Freitag, 1. Juli 2016

Die Sache mit der Katzenhilfe Aachen

Vorwort: 

So manch einer mag sich gewundert haben, warum es hier in den vergangenen Wochen so ruhig war. Dies lag daran, dass mir vor knapp 2 Wochen eine Auseinandersetzung mit der Katzenhilfe Aachen e.V. die Lust auf schnöde Erlebnisberichte erst einmal genommen hat. Stattdessen nahm ich mir vor, ein paar ernste Worte zu besagtem Vorfall zu schreiben. Wie es aber nun einmal so ist mit ernsten Angelegenheiten, wollen die eigenen Worte da besser genau abgewogen werden. Nachdem ich also lange überlegt habe, was ich schreibe und wie ich es schreibe, kommt hier nun meine Auseinandersetzung mit dem Thema:

Zur Vorgeschichte:

Alles ging los, als vor etwa anderthalb Jahren plötzlich immer häufiger eine magere Katze in unserem Garten auftauchte. Über unseren Kater hatte sie wohl mitbekommen, dass es bei uns Futter zu holen gibt. Da sie wirklich arg abgemagert aussah, verwehrten wir ihr den Zugang zum Futter natürlich auch nicht. Irgendwann brachten wir in Erfahrung, dass es sich gar nicht um eine streunende Katze handelte. Sie gehörte ein paar Häuser weiter wohnenden Nachbarn, die sich aber offensichtlich nicht richtig um sie kümmerten. Also fütterten wir sie weiter. Im vergangenen Frühjahr fing die Sache dann aber an, problematisch zu werden. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Katze auch nicht kastriert war. Zweimal bescherte sie uns in diesem Jahr Nachwuchs, den wir versorgten, entwurmten und schließlich vermittelten. Einen kleinen Kater aus dem zweiten Wurf behielten wir selbst. Gespräche mit den eigentlichen Besitzern der Katze führten zu nichts. Im Herbst zogen sie weg und ließen die Katze zurück. Damit hätten wir nun eigentlich freie Hand gehabt, sie zu kastrieren, was sich jedoch als schwierig herausstellte. Machte man einen Tierarzttermin, war nie sicher, ob die Katze rechtzeitig auffindbar sein würde. Ob und wie wir sie in eine Transportbox bekommen würden, war uns ebenfalls nicht ganz klar. Im Winter schien sich das Problem dann jedoch von allein geregelt zu haben, denn die Katze tauchte mehrere Monate lang so gut wie gar nicht mehr bei uns auf. Wir freuten uns, dass sie anscheinend ein neues Zuhause gefunden hatte, denn bei uns hatte längerfristig die Situation zwischen unseren beiden Katern und der zugelaufenen Katze für Spannungen gesorgt. Die Katze betrachtete unseren Garten als ihr Heim und hätte die beiden Kater liebend gerne vertrieben. Als es Frühjahr wurde, stand die Katze jedoch plötzlich wieder regelmäßig vor unserer Tür - trächtig. So kann es nicht weitergehen, dachten wir uns, und baten die Katzenhilfe Aachen e.V. um Rat...

Der Einsatz der Katzenhilfe:

Die Kätzchen aus dem neuen Wurf waren etwa sieben Wochen alt, als uns die Katzenhilfe besuchte. Die freundliche Dame, die hier war, nahm die Katze und ihre Kleinen mit. Auf unser Angebot, wir könnten uns gerne auch noch die letzten zwei bis drei Wochen, bis die Kätzchen alt genug zur Vermittlung seien, um sie kümmern, wies sie zurück. Die Katzenhilfe wollte die Vermittlung gerne selber in die Hand nehmen. Die Katzenmutter sollte nach der Vermittlung von ihnen kastriert und nach Möglichkeit vermittelt werden. Sollte eine Vermittlung nicht möglich sein, erklärten wir uns bereit, die Katze wieder bei uns zu versorgen. Auf unseren Einwand, dass eines der Kätzchen bereits einer Freundin von mir versprochen sei, betonte sie, dass dies kein Problem sei. Meine Freundin solle Kontakt zur Katzenhilfe aufnehmen und man würde ihr das besagte Kätzchen reservieren. Die Kontaktaufnahme klappte auch problemlos, schon kurz nach der Abholung der Tiere konnte sie die Pflegestelle besuchen, in der die Kleinen anfangs untergebracht waren - in der sie jedoch nicht bis zu ihrer Vermittlung verbleiben durften. Meine Freundin teilte der Katzenhilfe zur Eintragung in den Impfpass den ausgesuchten Namen für das Kätzchen mit, besorgte sich die nötige Ausstattung zur Aufnahme einer Katze und bekam bald einen Abholtermin zugeteilt: den 19. Juni. Am Abend des 16. Juni fand meine Freundin dann jedoch  eine Nachricht von der Katzenhilfe Aachen auf ihrer Mailbox. Diese stammte von der zweiten Vorsitzenden des Vereins, mit der keiner von uns bis zu diesem Zeitpunkt Kontakt gehabt hatte. In dieser Nachricht teilte sie mit, dass man meiner Freundin die Katze nicht geben würde, weil man generell keine einzelnen Kätzchen vermitteln würde. Im selben Atemzug verabschiedete sie sich für eine Woche in den Urlaub. Natürlich versuchten daraufhin sowohl meine Familie als auch meine Freundin krampfhaft, noch jemanden bei der Katzenhilfe zu erreichen. Die besagte zweite Vorsitzende war nicht mehr zu erreichen oder ließ sich verleugnen, der ans Telefon gehende Beisitzer konnte nicht weiterhelfen. Meiner Mutter gelang es schließlich am nächsten Morgen, die Frau zu erreichen, bei der sich die Katzen vorher in Pflege befunden hatten. Dort ließ sich dann nur noch feststellen, dass alle Kätzchen weg seien. Einige müde Ausreden und Entschuldigungen später sicherte man meiner Freundin zu, dass man ihr gerne ihre Ausgaben ersetzen würde. Als ginge es bei der ganzen Sache ums Geld!

So weit zu diesem Vorfall. In der sich anschließenden Zeit haben meine Freundin und ich viel über den Vorfall geredet und es hat lange gedauert, bis ich bei der Erwähnung des Wortes „Katzenhilfe“ nicht mehr automatisch einem Wutausbruch nahe war. Trotzdem kamen wir schnell zu dem Schluss, dass dieser Fall nicht ungehört und ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen verhallen sollte. Für mich als Blogger lag es da nah, dieses Medium für meine Kritik zu benutzen. Um diesen Fall nun für mich langsam zu einem Abschluss zu bringen, möchte ich mich zu guter Letzt noch mit ein paar Worten in Form eines offenen Briefes an die Verantwortlichen der Katzenhilfe selbst wenden. Eine förmliche Beschwerde gegen das Verhalten der Katzenhilfe wurde im Übrigen bereits von meiner Freundin eingereicht.

Die Beschwerde:

Sehr geehrte Damen und Herren von der Katzenhilfe Aachen e.V,

es macht mich traurig hier zu sitzen und diese Zeilen verfassen zu müssen, aber leider sehe ich keinen anderen Weg. Waren wir anfangs unheimlich erleichtert, dass wir von Ihnen Hilfe bei unseren Problemen mit der uns zugelaufenen Katze erhielten und durchaus angetan von dem freundlichen Kontakt, spüre zumindest ich heute nun nur noch Enttäuschung und Wut. So geht man doch einfach nicht mit Menschen um!

Sowohl meine Freundin als auch ich sehen ein, dass Sie die eine Vermittlung von mindestens zwei jungen Katzen gemeinsam bevorzugen. Meine Freundin wäre auch durchaus dazu bereit gewesen, noch eine zweite Katze aufzunehmen - wenn man sie denn beizeiten darauf hingewiesen hätte, dass dies gewünscht ist! 

Als bodenlose Unverschämtheit betrachte ich die Art und Weise, wie Sie diesen "Fall" für sich am Ende geregelt haben. Sie haben meine Freundin wochenlang in dem Glauben gelassen, sie könne ohne Probleme ihre Katze abholen, haben zugelassen, dass sie der Katze einen Namen gibt und sie eine Ausstattung anschaffen lassen. Sie haben zugelassen, dass eine emotionale Bindung entsteht und eine konkrete Vorfreude auf den Einzug ebenjener Katze entstehen konnte. All dies haben Sie dann gerade einmal drei Tage vor dem verbindlich vereinbarten Abholtermin zerstört, und dies wohl auf die feigste Art, die man sich ausdenken konnte, per Mailboxnachricht an einem Donnerstagabend. Mit dem Hinweis, ab sofort im Urlaub und darum vorerst nicht mehr erreichbar zu sein. Und dem Wissen, dass auch der Telefondienst erst in der nächsten Woche wieder besetzt sein würde. 

Ich kann mich nur wiederholen: So geht man einfach nicht mit Menschen um! 

Bei meiner Freundin sind mittlerweile dennoch zwei junge Katzen eingezogen. Die Vermittlung lief über einen Privatkontakt. Begründung: einen solchen Heckmeck wie mit der Katzenhilfe wolle sie nicht ein zweites Mal erleben. Ich kann sie verstehen.

Mit mäßig freundlichen Grüßen,

Victoria Eckwerth

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