Für viele von uns dürfte die erste Assoziation wenn die Sprache auf Metallica kommt die für den Sound der Band eigentlich vollkommen untypische Liveversion von "Nothing Else Matters" sein, die 1999 zusammen mit dem San Francisco Symphony Orchestra entstand. Bei dem großen Anklang, den das Ganze damals fand, ist es natürlich auch kein Wunder, dass man 20 Jahre später auf die Idee einer Fortsetzung dieser fruchtbaren Zusammenarbeit kam. So konnten Fans sich im vergangenen Oktober weltweit auf ein Kinoerlebnis der besonderen Art freuen. Zu einigen ausgewählten Terminen ließ sich "S&M2" auf der ganz großen Leinwand bewundern.
Bei meinem Besuch war das Kino zwar nicht ausgebucht, aber für einen Termin Abends mitten in der Woche doch recht gut besucht. Das Publikum war dabei gut durchmischt, von Kindern über Jugendliche in Bandshirts bishin zu Paaren, die vom Alter her meine Großeltern hätten sein können, war alles dabei.
Pünktlich uns ohne groß Werbung vorab startete der Film dann auch. Der Sound umfing einen gleich von Anfang an und auch die Lautstärke passte, sodass man sich sofort wie mitten drin im Geschehen fühlen durfte. Die Bilder besaßen eine gute Schärfe und die Kameraführung war abwechslungsreich, das Chase Center in San Francisco sowieso ein totaler Hingucker. Neben den einzelnen Bandmitgliedern und der Band als Ganzes wurde auch immer wieder das ziemlich euphorische Publikum in den Fokus gesetzt und auch die Musiker des Symphonieorchesters kamen nicht zu kurz. Immer wieder einen Blick wert war auch der Dirigent Michael Tilson Thomas mit seinem lebendigen Spiel aus Mimik und Gestik.
Musikalisch gab es eine gute Mischung aus Bandklassikern und neueren Stücken der Band, das ganze wurde also zum Glück keine wiederaufgewärmte Version des damaligen Konzerts. Und auch schon der Anfang war spannend, denn zunächst spielte nur das Orchester und es dauerte eine ganze Weile, bis Metallica dann die Bühne betraten und sich der Sound zweier eigentlich ganz unterschiedlicher musikalischer Welten zu einem ergreifenden, stimmigen Ganzen verband.
Die 18.000 Besucher des Konzerts sowie all jene, die einige Zeit später den fertigen Kinofilm betrachteten, erwartete eine zweieinhalbstündige Reise durch die musikalische Geschichte von Metallica. Da zu einem großen Konzert auch immer ein würdiges Finale gehört, beendeten Band und Orchestrer ihren gemeinsamen Auftritt mit einem wahren Feuerwerk der wohl beliebtesten Songs der Band. "One", "Master Of Puppets", "Nothing Else Matters" sowie "Enter Sandman" reihten sich nahtlos aneinander und ließen wohl jedes Fanherz hüpfen.
Metallica, das San Francisco Symphony Orchestra und Regisseur Wayne Isham haben bei "S&M2" ganze Arbeit geleistet und den typischen Sound der Band in ein ganz neues, interessantes Licht gesetzt. Und obwohl die Chance, den Film auf der ganz großen Leinwand zu sehen, nun schon einige Zeit verstrichen ist, kann Fan sich dieser Tage trotzdem freuen: für Ende August ist endlich ein Release des Films und des dazugehörigen Albums für die heimischen Geräte angekündigt. Ich denke, es lohnt sich!
Trailer:
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