Zunächst war es nur eine Idee. Der Wunsch, einmal rauszukommen, etwas Neues zu sehen, zu entspannen. Und das alles mit sehr begrenztem Budget. Doch schon sehr bald wurde aus diesem ersten flüchtigen Gedanken ein Plan und Ende März war es dann schließlich tatsächlich so weit: Gemeinsam mit einer Freundin machte ich mich an einem Freitagmorgen auf den Weg in meinen ersten Urlaub seit 2013. Kein Festival, kein Konzert stand auf der Programm, sondern einfach nur Sightseeing und Entspannung. Wahr werden sollten diese Träume für ein Wochenende im Niedersächsischen Bad Pyrmont.
Los ging es an einem Freitag, als ich mich gemeinsam mit einer Freundin auf die Reise machte. Unterwegs waren wir natürlich wie üblich mit dem Zug. Das dauerte natürlich seine Zeit, klappte aber alles ganz reibungslos. Kurz vor Bad Pyrmont fing die Landschaft dann auch schon an, sich zu verändern. Der Zug fuhr stetig nach oben, um uns herum eröffnete sich mehr und mehr ein hügeliges, grünes Panorama.
In Bad Pyrmont angekommen, hieß es dann erst einmal, sich zu orientieren und die Wochenendeinkäufe zu erledigen. Voll bepackt machten wir uns dann auf die Suche nach einer Bushaltestelle, die uns zumindest in die Nähe unseres Zeltplatzes bringen sollte. Die war dann zwar auch recht bald an den Stadtwerken gefunden, doch unsere Zuversicht schwand: Ein Bushaltestellenschild an einer Einfahrt neben einem kleinen Parkplatz. Kein anderer Mensch weit und breit. Hier sollten tatsächlich Busse fahren? Doch die Sorge war unbegründet, der Niedersächsiche ÖPNV ließ uns nicht (wie schon so viele Male zuvor) im Stich. Ganz im Gegenteil. Der Bus kam absolut pünktlich und die Busfahrerin unheimlich freundlich. Eine Erfahrung, die sich an diesem Wochenende bei allen Busfahrten wiederholen sollte.
Nach einer kleineren Rundfahrt durch Bad Pyrmont, die uns schon recht vielversprechend erschien, stiegen wir schließlich irgendwann aus dem Bus und setzten unseren Weg zu Fuß weiter fort. Dabei folgten wir der Beschilderung zum Campingplatz, was sich leider als Fehler herausstellte. Als Fußgänger machten wir so einen unnötigen Umweg.
Irgendwann kamen wir jedoch trotzdem erschöpft aber glücklich an unser Ziel, den Campingpark Schellental. Der erste Eindruck war schonmal sehr positiv. Das "Einchecken" am Empfang (wir hatten unser Kommen angekündigt) verlief freundlich, schnell und unkompliziert. So früh im Jahr hatten wir außerdem absolut freie Platzwahl und ließen uns mit unserem kleinen Zelt ganz oben auf der Zeltwiese auf der Alm nieder. Von hier aus hatte man einen schönen Ausblick über die ganze Wiese mit den Bergen im Hintergrund. Auch zu den wirklich sauberen Sanitäranlagen war es nur ein Katzensprung.
Nachdem wir uns eine Weile ausgeruht hatten, machten wir uns sogleich an die erste Erkundung unserer Umgebung. Unser Ziel war der Schellenturm ganz oben auf dem Schellenberg. Nachdem meine Freundin auf halbem Weg aufgeben musste, weil es ihr an diesem Tag für eine solche Anstrengung nicht gut genug ging, machte ich mich alleine an den weiteren Aufstieg. Bestimmt eine Dreiviertelstunde schraubte ich mich den Berg hinauf. Das Wetter war herrlich und mir begegnete in der Ganzen Zeit nicht ein Mensch, was ich als sehr angenehm empfand. Nur an der einen oder anderen Weggabelung geriet ich ins Stocken, war die Ausschilderung doch leider nicht sehr konsequent. Durch einen glücklichen Zufall (an meinem guten Orientierungssinn kann es nämlich ganz sicher nicht liegen!) erreichte ich den Schellenturm dennoch ohne jegliche Irrwege.
Aufstieg: Der Schellenturm kommt in Sicht
Bei dem Turm handelt es sich um ein typisches Relikt der Romantik. Er wurde 1824 aus den Ruinen der Burg Schell-Pyrmont errichtet, welche 1184 erbaut und bereits hundert Jahre später wieder zerstört worden war. Heute bietet der ziemlich frisch restaurierte Schellenturm eine fabelhafte Aussicht über Bad Pyrmont, die den langen, aber wirklich nicht zu schweren Anstieg allemal lohnt.
Aussicht von der Plattform des Turms aus
Nachdem ich mich vom Schellenturm lösen konnte (was wirklich eine ganze Weile in Anspruch nahm), beschloss ich kurzerhand noch der Beschilderung zum Germanengrab zu folgen. Dieses sollte nur knapp einen halben Kilometer vom Aussichtsturm entfernt sein. Doch an der nächsten Weggabelung ließ mich die Beschilderung wieder im Stich. Ich nahm mir die Zeit, auf beiden Wegen zu suchen, doch das Grab fand ich nicht. Ein bisschen enttäuscht machte ich mich schließlich auf den Weg zurück zum Campingplatz.
Danach passierte nicht mehr allzu viel an diesem Tag. Wir lagen noch eine Weile gemütlich vor unserem Zelt in der Nachmittagssonne und lasen und gingen dann irgendwann ziemlich früh schlafen. Es wurde eine unglaublich ruhige Nacht, sodass wir uns am Samstag hervorragend ausgeschlafen der weiteren Erkundung von Bad Pyrmont widmen konnten. Doch davon mehr im nächsten Beitrag.
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