Samstag, 10. Dezember 2016

Konzertbericht: Faun in Bochum

Am 30. November fand sich in meinem Kalender ein Termin, auf den ich mich schon lange sehnsüchtig gefreut hatte. An diesem Mittwochabend machte nämlich meine nach all den Jahren immernoch unangefochtene Lieblingsband Faun einmal wieder Halt in Bochum. Im Zuge ihrer Akustiktour spielten sie ein Konzert in der wunderschönen Christuskirche.

Deutlich später als geplant erreichten meine Freundin und ich die Kirche, wo sich schon eine lange Schlange an Wartenden eingefunden hatte. Die späte Ankunft war zum Teil dem Weihnachtsmarkt-Trubel in der Innenstadt geschuldet, hauptsächlich aber unserem an diesem Tag irgendwie defekten Orientierungssinn. Im Endeffekt erwies sich unser Zuspätkommen jedoch als gar nicht weiter schlimm, konnten wir doch einen super Platz in der ersten Reihe der Empore ergattern. Von dort hatten wir während des ganzen Konzerts einen perfekten Überblick und sahen die Faune mal aus einer ganz anderen Perspektive.

Der Auftritt von Faun an diesem Abend war einmal wieder schlicht und ergreifend großartig. Bei den Akustikkonzerten der Band kommen die zahlreichen verschiedenen Instrumente, welche die Musiker verwenden, immer ganz besonders gut zur Geltung. Überhaupt erwies sich die Akustik in der Christuskirche wieder als wahrer Genuss, erreicht der Klang in dem hohen Gebäude doch einfach jeden Winkel und hat so viel Kraft, dass das Zuhören eine wahre Freude ist.

Musikalisch präsentierten Faun einen schönen Querschnitt durch ihr langjähriges Schaffen. Ganz neu waren die akustischen Bearbeitungen von Songs wie der "Rabenballade", "Alswinn" oder "Lughnasad" vom aktuellen Album "Midgard". Doch auch Klassiker der Bandgeschichte wie "Ne Aludj El" oder "Tanz über die Brücke" konnten hier einmal wieder live bewundert werden. Zu meiner sehr großen Freude hatten auch zahlreiche Stücke vom Album "Eden", welches bis heute mein absolutes Lieblingsalbum von Faun ist, ihren Weg auf die Setlist gefunden.

Obwohl das bestuhlte Konzert mit Pause und zwei Zugaben wirklich lange ging, verging die Zeit gefühlt wie im Flug. Gefühlt noch gar nicht wieder bereit für den Eintritt in die Realität, wurde es doch sehr bald Zeit für den Weg zurück zum Bahnhof. Leider verliefen wir uns auf diesem wieder, nur anders als auf dem Hinweg. Traurig genug, bei einer Location, die wir schon so oft besucht haben. Das wir dabei im Bochumer Bermudadreieck landeten, war dann auch irgendwie sehr passend. Die Neuorientierung kostete uns dann auch so viel Zeit, dass wir unseren Zug verpassten. Der nächste Zug verschwand dann vor seiner Abfahrt plötzlich spurlos aus den Fahrplänen (oder fuhr abweichend von Gleis 9 3/4, wer weiß das schon?), sodass uns eine lange Nacht bevorstand, bis wir den Tag gegen drei Uhr morgens endlich glücklich, aber sehr müde abschließen durften.

Zum Glück entschuldige die Erinnerung an das wunderschöne Konzert all diese kleinen Missgeschicke, sodass wohl keiner von uns den Ausflug nach Bochum bereut hat, so hart der nächste Tag auch gewesen sein mag. Und nun heißt es geduldig zu warten, bis Faun im kommenden März mit ihrem aktuellen Album "Midgard" auf Tour gehen und dabei auch in Wuppertal Halt machen. Ein Termin, auf den ich mich jetzt schon sehr freue!

Hörprobe:


1 Kommentar:

  1. Hallo
    Ja in Berlin waren Faun auch vor kurzem in der Passionskirche. Nächstes Jahr spielen sie im Friedrichstadt-Palast, was sicher eine tolle Kulisse ist. Eine Freundin ist totaler Fan! :-)

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