Sonntag, 15. Dezember 2019

Der letzte Tag in Oslo - Abschied von Norwegen

Eh wir uns versahen war schon die Zeit gekommen von Oslo Abschied zu nehmen. Da unser Schiff zurück jedoch erst am frühen Nachmittag ablegte, blieb uns noch ein guter halber Tag. Diesen nutzten wir für einen Besuch des Rathauses.

Von weitem betrachtet macht dieses Gebäude, in dem jedes Jahr der Friedensnobelpreis verliehen wird, optisch zugegebenermaßen eher wenig her. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Geht man näher heran und nimmt vielleicht auch noch an einer der Führungen teil, lässt sich nämlich einiges entdecken.

 Die astronomische Uhr am Osloer Rathaus

An der Außenseite des Gebäudes wären da vor allem die prachtvolle astronomische Uhr sowie die 16 Holzreliefs von Dagfin Werensiold zu erwähnen. Dieses "Yggdrasilfrisen" genannte Kunstwerk hat es mir besonders angetan, da es auf sehr ansprechende Art und Weise Szenen aus der nordischen Mytholgie darstellt. Ich hätte Stunden damit verbringen können, mir die farbenfrohen Werke anzusehen!

 Die Schwanenjungfrauen an der Fassade des Osloer Rathauses

Auch das innere des Rathauses verleitet zum Staunen. Hinein kommt man leider nur im Rahmen einer öffentlichen Führung, diese ist jedoch kostenlos und findet je nach Andrang auch mehrfach in der Stunde statt. Da meine Mutter kein Norwegisch spricht, stellten wir uns für die internationale, englische Führung an - und hatten das Pech, dass sich kurz darauf eine kleine spanische Reisegruppe zu uns gesellte. Unser anscheinend spanischer Guide war entzückt und änderte die Sprache der Führung per Mehrheitsbeschluss spontan in Spanisch um. Uns und einer chinesischen Familie, die mit uns gewartet hatte, wurde gesagt, wir sollten doch auf die nächste Führung warten. Das sah jedoch keiner von uns ein, denn wir hatten alle schon eine ganze Weile gewartet, als die Reisegruppe zu uns stieß. Also gingen wir im Endeffekt mit den Spaniern hinein und nahmen in Kauf, das Innere des Gebäudes nur zu betrachten und auf die Erläuterungen zu verzichten - schließlich sprach keiner von uns Spanisch... So beeindruckend das Innere des Rathauses dann mit seinen riesigen Wandmalereien auch war, muss ich zugeben, dass mich der Vorfall doch ziemlich ärgerte.

 Teil einer Wandmalerei im Osloer Rathaus

Danach war es aber wirklich Zeit, sich zum Fähranleger zu begeben und für die Rückfahrt einzuchecken. Nachdem wir unsere Kabine bezogen hatten, machten wir uns gleich auf den Weg nach draußen, um Oslo nach und nach in der Ferne verschwinden zu sehen und einige letzte Blicke auf die schöne, norwegische Landschaft zu erhaschen. Außerdem entdeckten wir im Vorbeifahren noch einen interessanten historischen Ort, nämlich die Festungsinsel Oscarsborg. Diese Mitte des 19. Jahrhunderts fertiggestellte Festung diente noch im zweiten Weltkrieg die Zufahrt nach Oslo und wirkt wie ein bedrohliches Relikt einer zum Glück vergangenen Zeit.

 Ein letzter Blick auf Oslo, inklusive Holmenkollen

Krönender Abschluss des Tages war dann ein wunderschöner Sonnenuntergang auf dem offenen Meer. Das war mal ein so beeindruckender Anblick, dass man dafür gerne den eisigen Wind in Kauf genommen hat!

 Eine wunderschöne Nacht auf dem Meer

Als wir dann am nächsten Morgen aufwachten, waren wir schon längst wieder in Deutschland. Ich bin aber sicher, dass das nicht unser letzter Besuch in Norwegen oder auch nur in Oslo gewesen sein wird. Es hätte noch so unendlich viel mehr zu sehen gegeben, und so vieles Neues entsteht gerade in der Stadt, dass sich in ein paar Jahren schon wieder ganz andere Dinge werden erleben lassen. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen. ♥

Sonntag, 24. November 2019

Kultur, Geschichte und ein wenig Shopping in Oslo

Eh wir uns versahen, war auch schon unser letzter, ganzer Tag in Oslo angebrochen. Und dabei gab es doch noch so viel zu sehen!

Nach dem Frühstück machten wir uns zunächst auf den Weg zum Friedhof Vår Frelsers Gravlund, um dort die Gräber großer norwegischer Persönlichkeiten wie Henrik Ibsen, Bjørnsterne Bjørnson oder Edvard Munch zu besuchen. Unser Besuch wurde dabei abenteuerlicher als erwartet, da wir anscheinend den Großkampftag der Friedhofsgärtner erwischt hatten. Den Rasensprengern auszuweichen erwies sich als ziemliche Herausforderung. Zum Glück war es nicht kalt an diesem Tag, sodass es nicht so viel ausmachte, wenn man doch mal nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. :D

 Auf Vår Frelsers Gravlund ruhen die ganz Großen der norwegischen Kulturgeschichte

Danach ging es zurück ins Zentrum, wo ein Besuch der Festung Akershus auf dem Programm stand. Die ursprünglich aus dem Mittelalter stammende Burg, die über eine lange und wechselhafte Geschichte verfügt, liegt direkt am Oslofjord und ist sowohl von außen als auch von innen eine Besichtigung wert. Im Inneren gibt es eine Ausstellung, die den Besuchern einen Einblick in das adlige Leben in der Festung in vergangenen Zeiten gewährt. Draußen kann man den Blick auf den Fjord genießen, Kanonen bestaunen oder der Wachablösung zusehen. 

 Aufstieg zur Festung Akershus

Am Tag unseres Ausflugs hatten wir sogar besonderes Glück: da es sich um den Geburtstag der norwegischen Königin Sonja handelte, konnten wir mit erleben, wie zu ihren Ehren Salutschüsse abgefeuert wurden - eine ganz schön laute Angelegenheit!

 Geschichte hautnah: historische Einrichtung in der Festung Akershus

Auch ein kurzer Besuch im kulturhistorischen Museum durfte nicht fehlen. Dort war kurz zuvor die neue Ausstellung "Vikingr" eröffnet wurden, in der es einige der schönsten wikingerzeitlichen Funde Norwegens zu besichtigen gab, darunter der Gjermundbu Helm und eines der berüchtigten Ulfberht-Schwerter. Es handelte sich zwar um keiner besonders große Ausstellung, doch sie bestach eindeutig durch die schöne Auswahl an Ausstellungsstücken. Das kulturhistorische Museum selbst verfügt jedoch noch über eine ganze Menge anderer Ausstellungen. Zu meinem großen Bedauern war die, welche mich am Meisten interessiert hätte - nämlich die Ausstellung zum norwegischen Mittelalter - aber leider zur Zeit unseres Besuchs gerade geschlossen. Gleiches galt bedauerlicherweise für die Nationalgalerie, die bald ein neues Zuhause erhalten soll und bis dahin ganz geschlossen bleibt.

Doch auch so gab es noch mehr als genug zu sehen. Was natürlich beim Besuch eines Landes mit Königshaus nicht fehlen darf, ist ein Besuch des Königlichen Schlosses. So machten auch wir uns am Nachmittag auf zu dem prächtigen Gebäude mit seinem beeindruckenden Vorplatz samt dem einladenden Park. Auf eine der geführten Touren ins innere des Schlosses verzichteten wir jedoch.

Stets gut besucht: das königliche Schloss

Stattdessen machten wir uns lieber wieder auf ins Getümmel der Einkaufsstraßen. Schließlich galt es ja noch, ein paar Andenken zu erstehen, Mitbringsel für die Zuhause Gebliebenen auszusuchen und Postkarten zu schreiben. Kurz mit einem Hot Dog gestärkt, konnte der Einkaufstrip losgehen. Souvenirs findet man dabei eigentlich an jeder Ecke und in jeder Preisklasse, und vom Kuschelelch über das Wikingerschiff bis hin zum obligatorischen Troll ist da auch für jeden Geschmack etwas dabei. Mir persönlich war es aber auch wichtig, die Chance zu ergreifen, etwas norwegische Musik und Literatur mit nach Hause bringen zu können. Wer es schon einmal probiert hat, weiß, dass das von Deutschland aus kein leichtes und schon gar kein günstiges Unterfangen ist. Dabei landeten wir irgendwann im Plattenladen Råkk & Rålls, einem richtigen Paradies für Musik-Nerds wie mich. Ich hätte dort Stunden über Stunden verbringen und mich durch das riesige Second Hand Angebot an Tonträgern jeglicher Art wühlen können, aber aus Zeitgründen beschränkte ich mich dann doch auf nur etwa eine Dreiviertelstunde. :P Mein neuer musikalischer Schatz seitdem: "Metropolis" von Seigmen - genau die CD, die ich gesucht hatte! ♥ An Büchern brachte ich auch einiges mit nach Hause, aber mein Favorit ist eindeutig eine schön gebundene Ausgabe der "Haugtussa" von Arne Garborg. Es wird sich mir nie erschließen, warum sich außerhalb Norwegens scheinbar niemand je so recht für diesen wunderschönen Gedichtzyklus erwärmen konnte...

Mit ziemlich vollen Einkaufstaschen ging unser letzter Tag in Oslo schließlich zu Ende. Doch zum Glück legte unsere Fähre zurück erst am nächsten Nachmittag ab. So blieb uns immerhin noch ein halber Tag für weitere Entdeckungen in Oslo.

Samstag, 16. November 2019

Überraschend nah am Zeitgeist: Das Kon-Tiki Museum in Olso

Für den letzten Halt unseres Museumstages auf Bygdøy mussten wir nur die Straßenseite wechseln, denn unser Ziel lag quasi direkt neben dem Frammuseum. Inhaltlich blieben wir auch nah am Thema, denn auch das letzte Museum des Tages erzählte von Schiffahrt und Forschergeist, führte uns inhaltlich aber in ganz andere Regionen der Welt.

Die Rede ist vom Kon-Tiki Museum, welches sich ganz dem abenteuerlichen Leben Thor Heyerdahls widmet. Der 1914 in Larvik geborene Heyerdahl machte Zeit seines Lebens immer wieder mit spektakulären Expeditionen auf sich aufmerksam. Die wohl bekannteste, weil auch mehrfach verfilmte, war sicherlich die Kon-Tiki-Expedition. Heyerdahl und sein Team machten sich dafür auf nach Peru, wo sie ein Floß aus Balsa-Holz bauten und sich mit diesem auf den Weg nach Polynesien machten. Durch die experimentalarchäologische Expedition konnte bewiesen werden, dass eine Besiedelung Polynesiens von Südamerika aus technisch möglich gewesen wäre. Weitere Expeditionen führten ihn in die verschiedensten Teile der Welt, unter anderem auf die Osterinseln oder nach Afrika. Viele seiner Erlebnisse hielt er in Büchern für die Nachwelt fest.

Von außen eher unscheinbar: das Kon-Tiki Museum

Im Kon-Tiki Museum werden Leben und Werk Thor Heyerdahls dann aber richtig plastisch greifbar. Herzstücke der Sammlung sind das Original-Floß Kon-Tiki sowie das restaurierte Papyrusboot Ra II, mit dem Heyerdahl 1970 von Marokko aus nach Barbados segelte. Doch auch zahlreiche Objekte, die der Forscher von seinen Expeditionen mitgebracht hatte, werden hier ausgestellt, Texte und Fotos berichten von seinen Reisen.

Die Kon-Tiki in ganzer Pracht

Mich persönlich hat der Besuch im Kon-Tiki Museum sehr beeindruckt. Natürlich war mir der Name Thor Heyerdahl bekannt, auch von der Kon-Tiki-Expedition hatte ich schon gehört. Das Ausmaß der Bedeutung dieses Forschungsreisenden war mir dabei aber nie so richtig bewusst geworden. Damit meine ich nicht nur seine teils innovativen Forschungsmethoden, welche die Fachwelt immer wieder forderten und alte Theorien auf den Kopf stellten. Vielmehr hat es mich fasziniert, wie aktuell und relevant manche seiner Erkenntnisse noch heute scheinen. So arbeitete er bereits auf den beiden Ra-Expeditionen, in den 70er Jahren, mit der UNO zusammen und dokumentierte die Meeresverschmutzung. Und bereits aus dem Buch zu seiner ersten Expedition, "Fatu Hiva", auf deutsch 1974 erschienen, geht hervor, wie sehr ihn die Entfremdung des Menschen von der Natur beunruhigte. Lebhaft in Erinnerung geblieben ist mir außerdem ein Foto, welches zeigt, wie sich Heyerdahl und seine Mannschaft von der auf dem Wasser verbrennenden Tigris verabschieden: die Fahrt des Bootes endete 1978 vorzeitig am Horn von Afrika, da eine Weiterfahrt aufgrund des Ogadenkrieges zwischen Äthiopien und Somalia nicht möglich war. Aus Protest gegen die, wie sie es in einem Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen ausdrückten, "Unmenschlichkeit der Welt von 1978" verbrannte die internationale Mannschaft das Boot und lenkte damit das internationale Interesse auf die Situation in dieser Krisenregion.

Es gibt viel zu entdecken im Kon-Tiki Museum

Bei all diesen positiven Eindrücken, die man bei einem Besuch im Kon-Tiki-Museum gewinnt, ignoriert das Museum jedoch auch nicht die kritischen Punkte in der Arbeit Thor Heyerdahls. So stand er immer wieder im Konflikt mit der Wissenschaft, die ihn oft ebenso wenig ernst nahm wie er sie. Auch sein Umgang mit den Einheimischen der Regionen, die er im Rahmen seiner Expeditionen besuchte, wird als nicht immer so feinfühlig beschrieben, wie es vielleicht angemessen gewesen wäre - was diesen Punkt angeht, war er dann vielleicht doch ganz ein Kind seiner Zeit. 

Als würde er jeden Moment aufstehen: Thor Heyerdahl als Wachsfigur im Museum

Alles in allem hat der Besuch im Kon-Tiki Museum bei mir jedenfalls dazu geführt, dass ich Thor Heyerdahl als faszinierende und inspirierende Persönlichkeit erfahren durfte, welche sich weit über den üblichen wissenschaftlichen Tellerand hinaus und sehr vorausblickend mit den Belangen dieser Welt beschäftigt hat. Besonders überrascht war ich dabei davon, wie aktuell ihn sein Interesse für den Umweltschutz auch noch in der heutigen Zeit macht. In mir hat der Museumsbesuch den Wunsch geweckt, mich weiter mit dem Leben dieses Menschen zu beschäftigen, was ich momentan mit dem Lesen seiner Bücher tue, die größtenteils immerhin antiquarisch noch gut zu erhalten sind. Was mehr als eine solche Inspiration kann man von einem Museumsbesuch erwarten?

Unsere große Museumstour endete mit dem etwa einstündigen Besuch des Kon-Tiki Museums, für den Besuch des nebenan gelegenen Norsk Maritimt Museums blieb leider keine Zeit mehr. Inspiriert von so viel unterschiedlicher Schifffahrtsgeschichte nahmen wir für den Rückweg die Fähre zurück ins Zentrum Oslos. Genau wie sämtliche Museumseintritte und der Bus war auch diese im Oslo-Pass einbegriffen. Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten, fühlte sich aber dennoch an wie eine nette, kleine Hafenrundfahrt. So ging unser erster ganzer Tag in Oslo zu Ende.

Freitag, 15. November 2019

Expedition ins ewige Eis: Das Frammuseum in Oslo

Der nächste, vorletzte Halt unserer großen Museumstour durch Bygdøy führte uns ins Frammuseum. Benannt ist das Museum nach dem berühmten Forschungsschiff Fram, welches ab seiner Fertigstellung 1893 für gut zwanzig Jahre für norwegische Polarexpeditionen genutzt wurde. Eng verbunden ist es mit dem Namen des Polarforscher Fridtjof Nansen. Bis heute ist es das Holzschiff, das auf den höchsten Breitengraden der Welt fuhr, da es so konzipiert wurde, dass es dem Packeis stand halten konnte und zudem über eine sehr gute Isolierung verfügte. Seit Mitte der 30er Jahre kann das Schiff von der Öffentlichkeit im Frammuseum besichtigt werden, es bildet das Herzstück der Ausstellung und mit seiner gewaltigen Größe einen beeindruckenden Anblick.

 Schon architektonisch spannend: das Frammuseum in Oslo

Besonders spannend ist dabei, dass das Schiff auch von innen besichtigt werden kann - Originales Interieur inklusive! So dringt man als Besucher tief in das Innere des Schiffes vor und erhält so einen tiefen Eindruck vom Leben auf dem Schiff. Einen Blick in die Kombüse kann man dabei ebenso werfen wie in die einfachen bis zu den komfortablen Kojen der verschiedenen Besatzungsmitglieder. Man erfährt sehr anschaulich, wo und wie die Mannschaft ihre Freizeit verbrachte, wie und was gespeist wurde und sogar, wie man die Weihnachtstage feierte. 

 Zu groß für ein Foto: die Fram im Zentrum des Museums

Im Rest der Ausstellung, die auf drei Etagen rund um das Schiff verteilt ist, lässt sich zudem noch einiges über die Geschichte der norwegischen Polarforschung in Erfahrung bringen. Dabei kann man den Spuren der drei berühmten Polarforscher Fridtjof Nansen, Otto Sverdrup und Roald Amundsen folgen, aber auch insgesamt einiges über die Polarregionen und die Nautik vergangener Zeiten lernen.

 Fast könnte man glauben, die Mannschaft käme gleich zum Essen

Das Ganze wird dabei aber keineswegs nur trocken in Texten und Vitrinen vermittelt, es gibt auch einiges Spaßiges zum selber Ausprobieren und Erkunden. So kann man sich im virtuellen Schießen üben, ein Iglu betreten oder in einem heruntergekühlten Simulator sein eigenes kleines Polarabenteuer erleben ( auf gar keinen Fall entgehen lassen!). Seit einiger Zeit kann in einem separaten Teil des Museums zudem mit der Gjøa noch ein zweites Schiff besichtigt werden. Es handelt sich dabei um jenes Schiff, mit dem Roald Amundsen 1906 als erster Mensch die Nordwestpassage durchsegelte.

 Mit Liebe zum Detail: Vitrine mit Miniatur-Polarexpedition

Neben der ausführlichen Ausstellung laden im Frammuseum aber auch das urgemütliche Framheim Café sowie der Museumsshop zu längerem Verweilen ein. Letzterer verfügt über eine immense Anzahl an Publikationen zur Geschichte der Polarforschung in unterschiedlichen Sprachen. Wer also nach dem Besuch des Museums noch mehr erfahren möchte, wird hier definitiv fündig!

 Urgemütlich: das Museumscafé

Wir verbrachten an diesem Tag nur knapp über eine Stunde im Frammuseum, was leider nur für einen kurzen Einblick in die umfangreiche Sammlung reichte. Da der Tag aber nur eine begrenzte Anzahl Stunden hat und wir unbedingt noch ein weiteres, letztes Museum auf Bygdøy besichtigen wollten, mussten wir hier abkürzen. Ich persönlich würde dazu raten, für einen Besuch durchaus mindestens zwei bis drei Stunden einzuplanen. Ich jedenfalls habe mir fest vorgenommen, eines Tages noch einmal mit mehr Zeit zurückzukehren.

Donnerstag, 14. November 2019

Auf alten Pfaden wandeln: Das Vikingskipshuset in Oslo

Unser nächster Halt war das Vikingskipshuset, also das Wikingerschiffhaus. Auf den Besuch dieses Museums hatte ich mich als Skandinavist und auch als am Mittelalter und an Wikingern interessierter Mensch sehr gefreut. 


Das Vikingskipshuset mit seinem ungewöhnlichen architektonischen Grundriss zeigt die wohl bedeutendsten Schiffsfunde der Wikingerzeit, nämlich das 1867 entdeckte Tune-Schiff, das 1880 entdeckte Gokstad-Schiff sowie das 1904 entdeckte Oseberg-Schiff. Insbesondere die letzten beiden Schiffsfunde sollten wohl jedem Altskandinavisten ein Begriff sein. So diente das Gokstad-Schiff als Vorlage für zahlreiche Nachbauten, anhand derer die Hochseetauglichkeit der Wikingerschiffe bewiesen werden konnte. Das Oseberg-Schiff hingegen erlangte große Berühmtheit durch die enthaltene Grabkammer, in der die Überreste zweier wohl hochgestellter Frauen aus der Wikingerzeit sowie zahlreiche kostbare Grabbeigaben gefunden wurden.

Zuerst betrachteten wir natürlich ausgiebig die Herzstücke des Museums, also die Schiffe. Für deren Betrachtung wurde eine interessante Lösung gefunden. So kann man sich die Schiffe von mehreren erhöhten Aussichtspunkten von verschiedenen Seiten aus gut anschauen. 


Neben den Schiffen gibt es aber auch noch einige Vitrinen mit anderen Funden aus der Wikingerzeit. Dabei handelt es sich neben Grabbeigaben auch um große Ausstellungsstücke wie aufwändig verzierte Pferdekarren. Besonders schön sind aber meiner Ansicht nach die ausgestellten Galionsfiguren, detailreich verzierte, geschnitzte Drachenköpfe, die einst die Schiffe der Wikinger schmückten.


Dreimal in der Stunde wird außerdem der eine Flügel des Museums zu einem Kino. Dann wird der spannende Film "Vikingtiden lever" (dt: die Wikingerzeit lebt) gezeigt, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Hier kann man visuell das Leben eines Wikingerschiffes nachvollziehen, vom Bau über die Nutzung bis zu seinem Ende als königliches Schiffsgrab. Der Film ist spannend gemacht, nicht zu lang und an der Wand und der gewölbten Decke des Museums von überall aus gut zu sehen. Man fühlt sich schnell wirklich mittendrin im Geschehen.


Kein Museum kommt heute wohl noch ohne Museumsshop aus, und in dem des Vikingskipshuset habe ich persönlich mich wie im Paradies gefühlt. Natürlich gab es allerhand Nippes mit mehr oder weniger großem Wikingerbezug (obwohl ich für sowas ja auch echt offen bin), doch es gab auch wunderschöne, hochwertige Kunstgegenstände zu erwerben. Sogar Wardruna-CDs hatte man im Angebot. Außerdem verfügte der Shop über eine großartige Auswahl an Literatur zum Thema. Dabei gab es Bücher in diversen Sprachen, vom Kinderbuch bis zur wissenschatflich fundierten Abhandlung war für jeden Geschmack etwas mit dabei. Ich musste mich schon sehr zusammenreißen, um am Ende nur den Museumsführer "Die Wikingerschiffe in Oslo" von Thorleif Sjøvold mitzunehmen. Das Buch hat zwar schon ein paar Jahr auf dem Buckel (erschienen ist es Mitte der 80er Jahre), ist dafür aber auch nicht besonders teuer. Dafür bekommt man aber trotzdem eine fundierte, gut bebilderte Einführung in das Thema - und natürlich eine schöne Erinnerung an den Museumsbesuch.

Wir verbrachten in dem Museum samt Shop etwa eineinhalb Stunden. Im Anschluss gönnten wir uns in der Sonne vor dem Museum eine kleine Pause mit einem norwegischen Liebling, nämlich Waffeln mit Eis. Dann ging es auch schon weiter zum nächsten Museum. Wie gesagt: wir hatten an diesem Tag einiges vor!

Wer das Vikingskipshuset in seiner jetzigen Form sehen möchte, sollte sich übrigens etwas beeilen. Ein Neubau des Museum, größer als das jetzige und mit Ausstellung auch zu anderen Aspekten der Wikingerzeit ist schon lange geplant, wurde nun aber endgültig bewilligt. Bereits für 2024 oder 2025 ist derzeit die Eröffnung angedacht.  

Zum Abschluss gibts hier noch ein kleines Schmankerl: Wie ich schon erwähnte, gab es im Museumsshop sogar Wardruna-CDs zu kaufen. Kein Wunder eigentlich, schließlich gab die Band dort 2009 sogar ihr Debütkonzert. Davon gibt es sogar noch ein kleines Video auf Youtube zu finden: 


Mal ganz ehrlich: wer von uns wäre da, vor dieser wunderbaren Kulisse denn nicht gerne mit dabei gewesen? ♥

Mittwoch, 13. November 2019

Das alte Norwegen entdecken: Unterwegs im Norsk Folkemuseum in Oslo

Am Tag unserer Ankunft in Oslo passierte nicht mehr besonders viel. Wir machten lediglich einen kleinen Bummel durch unser Viertel sowie über die große Einkaufsstraße, deckten uns mit Lebensmitteln für den Urlaub sowie mit Tourismus-Broschüren ein, besorgten uns den Oslo-Pass und planten dann am Abend in unserer Wohnung ganz gemütlich den nächsten Tag.

An unserem ersten vollständigen Tag in Oslo machten wir uns dann mit dem Bus auf in Richtung Bygdøy. Auf dem Tagesprogramm standen: Museen, Museen und nochmal Museen! Davon gibt es auf Bygdøy nämlich eine ganze Menge, eines gefühlt spannender als das andere. 

Unser erster Stopp führte uns ins Norsk Folkemuseum, ein riesiges Freilichtmuseum, in dem man locker auch den ganzen Tag hätte verbringen können. Nach Landschaften gegliedert führt einen dieses Museum in die Vergangenheit Norwegens. Aus allen Teilen des Landes hat man für dieses Museum historische Gebäude abgebaut und auf der Halbinsel in Oslo wieder aufgebaut. 

 Die historischen Gebäude haben Platz, ihre Wirkung in der Landschaft zu entfalten

Dabei gibt es unheimlich viel zu entdecken: alte Bauernhäuser aus dem ganzen Land, eine kleine Poststation, eine Zahnarztpraxis geben Einblick in längst vergangene Lebenswelten, während in einer anderen Ecke des Museums eine Tankstelle sowie ein Mietshaus auf einen warten, wie man sie Mitte des vergangenen Jahrhunderts vermutlich noch in allen norwegischen Städten fand. Und auch die Samen, die indigene Bevölkerung der nordischen Länder, wurde nicht vergessen. Ihnen wurde eine interessante, kleine Ausstellung gewidmet.

 Kulturhistorische Gegenstände aus der Sami-Ausstellung

Das wohl unbestrittene Highlight eines Besuchs im Norsk Folkemuseum ist aber sicher die Stabkirche von Gol. Den Besuch einer dieser komplett aus Holz gebauten Kirchen sollte man sich bei einem Besuch in Norwegen doch wirklich nicht entgehen lassen, finden sich diese wunderschönen und architektonisch sehr besonderen Gebäude doch ausschließlich dort. 

 Stabkirche von Gol

Eine richtig schöne Sache ist auch, dass das Norsk Folkemuseum ein belebtes Freilichtmuseum ist. So konnten wir bei unserem Besuch Menschen in traditionellen Trachten bei der Feldarbeit zusehen und einer Tanzvorführung beiwohnen. Kleiner Bonus für den Faun-Fan in mir: so kam ich endlich einmal in den Genuss des Halling-Tanzes, den Stefan regelmäßig auf den Livekonzerten der Band beschreibt, fliegender Hut inklusive. ;)

 Belebtes Museum: allerorten trifft man auf Mitarbeiter in traditionellen Rollen

Da unsere Zeit in Oslo begrenzt war und wir uns für diesen Tag so einiges vorgenommen hatten, konnten wir bei unserem Besuch leider nicht alles im Norsk Folkemuseum sehen. Insbesondere so manche Ausstellung blieb dabei leider ein bisschen auf der Strecke. Wenn ich die Stadt eines Tages noch einmal besuche (was sicher passieren wird!), werde ich dem Museum sicher noch einmal einen Besuch abstatten. So aber ließen wir das Freilichtmuseum nach etwa drei Stunden hinter uns und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel.

Selbst ganze Straßenzüge findet man im Norsk Folkemuseum!

Dienstag, 12. November 2019

Der Weg ist das Ziel: Die Reise nach Oslo

Der Sommer ist schon lange vorbei, draußen ist es nass und kalt geworden. Ein wunderbarer Zeitpunkt also, um in Erinnerungen noch einmal die schönste Zeit des Jahres aufleben zu lassen: den Urlaub! Meiner führte mich in diesem Jahr nach viel zu langer Zeit endlich einmal wieder in den hohen Norden, nach Oslo.

Los ging die Reise am späten Abend des 30. Juni. Das erste Stück der Reise, vom Westen NRWs aus bis Kiel, legten wir mit der Bahn zurück. Von dort ging es dann mit der Fähre weiter direkt nach Oslo.

 Leinen los und Kurs auf Oslo!

Die Zeiten für die Bahnfahrt hatten wir natürlich großzügig eingeplant, eine gewisse Nervosität blieb trotzdem. Baustellen pflasterten die Strecke, eine unserer ursprünglich gebuchten Bahnen fuhr deswegen erst gar nicht. Am Ende klappte aber trotzdem alles, und die nächtliche Fahrt fast alleine in alten Fernverkehrszügen gestaltete sich eigentlich recht angenehm. Damals waren die Sitze noch echt bequem und man kann sich auf ihnen wirklich gut ausstrecken. 

In Kiel angekommen blieb noch genug Zeit für ein Frühstück am Bahnhof. Es wäre sogar noch etwas Zeit gewesen, sich die Stadt anzusehen, aber mit Gepäck und bei Regen fanden wir die Aussicht dann doch nicht so verlockend. So waren wir dann auch überpünktlich am Ableger unserer Fähre und warteten dort mit unzähligen anderen Reisender auf das Beginnende Check-In. Und am Mittag konnte die Fahrt mit der Color Magic dann endlich losgehen. Es handelte sich um die erste derartige Fahrt für mich, auf einem Kreuzfahrtschiff mit Übernachtung.

 Auf Wiedersehen, Kiel! - die Reise beginnt

Und was soll ich sagen: ich war von Anfang an begeistert! Wir bezogen unsere Kabine, die auf der Hinfahrt sogar ein Fenster hatte, welches auf die Mitte des Schiffs zeigte. Man sah von dort also die Einkaufs- und Essmeile des wie eine kleine Stadt aufgebauten Kreuzers. Die Kabine war klein, aber gemütlich. Auf dem Fernseher ließ sich die Fahrt auf einer Live-Karte nachverfolgen und eine Kamera am Heck des Schiffes sendete Aufnahmen von draußen.

Als wir uns eingerichtet hatten, machten wir das Schiff unsicher. Wir besuchten den Duty Free Laden (nicht nur Norwegische, sondern auch Schwedische Süßigkeiten - da kamen Erinnerungen auf! :D), Souvenirlädchen und Boutiquen und aßen schließlich in der schiffseigenen Pizzeria zu Abend. Es gab Pizza mit Lachs, was echt sehr lecker war.

 Das Schiff beherbergte im Inneren eine ganze Stadt

Immer wieder zog es uns aber nach draußen, denn es war sehr schön, das Land hinter sich verschwinden zu sehen und dann irgendwann nur noch von Wasser umgeben zu sein. Allerdings hatten wir nicht damit gerechnet, wie kalt und windig es werden würde und waren eigentlich zu dünn angezogen. Die erste Erkenntnis dieser Reise war darum auch: die nächste Kreuzfahrt gen Norden nicht ohne Softshelljacke, und auch keinesfalls das Haargummi vergessen!

Auch die Nacht wurde spannend. Das Einschlafen zum leichten Brummen des Schiffes war wahrlich kein Problem, aber mitten in der Nacht wachten wir Beide quasi zeitgleich auf. Der Wind war wohl stärker geworden und wir hatten deutlich merkbaren Seegang. Keinem von uns wurde übel, aber es fühlte sich einfach seltsam an. Ich, die ich immer auf der Seite schlafe, hatte bei jeder Welle das Gefühl, gleich umzukullern. xD 

 Ein letzter Blick auf die Color Magic, die uns nach Oslo gebracht hatte

Das Frühstück wollten wir dann eigentlich in Oslo an Land einnehmen, aber da unser Schiff durch den nächtlichen Wetterumschwung eine deutliche Verspätung eingefahren hatte, machten wir uns doch wenigstens noch auf die Jagd nach einem Kaffee. Gegen Mittag erreichten wir dann schließlich doch endlich das Ziel unserer Reise. 

 Hell und gemütlich: unsere Unterkunft im Frogner House Apartment

Etwa eine Viertelstunde Fußweg vom Fähranleger und wir hatten unsere Unterkunft erreicht, eines der Frogner House Apartments. Nachdem wir dort eingecheckt und uns in dem geräumigen, skandinavisch-klar möblierten Zimmer eingerichtet hatten, konnte unser Oslo-Urlaub endlich so richtig beginnen!

CD-Vorstellung: Oro - Rompi! Rompi!

Als ich im September das Festival Mediaval in Selb besucht habe, konnte ich dort auch einen Auftritt der Band Oro sehen, der mir als einer der charmantesten, spritzigsten und schönsten dieses tollen Festivals in Erinnerung geblieben ist. Zu meiner großen Freude bekam ich danach auch gleich die Chance, das erste Album der Band zu rezensieren. Das Ergebnis ist nun endlich fertig und kann wieder einmal bei jarwinbenadar gelesen werden:


Einen kleinen Eindruck der Musik von Oro vermittelt dieses Video:


Samstag, 19. Oktober 2019

Keltische Kultur im tiefen Westen: Die Celtic Euregio Days in Herzogenrath-Merkstein

An einem sengend heißen, letzten Juniwochenende fanden in Herzogenrath-Merkstein erneut die Celtic Euregio Days statt. Viel Zeit hatte ich in diesem Jahr leider nicht, aber wenigstens einen kurzen Besuch bei der Veranstaltung des deutsch-schottischen Freundschaftsbundes ließ ich mir nicht nehmen.

Wie bereits im vergangenen Jahr (s. hier), fanden die Celtic Euregio Days auch 2019 wieder auf dem Gelände der Zeche Grube Adolf statt. Auch der Eintritt war erneut frei. Mittlerweile schien sich die Durchführung der Veranstaltung auch herumgesprochen zu haben, denn sie war von Anfang an sehr gut besucht.

Gute Laune schon bei der Eröffnung

Das war aber auch kein Wunder, gab es doch wieder ein vielseitiges und reichhaltiges Bühnenprogramm. Allein während meines eher kurzen Besuchs konnte ich die mittelalterlichen Spielleute von Spielmannsfeuer, den fullminanten Einzug von White Hackels Pipes & Drums sowie die offizielle Eröffnung mit ansehen. Später standen noch weitere Celtic Folk Acts sowie Tanz und Vorführungen zur historischen Lebensart der Hochlandschotten auf dem Programm.

White Hackels Pipes & Drums halten Einmarsch

Neben dem vielseitigen Bühnenprogramm lohnte sich auch ein Gang durch das historische Zeltlager, denn dieses war auch in diesem Jahr wieder mit viel Liebe zum Detail errichtet worden. Außerdem waren auch alle Teilnehmer wieder sehr engagiert, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen und das Lager auch ordentlich zu beleben. Es wurde ebenso gekocht wie gekämpft und besonders die Kinder freuten sich, wenn sie unter Aufsicht selbst einmal das Gewicht eines Schwertes spüren oder einem spannenden Übungskampf zuschauen durften.

Blick auf das gemütliche, historische Zeltlager

Obwohl ich wie gesagt leider nur einen kurzen Besuch einrichten konnte, hatte ich da doch schon den Eindruck, dass auch die zweite Auflage der Celtic Euregio Days wieder ein voller Erfolg zu werden schienen. Ich wünsche mir das jedenfalls, denn es wäre sehr schön, wenn diese interessante Veranstaltung in der Aachener Region noch lange weiter fortbestehen würde.

Dienstag, 15. Oktober 2019

CD-Vorstellung: Elane - Legends Of Andor

Der Sommer ist vorbei und wie in jedem Jahr ist bei mir wieder einiges an ausstehende Berichten aufgelaufen. Es ist wieder so viel passiert und die Zeit hat einfach hinten und vorne nicht gereicht, es auch alles schriftlich festzuhalten. Mal schauen, wie lange ich in 2019 brauche, um das wieder aufzuholen. :D

Doch nun erstmal zu etwas ganz anderem: Nachdem ich im vergangenen Monat die Freude hatte, die deutsche Fantasy Folk Band Elane erstmalig live auf dem Festival Mediaval in Selb zu sehen, bekam ich gleich auch noch die tolle Gelegenheit ihr neues Album zu rezensieren. Das Ergebnis findet ihr seit gestern auf jarwinbenadar:


Der Soundtrack zum Erfolgsspiel "Die Legenden von Andor", so viel sei hier vorweggenommen, ist hervorragend gelungen, also hört unbedingt mal rein - auch wenn ihr das Spiel nicht selbst kennen oder spielen solltet! Das Album ist seit vergangenem Freitag im Handel erhältlich.

Hier gibt es schonmal einen kleinen Einblick:

 

Kontroverse Convention: die CCXP in Köln

Als bekannt wurde, dass die Role Play Convention 2019 nicht mehr stattfinden würde, war ich wie viele andere erst einmal verdammt enttäuscht. In meinen Augen war die RPC nämlich eine der ansprechendsten Conventions, die ich kannte. Als dann die CCXP als Nachfolgeconvention angekündigt wurde, in der die RPC aufgehen sollte, wurde es leider erstmal nicht besser mit der Enttäuschung. Als regelmäßiger Besucher der vergangenen Jahre wurde ich per E-Mail zu einem exklusiven VVK zum Sonderpreis eingeladen. Dieser zeigte trotzdem eine enorme Preissteigerung im Verhältnis zur Role Play Convention an, er dauerte nur wenige Tage und fand zu einer Zeit statt, zu der es noch keinerlei Informationen zum Programm der CCXP gab. In diesem Moment schloss ich erstmal innerlich mit der Veranstaltung ab.

Dass ich mich am Freitag, den 28. Juni letztendlich doch auf den Weg nach Köln machte, war dann auch einzig der großzügigen Vergabe von Feikarten durch die Lootboy-App zu verdanken. Um so ein Angebot abzulehnen, war ich dann doch zu neugierig. Hier nun mein bescheidener Erlebnisbericht.

Stylish und modern präsentierte sich die CCXP bei ihrer Erstauflage in Köln

Schon beim Betreten des Veranstaltungsgeländes wurde klar, dass die CCXP eine ganz andere Richtung einschlägt als die Role Play Convention. Alles wirkte supermodern und extrem professionell und es gab viel zu sehen: Hagrids Hütte sorgte als detailreich aufgebaute Kulisse für Entzücken bei allen Harry Potter Fans, während sich Star Wars-Liebhaber an einem gewaltigen AT-ST erfreuen konnten. Ein Gang durch den The Walking Dead-Pavillon sorgte für ordentlich Nervenkitzel und lebensgroße Marvel-Superheldenfiguren luden zu gemeinsamen Selfies ein. Optisch war das ganze wirklich ein ziemliches Highlight.

Tolle Fotokulisse: Hagrids Hütte

Etwas anders sah es da leider mit der Ankündigung aus, die Role Play Convention wäre in die neue Veranstaltung integriert worden. Den Spielen - seien es Brettspiele, Tabletops oder eben die ehemals namensgebenden Rollenspiele kam auf der CCXP nämlich weitaus weniger Platz und leider auch Interesse entgegen. Und der Mittelaltermarkt, für mich stets ein Herzstück der RPC, war ein absolutes Trauerspiel. Er exitierte, allerdings nur noch in Fragmenten mit sehr wenigen, sehr weit voneinander entfernten Ständen. Diese halbherzige Übernahme hätte man sich meiner Meinung nach lieber sparen sollen, damit wurde kein Fan der Role Play Convention glücklich. Einzige lobenswerte Ausnahme: das Lesecafé, stets ein gemütlicher Ruhepol vergangener Jahre, wurde tatsächlich übernommen. Hier lasen auch in diesem Jahr wieder illustre Autoren wie Bernhard Hennen oder Tommy Krappweis.

Selfie mit Superheld gefällig?

Großen Wert legte man bei der ersten CCXP auch auf die anwesenden Stars. Da ich mich weder für Fotos noch Autogramme mit jenen begeistern kann, werde ich dazu nicht groß mehr sagen können. Dafür besuchte ich aber immerhin das Panel mit Mark Pellegrino, bekannt unter anderen als Luzifer in Supernatural. Das Ganze war auch wirklich sehr unterhaltsam, außerdem technisch und organisatorisch einwandfrei geregelt. Sogar für simultane Untertitel war gesorgt. Pellegrino sprach über dies und das, seinen Werdegang, seine Rollen in Lost und Supernatural und erwies sich als sehr sympatischer Gast, der sein Publikum oftmals zum Lachen brachte.

Mark Pellegrino im Panel

Doch was wäre eine Conventionen ohne die weiteren Möglichkeiten, Geld dazulassen? So habe ich bei meinem Besuch natürlich auch die Verkaufsstände und die Artist Alley unter die Lupe genommen. Im Bereich der großen Händler wurde schon einiges geboten, von Mittelalter über Manga/Anime bis in den Comicbereich konnte man hier interessante Dinge entdecken. Die Artist Alley war hingegen noch ziemlich klein, hier würde ich mir für die Zukunft noch einiges mehr wünschen. Gut vertreten waren dafür diverse Cosplayer, wobei wohl auch international bekannte Namen auf dem Plan standen.

Gewaltig: AT-ST in Originalgröße

Meine Ausbeute an jenem Tag bestand jedenfalls aus einem Acryl-Schlüsselanhänger sowie zwei Rucksäcken. Bei den anwesenden Künstlern wurde ich leider nicht fündig, viele hatte ich auch erst kurz zuvor auf anderen Conventions gesehen und mich dort eingedeckt.

Zwei dieser entzückenden Rucksäcke sind nun meine
Sinon aus Sword Art Online Phantom Bullet als Acryl Schlüsselanhänger

Obwohl die CCXP rein räumlich ziemlich groß war, hatte ich doch recht früh das Gefühl, alles gesehen zu haben. Hätte ich mir eines der für mein Verständnis sehr teuren Tickets geholt, wäre ich am Ende meines Besuches doch sehr frustriert gewesen. Zum Vergleich: Bei der Role Play Convention hatte ich für den halben Preis stets einen ganzen Tag Beschäftigung ohne auch nur eine Minute der Langeweile...

Somit fällt auch mein Fazit zur ersten deutschen Auflage der CCXP leider eher durchwachsen aus. Zwar handelte es sich um eine große, moderne und durchaus auch ansprechende Convention, doch es gab auch ein paar nicht von der Hand zu weisende Kritikpunkte. Betrachtete man die Veranstaltung als Nachfolge der Role Play Convention, konnte sie nur durchfallen. Con ist eben nicht gleich Con, und hier wurden eindeutig zwei gänzlich unterschiedliche Konzepte verfolgt. Und auch für sich allein betrachtet gab es einen großen Makel: das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Angebot stand meiner Ansicht nach in keinerlei Verhältnis zum Eintrittspreis, andere Conventions bieten hier für meist sogar geringeren Einlass deutlich mehr. 

Für mich wird jetzt alles davon abhängen, wie sich die Veranstaltung in Zukunft weiterentwickelt. Aktuell ist die CCXP für mich jedenfalls kein fixer Termin in meinem Kalender. Das Programm muss mich schon vollsten überzeugen, damit ich einen Besuch bei den zu erwartenden Eintrittspreisen auch nur in Betracht ziehe.

Die nächste Auflage ist jedenfalls für den 25.-28. Juni 2020 geplant. Details zu Ticketpreisen und Programm gibt es aktuell noch keine.

Montag, 14. Oktober 2019

Konzertbericht: Ed Sheeran auf dem Hockenheimring

Ein Gutes hatte es ja, dass das Refused-Konzert am Freitagabend so plötzlich und damit auch relativ früh endete. So bekam ich nämlich noch eine gute Mütze Schlaf, bevor ich mich am nächsten Tag auf die ziemlich lange Reise zum Hockenheimring begab. Dort stand am 22. Juni nämlich ein Konzert der ganz anderen Art auf dem Programm. Manch einer wird nun lachen und spotten, aber ich stehe dazu: es war Zeit für Ed Sheeran! :D

So machte ich mich am frühen Morgen zunächst mit der Bahn auf den Weg durch ganz NRW, von wo aus es gegen Mittag dann mit einer Freundin im Auto weiter nach Heidelberg ging. Die ganze Fahrt verlief ziemlich unproblematisch, wir stimmten uns musikalisch auf den Abend ein und erreichten in froher Erwartung unser Hotel. Der Mann am Check-In war sehr freundlich und sah uns irgendwie schon an der Nasenspitze an, wo wir hinwollten (oder es lag einfach daran, dass so ziemlich alle weiblichen Hotelgäste an diesem Wochenende das gleiche Ziel hatten ^^). Als er uns dann für die Fahrt dorthin viel Glück wünschte, waren wir leicht irritiert und hakten nach, woraufhin man uns vor Verkehrschaos rund um den Hockenheimring warnte. Umso besser fanden wir es, wie gut wir dann später auf der Fahrt durchkamen - bis dann etwa fünf Kilometer vor dem Hockenheimring plötzlich tatsächlich nichts mehr ging. Da waren wir, wie sich später herausstellte, offenbar in der langen, langen Parkspur gelandet. Da wir zeitlich aber großzügig geplant hatten, war das Ganze kein großes Problem. Wir nutzten den Stau zum Essen und fügten uns geduldig in unser Schicksal.

Irgendwann kamen wir doch noch an, ergatterten einen Parkplatz und begannen den langen Marsch zum Einlass. Wer ein Konzert auf dem Hockenheimring besuchen möchte, sollte wirklich gut zu Fuß sein, denn es geht zunächst einmal so ziemlich um den ganzen Ring herum, bevor man dann tatsächlich hineingelassen wird. Ein paar Kilometer kommen da sicher zusammen.

Endlich auf dem Gelände bot sich uns ein beeindruckender Anblick. Fast 100.000 Besucher hatten sich an diesem Tag eingefunden, um den wohl unbestritten größten Popstar unserer Zeit live zu erleben. Auch meiner Freundin und mir war das eine stundenlange Anreise, eine Übernachtung im Hotel sowie ein mehr als 80 Euro teures Ticket wert gewesen.

 Ed Sheeran auf der Mega-Bühne

Die Bühne versprach schonmal Großes. Es handelte sich um ein gewaltiges Konstrukt voller Bildschirme. Schon leer wirkte sie beeindruckend, ebenso wie die riesige Menge an Menschen, die sich hier auf einen Haufen versammelt hatte. 

Wir versorgten uns an einem der zahlreichen Stände mit Merchandise und Getränken (nur echt im Ed Sheeran-Becher mit verschiedenen Motiven) und suchten uns ein Plätzchen. Vor dem Hauptact standen noch zwei andere Künstler auf dem Programm, die wir uns natürlich ebenfalls ansahen.

Los ging es mit Zara Larsson aus Schweden. Musikalisch gab es hier eingängige, moderne Popmusik zu hören, die Bühnenshow wartete mit ziemlich viel Tanz auf, was das Zuschauen ganz interessant machte. Obwohl ich im Vorfeld geschworen hätte, noch nie etwas von der Dame gehört zu haben, kam mir mindestens ein Song dann doch aus dem Radio bekannt vor. Tja, was Chartmusik angeht, bin ich nun wirklich schon seit vielen Jahren nicht mehr wirklich auf dem Laufenden. :D


Der zweite Support an diesem Abend war James Bay. Im Vorfeld kannte ich von ihm nur seinen wohl größten Hit "Hold Back The River", fand live aber sein gesamtes Konzert sehr ansprechend. Optisch passierte hier auf der Bühne zwar nicht viel, das wurde aber durch die gute Musik sowie den sympatischen Künstler mehr als wett gemacht.


Leider war es mit dem Wetter an jenem Abend so eine Sache. Der Himmel verdunkelte sich immer wieder, und wenn uns eine unglaublich nette Frau nicht einen Regenponcho geschenkt hätte, wären wir schon während des ersten Konzerts nass bis auf die Haut geworden (vielen, vielen Dank noch einmal!). Auch das Konzert von Ed Sheeran blieb nicht ganz vom Regen verschont, doch schaffte es dieser Schlawiner doch an diesem Abend tatsächlich, selbst das Wetter auf seine Seite zu bringen. War es vorher immer nur abwechselnd nass und halbwegs trocken gewesen, verabschiedete sich der Regen zu den Tönen von Ed Sheeran mit einem wunderschönen Regenbogen, und das sogar endgültig.

Und überhaupt: was war das doch für ein faszinierendes Konzert! Ed Sheeran hatte das Publikum von dem Moment an in der Hand, in dem er die Bühne betrat. Männer und Frauen jeglichen Alters, Kinder, Teenager - sie alle erlagen binnen Sekunden seinem Charme und seiner Musik. Hit folgte auf Hit und obwohl nur dieser eine Mann mit seiner Gitarre auf dieser gewaltigen Bühne stand, schien da kein leerer Raum zu sein, weder räumlich noch klanglich. Nie wurde es auch nur eine Sekunde langweilig, die Show zu betrachten oder der Musik zu lauschen. "Galway Girl", "Castle On The Hill", "Shape Of You" - alles wurde vom Publikum zelebriert. Doch auch ältere Stücke fanden großen Anklang, ebenso wie die ersten Ausblicke auf das zu jener Zeit noch nicht erschienene, neue Album. Mein persönliches Highlight war jedoch "I see Fire", der Song, mit dem ich erst so richtig Aufmerksam geworden bin auf Ed Sheeran, damals im Kino bei "Der Hobbit - Smaugs Einöde". Es war schon längst dunkel geworden, als die ersten Töne dieses Lieds erklangen, und das Publikum bedachte jeden der ersten, leisen Takte dieses Stücks mit einer andächtigen Ruhe, wie man sie in so großen Menschenmengen selten findet. Und dann, als der Refrain einsetzte, tat er dies aus abertausenden Kehlen, und das war wirklich ein Gänsehautmoment, den ich so schnell nicht vergessen werde. Man mag mich für albern halten, aber ganz ehrlich: dieser Mensch hat etwas Magisches an sich und ich würde mich dieser Magie jederzeit wieder auf einem seiner Konzerte hingeben.


Obwohl Ed Sheeran ein wirklich, wirklich langes Konzert gab, kam natürlich irgendwann der Zeitpunkt, indem es hieß Abschied zu nehmen. Und da erschloss sich uns erst, was unser freundlicher Hotelmitarbeiter mit seinem Mitleid wirklich gemeint hatte, denn der Rückweg erwies sich als wahres Martyrium. Knapp 100.000 Menschen waren bestrebt, den Hockenheimring zur selben Zeit zu verlassen, und das über einen Weg, der stellenweise nicht breiter war als eine gemeine Altstadtgasse, was etwa die dreifache Zeit wie auf dem Hinweg in Anspruch nahm. Und all diese Menschen wollten danach zeitgleich ihre Autos Richtung Heimat bewegen. So dauerte es je nach Stellplatz des eigenen Autos dann auch nur ein paar weitere Stunden, bis man tatsächlich einmal einen Versuch unternehmen konnte, eine Straße zu erreichen. Den anschließenden Stau in manche Richtung noch gar nicht mit eingerechnet. 

Doch selbst das konnte uns an diesem Tag nicht die Laune verderben. Hinter uns lag ein wahrhaft fantastisches Konzert. Und für das nächste Mal Hockenheimring wissen wir ja nun: für die Rückfahrt lieber noch einen Mitternachtssnack und ne warme Wolldecke für die Wartezeit deponieren, dann passt das schon. ;)

Sonntag, 22. September 2019

Konzertbericht: Refused in Münster

Am Abend verlasse ich also frühzeitig das Festival auf dem Schlossplatz und mache mich auf den Weg zum Skaters Palace. Obwohl ich erst kurz nach Einlassbeginn da bin und mir in aller Ruhe das Merch anschaue, ergattere ich am Ende noch ein Plätzchen in der ersten Reihe. Voll wird es erst kurz vor Veranstaltungsbeginn, Ausverkauft ist das Konzert an diesem Abend jedoch nicht.

Als Support stehen an diesem Abend The Pearl Harts auf dem Programm. Die Band besteht nur aus zwei Mitgliedern - einer Schlagzeugerin sowie einer Sängerin und Gitarristin - rockt jedoch mehr als so manche vielköpfige Band, die ich bisher live gesehen habe. Beide Frauen strahlen eine coole Lässigkeit aus und füllen den Raum mit ihrer Präsenz und ihrem Sound voll aus. Die Aufmerksamkeit des Publikums ist ihnen während des gesamten Auftritts sicher. Ein wirklich imponierendes Konzert!


Die Wartezeit, bis die Headliner Refused die Bühne betreten, zieht sich dann leider ziemlich, dafür brechen die Schweden dann aber auch mit gewohnter Heftigkeit über die Leute herein. Sänger Dennis hält sich bis auf eine längere Rede zu Politik und Zeitgeist mit den Ansagen auffällig zurück, dafür gibt es den Sound von Refused quasi nonstop. Knapp eine Stunde geben Band und Publikum alles, Hits wie "Rather Be Dead" und natürlich "New Noise" dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie Stücke vom derzeit noch aktuellen Album "Freedom". Außerdem machen zwei neue Songs, "Blood Red" und "Economy Of Death" richtig Lust auf das neue Album, welches im Oktober erscheinen soll. Beide Lieder gehen richtig gut nach vorne, wie man es von Refused ja auch nicht anders erwartet hätte.

Und plötzlich, viel zu schnell, ist das Konzert dann auch schon vorbei. Refused verlassen die Bühne mit einem Knall, dem frenetisch gefeierten "New Noise" folgen weder Zugabe noch Abschiedsworte. Das ist heute so niemand mehr gewohnt, auf dem Weg aus der Halle höre ich viel geäußerten Unmut. So geht ein eigentlich großartiges Konzert leider mit gemischten Gefühlen zu Ende. Bereut habe ich den Besuch trotzdem nicht.


Freitag, 30. August 2019

Stippvisite beim Das Schloss Rockt Festival in Münster

Es ist so eine Sache mit Münster. An weitaus mehr Wochenenden, als einem lieb sein kann, ist in dieser Stadt musikalisch einfach mal nichts auch nur annährend relevantes los. Und dann gibt es diese seltenen Daten, an denen man sich mehrfach teilen können müsste, um alles zu sehen, was einen interessiert. Der 21. Juni war in diesem Jahr ein solches Datum. Auf dem Platz vor dem Schloss lockte das jährlich stattfindende, kostenlose Open Air "Das Schloss Rockt", während Abends die Sputnikhalle mit einem Refused-Konzert lockte und im Gleis 22 die lokalen Legenden Muff Potter spielten. Kompromisse mussten also gemacht werden. Gut, dass das Festival vor dem Schloss lange vor den abendlichen Konzerten begann und so zumindest Zeit für einen kurzen Besuch ließ.

Festival vor schöner Kulisse: Das Schloss Rockt in Münster

Bei bestem Sommerwetter hatten sich schon zu Beginn der Veranstaltung um 17 Uhr einige Interessierte eingefunden, um den Auftritt der ersten Band des Festivals zu sehen. Los ging es mit Prism aus Münster. Die Band bezeichnet ihre Musik als Alternative Metal und nennt unter anderem Papa Roach als Einfluss. Das Ganze ließ sich auf jeden Fall gut anhören, auch wenn der Band an diesem Tag ihr Bassist abhanden gekommen war. Die Stimmung vor und auf der Bühne trübte das jedenfalls nicht.


Als zweite Band standen Devil's Balls auf dem Programm. Ebenfalls aus Münster, ging es hier musikalisch aber in einer ganz andere Richtung. Diese Herren hatten sich offensichtlich mit Leib und Seele dem klassische Hard Rock verschrieben und brachten dies live auch sehr überzeugend rüber. Ein großes Vergnügen, diese Band live zu sehen.


Umso bedauerlicher fand ich es, dass es für mich danach schon Abschied nehmen hieß. Die zwei weiteren Bands des Abends, Angelwings und die großartigen Lacrimas Profundere, konnte ich mir nicht mehr ansehen, weil ich mich am Abend für den Besuch des Refused-Konzerts in der Sputnikhalle entschieden hatte - später mehr dazu.

Trotzdem war es schön, wenigstens einen Teil vom "Das Schloss Rockt" Festival mitbekommen zu haben. Wo sich in Münster endlich so ein attraktives, noch dazu kostenloses Open Air etabliert hat, möchte man das doch nicht ganz verpassen. Nächstes Jahr geht es hoffentlich mit unvermindert spannendem Line Up weiter!

Mittwoch, 28. August 2019

CD-Vorstellung: Punch'n'Judy - Die Legende des Koboldkönigs

Koboldkönig wird der Eine, der laufen kann über heiße Glut...

Wer sich in der Mittelalterszene bewegt bei dieser Zeile nicht sofort eine Melodie im Kopf hat, der muss in den letzten Jahren ganz schön geschlafen haben. ;) Die Musiker von Punch'n'Judy haben ordentlich nachgelegt und diesem Hit nun ein ganzes, eigenes musikalisches Hörbuch gewidmet. Ich hatte nun die große Freude, das neue Werk für jarwinbenadar mal etwas genauer unter die Lupe nehmen zu dürfen. Das Ergebnis hat mir exzellent gefallen, doch mehr dazu findet ihr in meiner Rezension:


Wer schon einmal gerne reinhören möchte: gerade ist ein brandneues Video zum Song "Aug' um Aug'" erschienen. Reinschauen lohnt sich definitiv!