Am 30. Juni veranstaltete der WDR 2 in Dorsten, einer Stadt am Rande des Ruhrgebiets, ein großes Sommer Open Air, und das alles kostenlos. Die Stadt hatte sich zuvor gegen viele andere Mitbewerber in einem Voting durchsetzen können. Neben einigen mehr oder weniger großen Namen der deutschen Musikszene wie Rea Garvey und Stefanie Heinzmann fanden mit Katzenjammer und Morten Harket auch zwei norwegische Acts ihren Weg nach Dorsten. Und um die soll es in dieser Kritik auch im Wesentlichen gehen.
Eine Sache soll jedoch nicht unerwähnt bleiben: Als eifriger Besucher von Mittelaltermärkten ist mir der WDR in den letzten Jahren schon mehrfach negativ aufgefallen. Das Verhalten der Kamerateams war bei diesen Veranstaltungen regelmäßig ein Grund zum Ärgernis für die Besucher. Entsprechend skeptisch war ich dann auch dem WDR 2 als Veranstalter gegenüber. Und leider sollte sich meine Skepsis bestätigen: Waren meine Begleitung und ich am Vormittag bei Zeiten aufgebrochen, um beim mit Freude erwarteten Katzenjammer-Konzert ganz vorne mit dabei sein zu können, erwartete uns, kaum auf dem Konzertgelände angekommen, eine böse Überraschung. Es gab keine Möglichkeit für uns und viele andere Fans, nach vorne in den Bereich vor der Bühne zu gelangen. Dieser Bereich war allein Eltern mit Kindern vorbehalten, was von den Ordnern auch genaustens kontrolliert wurde. Nun, mit Mitte 20 haben wir noch keine eigenen Kinder vorzuweisen und der Ärger war groß, und das nicht nur bei uns. Drinnen war noch massig Platz und die Fans mussten trotzdem draußen bleiben. Herzlichen Dank dafür. Irgendwann fanden wir dann zum Glück doch noch einen Weg und schlüpften in einem unbeobachteten Moment durch eine kleine Lücke in der Absperrung nach vorne durch. So haben es im Endeffekt viele gemacht, den Gesamteindruck des Tages hat es trotzdem negativ beeinflusst.
Doch nun zu den Konzerten:

Katzenjammer:

Wer Katzenjammer kennt und sie schon einmal live gesehen hat weiß, dass die vier norwegischen Damen einfach gute Laune machen. Und dies gelang ihnen auch in Dorsten wieder problemlos, und das bei einem Publikum, in dem ein nicht unerheblicher Teil die Band vorher noch nicht oder kaum gekannt haben dürfte. Bald ließen sich viele zum Mitsingen animieren und nach dem Konzert wurde nicht mit Applaus gespart. Kein wunder, wirkten doch alle vier einmal wieder hochmotiviert und gut gelaunt und auch ihre Songs entbähren ja nicht einer gewissen Fröhlichkeit, der man sich kaum entziehen kann. Die sympathische Band dürfte an diesem sonnigen Nachmittag jedenfalls viele neue Freunde gewonnen haben.

Morten Haket:

Mit Morten Harket war noch ein weiterer norwegischer Künstler im Programm des Open Airs zu finden. Viele schienen extra angereist zu sein, um den ehemaligen Sänger der Popgruppe A-ha zu sehen und auch ich war neugierig. Leider hielt sich meine Begeisterung dann aber in Grenzen. Zwar mag ich die Stimme von Morten Harket, doch waren mir seine Solosongs unbekannt und ich wage nicht, sie zu beurteilen, da meine Begleitung und ich das Konzert nach etwa drei Songs verließen. Das lag zum einen daran, dass es einen Zug zu erwischen gab und die Shuttle-Busse zum Bahnhof zu nicht ganz klaren Zeiten fuhren und mit Überfüllung zu rechnen war, zum anderen aber auch am Sound des Konzertes: Der Bass war so dröhnend, dass es unangenehm war. Das ist etwas, was ich bei Konzerten gar nicht ertragen kann, davon bekomme ich sogar Bachschmerzen :D Vermutlich lag es auch daran, dass nicht nur wir während dieses Auftritts das Gelände verließen, was ja eigentlich sehr schade ist.