Mittwoch, 6. April 2016

Konzertbericht: Osterkonzert in Osnabrück

Nun, da habe ich aber wirklich etwas rumgetrödelt mit meinem Bericht zum alljährlichen Osterkonzert in der Osnabrücker Lagerhalle. Eineinhalb Wochen ist es nun schon wieder her, dass Reliquiae zu ihrem für uns mittlerweile schon zur Tradition gewordenen Konzert am Ostersamstag eingeladen hatten. Und diesmal gab es sogar doppelt Grund zum Feiern: Mit einem neuen Reliquiae-Album feierte sich das Osterfest doch gleich noch viel schöner!

Wer ein Fest zu feiern hat, der lädt sich natürlich auch Gäste ein. Das hatten auch Reliquiae in diesem Jahr wieder getan. Waldkauz und Trollfaust waren der Einladung gefolgt und spielten an diesem Abend für das Publikum auf.

Eröffnet wurde der Konzertabend durch Waldkauz. Die junge Pagan Folk-Gruppe brachte mit ihren tanzbaren Klängen schnell Bewegung ins Publikum. Sie spielten Songs ihres bisher einzigen Albums, hatten jedoch auch neues Material im Gepäck, darunter "Mati Syra Zemlya", ein slawisches Stück, das dazu aufruft, sein Leben bewusst und mit allen Sinnen zu erleben. Besagtes Stück wird am 15. April sogar als Single veröffentlicht werden - zunächst nur in Downloadform, später aber wohl auch als physischer Tonträger. Weiterhin nicht fehlen im Set der Band durfte "Heiden unserer Zeit", zu dem Waldkauz weite Teile des Publikums zum lautstarken Mitsingen motivieren konnten. 
 Ihr neues Merchandise hatte die Band auch mitgebracht, sodass nun seit Ostersonntag ein schönes Waldkauz-Poster meine Wand ziert. ♥

Hörprobe:


Als die Damen und Herren von Waldkauz schließlich die Bühne verließen, hatte sich die gute Laune bereits im ganzen Publikum ausgebreitet. Gespannt betrachtete man den aufwändigen Bühnenaufbau, der dem Auftritt der zweiten Band des Abends vorausging. Trollfaust lieferten dann vor einem massigen Stahlgestell auf der Bühne ein Konzert ab, das in krassem Kontrast zum Auftritt ihrer Vorgänger Waldkauz stand. Bei den Trollen regierten Dudelsäcke und Trommeln. Und eine Männlichkeit, die manch zartem Wesen in der ersten Reihe ein wenig Angst zu machen schien, wie wir amüsiert beim Blick um uns herum feststellten. Mit Trollfaust ließ es sich ausgezeichnet feiern und gröhlen, und auch die Füße mussten nie still stehen. Und wer hätte sich schon nicht gefreut, von der Band zum Abschluss als mittelmäßiges Publikum gelobt zu werden! ;)

Hörprobe:


Trollfaust verließen die Bühne, wieder wurde umgebaut, und schon war die Zeit für die letzte Band des Abends gekommen. Reliquiae hatten sich schick gemacht für ihren Auftritt. Das Mittelalter war da optisch von der Bühne verschwunden - recht passend, da mit den neuen Stücken auch eindeutig die Rockelemente das Ruder übernommen hatten. Reliquiae präsentierten viele Stücke von ihrem neuen Album "Winter", welches vor Ort sogar schon erstanden werden konnte - offizielles Release ist erst am kommenden Freitag (08.04). Der dichte, rockige Sound mit den mittelalterlichen Akzenten wusste dabei auf ganzer Linie zu überzeugen. Außerdem machte es großen Spaß zu sehen, wie Sänger Bastus in den jeweiligen Stücken aufging und einen ganzen Haufen an fast schon theatralischer Ausdruckskraft in seine Darbietungen legte. Mich persönlich überzeugten an diesem Abend von den neuen Stücken besonders "Schwefelholz" sowie "Flucht".
Natürlich hatten aber auch ein paar ältere Stücke ihren Weg in das Set von Reliquiae gefunden, darunter der allseits beliebte "Sisyphos." Das Publikum wirkte allgemein begeistert vom Auftritt der Band und ließ sie natürlich nicht ohne Zugabe gehen. 

Hörprobe:


Allen Protesten zum Trotz ging der Konzertabend dann aber doch irgendwann einmal zu Ende. Wir machten uns auf den Weg zum Bahnhof, verirrten uns dabei zum x-ten Mal (Osnabrück, ich hasse dich!) und verpassten beinah unsere Zug nach Hause. In der Nacht wurden dann die Uhren umgestellt, weswegen ich mich auf der Fahrt zum elterlichen Osteressen am nächsten Tag auch irgendwie mehr tot als lebendig fühlte. Wert war das dieser tolle Abend aber trotzdem alle Male. Und ich erwarte, dass wir uns nächstes Jahr alle an der selben Stelle wiedersehen - schöne Traditionen soll man schließlich beibehalten!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.