Ein bisschen schwerfällig kommt es dieses Jahr in Schwung, mein Konzertjahr. Ende März und erst das zweite Konzert des Jahres? Sowas hätte es früher nicht gegeben - umso schlimmer, dass ich mich beinahe dagegen entschieden hätte, das Männi-Jubiläumskonzert am 29. März im Musikbunker in Aachen zu besuchen. Die Freundin keine Zeit, das Geld nach Umzug knapp, wäre es nicht also vernünftiger, nicht...
Gut, dass ich Vernunft auch nach über 36 Lebensjahren noch wunderbar ignorieren kann. Als ich da also so friedlich am Bahnhof stand und auf meinen wie üblich verspäteten Zug nach Hause wartete, sah ich eine Story im guten, alten Facebook. Noch ein einzelnes Ticket übrig für den Abend. Wenn das kein Zeichen ist? Also, kurzentschlossen zugeschlagen - und meinem Solo-Konzertabend stand nichts mehr im Weg.
Eröffnet wurde der Abend von Trustgod Simon mit ganz klassischem Deutschpunk. Musikalisch geradeheraus und mit Texten, die mir das ein oder andere Grinsen entlocken konnten ergab das einen vielversprechenden Start in den Abend.
Weiter ging es dann mit Pastor Gerald, deren Musik auf der Seite des Labels mit dem interessanten Begriff "Filigranpunk" beschrieben wird. Da lag durchaus einiges an Energie in der Musik mit dem weiblichen Frontgesang, und die Texte regten zum Nachdenken an. Wer nach diesem Auftritt noch immer nicht in Stimmung für den Abend war, dem war wohl einfach nicht mehr zu helfen.
Und danach war es dann auch schon Zeit für den Hauptact des Abends. Männi feierte bei diesem Heimspiel im Aachener Musikbunker 10 abgefuckte krasse Jahre, und der ausverkaufte Bunker feierte begeistert mit. Dabei gab es einen wunderbaren Querschnitt durch das gesamte Schaffen des Künstlers - angefangen bei der ersten EP "Wille aus Beton" bis zum erst im vergangenen Jahr erschienenen neuen Tonträger "Das fröhliche Album".
Doch natürlich gehören zu so einem großen Geburtstag auch Gäste, und davon gab es an diesem Abend einige. Unterschiedlichste Wegbegleiter wurden da auf die Bühne gebeten, um ein Lied gemeinsam zu performen, und dazu gab es Anekdoten aus dem Leben und (Tour-)Alltag von Musiker & Band, was einfach unheimlich interessant und sympathisch war. Zum Abschluss durften dann sogar nochmal alle zusammen auf die Bühne - ein herrlich buntes Chaos und sicherlich auch eines der vielen Highlights dieses Abends, der mir generell lange in lebhafter und schöner Erinnerung bleiben wird.
Als ich schließlich nach dem Konzert verschwitzt und glücklich den Musikbunker verließ, war ich extrem froh, dass ich mich für den Besuch entschieden hatte, auch ohne Begleitung. Hat mich daran erinnert, dass es gut ist, manchmal einfach über den eigenen Schatten zu springen, so lang der auch sein mag.
In diesem Sinne: auf die nächsten 10 krassen Jahre!
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