jetzt mal auf die schwierige Verkehrs-und vor allem Parkplatzlage in Köln. Zum Support kann ich diesmal jedenfalls also leider wirklich so gar nichts sagen. u_u

Zu Adam Angst dafür umso mehr: verdammt, was für ein gutes Konzert, wie viel Energie auf und vor der Bühne! Ich glaube, es gab keinen in der Halle, der nicht sämtliche Texte konnte und diese dann auch lautstark mitsang. War ja auch alles dabei, von "Professoren" bis "Alexa", und selten habe ich eine Eskalation des Publikums erlebt wie bei "Wir werden alle sterben". Man könnte glatt sagen, die Leute haben gefeiert, als hätten sie schon geahnt, was im kommenden Jahr auf uns alle zukommen würde. ;)

Wie schöne Erlebnisse das so an sich haben, war auch der Auftritt von Adam Angst gefühlt viel zu schnell vorbei und nur das Kratzen im Hals vom viel zu lauten Mitsingen und die verschwitzten Klamotten bewiesen, dass das Ganze doch länger als einen viel zu kurzen Moment gedauert hatte. 

Ich wünsche mir so sehr, solche großartigen Abende bald wieder erleben zu dürfen!




Dienstag, 10. November 2020

Lichterspektakel im Zoo - Christmas Garden in Münster

Direkt vom Freilichtmuseum Mühlenhof ging es für meine Freundin und mich weiter zur nächsten Veranstaltung in den nahen Allwetterzoo. Dort gastierte mit dem Christmas Garden eine weitere, neue Illuminations-Veranstaltung. Das wollten wir uns trotz des für Münster recht typischen, ziemlich hohen Eintrittspreises nicht entgehen lassen. Eine Entscheidung, die wir nicht bereut haben!


Der Christmas Garden in Münster stellte sich als wirklich wunderschön gemachte Veranstaltung heraus. Durch den mit Zeitfenstern geregelten Einlass war es dabei auch nicht überfüllt und man konnte überall super schauen. Besonders gut gefallen hat mir, wie gut die Illuminationen an die im Zoo vorhandenen Landschaften angepasst wurden. Die Wasserflächen wurden als Spiegel genutzt, im Wald fand sich ein Lebkuchenhaus und im wuchernden Bambus-Dickicht tastete man sich vorsichtig durch ein unruhiges, grünes Lichtermeer voran. Es war ein spannendes Erlebnis für alle Sinne! Die Tier des Zoos wurden dabei übrigens natürlich auch nicht den ganzen Abend gestört, denn die abgegrenzten Wege für die Veranstaltung führten weitestgehend nicht entlang der Gehege oder gar durch die Tierhäuser, was ich auch für richtig und wichtig halte.

Natürlich haben wir auch hier wieder fleißig unsere Eindrücke in Bildern festgehalten, von denen ich meine Favoriten hier zusammengestellt habe:






Ich bin ja generell ein großer Freund der seit einigen Jahren boomenden Illuminations-Veranstaltungen, aber der Christmas Garden in Münster konnte da echt noch einmal positiv herausstechen. Sollte die Veranstaltung noch einmal in für mich erreichbarere Nähe stattfinden, wäre ich sicher sofort wieder mit dabei!

Montag, 9. November 2020

Museum im Lichterglanz - der Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum Mühlenhof in Münster

Was Weihnachtsmärkte angeht, bin ich eigentlich ziemlich wählerisch. Die großen, städtischen Märkte sind mir meist zu überlaufen, sodass - wenn überhaupt - nur ein Besuch um die Mittagszeit in Frage kommt. Von der weihnachtlichen Beleuchtung bekomme ich so natürlich nichts mit. Umso schöner, dass es auch zunehmend kleine, feine Alternativen zu diesen Massenveranstaltungen gibt. Eine davon ist der Weihnachtsmarkt im Münsteraner Freilichtmuseum Mühlenhof, dem ich 2019 einen Besuch abgestattet habe.

 

Es handelt sich um einen recht kleinen Markt, bei dem an einigen Ständen Kunsthandwerk und ähnliches angeboten wird. Auch Essen und Trinken gibt es in kleinem Rahmen, wir gönnten uns bei unserem Besuch beispielsweise einen leckeren, süßen Flammkuchen. 

Das wahre Highlight war für mich aber die Beleuchtung. Sobald die Sonne untergeht, werden die traditionellen, westfälischen Gebäude sowie die Landschaft angestrahlt und verwandelnd das Museum in ein traumhaftes Lichtermeer. Im Endeffekt haben wir dann auch die meiste Zeit unseres Besuchs damit zugebracht, zu versuchen mit unseren Kameras wenigstens einen Hauch dieses Zaubers einzufangen. Ob es mir gelungen ist, davon könnt ihr euch anhand der folgenden Impressionen selbst einen Eindruck verschaffen:




Ob nun mit der Kamera im Anschlag oder einfach nur mit staunend geöffneten Augen, ich kann den Weihnachtsmarkt im Münsteraner Freilichtmuseum nur wärmstens empfehlen. Dieses Jahr wird er vermutlich genauso wenig wie alles andere stattfinden, aber es kommen sicher auch wieder bessere Zeiten, in denen gerade solche kleineren Veranstaltungen unser aller Unterstützung werden brauchen können. Bis dahin muss man sich wohl mit den Erinnerungen an bessere Zeiten zufrieden geben und öfters mal zurückblicken.

Sonntag, 8. November 2020

Hollywood-Stars hautnah: Die German Comic Con 2019


Die German Comic Con 2020 in der Dortmunder Westfalenhalle wurde vor wenigen Tagen aufgrund der wechselhaften Corona-Politik und der damit einhergehenden unklaren Planungslage für Kulturveranstaltungen jeglicher Art endgültig abgesagt. Ich denke, das kam für die wenigsten überraschend in diesem Drecksscheiß absolut, uneingeschränkt entzückenden Jahr, aber ein Highlight war es nun auch wieder nicht, auch noch die letzte geplante Veranstaltung in diesem Jahr vor die Hunde gehen zu sehen. 

Nutze ich die Zeit eben, endlich einmal den lange überfälligen Rückblick auf die letztjährige Ausgabe der Convention zu verfassen.

Wie üblich besuchten meine Freundin und ich die Convention am zweiten Veranstaltungstag, dem Sonntag, eine Stunde nach Einlass. Das sparte uns auch in diesem Jahr wieder einiges an Wartezeit am Einlass und an Nerven in der Halle, weil der Sonntag einfach nie so überfüllt ist wie der Samstag und sich die Einlasslage eine Stunde nach Beginn in der Regel soweit entspannt hat, dass man einfach durchgehen kann. :D


Drinnen erwartete einen auch 2019 wieder alles, was das Nerd-Herz so höherschlagen lässt. Amerikanische Comic-Superhelden, Manga & Anime, Videospiele, Kultfilme, Fantasy, Science Fiction - alles dabei. Alles davon nicht sehr Geldbeutel-schnonend, aber das dürfte den meisten wohl von Anfang an klar sein. ;)

Nicht zu vergessen war natürlich auch dieses Mal wieder das Aufgebot an Stargästen. Dabei hatte man sich zu dieser 5. Jubiläumsauflage der Con nicht lumpen lassen. Obwohl wir die kostspieligen und zeitraubenden Foto-und Autogrammsessions ja grundsätzlich links liegen lassen, besuchten wir dieses Mal immerhin gleich zwei der öffentlichen Panels, was ganz unterhaltsam war. Das war zunächst einmal das Charmed-Panel mit Holly Marie Combs (Piper), Brian Krause (Leo) und Drew Fuller (Chris), bei dem sich der Mensch hinter dem in Serie stets so besonnenen Charakter Leo im Real Life als totale Rampensau herausstellte. :D Außerdem besuchten wir noch das Akte X Panel mit Mitch Pileggi (Walter Skinner), Annabeth Gish (Monica Reyes) sowie Nicholas Lea (Alex Krycek), was auch ziemlich interessant war.


Beim Akte X Panel

Gekauft haben wir sicher auch irgendwas cooles, allerdings kann ich mich nach fast einem Jahr wirklich nicht mehr erinnern, was genau es gewesen sein mag, also muss ich auf die klassische Präsentation meines Loots dieses Mal wohl verzichten. :D

Insgesamt war es jedenfalls eine sehr schöne und vielseitige Convention und die Zeit dort ging sehr schnell um. Gerne wären wir auch dieses Jahr wieder hingegangen, aber weder die Spring Edition noch die reguläre Auflage hatten ja nun im Endeffekt eine Chance, stattzufinden. Hoffen wir, dass im kommenden Jahr vieles wieder anders und vor allem besser wird!