In den letzten Wochen habe ich mich mal wieder ziemlich rar gemacht. Mir war einfach nicht nach Schreiben, da mir zu viele andere Dinge im Kopf herumgehen.

Heute gebe es eigentlich auch genug zu tun, aber ich könnte mich ohnehin nicht darauf konzentrieren. Mein armes kleines Kaninchen wird in diesem Moment mal wieder operiert, wegen einer Krankheitsgeschichte, die sich nun schon seit letztem Herbst hinzieht. Jetzt bange ich natürlich, dass alles gutläuft und dabei schien mir Bloggen eine gute Beschäftigungstherapie zu sein.

Generell ist momentan recht viel zu tun, während in der Freizeit nicht so viel los ist. Das Tutorium zur Kulturgeschichte der Wikinger, das ich nun jeden Montag halte, könnte auch besser laufen. Es ist jedes Mal ein Haufen Vorbereitung und vorher ist nie sicher, ob überhaupt irgendjemand kommt. Das frustet ziemlich. Ich habe mir schon überlegt, aus den Ergebnissen meiner Vorbereitungen kleine Blogeinträge zu machen, dann hat wenigstens irgendwer außer mir noch einen Nutzen davon. Ich könnte ja mit der nordischen Mythologie anfangen, das Bloggen zu dem Thema wollte ich ja ohnehin fortsetzen.

Ansonsten habe ich ja erzählt, dass ich vor zwei Wochen bei der Anti-Pegida/Mügida Demonstration in Münster war. Das ganze war ziemlich beeindruckend. Wir hatten vorher Sorge, ob überhaupt ansehnlich viele Leute kommen würden, denn Münster scheint manchmal schwer zu mobilisieren. Aber die Sorge stellte sich als ganz unbegründet heraus: mehr als 10.000 Menschen versammelten sich an diesem Montag und zogen mit Kerzen durch die Innenstadt zum Dom, wo es dann eine Kundgebung gab. Die Leute, die gekommen waren, kamen dabei anscheinend aus allen möglichen Spektren der Gesellschaft: Die Antifa wat ebenso anwesend wie die CDU. Bei der Kundgebung gab es dann ebenfalls Reden ganz unterschiedlicher Menschen, von lokalen Politikern über Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften bis hin zu Musikern. Besonders beeindruckt hat mich jedoch die Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer rassistischer Übergriffe. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, wenn 10.000 Menschen miteinander schweigen.

Freizeittechnisch war - wie gesagt - eher wenig los. Ich habe es endlich geschafft, mich mit einer guten Freundin zu treffen und geburtstagsgeschenke auszutauschen. Mein Geburtstag war im September, ihrer im November - wir waren beide geschockt, wie lange wir uns nicht mehr getroffen hatten. Jedenfalls waren wir an dem Tag zusammen im Kino, um endlich den letzten Hobbit-Film zu sehen. Wie ich befürchtet hatte, musste ich dabei weinen. :D

Ansonsten lese ich im Moment viel, schreibe Postkarten (ich bin nämlich Postcrosser) und beobachte Vögel. Alles ziemlich ruhig also, weswegen ich mich so langsam wirklich nach dem Frühling sehne, wenn es wieder raus auf die Mittelaltermärkte dieser Welt geht. :)