Montag, 11. Dezember 2017

CD-Vorstellung: Krayenzeit - Von Mond und Schatten

Es war ziemlich ruhig hier in den letzten paar Monaten. Irgendwie bin ich einfach nicht zum Bloggen gekommen, der Umzug mit meinen Fotos zu google ist leider auch noch immer nicht abgeschlossen, und entsprechend hänge ich nun mit den Berichten darüber, wo ich mich die letzte Zeit so rumgetrieben habe, schon mehr ein Vierteljahr hinterher. *seufz* Bis Weihnachten will ich das gerichtet haben - mal schauen, ob mir da Erfolg beschieden ist.

Heute gibt es jedenfalls erstmal noch eine CD-Vorstellung, die ich im Oktober für HM Breakdown machen durfte. Dort durfte ich mir das neue Album von Krayenzeit vornehmen. Wie es mir gefallen hat, könnt ihr hier nachlesen:


Zu einem der Favoriten des Albums haben Krayenzeit auch ein Video veröffentlicht, in dem Freunde der Mittelalter-Szene sicher das eine oder andere Gesicht wiedererkennen werden. Es ist wirklich einen Blick wert:


Freitag, 8. Dezember 2017

Ruhe in Frieden, Sir Christus

Gerade hat mich über diverse finnische Medien die Nachricht vom Tod Sir Christus' erreicht. Eine Nachricht, die mich wirklich tief getroffen hat.

Plötzlich waren sie wieder da, die ganzen Erinnerungen an die Zeit mit Negative. An den Kult, den meine beste Freundin und ich damals, als Teenager, um diese Band veranstaltet haben. An tausende Einträge umfassende Bildersammlungen auf unseren Computern, die wir an so ziemlich jedem Wochenende wieder und wieder betrachtet haben. An stundenlange, kreative Arbeit an einer Fanfiction über die Band, an Konzertbesuche in für unsere damaligen Verhältnisse fernen Städten, die wir uns erst von unseren Eltern erbetteln mussten. An die ersten zaghaften Versuche, der finnischen Sprache Herr zu werden.

Sir Christus war damals sowas wie ein Gott für uns. Coole Sau, Stilikone, Sexsymbol. Ungelogen. Wenn ich mich recht erinnere, ging in der deutschen Fanszene (die damals verdammt rege war) sogar ein Gebet in seinem Namen um. Auf Konzerten orientierten wir uns im Publikum automatisch nach links, um ihm möglichst nahe zu sein. Und dann die Tragödie, als er die Band verlassen musste. Negative waren nie wieder die Selben. Rückblickend alles ganz schön verrückt, aber wir waren eben Teenager.

Obwohl das alles schon so lange her ist, war es doch bis heute prägend. Ich liebe diese Musik noch immer, und bemühe mich nach wie vor, die wunderschöne finnische Sprache mit ihrer anspruchsvollen Grammatik zu meistern. Und die Farbkombination schwarz-pink spricht mich tatsächlich bis heute außergewöhnlich an. 

Eigentlich habe ich in all den Jahren gehofft, Sir Christus irgendwann noch einmal auf einer Bühe wiederzusehen. Zum Beispiel mit seinem Bruder, der ja auch Musiker ist. Dieser Wunsch wird sich nun offensichtlich leider nie erfüllen. Aber zum Glück haben wir ja die ganzen schönen Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann.

In diesem Sinne: Vielen Dank, Sir Christus, für die gute Zeit. Du wirst fehlen. ♥


Montag, 30. Oktober 2017

Wilde Tiere hautnah - ein sommerlicher Besuch im Kölner Zoo

An einem herrlich sonnigen Julitag verschlug es mich nach Jahren einmal wieder in den Kölner Zoo. Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten (kein Parkplatz weit und breit bescherte uns ein paar Ehrenrunde durch Köln, Geldschein-verweigernde Parkautomaten kosteten uns unsere Einkaufswagen-Euro-Stücke), kamen wir dann aber gegen Mittag doch noch an unser Ziel und konnten einen wunderschönen Tag im Zoo verbringen. Dieser hatte seit meinem letzten Besuch anscheinend einiges investiert und erstrahlte in ganz anderem Glanz, als ich es in Erinnerung hatte. Natürlich habe ich auch fleißig geknipst, und so will ich gar nicht mehr viele Worte verlieren, sondern lieber ein paar Impressionen für sich sprechen lassen:






Der Besuch hat sich definitiv einmal wieder gelohnt, und ein Tag reichte eigentlich kaum aus, um sich alles ausführlich anzusehen. Fürs Aquarium blieb uns am Ende kaum noch Zeit, was sehr schade war. Zum Glück ist Köln ja nicht unerreichbar und aus der Welt, also hoffe ich mal, dass es mich in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht noch einmal dorthin verschlagen wird.

Sonntag, 29. Oktober 2017

Tagesausflug zum Mittelalterlich Phantasie Spectaculum nach Bückeburg

Der zweite von den sehr wenigen Terminen des Mittelalterlich Phantasie Spectaculums, die ich in diesem Jahr besucht habe, war das MPS in Bückeburg. Da ohne Jahreskarte für mich finanziell an ein ganzes Wochenende mit Camping überhaupt nicht zu denken war, wurde es ein Tagesausflug am Samstag des ersten Wochenendes. Dieser Tag bot musikalisch aber ohnehin schon so viel, dass ich mich am späten Abend ohne große Wehmut, dafür mit vielen schönen Eindrücken vom schönen Bückeburger Schlosspark verabschieden konnte.

Gleich nach dem Betreten des Geländes zogen mich die Klänge von Waldkauz hin zur ersten Bühne, die den schönen Tag nutzten, vor Ort große Teile ihres mittlerweile erschienenen, neuen Musikvideos zu "Baba Jaga" zu drehen. Waldkauz live sind immer wieder eine große Freude, weswegen ich es sehr schade fand, dass ich sie aufgrund des großen Angebots an Programmpunkten, die ich auch noch sehen wollte, nicht so oft anschauen konnte, wie ich gerne gewollt hätte.

Nina von Waldkauz

Nach dem Waldkauz-Auftritt hätte ich mich eigentlich auf den Weg machen wollen, meine Freundin zu suchen, die separat angereist war. Aber nun standen auf der selben Bühne Faey auf dem Programm, und so blieb ich irgendwie hängen. Ich mag Faey mit ihrer so unglaublich positiven Musik einfach unglaublich gerne und bei ihren Konzerten zaubern mir zudem die sympathischen Bühnenansagen der Musiker immer wieder ein bleibendes Lächeln ins Gesicht. 

Jürgen von Faey

Im Anschluss an diesen Auftritt machte ich mich dann aber tatsächlich endlich auf die Suche nach meiner Freundin und fand sie glücklicherweise auch recht bald. Zu zweit macht so eine Veranstaltung auf Dauer eben doch deutlich mehr Freude als allein. Wir inspizierten das Gelände, blieben mal vor dieser, mal vor jener Bühne hängen. Schön war es zum Beispiel, beim Auftritt von Ganaim vor der großen Bühne im Gras zu liegen und den schönen Irish Folk Klängen zu lauschen.

Und irgendwann war es dann Zeit für das große Abendkonzert meiner Lieblingsband Faun. Dieses war für mich natürlich wie immer ein absolutes Highlight. Ich ergatterte einen ziemlich guten Platz und nutze den langen, hellen Sommerabend, der es auch mir mit meiner ganz gewöhnlichen, aber heißgeliebten Kamera ermöglichte, ein paar schöne Fotos zu schießen.

Fiona von Faun

Zum gelungenen Abschluss des Tages gab es dann später noch ein beeindruckendes, großes Feuerspektakel, bevor es - diesmal gemeinsam - auf den Heimweg ging, den Kopf voller Eindrücke von einem schönen Tag im (phantastischen) Mittelalter.

Und weil es so schön ist, gibt es hier als Rausschmeißer noch oben erwähntes Waldkauz-Video:


Donnerstag, 12. Oktober 2017

CD-Vorstellung: COR - Leitkultur

Pünktlich zum Release letzte Woche hatte ich die Ehre, das neue Album "Leitkultur" von COR rezensieren zu dürfen. Es war spannend, mal etwas abseits des Folk/Mittelaltergenres zu reviewen, in dem ich mich bei den CD-Vorstellungen bisher ziemlich ausschließlich bewegt habe, zumal COR eine Band sind, die ich seit vielen Jahren mag. Zur Rezension geht es hier:


Wer sich selbst einen musikalischen Eindruck machen will, kann das beispielsweise hier tun:


Mittwoch, 11. Oktober 2017

Harte Töne vor malerischer Kulisse: Unterwegs auf dem Das Schloss Rockt Festival in Münster

Das beschauliche Münster bietet Freunden härterer Töne traditionell eher wenig interessante Veranstaltungen. Umso schöner ist es da, dass sich in den vergangenen Jahren mit dem Das Schloss Rockt Festival ein neues, kostenloses Open Air Event etablieren konnte.

Vor der Kulisse des Schlosses, das heute zur Uni gehört, rockten auch in diesem Jahr am 30. Juni wieder vier Bands. Leider hatten sie dabei wie schon im letzten Jahr wieder mit dem großen Feind aller Münsteraner Outdoorveranstaltungen zu kämpfen - der Regen ließ mal wieder nicht lange auf sich warten.

Das Münsteraner Ani Lo Projekt konnte seinen Auftritt noch ganz im Trockenen bestreiten, sodass der Platz vor der Bühne dort schon ganz gut gefüllt war. Die Band präsentierte vor Ort ihr Album "Miracle". Zu hören gab es hier eher klassischen Hardrock mit Metal-Einschlägen, getragen von der rockigen Stimme von Sängerin Ani Lozanova.

Ani Lo Projekt

Weiter ging es nach einer Umbaupause mit Voodoma aus Düsseldorf, die mit ihrem Styling und der Bühnengestaltung gleich alle Blicke auf sich zogen. Der Sound der Band ging in Richtung Gothic Rock, der Auftritt war interessant anzusehen und anzuhören. Auch das sich verschlechternde Wetter konnte das Publikum vor der Bühne nun nicht mehr dezimieren.

Voodoma

Als drittes gingen schließlich Soulbound aus Bielefeld auf die Bühne. Bei den Bielefeldern ging es musikalisch dann noch einmal in eine ganz andere Richtung. Selber ordnet die Band ihre Musik als Alternative Metal ein und zeigt sich klanglich von all jenen amerikanischen (Nu-)Metalbands beeinflusst, mit denen meine Generation aufgewachsen ist. Trotzdem war der Sound auf ganzer Linie eigenständig. Für mich jedenfalls waren Soulbound die musikalische Neuentdeckung dieses Abends.

Soulbound

Als vierte und letzte Band betraten schließlich Aeverium die Bühne, die der eigentliche Grund für meine Anwesenheit an jenem Abend waren. Schließlich wollte ich mich schon lange mit eigenen Augen und Ohren davon überzeugen, was der "Chubby", der früher mit seiner damaligen Band Cyrcus in meiner musikalischen Sozialisierung im Kreis Heinsberg eine so große Rolle gespielt hat, heute so macht. Und was soll ich sagen: Ich war begeistert! Aeverium gingen so ab auf der Bühne, der Sound war so druckvoll, das gesangliche Zusammenspiel und die Interaktion auf der Bühne zwischen Sängerin Aeva und Sänger Marcel (wie Chubby eigentlich heißt) - es hätte, wenn es nach mir gegangen wäre, einfach nicht zu Ende gehen dürfen an diesem Abend. :D

Aeverium

Zu den letzten Tönen von Aeverium machte ich mich schließlich im leichten Regen, an den sich mittlerweile eh alle gewöhnt hatten auf den Weg zum Bahnhof. Es war ein sehr schönes Das Schloss Rockt Festival, dem hoffentlich noch viele weitere Auflagen folgen werden.

Samstag, 16. September 2017

Konzertbericht: Ye Banished Privateers in Hamm

Am 24. Juni verschlug es mich und eine Freundin nach Hamm, wo an diesem Tag mit Ye Banished Privateers eine der besten (wenn nicht gar die beste) Piratenband überhaupt ein Konzert gab.

Zugegeben, im Vorfeld war ich skeptisch. Hamm hatte sich bisher nicht als der Konzertstandort schlechthin hervorgetan, und von der Organisation des Konzertes her hatte es bis wenige Tage vor der Veranstaltung die eine oder andere Unklarheit gegeben. Vor dem Konzert fand ein Fanclub-Treffen der "Privateers Of Libertalia" statt, und die eine oder andere Erfahrung aus der Vergangenheit hat mir eine generelle Skepsis gegenüber Fanclubs eingetragen. Noch wenige Tage vor dem Konzert war jedenfalls weitgehend unklar, ob Nicht-Mitglieder überhaupt erwünscht waren, ob sie im Vorfeld Tickets kaufen konnten, ob das Konzert für sie überhaupt zugänglich sein würde. Nachdem wir irgendwann diese Fragen für uns doch mit einem mehr oder weniger sicheren "ja" beantworten konnten, besorgten wir uns Tickets und machten uns am Tag des Geschehens auf den Weg in das wettertechnisch wenig karibische Hamm.

Bei unserer Ankunft war das "Pirates" schon sehr gut gefüllt und die Hammer Vorband, Drunken Saints, heizte der Meute mit ihrem gut und tanzbar gespielten Celtic Folk ziemlich ein. Die Location war mir wirklich auf den ersten Blick sympathisch und ich bereute es sehr, dass wir zu den wenigen gehörten, die nicht im passenden Piratenoutfit aufgeschlagen waren. Fürs nächste Mal wissen wir es ja besser. :D

Das Wetter wurde leider im Laufe des Abends immer schlechter, und so waren wir sehr froh, einen Platz unter einem der großen Sonnenschirme zu ergattern und von dort aus das Konzert von Ye Banished Privateers verfolgen zu können. Es wurde zwar ein gutes Konzert (sind wir ehrlich: die können gar keine schlechten Konzerte spielen, oder? :P), aber von der Stimmung sowohl auf als auch vor der Bühne nicht das Beste, was ich je gesehen habe. Es war ein wenig, als wären alle schon etwas erschöpft vom Fantreffen gewesen. Zu unserem großen Bedauern wurde auf der kleinen Bühne auch nicht ausgepeitscht, erhängt, ersäuft, und was die Damen und Herren eben sonst gerne so auf der Bühne treiben. Als großes Trostpflaster wurden aber einige ganz neue Songs live präsentiert und das Baby, welches bei "Ringaroo At Cooper's Inn" präsentiert wurde, war zur großen Freude das neue, dritte Studioalbum "First Night Back In Port", welches offiziell erst einige Tage später in den Handel kommen sollte, an diesem Tag jedoch exklusiv vorab erworben werden konnte. Was ich auch gerne getan hätte, wenn ich mehr als fünf Euro bei mir gehabt hätte... *hüstel* xD


Eigentlich hatte ich vorgehabt, nach dem Konzert zu mir nach Hause Richtung Aachen zu fahren. Da der angedachte Zeitplan aber nicht eingehalten wurde, hätte ich dann so ziemlich das ganze Konzert der Privateers verpasst. Zum Glück war meine Freundin bereit, mich darum ganz spontan bei sich in Münster zu beherbergen, sodass wir uns nach dem Konzert gemeinsam auf den Heimweg machen konnten. Auf dem Weg zum Bahnhof verliefen wir uns tüchtig (das geht also auch außerhalb Osnabrücks), bekamen unseren Zug aber irgendwie doch noch. 

Ich bin sehr gespannt, ob es uns in Zukunft wohl irgendwann nochmal ins Pirates nach Hamm verschlagen wird. Es gibt noch so viele gute Piratenbands, ich hätte absolut nichts dagegen... ;)

Samstag, 9. September 2017

Adieu MPS - mein Besuch auf dem wohl letzten Wassenberger Mittelalterspektakel

Obwohl das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum in Wassenberg für mich rein geografisch betrachtet der nächste Termin der ganzen Veranstaltungsreihe ist, hat es mich in der Vergangenheit auffällig selten dorthin verschlagen. Grund dafür war stets die schlechte Anbindung an de öffentlichen Nahverkehr: Wassenberg hat keinen Bahnhof, und die Busverbindungen sind - insbesondere ab dem frühen Abend äußerst überschaubar bis nicht mehr existent. Doch dieses Jahr gab es gute Gründe, noch einmal hinzufahren, steht das MPS Wassenberg doch auf der Liste der Termine, die in Zukunft nicht mehr durchgeführt werden. Und dann hatte sich mit Faun in diesem Jahr auch noch meine Lieblingsband angekündigt.

Ich besuchte die Veranstaltung mit meiner Mutter, die schon seit Jahren kein MPS mehr gesehen hatte, weswegen wir den Tag mit einem Geländerundgang begannen. Es ist als regelmäßiger MPS-Besucher wirklich schön, eine dieser Veranstaltungen mal mit jemand szenefremdem zu besuchen, da man so selbst alles noch einmal mit neuen Augen sehen kann. So kam es dann sogar dazu, dass ich erstmalig in meiner mittlerweile auch schon fast zehnjährigen Mittelaltermarkt-Liebe beim Mäuseroulette teilnahm - und prompt gewann!

Von den an diesem Tag aufspielenden Bands schauten wir uns tatsächlich alle kürzer oder länger an - Cultus Ferox sogar mehrmals, da die es meiner Mutter an jenem Tag angetan hatten. Auch Versengold vermochten zu begeistern, sebst wenn wir die leider nur einmal im Zeitplan unterbringen konnten.

Cultus Ferox

Auf der kleinen Bühne schauten wir uns die Cobblestones an. Bei Saor Patrol blieb es eher bei einer Stippvisite - irgendwann muss man schließlich auch was essen. Mit leckeren Schmachtlappen vom Bäcker bewaffnet ließen wir uns auf einer Bank in einer ruhigen Ecke des schönen Geländes rund um die Burg Wassenberg nieder und beobachteten eine Zeitlang einfach die vorbeiziehenden Leute. Das Wetter war toll, das Gelände gut besucht, jedoch zum Glück nicht überlaufen. Später, quasi als Nachtisch, gönnten wir uns dann noch einen köstlichen Baumstriezel mit Zucker und Zimt. Einfach zu wunderbar, die Teile!

Ein bekanntes, aber ungewohntes Gesicht als Vertretung für Pínto bei Versengold

Irgendwie war es mir tatsächlich gelungen, meine Mutter zu überreden, den üblichen Zirkus mitzumachen, den es eben mitzumachen gilt, wenn man Faun aus der ersten Reihe erleben möchte. Ich denke, sie hat es nicht bereut. Es wurde wieder ein wunderschönes Faun-Konzert, mit zahlreichen Stücken vom aktuellen Album "Midgard" - darunter auch "Odin", welches auch ohne die musikalische Unterstützung von Einar Selvik einfach magisch ist - aber auch guten, alten Bekannten wie "Iyansa", welches seine Faszination auf mich wohl niemals verlieren wird.

Faun

So ein Faun-Konzert ist immer der perfekte Abschluss für einen MPS-Tag, und so machten wir uns im Anschluss auch ganz gemächlich auf den Heimweg, selbst wenn das Programm noch eine Weile weiterging. Auf dem Weg zum Ausgang verweilten wir kurz beim Feuerspektakel, welches aber leider winzig klein war und nicht das Highlight, was es auf größeren Terminen der Veranstaltung zu sein pflegt und welches ich meiner Mutter sehr gerne gezeigt hätte.

Vom Parkplatz aus warf ich einen letzten Blick zurück. Der Mond hing schön und hell über der idyllischen nächtlichen Silhouette von Wassenberg. Da wurde ich doch etwas wehmütig, dass dies vermutlich mein letzter Ausflug ins Wassenberger Mittelalter gewesen sein wird.

Mittwoch, 30. August 2017

Winzig kleiner Dokomi-Nachbericht + Tagesausbeute

Dieses Jahr zog es mich an Pfingsten wieder für einen Tag nach Düsseldorf auf die Dokomi. Den geplanten Besuch beim Japantag hatte ich abblasen müssen, da die liebe deutsche Bahn meinte, es sei ein guter Tag, den Bahnverkehr zwischen meiner Stadt und Düsseldorf einzustellen. Stundenlang, wegen einer ominösen Störung, deren genaue Natur ich bis heute nicht ergründen konnte. Danke nochmal dafür... Aber zurück zur Dokomi: zwar hatte ich im Vorfeld gelesen, dass das Gelände in diesem Jahr vergrößert werden sollte - mit den Ausmaßen, die mich dann vor Ort erwarteten, hätte ich jedoch niemals gerechnet! Besonders die Zeichnermeile, mein Lieblingsteil der Dokomi, war zu gigantischer Größe herangewachsen. Hunderte Künstler präsentierten ihre Werke, und ich verbrachte wirklich fast den ganzen Tag nur in dieser einen Halle, um mir jeden Stand einmal ansehen zu können. Die Taktik "Erst schauen, später Kaufen" funktionierte da dann allerdings nicht mehr so gut - das eine oder andere, was mir beim Rundgang aufgefallen war, fand ich danach leider niemals wieder T_T 

Trotzdem brachte ich von meinem Besuch natürlich das eine oder andere gute Stück mit, und diese Ausbeute möchte ich euch nun an dieser Stelle noch kurz präsentieren:


Legen wir am besten mit der Ausbeute von der Zeichnermeile los. 
  • Die zwei Star Wars Postkarten stammen von Ars Fantasio. Beide geniale Motive hätte es auch als Poster gegeben, aber mir geht leider so langsam der Platz an den Wänden aus, zumal an diesem Tag (siehe nächstes Bild) schon neue Poster dazugekommen waren. :D
  • Die kleine Katzen-Wundertüte stammt von Nowakis und enthielt jede Menge supersüßen Cat Content ♥
  • Die KaKAO-Karte mit der Katze im Mond habe ich bei einem Spiel am Stand von Trahho gewonnen
  • Die Postkarte mit Reh und Hase im Schnee stammt von Erdbeerfröschchen
  • Der Entenfamilien-Block wurde entworfen von Melanie Stoll 

 

Weiter geht es mit den erstandenen Postern:
  • Das Katzen-Eiscreme-Poster stammt aus der Feder von Zwiebelprinz
  • Der Fuchs mit einem Zitat aus dem Kleinen Prinzen kommt von Jennaris
  • Die Rotkehlchen unter dem Pilz stammen wieder von Erdbeerfröschchen, deren Bilder es mir an diesem Tag wirklich angetan hatten ♥
 Natürlich konnte ich meine Fingerchen aber auch nicht ganz von einigen Sachen abseits der Zeichnermeile lassen:

Pokémon-Ramune!

Kleine Schüsselchen im Katzen und Kaninchen-Design, auch von innen absolut entzückend designed ♥

Totoro-Federmäppchen und Mappe sowie Notizbüchlein von Molang

Häschen-Anhänger. Weil einfach niedlich und so 

Für mich war es in jedem Fall ein sehr gelungener Tag auf der Dokomi. Es war eine ziemliche Reizüberflutung und am Ende war ich auch echt platt, aber dafür habe ich unheimlich tolle neue Künstler entdecken dürfen und meinen Hausstand um einige schöne neue Dinge erweitern können. Hoffentlich kann ich nächstes Jahr auch wieder mit dabei sein!



Montag, 28. August 2017

CD-Vorstellung: Versengold - Funkenflug

Da ist mir doch fast entgangen, dass ich hier auf meinem kleinen, momentan recht schläfrigen Blog noch gar nicht ordentlich erwähnt habe, welch schönes Album ich letztens ganz offiziell rezensieren durfte. Das will ich nun noch flott nachholen und euch hier den Link zu meinem Review der neuen Versengold-Platte "Funkenflug" bereitstellen:


Das Album hat es definitiv verdient, dass man ihm ein aufmerksames Ohr leiht und den Jungs sei ihr Erfolg damit sowas von gegönnt! Kleine Kostprobe gefällig?




Sonntag, 20. August 2017

Sommersonntag im Aachener Tierpark

Hallo da draußen! Ist das Wetter bei euch auch so deprimierend unsommerlich? Und seid ihr auch so entgeistert, dass die Wildgänse schon anfangen, sich zu sammeln? Bei der Lage kann ich ja gerade richtig froh sein, dass es sich hier in den letzten Monaten so gestaut hat und ich nun noch einen halben Sommer zum berichten und in schönen Erinnerungen schwelgen vor mir habe! :P

Heute möchte ich von einem Ausflug berichten, den ich Ende Mai mit einer Freundin unternommen habe. An einem wunderschönen Sonntag waren wir da nämlich zusammen im Aachener Tierpark. Obwohl gar nicht weit entfernt, waren wir beide viele Jahre nicht dort gewesen. Der Ausflug war ein Geschenk zu meinem letzten Geburtstag gewesen. Ein wirklich tolles Geschenk, wie ich finde! ♥

Gleich zu Beginn unseres Besuchs zog es und in den Streichelzoo - dafür ist man einfach nie zu alt! :D

Kleine Ziege mit Kunstwerk im Streichelzoo

Richtig schön war, dass es um diese Zeit des Jahres einige Jungtiere gab. Junge Erdmännchen, Wasservogel-Küken und Babyziegen sind nunmal ein schöner Anblick. Nur mit den jungen Servalen hatten wir Pech, sie zeigten sich an diesem Tag leider nicht in der Öffentlichkeit.

Junges Erdmännchen

Storchenfamilie

Auch Fütterungen konnten wir bei unserem Besuch einige ansehen, darunter auch wieder die der Erdmännchen und wie hier zu sehen die der Stachelschweine.

Bei der Fütterung der Stachelschweine

Bei den Ottern war Geduld gefragt. Zunächst wollten sie sich nicht so recht zeigen, aber irgendwann hatten wir dann das Glück, dass sie sich doch noch am Eingang eines Rückzugshäuschens in ihrem Gehege zeigten.

Ich liebe Otter einfach. Wirklich. ♥

Auch ein Vogel mit eigenem Schülerausweis begegnete uns im Aachener Tierpark:


Sein Name ist übrigens Joshi.

Viel Zeit verbrachten wir auch auf dem Kinderbauernhof, wo es allerhand verschiedene Haustierrassen zu sehen gibt. Schafe, Hühner, Schweine, aber auch Kaninchen und Meerschweinchen freuen sich dort auf einen Besuch.

Ein Highlight für mich war außerdem die begehbare Wellensittichanlage. Die lebhaften, kleinen Vögel zeigten sich enorm zutraulich, sodass wir gerne eine ganze Weile dort blieben und sie bei ihrem munteren Treiben beobachteten und fotografierten.

Furchtloser Piepmatz

Wir verbrachten an diesem Sonntag im Mai viele Stunden im Tierpark Aachen. Der Tierpark ist doch recht groß und weitläufig und es gibt allerhand zu entdecken. Sogar ein See gehört dazu, den man gemütlich und etwas abseits des sonstigen frühsommerlichen Trubels umrunden konnte. Die Gehege der Tiere machten alle einen modernen und geräumigen Eindruck und die Tiere hatten stets die Möglichkeit, sich in uneinsehbare Gegenden zurückzuziehen. Viele seiner Lieblingstiere konnte man dann mit großer Sicherheit bei der Fütterung antreffen, wenn sie sich vorher versteckt gehalten hatten.

Meiner Freundin und mir hat der Tag in Aachen ausgesprochen gut gefallen und wir haben uns fest vorgenommen, nicht wieder so viele Jahre verstreichen zu lassen, eh wir dem Tierpark unseren nächsten Besuch abstatten.

Donnerstag, 10. August 2017

CD-Vorstellung: Corvus Corax & Markus Heitz - Der Fluch des Drachen

So, da bin ich endlich mal wieder, immernoch eeewig mit meinen Berichten hinterherhinkend. Stresst mich aber gerade eher weniger, liegt doch noch ein gutes Stück Restentspannung vom gerade erlebten Castlefest-Wochenende (Jahreshighlight wie immer!) in der Luft :P

Ganz untätig war ich aber tatsächlich auch nicht, durfte ich doch mal wieder zwei feine neue Tonträgerchen rezensieren, wovon ich die erste heute mal endlich verlinken möchte.

Diesmal hatte ich die Ehre, das Fantastical "Der Fluch des Drachen" von Corvus Corax und Markus Heitz unter die Lupe nehmen zu dürfen. Wer sich nun fragt, was ein Fantastical ist oder sich tatsächlich für meine Meinung zu dieser Neuerscheinung interessiert, dem sei ein Klick auf den folgenden Link empfohlen:


Wer zum Lesen zu faul ist und lieber erstmal selbst was sehen mag - die
Kolkraben haben auch einen sehr ansehnlichen Trailer zur Schreibe veröffentlicht:




Dienstag, 18. Juli 2017

Wo sind all die Bilder hin?

...wo sind sie geblieben?

Genau die gleiche Frage habe ich mir heute Morgen auch gestellt. Da lässt man seinen Blog mal ein paar Tage aus den Augen und - schwupp - ploppen überall hässliche Platzhalter statt der in mühevoller Arbeit über Jahre ausgewählten Bilder auf. 

Eine kurze Recherche hat ergeben, dass die Schuld bei meinem bisherigen Bilderdienst Photobucket zu finden ist. Die haben nämlich ihre Konditionen angepasst und erlauben Gratisnutzern nun nicht mehr, bei ihnen hochgeladene Bilder auf anderen Webseiten darzustellen. Das Ganze kann man rückgängig machen mit einer lapidaren Zahlung von 400 Dollarn. Ich habe sehr herzlich gelacht.

Da Photobucket (zumindest in seiner Gratisversion) in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mit teils tagelangen Komplettausfällen und einer krankhaften Werbelast genervt hat, hatte ich schon länger über einen Umzug zu einem anderen Bilderdienst nachgedacht. Nun habe ich hier den endgültigen Umzugsgrund erhalten und werde ab jetzt mein Glück mit Google versuchen. Bietet sich bei einem blogspot-Blog halt auch einfach an...

Jedoch, und nun zum eigentlichen Anlass dieses Postings: Ich betreibe diesen Blog seit mehreren Jahren, es haben sich in der Zeit hunderte Bilder angesammelt. Gerade in der Anfangszeit habe ich diese Bilder auch nicht sortiert, sie fliegen also irgendwo auf meiner Festplatte rum. Und weiter neue Posts verfassen möchte ich natürlich auch. Mit anderen Worten: Es wird vermutlich eine kleine Weile dauern, bis es hier wieder so aussieht, wie es aussehen soll.

Dann stürz ich mich mal ins Gefecht. Danke für diesen Haufen sinnloser Extraarbeit, Photobucket. Ich freu mich schon darauf, wenn dies alles abgeschlossen ist meinen Account zu löschen.

Zwischen Wikingern und Piraten - Die Role Play Convention 2017 in Köln

Dieses Jahr habe ich zum zweiten Mal der Role Play Convention in Köln einen Besuch abgestattet. Nachdem ich bereits im Vorfeld eingehend das Programm studiert habe, fiel die Entscheidung, die Convention in diesem Jahr am Samstag zu besuchen.

Um die bei Conventions gerne üblichen Einlasschlangen zu umgehen, fuhr ich nicht gleich zur Eröffnung hin. Eine Strategie, die sich auch dieses Mal wieder bewährte. So dauerte es höchstens zwei Minuten, bis ich die recht ausführliche Taschenkontrolle hinter mich gebracht hatte und mit der Erkundung der Messehalle beginnen konnte.

Zunächst drehte ich eine ausführliche Runde durch die Haupthalle mit all ihren Händlern und Künstlern, später stattete ich dann auch der stets etwas leereren unteren Halle, die aber schon wegen einiger interessanter Künstler, die dort ihre Stände hatten, einen Abstecher wert war.

Viel Zeit verbrachte ich aber an diesem Tag wirklich damit, mir verschiedene, spannende Programmpunkte anzusehen. Los ging es dabei für mich um 13 Uhr im Lesecafé von Feder & Schwert, wo Tommy Krappweis aus seinem Buch "Ghostsitter 4 - Schreck im Spiegelkabinett" las und zwischendurch auch die eine oder andere unterhaltsame Anekdote zur Entstehung des Buches und der Bedeutung guter Lektoren und verständnisvoller Verlage zum Besten gab.

Gut gefüllte Lesung von Tommy Krappweis

Gleich im Anschluss spurtete ich zum ersten Mal an diesem Tag nach draußen, wo es neben einem kleinen Mittelaltermarkt die große Outdoor-Bühne gibt. Auf der spielten nämlich noch ein paar Minuten Punch'n'Judy. Den Großteil des Sets hatte ich natürlich verpasst, aber ich kam gerade richtig, um noch "Koboldkönig" zu hören, einen meiner Lieblingssongs der Band.

Punch'n'Judy

Danach blieb ein wenig Zeit zur Erkundung des Mittelaltermarkts, wo ich eine Zeit lang beim Auftritt von Brigada Pirata hängen blieb, einer italienischen Piratenband, die sehr sympathisch rüberkamen und gut Stimmung machte. Um 15 Uhr ging es dann aber auch schon wieder zurück ins Lesecafé, was bei der draußen herrschenden Hitze aber eigentlich auch ganz angenehm war. Dort lasen Bernhard Hennen und Robert Corvus aus der Phileasson-Saga und gaben sich dabei sehr amüsante Wortgefechte. Robert Corvus brachte die anwesenden Zuhörer dann auch noch dazu, mit ihm gemeinsam einen spontanen Chor zu bilden, der gemeinsam das Lied "König der Meere" trällerte - quasi ein Drunken Sailor in der speziellen Phileasson-Version.

Brigada Pirata

Schon um 17 Uhr ging es dann weiter im Programm, diesmal mit einem Vortrag von Tommy Krappweis und Rudolf Simek, einem der wohl bekanntesten Skandinavisten des deutschsprachigen Raumes. Bekanntlich hatte sich zwischen dem Autoren und dem Wissenschaftler eine enge Zusammenarbeit entwickelt, als Tommy Krappweis an seinen "Mara und der Feuerbringer"-Romanen gearbeitet hatte (die übrigens - jubel! - fortgesetzt werden). Und eben über diese Zusammenarbeit berichteten die beiden nun in diesem Vortrag, der unter dem schönen Titel "Götter, Gags und Fantasy - Wissenschaft und Fantasy in 'Mara und der Feuerbringer'" stand. Das konnte ich mir als Skandinavist und Fantasy-Fan doch unmöglich entgehen lassen - eine Einschätzung, die wohl viele teilten, passten doch die Interessierten gar nicht alle in den kleinen Workshop-Raum. Die Menschen saßen auf allen Stühlen, hockten davor und standen in mehreren Reihen dahinter, und trotzdem blieben noch ein paar vor der Tür.

Der Workshopraum war eindeutig zu klein für die vielen Interessenten beim Vortrag von Tommy Krappweis und Rudolf Simek

Der Vortrag wurde dann aber auch wirklich großartig, verstehen es doch sowohl Tommy Krappweis als auch Rudolf Simek hervorragend, interessant und kurzweilig zu erzählen. Man erfuhr viel darüber, wie die Zusammenarbeit der beiden recht unterschiedlichen Männer zustande kam und sich entwickelte und die kleinen, nicht gemeinen Seitenhiebe, die sich die beiden über die ganze Zeit gegenseitig zuwarfen, brachten das Publikum häufig richtig heftig zum lachen.

Nach dem Vortrag rückte das Ende dieses schönen Tages auf der RPC so langsam und allmählich in Sichtweite. Es wurde Zeit, ein paar letzte kleine Einkäufe zu machen und sich mit einem leckeren Milchshake bewaffnet wieder in die knallende Sonne vor der Bühne zu wagen. Um 18:45 Uhr begann da nämlich das Konzert von Jan Hegenberg, welches für mich den perfekten Abschluss dieses schönen Convention-Tages bildete. Im Gegensatz zum Vorjahr konnte ich dieses Jahr - Spotify sei dank - auch endlich mitsingen. Wie toll es einfach klingt, wenn das ganze Publikum bei Songs wie "Die Horde rennt" mitsingt - und wie dumm du dir vorkommst, wenn du selber davon vorher noch nie gehört hast :P Gut, diese Bildungslücke wurde jedenfalls im Laufe des letzten Jahres behoben, und an diesem Samstag konnte dann auch endlich der schreckliche Makel beseitigt werden, keine Jan Hegenberg CD zu besitzen.

Jan Hegenberg

Mit diesem Konzert ging also mein Tag auf der Role Play Convention 2017 zu Ende. Meine Ausgaben hielten sich dabei sogar mal im Rahmen, die wahre Eskalation erfolgte dann erst eine Woche später bei der Dokomi, haha. Doch davon berichte ich natürlich später in einem eigenen Post mehr. ;)

Dienstag, 11. Juli 2017

Lutherjahr in Wittenberg - ein kleiner Reisebericht, Teil 2

Am nächsten Tag ging es in aller Frühe weiter. Kurz gefrühstückt und dann schnell auf den Weg gemacht zum 360° Panorama "Luther 1517" von Yadegar Asisi. Auch hier hatten wir eine Führung und haben so auch die eine oder andere Information erhalten und wurden auf Details aufmerksam gemacht, die uns sonst sicher entgangen wären. Von außen eher unspetakulär, steht man im Innenraum plötzlich mitten in einer gewaltigen Ausgabe von Wittenberg zu Martin Luthers Lebzeiten. Es war wie ein gewaltiges historisches Wimmelbild, in dem sich an mehreren Stellen der Wittenberger Reformator in wichtigen Situationen seines Lebens entdecken ließ. Auch andere wichtige Personen der Stadt zur Zeit der Reformation waren zu finden, so zum Beispiel Luthers Freund und Mitstreiter Melanchthon. Interessant war auch, dass es im Panorama einen Wechsel der Tageszeiten gibt, und sich zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedliche Details entdecken ließen. Es lohnt also, eine Zeit lang zu verweilen - man kann unheimlich viel entdecken.

Nach dem Besuch des Panoramas blieb uns Zeit für einen Spaziergang durch die Innenstadt. Die Stadtkirche, Wittenbergs zweite bedeutende Kirche, konnten wir aus zeitlichen Gründen an jenem Tag nur von außen betrachten, ebenso wie das Melanchthonhaus sowie die Cranach-Höfe, an denen wir vorbeispazierten. Aber schließlich brauchten wir auch ein wenig Zeit um uns nach Souvenirs umzusehen, sowohl für die Nachbarn, die sich während unserer Abwesenheit um Haus und Tiere kümmerten, als natürlich auch als Andenken für uns selbst. Ich denke, Martin Luther wäre vermutlich ausgerastet, hätte er sehen können, wofür sein Gesicht heute so alles herhalten darf. So gab es beispielsweise Keksausstecher in der Form seines Gesichtsprofils, Quietscheentchen oder in Luther-Outfit zu kaufen und als der absolute Verkaufsschlager gilt der aufmüpfige Mönch als Playmobil-Figur, inklusive Schreibfeder und Lutherbibel in den Händen. Zugegebenermaßen alles ganz nach meinem Geschmack, aber sicher ein Dorn im Auge manches Christen. ;)

Portal der Stadtkirche

Gegen Mittag entdeckten wir dann eher zufällig eine kleine Ausstellung im Hof des Stadthauses, die für mich zu einem Highlight des Tages wurde. Gezeigt wurden "Unheilige Bilder - Cartoons zu Kirche und Religion heute". Einfach großartig! Viel schwarzer Humor, manch bitterböse Anspielung - ich zumindest kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus. Gerne hätte ich im Anschluss den Ausstellungskatalog mitgenommen, aber dieser war entäuschenderweise so kurz nach Ausstellungsbeginn vor Ort bereits ausverkauft. Da dachte ich mir mal wieder, dass die Leute wohl nie aufhören werden, das Interesse, das an Cartoons und Comics besteht, zu unterschätzen.

Nach einer wohl verdienten Mittagspause ging es dann in die große Luther-Ausstellung diesen Jahres. Und sie ist wirklich riesig, die Ausstellung "Luther! 95 Schätze - 95 Menschen" im Augusteum am Lutherhaus. Und vor allem ist sie auch gut aufgebaut und spannend. Gezeigt werden, wie der Name ja schon ahnen lässt, 95 verschiedene Objekte, die irgendwie mit Luther in Bezug stehen. Zu jedem der Objekte gibt es dann noch die Lebensgeschichte einer Person, die durch Luther und seine religiösen Ideen beeinflusst wurde. Viele der präsentierten Personen kennt man - so zum Beispiel Astrid Lindgren, doch manche waren zumindest mir auch völlig unbekannt. Von allen kam man jedoch Aspekte zu Gesicht, die man so vorher noch nicht betrachtet hatte. Die Texte hatten zudem alle eine Länge, die es möglich machte, sie auch alle bei einem Besuch zu lesen, ohne irgendwann völlig erschlagen aufzugeben, wie es bei manchen Ausstellungen schonmal der Fall ist. In der Ausstellung gibt es übrigens noch eine zweite Mitmach-Ausstellung speziell für Kinder. Diese trägt den Titel "Der Mönch war's!" und führt die Kinder gemeinsam mit Luthers Hund Tölpel durch die Geschehnisse der Reformation. Eine schöne Idee, finde ich.

Wir schlossen unseren Kultur-Marathon durch Wittenberg schließlich im alten Gefängnis ab. Dort gab es die Ausstellung "Luther und die Avantgarde" zu sehen, mit zeitgenössischer Kunst. Da ich mit dieser Art Kunst bisher wenig zu tun hatte, waren mir bis auf Ai Weiwei alle Künstler im Vorfeld vollkommen unbekannt, der Berichterstattung nach scheinen aber doch einige von ihnen in der entsprechenden Szene namhaft zu sein. Der Aufbau der Ausstellung war jedenfalls ziemlich interessant, die meisten Künstler hatten für ihre Werke eine der ehemaligen Zellen erhalten und konnten diese dann gestalten. Als Besucher konnte man die meisten der Zellen dann betreten und alles von ganz nah betrachten. Ich muss zugeben: viele der Werke haben mir persönlich nichts gesagt, ich wusste einfach nicht, was ich damit anfangen soll. Manche haben es aber doch geschafft, mich in irgendeiner Form zu erreichen. Sehr unterhaltsam fand ich gleich das erste gezeigte Werk, "Casting Jesus" von Christian Jankowski. Ein altes, leeres Becken im Keller des Gefängnisses dient hier als Kinosaal, von dem aus man ein Video mit einem Casting für die Rolle des Jesus sieht. Die Kandidaten müssen überzeugend predigen, leidend gucken und natürlich angemessen würdevoll daherschreiten. Eine andere Installation fand ich ziemlich verstörend. Man betrat einen abgedunkelten Raum, der durchdrungen war von beunruhigenden Geräuschen, und mehrere Bildschirme zeigten beklemmende Bilder. Irgendwann blitze auf einem der Bildschirme der Titel "Die 95 Prothesen von Verdun" auf. Auf wieder ganz andere Art beeindruckend war dann gegen Ende ein Roboter, der die Bibel in Kalligraphie mit einem handelsüblichen Füllfederhalter schrieb. Ganz langsam, sodass diese bis zum Ende der Ausstellung fertig sein sollte. Ein Werk erfreute sich bei Erwachsenen, Kindern und Aufsehern großer Beliebtheit, weil es einen Käfig aus durchsichtigen Gitterstäben zeigte, die mit verschiedenen Bonbons gefüllt waren und entnommen werden durften. Im Nachhinein bereue ich es jedenfalls nicht, mir die Ausstellung angesehen zu haben, auch wenn mich Begriffe wie moderne oder zeitgenössische Kunst eigentlich eher ein wenig abschrecken, weil ich zu oft so gar nichts damit anfangen kann.

Das alte Gefängnis

So endete dann auch schon - viel zu früh! - unser Besuch in Wittenberg. Es hätte noch so viel zu sehen gegeben, und für viele der besichtigten Dinge hätte man sich auch gut und gerne mehr Zeit nehmen können. Aber es war ja nicht zu ändern. Wir überlegen schon, wann wir das nächste Mal fahren sollen. Vielleicht nächstes Jahr ja einmal wieder zu "Luthers Hochzeit", dem großen Stadtfest mit Mittelaltermarkt? Mir persönlich würde das jedenfalls sehr gut gefallen, hat doch genau dort vor mittlerweile neun Jahren mein Einstieg in die Welt des Mittelalters begonnen.

Freitag, 7. Juli 2017

Im Lutherjahr unterwegs in Wittenberg - ein kleiner Reisebericht, Teil 1

Mitte Mai bot sich mir zum ersten Mal seit knapp fünf Jahren wieder die Möglichkeit, meine Heimatstadt Wittenberg zu besuchen. Lange stand nicht fest, ob meine Mutter und ich die Reise wirklich würden antreten können. Umso schöner war es dann, als wir uns an einem schönen Sonntag tatsächlich in den Zug setzten und auf den Weg machten.

In Wittenberg erwartete uns schließlich ein Programm, wie es dichter kaum hätte sein können. Schließlich galt es in nur zwei Tagen Verwandte zu besuchen und möglichst viel vom reichen Programm des Lutherjahres mitzunehmen.

Los ging es gleich am Montag nach dem Frühstück mit einer Führung durch die weltberühmte Wittenberger Schlosskirche. Eben jene Kirche, an deren Haupttor Martin Luther 1517 seine 95 Thesen geheftet haben soll. Wer in Wittenberg ist, sollte sich den Besuch dieser Kirche keinesfalls entgehen lassen, schließlich ist sie nicht umsonst UNESCO-Weltkulturerbe und erstrahlt heute aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten wieder in ganz neuem Glanz. Auch zu einer geführten Besichtigung, wie wir sie an jenem Vormittag erleben durften, kann ich nur ganz herzlich raten, erfährt man so doch unheimlich viel über die bewegte Geschichte des Gotteshauses sowie über die zahlreichen beeindruckenden Kunstwerke, die zur Ausschmückung der Schlosskirche gehören. Für uns bot der Besuch an diesem Tag sogar noch ein ganz besonderes Erlebnis, als eine Gruppe junger Amerikaner sich plötzlich vor dem Altar zu einer Art Flashmob versammelten und ein kleines Chor-Konzert anstimmten - ein Auftritt, der von den zahlreichen Besuchern freudig aufgenommen wurde.
Nur einen einzigen kleinen Wermutstropfen gab es bei unserem Besuch in der Schlosskirche dann aber leider doch: Zumindest Mitte Mai, als die Feierlichkeiten zum Lutherjahr gerade erst begonnen hatten und der Kirchentag kurz bevor stand, glich die ganze Stadt noch einer großen Baustelle. So störten konstante Bohrgeräusche auch den Frieden in der Schlosskirche ziemlich unangenehm und machten es weder den Touristenführern, noch den Touristen leicht, den Aufenthalt in der Kirche richtig zu genießen. Man kann nur hoffen, dass diese Bauarbeiten mittlerweile ein Ende gefunden haben.

Interieur der Schlosskirche

Nach unserem Besuch in der Schlosskirche machten wir uns auf, die Weltaustellung Reformation zu erkunden. Unter dem Motto "Tore der Freiheit" lädt diese Ausstellung zu einem ausgedehnten Spaziergang durch Wittenberg ein, bei dem es allerhand zu entdecken gibt. Insgesamt sieben Torräume gibt es zu besichtigen, wobei wir uns bei unserem Besuch entgegen der eigentlich vorgegebenen Richtung bewegt haben und somit unseren Rundgang am späten Nachmittag am Torraum 1 "Welcome" abschlossen. Zu diesem gehört eine der wohl beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten der Weltausstellung, nämlich eine 25 Meter hohe, begehbare Lutherbibel, von deren Aussichtsplattform man einen umfassenden Rundumblick über Wittenberg bekommt. Da am Tag unseres Besuchs der Aufzug außer Betrieb war, erklomm ich als einziger von uns die Treppen der Stahlträgerkonstruktion (den anderen war das zu mühsam) - ein Aufwand, den ich nicht bereut habe! Ein näherer Blick auf die riesige Lutherbibel lohnt übrigens, sieht man doch nur so, dass ihr "Einband" keineswegs schlicht weiß ist, wie es von Ferne den Eindruck macht, sondern Seite für Seite der Lutherbibel zeigt.

Begehbare Lutherbibel

Auch in den anderen Torwegen gibt es so manches zu sehen. Auf dem Bunkerberg kann man auf verspiegelten Stegen wandeln, hinter der Schlosswiese laden verschiedenste Installationen zum Grübeln ein. Dort findet man beispielsweise eine so genannte "Kompoststadt" sowie eine Installation der Hochschule für Technik in Stuttgart, die mit ihren hohen Stelen aus Kunststoff-Transportkisten entscheidend das Bild des siebten Torraums "Kultur" prägt. Besonders schön ist meiner Meinung nach jedoch der Torraum 6 "Ökumene und Religion" gelungen, wo im Luthergarten hunderte Bäume in Form der Lutherrose gepflanzt wurden. Man kann dort wunderbar entlangspazieren und an jedem der Bäume nachlesen, um was für eine Sorte es sich handelt und wer ihn gestiftet hat. Zu diesem Torraum gehören auch noch der Bayerische Garten mit der größten Krippe der Welt und der schönen Idee, dass man gleich vor Ort ein kleines Samentütchen pflanzen kann sowie das Riesenrad der Seelsorge.

Kunst & Natur vereint in der Weltausstellung Reformation

Verspiegelte Stege auf dem Bunkerberg

Tolle Ideen findet man auch im Torraum 5 "Globalisierung | Eine Welt". Dort steht die LichtKirche, die ich liebend gerne einmal im Dunkeln gesehen hätte. Ein großer Küchentisch ermöglicht Diskussionen über Gott und die Welt und der Segensroboter BlessU-2 spendet Segen zum Mitnehmen - und das sogar in verschiedenen Sprachen.

Zum Nachdenken regt der Torraum 4 am Schwanenteich an. Dort macht eine Installation aus Flüchtlingsbooten auf die Flüchtlingskrise unsere Zeit aufmerksam.

Flüchtlingsboot-Installation auf dem Schwanenteich

Fast schon ein wenig versteckt, aber definitiv einen Besuch wert, ist auch die Württemberger Halle mit ihrer Vorstellung von "Württemberg in Wittenberg", die mit ihren horizontal wachsenden Bäumen ein echter Hingucker ist. - Und so könnte ich noch ewig weiterschreiben, so viel gibt es zu sehen. Wie wäre es zum Beispiel noch mit einem Spaziergang mit Schirm, in den ein Audioguide integriert ist? Oder mit einem Abstecher zu den Glaspalästen Wiener Studierender (die bei unserem Besuch leider noch nicht fertig waren und uns eine Weile ganz schön rätseln ließen)? Auch gibt es unzählige Infopavillions verschiedener Kirchen sowie Organisationen, deren Mitarbeiter alle gerne Auskunft über ihre Anliegen geben. Eine voll funktionsfähige Druckerpresse - ein Nachbau einer Gutenberg-Presse - kann im Pavillion der Schweizer Mission Zwingli bei der Arbeit betrachtet und auch mal selbst ausprobiert werden. Auf ihr wird durchgängig bis zum Ende der Ausstellung die Züricher Bibel gedruckt, nur wenige Seiten jeden Tag. Und überhaupt: alle Beteiligten, mit denen wir gesprochen haben, waren einfach unheimlich freundlich und haben stets den Dialog mit den Besuchern gesucht.

Der Besuch der Weltausstellung Reformation an diesem Tag war für mich persönlich eine spannende Erfahrung. Man sah, wie viel Mühe sich alle Beteiligten bei der Planung gegeben hatten und was für vielseitige, kreative Pavillons, Installationen und Ideen daraus erwachsen waren. So kann ich wirklich nur jedem raten, den es im Rahmen des Lutherjahres nach Wittenberg verschlägt, der Weltausstellung einen Besuch abzustatten und dafür auch genug Zeit einzuplanen. Dabei spielt es auch gar keine Rolle, ob man selber Christ ist, einer anderen - oder wie ich selbst gar keiner - Religion angehört. Hier gibt es für jeden viel zu sehen, viel zu entdecken und viel zu lernen und man nimmt sicher den einen oder anderen neuen Impuls mit nach Hause.

Ziemlich erschlagen von all den Eindrücken machten wir uns nach einem abschließenden Eis auf den Heimweg. Am nächsten Tag ging es dann gleich weiter, und auch da gab es noch so einiges zu sehen. Doch davon werde ich im nächsten Beitrag berichten.

Donnerstag, 6. Juli 2017

Gefiederter Besuch

Eines Tages im Mai wurde ich doch tatsächlich für einige Stunden zur Enten-Pflegemutter. Ich wollte eigentlich nur kurz den Müll rausbringen, als ich unseren jungen Kater ganz aufgeregt in einer Ecke unseres Gartens entdeckte. Neugierig, was ihn so aufgeschreckt haben könnte, ging ich hin und entdeckte ein Entenküken. Ich bekam einen riesigen Schreck, ist unser Kater doch ein passionierter Jäger. Also schnappte ich mir das protestierende Katzentier und sperrte es kurzerhand im Haus ein um mir das arme Entchen etwas genauer ansehen zu können. Es sah ziemlich mitgenommen aus, und außerdem war es mir schleierhaft, wo es hergekommen war. Seine Familie war auch nirgends aufzufinden.

Das Erstbeste, was mir in dieser Situation einfiel, war das Küken zu schnappen und zu unserer Tierärztin zu bringen. Draußen konnte ich es schlecht alleine sitzen lassen, schließlich war es nass und kalt dort und eine der zahlreichen Katzen hätte es in kürzester Zeit geschnappt. Die Tierärztin stellte zum Glück keine Verletzungen fest und nach einer Zeit Ruhe und Wärme unter der Rotlichtlampe erwachten auch seine Lebensgeister recht schnell wieder.


Die Frage, die sich dann stellte, war allerdings: was nun? Am besten natürlich die Mutter des Kükens finden, doch das war ja zunächst einmal leichter gesagt als getan. Also wurde das arme kleine Tier wieder mit nach Hause genommen und dort provisorisch mit einem Haufen Handtüchern in einen alten Meerschweinchenkäfig unter Rotlicht gesetzt. Zu meinem großen Glück trank es zumindest ein wenig Wasser, aber Essen wollte es nicht. Und es fiepte, sobald man es aus den Augen ließ - so ein kleines Entchen ist das Alleinsein natürlich nicht gewöhnt. 

Ein bisschen ratlos war ich dann aber schon, wie es nun weitergehen sollte. Doch wie durch ein Wunder löste sich dieses Problem nur etwa eine halbe Stunde später ganz von allein: Plötzlich fing das Küken wie verrückt an zu fiepen, und ich hörte draußen einen in unserer Straße ungewöhnlichen Laut: den Ruf einer erwachsenen Ente!

Schnell schnappte ich mir das Küken und lief mit ihm auf die Straße, wo ich dann tatsächlich die kleine Entenfamilie entdeckte. Die Mutter hatte die Suche nach ihrem verlorenen Küken offenbar nicht so schnell aufgegeben, und so konnte es an diesem Nachmittag dann doch noch eine glückliche Familienzusammenführung geben. Zu meiner Erleichterung nahm die Mutter das Kleine auch sofort wieder an (das ist ja nun immer eine heikle Angelegenheit, wenn man als Mensch seinen Gestank an ein junges Tier geheftet hat!). Die Familie machte sich daraufhin laut schnatternd auf den Heimweg in das nah gelegene Naherholungsgebiet. 

Obwohl es nur ein paar Meter waren, starb ich auf dem Weg doch ungefähr tausend Tode, führte die Mutter ihre Küken doch unbeschwert über Gullideckel und galt es auch eine vielbefahrene Straße zu queren (ich habe mich dann mal als Entenlotse betätigt). Am Ende konnte ich dann aber erleichtert zuschauen, wie sie alle ihrer Wege Richtung Fluss zogen. Danach hatte ich dann auch eindeutig genug Aufregung für einen Tag gehabt. :D

Ein Gespräch mit den Nachbarn brachte dann auch noch Klärung, was es mit dem Entenbesuch auf sich hatte. Dahinter steckte nämlich eine ziemlich dramatische Geschichte. Offenbar hatte am Rand des Naherholungsgebiets ein Hund die kleine Entenfamilie aufgemischt und dabei eines der Küken erwischt und mitgenommen. Der Rest der Familie folgte dem Hund in das nahgelegene Wohngebiet. So landete das Entchen dann wohl in unserem Garten, aus dem es selbstständig nicht mehr herauskam. Doch am Ende gab es ja zum Glück doch noch ein Happy End.

Samstag, 1. Juli 2017

Alles ist erleuchtet - Chinesische Lichter im Allwetterzoo Münster

Vom 17. März bis zum 30. April hatte man im Allwetterzoo in Münster die Möglichkeit, ein ganz besonderes Event zu erleben. In diesem Zeitraum gastierten dort nämlich die Chinesischen Lichter. Der Zoo konnte während dieser Veranstaltung bis in die späten Abendstunden hinein besucht werden. Die meisten Tiere hatten sich zu dieser Zeit schon in ihren wohl verdienten Feierabend in ihre Ställe zurückgezogen, dafür gab es für die Besucher etwas anderes zu sehen. Vierzig Lichtinstallationen mit unzähligen Einzelfiguren im chinesischen Stil machten den späten Zoorundgang zu einem ganz speziellen Erlebnis.

Unsere erste Runde drehten wir bei unserem Besuch, als es noch hell war. Schon da waren die gezeigten Installationen beeindruckend zu betrachten. Nashörner, Vögel, Blumen und noch vieles mehr aus buntem Stoff und Draht gab es da zu entdecken.  Manche der Instalationen sahen ganz natürlich aus, andere waren mehr im niedlichen Comicstil gehalten. Zu gefallen wussten sie jedenfalls alle. Ich persönlich war ja ganz begeistert von den chinesischen Tigern, dem Spielplatz der Pandabären sowie der chinesischen Tierkreiszeichen.

Im hellen betrachtet: Die Ratte als chinesisches Tierkreiszeichen

Richtig wunderschön wurde es dann mit Einbruch der Dunkelheit. Da wurde der zweite Rundgang richtig atmosphärisch und die Installationen entfalteten einen richtigen Zauber. Besonders beeindruckend war da natürlich der 6 Meter hohe und 40 Meter lange chinesische Drache, der auch ein klares Besucherhighlight ausmachte.

Der gewaltige chinesische Drache

Zu den Chinesischen Lichtern gab es auch ein passendes Rahmenprogramm. Bei einer Bühnenshow zeigten chinesische Akrobaten zu traditionellen asiatischen Klängen ihr Können. Außerdem gab es ein kleines Angebot an chinesischer Handwerkskunst, darunter Zuckermalerei. Hier wurden aus erhitztem, flüssig gemachten Zucker kleine, filigrane Kunstwerke geschaffen.



Der Besuch der Chinesischen Lichter im Allwetterzoo Münster war für mich jedenfalls ein auf ganzer Linie gelungenes Erlebnis. Der Eintritt war - zumindest in Münster - nicht ganz ohne und hat Kommentaren im Internet nach auch den einen oder anderen von einem Besuch abgehalten (die Kosten lagen bei 16 Euro pro Erwachsenen nur für die Installationen oder als Kombiticket mit dem regulären Zoobesuch für 29 Euro). Meiner Meinung nach war die Veranstaltung dieses Eintrittsgeld aber auch vollkommen wert.


Ich meine gelesen zu haben, dass auch schon andere deutsche Zoos Interesse daran angemeldet haben, die Installationen bei sich zu zeigen. Sollten euch also Infos dazu begegnen, so rate ich euch: nichts wie hin!