Es war ziemlich ruhig hier in den letzten paar Monaten. Irgendwie bin ich einfach nicht zum Bloggen gekommen, der Umzug mit meinen Fotos zu google ist leider auch noch immer nicht abgeschlossen, und entsprechend hänge ich nun mit den Berichten darüber, wo ich mich die letzte Zeit so rumgetrieben habe, schon mehr ein Vierteljahr hinterher. *seufz* Bis Weihnachten will ich das gerichtet haben - mal schauen, ob mir da Erfolg beschieden ist.
Heute gibt es jedenfalls erstmal noch eine CD-Vorstellung, die ich im Oktober für HM Breakdown machen durfte. Dort durfte ich mir das neue Album von Krayenzeit vornehmen. Wie es mir gefallen hat, könnt ihr hier nachlesen:
Zu einem der Favoriten des Albums haben Krayenzeit auch ein Video veröffentlicht, in dem Freunde der Mittelalter-Szene sicher das eine oder andere Gesicht wiedererkennen werden. Es ist wirklich einen Blick wert:
Gerade hat mich über diverse finnische Medien die Nachricht vom Tod Sir Christus' erreicht. Eine Nachricht, die mich wirklich tief getroffen hat.
Plötzlich waren sie wieder da, die ganzen Erinnerungen an die Zeit mit Negative. An den Kult, den meine beste Freundin und ich damals, als Teenager, um diese Band veranstaltet haben. An tausende Einträge umfassende Bildersammlungen auf unseren Computern, die wir an so ziemlich jedem Wochenende wieder und wieder betrachtet haben. An stundenlange, kreative Arbeit an einer Fanfiction über die Band, an Konzertbesuche in für unsere damaligen Verhältnisse fernen Städten, die wir uns erst von unseren Eltern erbetteln mussten. An die ersten zaghaften Versuche, der finnischen Sprache Herr zu werden.
Sir Christus war damals sowas wie ein Gott für uns. Coole Sau, Stilikone, Sexsymbol. Ungelogen. Wenn ich mich recht erinnere, ging in der deutschen Fanszene (die damals verdammt rege war) sogar ein Gebet in seinem Namen um. Auf Konzerten orientierten wir uns im Publikum automatisch nach links, um ihm möglichst nahe zu sein. Und dann die Tragödie, als er die Band verlassen musste. Negative waren nie wieder die Selben. Rückblickend alles ganz schön verrückt, aber wir waren eben Teenager.
Obwohl das alles schon so lange her ist, war es doch bis heute prägend. Ich liebe diese Musik noch immer, und bemühe mich nach wie vor, die wunderschöne finnische Sprache mit ihrer anspruchsvollen Grammatik zu meistern. Und die Farbkombination schwarz-pink spricht mich tatsächlich bis heute außergewöhnlich an.
Eigentlich habe ich in all den Jahren gehofft, Sir Christus irgendwann noch einmal auf einer Bühe wiederzusehen. Zum Beispiel mit seinem Bruder, der ja auch Musiker ist. Dieser Wunsch wird sich nun offensichtlich leider nie erfüllen. Aber zum Glück haben wir ja die ganzen schönen Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann.
In diesem Sinne: Vielen Dank, Sir Christus, für die gute Zeit. Du wirst fehlen. ♥