Samstag, 3. November 2012

Buchrezension: Per Olov Enquist - Der Besuch des Leibarztes

Autor: Per Olov Enquist
Titel: Der Besuch des Leibarztes [Original: Livläkarens Besök]
Erschienen: 1999 [Deutschland: 2001]
Originalsprache: Schwedisch

Rezension:

Mit "Der Besuch des Leibarztes" hat Per Olov Enquist einen historischen Roman geschaffen, der sich mit dem dänischen König Christian VII. und seinem Leibarzt Struensee beschäftigt.
Da König Christian VII. schwerwiegende psychische Probleme hat, ist er alleine nicht in der Lage, seine Amtgeschäfte wahrzunehmen, was einige seiner Untergebenen natürlich nicht weiter stört, hoffen sie es doch für sich selbst ausnutzen zu können. Doch als Struensee als Leibarzt an den Hof kommt und neben einem großen Einfluss auf den König auch noch die Liebe seiner Frau, der Königin Caroline Mathilde, gewinnen kann, beginnt man am Hof unruhig zu werden. Schließlich ist es bekannt, dass Struensee einigen äußerst fortschrittlichen Ideen nicht abgeneigt ist, die man am Königshof eher ungern sieht. Und so endet es, wie es enden muss und wie es historisch auch belegt ist mit der Hinrichtung Struensees.
Es sind jedoch nicht vorangig diese historischen Ereignisse, die in "Der Besuch des Leibarztes" im Vordergrund stehen, sondern vielmehr die Liebesbeziehung zwischen Struensee und Caroline Mathilde sowie die fortschreitende psychische Erkrankung des Königs und deren Gründe.
Doch während ich es äußerst spannend fand, einen Einblick in die Psyche des kranken Königs Christian VII. zu bekommen, hat mich die Beschreibung der Beziehung zwischen Königin und Leibarzt leiden oft ziemlich gelangweilt. Die Beschreibungen waren mir persönlich zu langatmig und für den Verlauf der Geschichte unerheblich. Wer Spaß an Liebesromanen im historischen Umfeld hat, wird hier vielleicht seine Freude haben, ansonsten kann ich den Roman trotz vieler guter Ansätze und Ideen und der wirklich briliianten Schilderung des Seelenlebens des Königs leider nur eingeschränkt empfehlen.

Meine Wertung:

♥♥♥
[3/5]

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