Samstag, 25. März 2017

Konzertbericht: Faun in Wuppertal

Am 3. März hatte das Warten endlich ein Ende: Faun waren wieder auf Tour und machten dabei Halt in Wuppertal. Klar, dass ich mir das nicht entgehen ließ!

Schauplatz des Spektakels war einmal wieder die Historische Stadthalle - eine Location, die einen wahrhaft perfekten Rahmen für ein Faun-Konzert bildet. Die Halle im Neorenaissance-Stil ist  schon rein optisch ein wahrer Hingucker, und auch die Akustik lässt hier keine Wünsche offen. Perfekte Voraussetzungen also für einen wunderschönen Abend mit Faun.

Nachdem ich beim letzten bestuhlten Konzert in Wuppertal in der vorletzten Reihe gesessen hatte und damit nicht unbedingt glücklich geworden war (ein Opernglasverleih wäre an diesem Abend sehr schön gewesen, oder zumindest eine Brille in meiner aktuellen Sehstärke *hüstel*), war ich dieses Mal klüger gewesen und hatte mir einen Platz im Mittelfeld gegönnt. Mit dem Wissen, dass ich so auch ein wenig von den Personen auf der Bühne sehen würde, konnte das Konzert schon mit einem guten Gefühl beginnen.

Und was soll ich sagen, es wurde ein fabelhaftes Konzert, dieses mein nunmehr schon 37. Faun-Konzert. Die neue Bühnendeko passte hervorragend zur nordisch inspirierten "Midgard"-Tour, und natürlich gab es auch viele Stücke dieses Albums zu hören. "Sonnenreigen (Lughnasad)" und "Federkleid" durften ebenso wenig fehlen wie das zauberhafte "Macbeth" oder "Brandan", bei dem Stephan die Leadvocals singt. Und sogar einige lange nicht mehr live gehörte Stücke fanden ihren Weg ins Set, darunter beispielsweise "König von Thule" vom allerersten Album der Band aus dem Jahr 2002. Auch die Lichtshow war an diesem Abend mal wieder ein Traum und unterstützte die Klänge der Musiker einfach perfekt.

Auch eine ziemlich große Neuerung gab es für viele an diesem Abend zu erleben, war dies doch eines der ersten Konzerte mit neuer Sängerin. Nur wenige Wochen vor Beginn der Tour hatte Katja Moslehner ihren Ausstieg bekannt gegeben und damit einmal wieder Platz für eine neue Stimme gemacht. Eingenommen wurde ihr Platz von Laura Fella, die in der Vergangenheit schon als Gastsängerin bei Eluveitie von sich Reden gemacht hatte. Meinem Gefühl nach fügte sich Laura an diesem Abend jedenfalls schon ganz wunderbar in das Gesamtgefüge von Faun ein und ich bin gespannt, welche neuen Impulse sie in Zukunft einbringen wird.

Und dann gab es da natürlich noch die musikalischen Gäste. Für die "Midgard"-Tour hatten sich Faun gleich zweifach Unterstützung aus dem Norden Europas eingeladen. Zum einen war das Einar Selvik, den Meisten bekannt als der Mann hinter Wardruna. Zum anderen war da noch Martin Seeberg, der mit unzähligen Bands und Projekten wie Valravn, Trolska Polska oder Asynje schon seit Jahren die Nordic Folk Szene bereichert. Während Letzterer das Konzert ganz fantastisch instrumental an der Geige unterstützte, wurde Einar Selvik als Gastsänger tätig. So hatte man als Zuschauer das große Glück, "Odin" vom aktuellen Album live zu hören zu bekommen, was ein wirklich eindrucksvolles Erlebnis war. Außerdem spielten Faun mit seiner Unterstützung zwei Wardruna-Songs, nämlich "Helvegen" und "Solringen" und zeigten, was für eine wunderschöne Symbiose die Musik der beiden Bands miteinander eingehen kann.

Obwohl das Konzert mit Pause und mehreren Zugaben wirklich nicht kurz ausfiel, war es am Ende gefühlt viel zu schnell vorbei. Ich bin jedes Mal wieder begeistert, wie sehr ein Faun-Konzert mich in seinen Bann schlagen kann. Egal, wie oft ich diese Band sehe, es ist jedes Mal wieder ein Fest und lässt mich glücklich und beschwingt durch die nächsten Tage gehen. Darum freue ich mich, dass der nächste Termin schon gar nicht mehr in so weiter Ferne liegt. Wir sehen uns auf dem MPS in Wassenberg, liebe Faune! ♥

Mittwoch, 15. März 2017

CD-Vorstellung: Nachtgeschrei - Tiefenrausch

Heute gibt es mal wieder eine CD-Vorstellung von mir. Diesmal hatte ich die Freude "Tiefenrausch", das neue Album der Mittelalterrocker von Nachtgeschrei rezensieren zu dürfen. Wie es mir gefallen hat, könnt ihr unter den folgenden Links nachlesen:



Zum Titeltrack des Albums hat die Band vor gut einem Monat auch ein Video veröffentlicht. Wer sich selbst einen ersten Eindruck verschaffen möchte, kann ja mal einen Blick riskieren:

Dienstag, 14. März 2017

Konzertbericht: Punch'n'Judy in Dülmen

Am 18. Februar verschlug es mich mit einer Freundin erstmalig in die Neue Spinnerei nach Dülmen. Dort gaben sich an diesem Abend gleich drei Bands und ein Solokünstler die Ehre.

Unsere anfängliche Sorge, dass wir ein bisschen zu alt sein könnten für eine Location wie die Neue Spinnerei, die ziemlich auf Jugendarbeit konzentriert ist, erwies sich zum Glück schnell als unbegründet. Schon zum Einlass hatten sich Menschen aller Altersklassen eingefunden, die zusammen ein nettes und ansehnliches Publikum bildeten.

Bald ging es dann auch schon los mit dem ersten Auftritt des Abends. Dieser wurde bestritten von Complaints aus Köln. Der sympathische Singer-Songwriter wurde von dem optisch zugegebenermaßen ziemlich offensichtlich Metal-geprägten Publikum auch sehr positiv aufgenommen. Und das ganz zu recht, denn es machte wirklich Spaß, ihm zuzuhören, sowohl bei den ruhigen als auch bei den druckvolleren Stücken seines Sets.

Nach kurzer Pause ging es dann weiter mit Travels & Trunks aus Dortmund. Diese zelebrierten unheimlich charmant den Sound von einem Amerika längst vergangener Zeiten. Ganz was anderes, als meine Ohren sonst so gewohnt sind, aber gerade deswegen auch so spannend. Zu hören gab es sowohl Eigenkompositionen als auch Coverversionen, und für einige Lieder bekam die Band dann auch nochmal Unterstützung von Complaints, der den Sound der Band wunderbar ergänzte. Für große Erheiterung sorgte auch die Verabschiedung der Band, in der sie dem wirklich durchgängig ziemlich düster gekleideten Publikum dankten, dass sie zugehört hatten, obwohl es gar keinen Metal zu hören gab.


Als dritte Band standen Elmsfeuer auf dem Programm. Diese hatten zunächst einige Probleme mit der Technik, weswegen sich der Konzertbeginn leider verzögerte und ihr Set am Ende zeitlich beschnitten werden musste. Es war das erste Mal, dass ich sie in ihrer neuen Besetzung sah, die in der jüngeren Vergangenheit einige Änderungen durchgemacht hatte. Es wurde ein kurzes, aber großartiges Konzert. Das Publikum ging von Anfang an gut mit ab, es wurde mitgesungen und weite Teile der Menschen schlossen sich gerne dem rasanten Zug der Bandflagge durch den Raum an. Entsprechend war das Bedauern groß, als die Band ihren Auftritt beenden musste, ohne alle Songs von ihrer Setliste gespielt zu haben.


Doch es half ja alles nichts, das Ende der Veranstaltung näherte sich und eine Band, die wohl keiner der Anwesenden missen wollte, hatte ihr Set noch vor sich: Punch'n'Judy! Es wurde ein wahrhaft krönender Abschluss für einen auch vorher schon sehr gelungenen Konzertabend. Die Band präsentierte Stücke ihres erst vor kurzem erschienenen neuen Albums "Rum, Soda & Punch", aber ließ natürlich auch die Bandklassiker nicht außer Acht. So stand bei Liedern wie "Flibberty Gibbet" kein Tanzbein im Raum mehr still und es gab wohl kaum einen Menschen im Publikum, der den Text vom "Koboldkönig" nicht lautstark mitsang.


Dem Gefühl nach viel zu schnell verabschiedeten sich Punch'n'Judy dann aber auch schon wieder von ihrem Publikum. Recht verschwitzt, aber sehr glücklich machte man sich so langsam auf den Heimweg. Solche großartigen Veranstaltungen darf es in Dülmen in Zukunft gerne noch häufiger geben. Mir wäre es eine Freude, wieder mit dabei zu sein.