Montag, 31. März 2025

10 krasse Jahre - Männi Jubiläumskonzert in Aachen

Ein bisschen schwerfällig kommt es dieses Jahr in Schwung, mein Konzertjahr. Ende März und erst das zweite Konzert des Jahres? Sowas hätte es früher nicht gegeben - umso schlimmer, dass ich mich beinahe dagegen entschieden hätte, das Männi-Jubiläumskonzert am 29. März im Musikbunker in Aachen zu besuchen. Die Freundin keine Zeit, das Geld nach Umzug knapp, wäre es nicht also vernünftiger, nicht...

Gut, dass ich Vernunft auch nach über 36 Lebensjahren noch wunderbar ignorieren kann. Als ich da also so friedlich am Bahnhof stand und auf meinen wie üblich verspäteten Zug nach Hause wartete, sah ich eine Story im guten, alten Facebook. Noch ein einzelnes Ticket übrig für den Abend. Wenn das kein Zeichen ist? Also, kurzentschlossen zugeschlagen - und meinem Solo-Konzertabend stand nichts mehr im Weg.

Eröffnet wurde der Abend von Trustgod Simon mit ganz klassischem Deutschpunk. Musikalisch geradeheraus und mit Texten, die mir das ein oder andere Grinsen entlocken konnten ergab das einen vielversprechenden Start in den Abend.

Weiter ging es dann mit Pastor Gerald, deren Musik auf der Seite des Labels mit dem interessanten Begriff "Filigranpunk" beschrieben wird. Da lag durchaus einiges an Energie in der Musik mit dem weiblichen Frontgesang, und die Texte regten zum Nachdenken an. Wer nach diesem Auftritt noch immer nicht in Stimmung für den Abend war, dem war wohl einfach nicht mehr zu helfen.

Und danach war es dann auch schon Zeit für den Hauptact des Abends. Männi feierte bei diesem Heimspiel im Aachener Musikbunker 10 abgefuckte krasse Jahre, und der ausverkaufte Bunker feierte begeistert mit. Dabei gab es einen wunderbaren Querschnitt durch das gesamte Schaffen des Künstlers - angefangen bei der ersten EP "Wille aus Beton" bis zum erst im vergangenen Jahr erschienenen neuen Tonträger "Das fröhliche Album".

Doch natürlich gehören zu so einem großen Geburtstag auch Gäste, und davon gab es an diesem Abend einige. Unterschiedlichste Wegbegleiter wurden da auf die Bühne gebeten, um ein Lied gemeinsam zu performen, und dazu gab es Anekdoten aus dem Leben und (Tour-)Alltag von Musiker & Band, was einfach unheimlich interessant und sympathisch war. Zum Abschluss durften dann sogar nochmal alle zusammen auf die Bühne - ein herrlich buntes Chaos und sicherlich auch eines der vielen Highlights dieses Abends, der mir generell lange in lebhafter und schöner Erinnerung bleiben wird.

Als ich schließlich nach dem Konzert verschwitzt und glücklich den Musikbunker verließ, war ich extrem froh, dass ich mich für den Besuch entschieden hatte, auch ohne Begleitung. Hat mich daran erinnert, dass es gut ist, manchmal einfach über den eigenen Schatten zu springen, so lang der auch sein mag.

In diesem Sinne: auf die nächsten 10 krassen Jahre!

Dienstag, 25. März 2025

Unterwegs: Japan-Shopping-Trip durch NRW

 Dieses Wochenende war es mal wieder höchste Zeit für einen etwas nerdigen Shoppingtrip durch NRW. Los ging es im schönen Düsseldorf auf der Immermannstraße. Auf der Straße, die wohl jedem Fan asiatischer Popkultur heute ein Begriff sein dürfte, hat nämlich vor kurzem ein spannender neuer Laden eröffnet - ein Gashapon Bandai Official Store! Für alle, die mit dem Begriff "Gashapon" noch nichts anfangen können: es handelt sich dabei um sowas wie die Deluxe-Variante der Kaugummiautomaten, welche die Älteren von uns noch aus ihrer Kindheit kennen dürften. Nur, dass sich in dieser japanischen Spielart allerhand unterschiedliche Dinge finden. Von niedlichen Tieren über Anime-Figuren bis hin zu Miniatur-Haushaltsartikeln kann hier eigentlich alles dabei sein. Entsprechend kommt man aber natürlich auch nicht mit einem Münzeinwurf von einem oder zwei Euro davon. Die Gashapon-Automaten in Düsseldorf erfordern einen Einwurf von jeweils 5 oder 6 Tokens, von denen jeder einen Euro wert ist. Nicht ganz günstig, aber uns war es den Spaß definitiv wert! Meine Ausbeute bei diesem Besuch waren eine Tele-Schnecke aus One Piece sowie eine niedliche Cinnamoroll-Figur - und ich liebe sie beide! 

Im Anschluss ging es dann weiter in die Düsseldorfer Innenstadt, auf der Jagd nach einem kleinen, niederländischen Kaninchen. Miffy - oder Nijntje, wie es in seiner Heimat heißt, erfreut sich in den letzten Jahren auch hierzulande immer größerer Beliebtheit, und die erste Anlaufstelle für Fans ist wohl die niederländische Ladenkette Hema. Dort gibt es wirklich alles: ob Kleidung, Geschirr oder sogar sehr spezielle Dinge wie eine Poffertjes-Pfanne in Miffy-Optik - Hema hat es. Da ich in der Vergangenheit dort schon ziemlich gut zugeschlagen habe, fiel mein Einkauf dieses Mal bescheiden aus. Das Stoff-Geschenkband möchte ich gerne für meine nächsten Bastelprojekte nutzen. 

Seit vergangenem Donnerstag gibt es jedoch noch einen weiteren Ort, den Fans des Häschens auf ihre Liste setzen sollten, denn an diesem Tag hat die japanische Modekette Uniqlo ihre T-Shirt Linie zum 70-jährigen Jubiläum des auch in Asien beliebten Mümmlers in die Filialen gebracht. Hier scheint jedoch Tempo gefragt zu sein, denn bei unserem Besuch am Samstag waren bereits nur noch zwei schmale Regale übrig. Umso mehr habe ich mich gefreut, mein Wunschmotiv noch zu finden! 

Durch Zufall entdeckten wir bei unserem Besuch in der Innenstadt noch einen weiteren spannenden Laden. Wir betraten Toys & Helden auf der Suche nach einem Manga (den wir im Gegensatz zu sämtlichen anderen Läden zuvor auch entdeckten), doch fanden uns plötzlich in einem Paradies von Kindheitserinnerungen. Spielzeuge, mit denen wir in den 90er Jahren aufgewachsen sind, Merchandise zu allen denkbaren Serien aus den verschiedensten Zeiten, Comics, alte Spielkonsolen, Plüschies - hier schien es nichts zu geben, was es nicht gab. Ein Traum-Ort für alle Sammler und jene, welche die Schätze ihrer Kindheit noch nicht vergessen haben, mit Super-freundlichen und engagierten Mitarbeitern. Hier werden wir sicher nicht zum letzten Mal vorbeigeschaut haben! 

Nach einer Mittagspause mit Onigiri und Yakitori auf der Rheinuferpromenade wurde es dann Zeit, die Stadt zu wechseln, denn unser nächstes Ziel befand sich in Essen. Hier hat vor einiger Zeit einer der ersten Miniso-Läden in Deutschland eröffnet - und der Laden ist ein wahrer Traum für alle, die wie ich alles lieben, was "kawaii" - also japanisch und niedlich ist. Die Entscheidungsfindung war hier wirklich nicht einfach, weil es einfach so unfassbar viele süße Dinge gab, aber am Ende fiel die Wahl auf eine Disney-Blindbox, die einen entzückenden Winnie Puuh-Anhänger hervorbrachte sowie auf ein Cinnamoroll-Nachtlicht. In diesem Laden kann ich in der Zukunft sicher noch ein kleines Vermögen verlieren...

Im gleichen Einkaufszentrum entdeckten wir dann zufällig auch noch einen Flying Tiger Store. Die dänische Kette zählte früher zu meinen absoluten Lieblingsläden, und ich war sehr traurig, als sie eine Zeit lang aus fast allen deutschen Städten verschwand. Umso schöner, dass sie jetzt vermehrt wieder da ist. Hier gab es für mich bei diesem Besuch einen neuen Einkaufsbeutel.

Nach einem abschließenden Abendessen war es dann aber auch wirklich Zeit, diesen Einkaufstag zu beenden. Es war ein ziemlicher Spaß, und man kann wirklich nur sagen, dass es gerade eine großartige Zeit ist, Japan-Fan in NRW zu sein, denn noch nie zuvor gab es wohl ein so großes Angebot ein spannenden Läden!

Mittwoch, 19. März 2025

Seerosen und tanzende Farben - Zu Besuch in Monets Garten in Köln

Nachdem das Jahr bisher veranstaltungstechnisch eher ereignislos verlief, stand am Montag endlich mal wieder ein Ausflug auf dem Programm. Das Ziel war die Alegria Exhibition Hall in Köln, wo im Moment die immersive Ausstellung "Monets Garten" gastiert. 

Vom Bahnhof Ehrenfeld fußläufig erreichbar, war die Halle schnell gefunden und es konnte schnell losgehen. 

Zu Beginn erinnerte das Ganze noch ein wenig an eine klassische Ausstellung (nur eben ohne Gemälde), mit einer als Zeitstrahl präsentierten Biografie von Claude Monet, die einen guten Überblick über sein Leben und Schaffen lieferte. Anschaulich gemacht wurde die Kunst des Malers gleichzeitig mit Projektionen, welche die Farben und die besondere Technik des Künstlers vor den Augen der Besucher visuell auseinander nahm und so greifbar machte. 

     Bekannte Szenen Monets, umgesetzt als begehbarer Fotospot

Nach dieser kurzen Einführung ging es dann auch schon weiter zum Herzstück der Ausstellung, dem wirklich immersivem Teil. Und hier konnte man wirklich Spaß haben. Neben vielen schönen Spots, die sich perfekt für Fotos vor dem Hintergrund von Monets berühmten Garten eigneten, konnten Besucher sich auch selbst einbringen. Da gab es eine große Leinwand, die auf die Bewegungen der Anwesenden reagierte und einen virtuellen Seerosenteich, in den man seine zuvor eigens kreierten Seerosen projezieren lassen konnte. Obwohl der Raum an sich nicht besonders riesig war, konnte man sich hier eine gute Zeit lang kreativ beschäftigen. 

  Pittoreske Landschaften nach dem Vorbild von Monets Garten

Im Anschluss folgte dann auch schon der letzte Teil der Ausstellung, wo eine etwa 40-minütige Projektions-Show noch einmal das Leben und die Kunst Claude Monets vorstellte. Besucher konnten sich dafür auf gemütliche Hocker und Sitzkissen in der Mitte des Raumes setzen, während alle Wände und der Boden angestrahlt wurden. Obwohl die Idee und auch die Umsetzung der Projektion an sich wenig zu Wünschen ließen, blieb für mich hier jedoch leider doch der eine oder andere kleine Kritikpunkt im Gedächtnis. So war es in dem Raum, in dem man sich ja im Idealfall knapp eine Dreiviertelstunde aufhalten sollte, fürchterlich heiß und stickig, sodass ich nach etwa der Hälfte der Zeit immer wieder meinen Hustenreiz unterdrücken musste. Außerdem wurde - trotz des leider immer häufiger werdenden Einlassverfahrens über Time-Slots - nicht darauf geachtet, wie voll der Raum war, sodass eigentlich konstant immer Leute vor den Wänden standen und Teile der Show verdeckten. Da der Raum für diese Art der Projektion insgesamt recht klein war - was es quasi unmöglich machte, externe Elemente wie die Decke oder das in Deutschland unvermeidbare Notausgangs-Schild auszublenden - bedeutete dies leider eine spürbare Einschränkung des Erlebnisses.

  Illuminierte Sitzlandschaft

Nach der Filmvorführung endete dann leider auch schon das Erlebnis in Monets Garten. Wer wollte, konnte sich noch mit "Merchandise" mit Monet-Motiven eindecken, wir wurden hier bei unserem Besuch jedoch leider nicht fündig.

Insgesamt waren wir mit unserem Erlebnis an diesem Tag dennoch sehr zufrieden. Zwar ist die Ausstellung mit 20-26 Euro Eintritt wahrhaft kein Schnäppchen, dafür bekommt man aber auch ein modernes und interessantes Konzept geboten. Wer jedoch keinen Spaß an den immersiven Teilen der Ausstellung hat, wird hier vermutlich nicht glücklich und sollte wohl lieber eine klassische Kunstausstellung besuchen.Wir waren jedoch durchaus angetan und ließen im Anschluss noch gemütlich unseren Ausflug im nah gelegenen Copenhagen Coffee Lab mit Latte Macchiato und leckerem Kuchen im skandinavischen Stil ausklingen. Ein wirklich guter Abschluss für einen schönen Tag in Köln!