Vorwort:
So manch einer mag sich gewundert haben, warum es hier in den vergangenen
Wochen so ruhig war. Dies lag daran, dass mir vor knapp 2 Wochen eine
Auseinandersetzung mit der Katzenhilfe Aachen e.V. die Lust auf schnöde
Erlebnisberichte erst einmal genommen hat. Stattdessen nahm ich mir vor, ein
paar ernste Worte zu besagtem Vorfall zu schreiben. Wie es aber nun einmal so
ist mit ernsten Angelegenheiten, wollen die eigenen Worte da besser genau abgewogen
werden. Nachdem ich also lange überlegt habe, was ich schreibe und wie ich es
schreibe, kommt hier nun meine Auseinandersetzung mit dem Thema:
Zur Vorgeschichte:
Alles ging los, als vor etwa anderthalb Jahren plötzlich immer häufiger eine
magere Katze in unserem Garten auftauchte. Über unseren Kater hatte sie wohl
mitbekommen, dass es bei uns Futter zu holen gibt. Da sie wirklich arg
abgemagert aussah, verwehrten wir ihr den Zugang zum Futter natürlich auch
nicht. Irgendwann brachten wir in Erfahrung, dass es sich gar nicht um eine
streunende Katze handelte. Sie gehörte ein paar Häuser weiter wohnenden
Nachbarn, die sich aber offensichtlich nicht richtig um sie kümmerten. Also
fütterten wir sie weiter. Im vergangenen Frühjahr fing die Sache dann aber an,
problematisch zu werden. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Katze auch
nicht kastriert war. Zweimal bescherte sie uns in diesem Jahr Nachwuchs, den
wir versorgten, entwurmten und schließlich vermittelten. Einen kleinen Kater
aus dem zweiten Wurf behielten wir selbst. Gespräche mit den eigentlichen
Besitzern der Katze führten zu nichts. Im Herbst zogen sie weg und ließen die
Katze zurück. Damit hätten wir nun eigentlich freie Hand gehabt, sie zu
kastrieren, was sich jedoch als schwierig herausstellte. Machte man einen Tierarzttermin,
war nie sicher, ob die Katze rechtzeitig auffindbar sein würde. Ob und wie wir
sie in eine Transportbox bekommen würden, war uns ebenfalls nicht ganz klar. Im
Winter schien sich das Problem dann jedoch von allein geregelt zu haben, denn
die Katze tauchte mehrere Monate lang so gut wie gar nicht mehr bei uns auf.
Wir freuten uns, dass sie anscheinend ein neues Zuhause gefunden hatte, denn
bei uns hatte längerfristig die Situation zwischen unseren beiden Katern und
der zugelaufenen Katze für Spannungen gesorgt. Die Katze betrachtete unseren
Garten als ihr Heim und hätte die beiden Kater liebend gerne vertrieben. Als es
Frühjahr wurde, stand die Katze jedoch plötzlich wieder regelmäßig vor unserer
Tür - trächtig. So kann es nicht weitergehen, dachten wir uns, und baten die
Katzenhilfe Aachen e.V. um Rat...
Der Einsatz der Katzenhilfe:
Die Kätzchen aus dem neuen Wurf waren etwa sieben Wochen alt, als uns die
Katzenhilfe besuchte. Die freundliche Dame, die hier war, nahm die Katze und
ihre Kleinen mit. Auf unser Angebot, wir könnten uns gerne auch noch die
letzten zwei bis drei Wochen, bis die Kätzchen alt genug zur Vermittlung seien,
um sie kümmern, wies sie zurück. Die Katzenhilfe wollte die Vermittlung gerne
selber in die Hand nehmen. Die Katzenmutter sollte nach der Vermittlung von
ihnen kastriert und nach Möglichkeit vermittelt werden. Sollte eine Vermittlung
nicht möglich sein, erklärten wir uns bereit, die Katze wieder bei uns zu
versorgen. Auf unseren Einwand, dass eines der Kätzchen bereits einer Freundin
von mir versprochen sei, betonte sie, dass dies kein Problem sei. Meine
Freundin solle Kontakt zur Katzenhilfe aufnehmen und man würde ihr das besagte
Kätzchen reservieren. Die Kontaktaufnahme klappte auch problemlos, schon kurz
nach der Abholung der Tiere konnte sie die Pflegestelle besuchen, in der die
Kleinen anfangs untergebracht waren - in der sie jedoch nicht bis zu ihrer
Vermittlung verbleiben durften. Meine Freundin teilte der Katzenhilfe zur
Eintragung in den Impfpass den ausgesuchten Namen für das Kätzchen mit,
besorgte sich die nötige Ausstattung zur Aufnahme einer Katze und bekam bald
einen Abholtermin zugeteilt: den 19. Juni. Am Abend des 16. Juni fand meine
Freundin dann jedoch eine Nachricht von
der Katzenhilfe Aachen auf ihrer Mailbox. Diese stammte von der zweiten
Vorsitzenden des Vereins, mit der keiner von uns bis zu diesem Zeitpunkt
Kontakt gehabt hatte. In dieser Nachricht teilte sie mit, dass man meiner
Freundin die Katze nicht geben würde, weil man generell keine einzelnen
Kätzchen vermitteln würde. Im selben Atemzug verabschiedete sie sich für eine
Woche in den Urlaub. Natürlich versuchten daraufhin sowohl meine Familie als
auch meine Freundin krampfhaft, noch jemanden bei der Katzenhilfe zu erreichen.
Die besagte zweite Vorsitzende war nicht mehr zu erreichen oder ließ sich
verleugnen, der ans Telefon gehende Beisitzer konnte nicht weiterhelfen. Meiner
Mutter gelang es schließlich am nächsten Morgen, die Frau zu erreichen, bei der
sich die Katzen vorher in Pflege befunden hatten. Dort ließ sich dann nur noch
feststellen, dass alle Kätzchen weg seien. Einige müde Ausreden und
Entschuldigungen später sicherte man meiner Freundin zu, dass man ihr gerne
ihre Ausgaben ersetzen würde. Als ginge es bei der ganzen Sache ums Geld!
So weit zu diesem Vorfall. In der sich anschließenden Zeit haben meine
Freundin und ich viel über den Vorfall geredet und es hat lange gedauert, bis
ich bei der Erwähnung des Wortes „Katzenhilfe“ nicht mehr automatisch einem
Wutausbruch nahe war. Trotzdem kamen wir schnell zu dem Schluss, dass dieser
Fall nicht ungehört und ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen verhallen
sollte. Für mich als Blogger lag es da nah, dieses Medium für meine Kritik zu
benutzen. Um diesen Fall nun für mich langsam zu einem Abschluss zu bringen,
möchte ich mich zu guter Letzt noch mit ein paar Worten in Form eines offenen Briefes an die Verantwortlichen
der Katzenhilfe selbst wenden. Eine förmliche Beschwerde gegen das Verhalten
der Katzenhilfe wurde im Übrigen bereits von meiner Freundin eingereicht.
Die Beschwerde:
Sehr geehrte Damen und Herren von der Katzenhilfe Aachen e.V,
es macht mich traurig hier zu sitzen und diese Zeilen verfassen zu müssen,
aber leider sehe ich keinen anderen Weg. Waren wir anfangs unheimlich
erleichtert, dass wir von Ihnen Hilfe bei unseren Problemen mit der uns
zugelaufenen Katze erhielten und durchaus angetan von dem freundlichen Kontakt,
spüre zumindest ich heute nun nur noch Enttäuschung und Wut. So geht man doch
einfach nicht mit Menschen um!
Sowohl meine Freundin als auch ich sehen ein, dass Sie die eine Vermittlung
von mindestens zwei jungen Katzen gemeinsam bevorzugen. Meine Freundin wäre
auch durchaus dazu bereit gewesen, noch eine zweite Katze aufzunehmen - wenn
man sie denn beizeiten darauf hingewiesen hätte, dass dies gewünscht ist!
Als bodenlose Unverschämtheit betrachte ich die Art und Weise, wie Sie
diesen "Fall" für sich am Ende geregelt haben. Sie haben meine
Freundin wochenlang in dem Glauben gelassen, sie könne ohne Probleme ihre Katze
abholen, haben zugelassen, dass sie der Katze einen Namen gibt und sie eine
Ausstattung anschaffen lassen. Sie haben zugelassen, dass eine emotionale
Bindung entsteht und eine konkrete Vorfreude auf den Einzug ebenjener Katze
entstehen konnte. All dies haben Sie dann gerade einmal drei Tage vor dem
verbindlich vereinbarten Abholtermin zerstört, und dies wohl auf die feigste
Art, die man sich ausdenken konnte, per Mailboxnachricht an einem
Donnerstagabend. Mit dem Hinweis, ab sofort im Urlaub und darum vorerst nicht
mehr erreichbar zu sein. Und dem Wissen, dass auch der Telefondienst erst in
der nächsten Woche wieder besetzt sein würde.
Ich kann mich nur wiederholen: So geht man einfach nicht mit Menschen
um!
Bei meiner Freundin sind mittlerweile dennoch zwei junge Katzen eingezogen.
Die Vermittlung lief über einen Privatkontakt. Begründung: einen solchen
Heckmeck wie mit der Katzenhilfe wolle sie nicht ein zweites Mal erleben. Ich
kann sie verstehen.
Mit mäßig freundlichen Grüßen,
Victoria Eckwerth
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.