Eigentlich war es ein ziemlicher Zufall, als ich Anfang Juni bei einem Einkaufstrip in die nahen Niederlande auf Plakate für einen gallo-römischen Markt in Rimburg am 19. Juni entdeckte. Obwohl die deutsche Grenze fußläufig gerade einmal fünf Minuten entfernt liegt, hatte man sich leider nicht die Mühe gemacht, auch dort zu werben. Nun gut, dachte ich, wozu habe ich denn Niederländisch studiert, und machte mich also an besagtem Sonntag trotzdem auf den Weg, besagtem Markt einen Besuch abzustatten.
Der Markt war dann auch schnell gefunden. Er fand auf einem Innenhof von einer Art altem Bauernhof statt und war entsprechend nicht besonders groß, dafür aber sehr liebevoll und schön gestaltet. Interessierte Besucher fanden hier zahlreiche Informationen über das römische Leben. So gab es römische Kleidung zu bestaunen und römische Brettspiele warteten darauf, ausprobiert zu werden. Römisches Essen konnte probiert werden und es gab Vorträge und Mitmachaktionen zu alten römischen Musikinstrumenten. Wer zu Hause vertiefend über die Römer in den Niederlanden lesen wollte, wurde am Stand des Thermenmuseums Heerlen fündig. Die Menschen, die all diese Stände betreuten, waren durch die Bank sehr freundlich und immer bereit, Interessierten mit Erklärungen und Anekdoten zur Seite zu stehen. Natürlich waren viele auch entsprechend gewandet.
Römische Spiele zum Ausprobieren
Nachbauten römischer Musikinstrumente
Der Markt war an diesem Tag auch der Schlusspunkt für einen historischen Umzug. Zahlreiche Gruppen, die sich der Darstellung des römischen Lebens verschrieben hatten, machten sich gegen Mittag in Schaesberg auf den Weg, um bis nach Rimburg zu laufen. Ziel und Zweck dieses Umzugs war es, auf die römische Geschichte in diesem Bereich der Niederlande Aufmerksam zu machen. Die Veranstalter von Markt und Umzug, eine Bürgerinitiative namens Via Linea Recta, hat es sich nämlich auf die Fahnen geschrieben, die Beschäftigung mit der römischen Vergangenheit sowie den Ausbau der alten Römerstraße, die durch diese Gegend verlief, zu fördern. Es handelt sich bei dieser Straße um eine Fortsetzung der Via Belgica, für deren Bekanntmachung auf deutscher Seite in den letzten Jahren so einiges passiert ist. Leider schaffte es besagter Zug nicht zur angedachten Zeit bis nach Rimburg, so dass ich den Einzug nicht mehr sah.
Römische Sponsorentafel ;)
Trotzdem hatte ich einen sehr schönen Nachmittag auf dem kleinen, aber feinen gallo-römischen Markt in Rimburg, obwohl ich nicht so recht verstehe, warum man nicht auch ein bisschen mit der deutschen Seite zusammengearbeitet hat oder zumindest ein wenig Werbung gemacht hat. Schließlich hatte schon das an fast der selben Stelle stattfindende Römerfest gezeigt, dass auf beiden Seiten der Grenze großes Interesse an der römischen Vergangenheit in der Region herrscht.
Mein neuer Spitzer - auch als Katapult voll funktionstüchtig :P
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