Sonntag, 30. Oktober 2016

Herbstbesuch im GaiaZoo Kerkrade

So, da wäre ich wieder - und das nur knapp eine Woche später als angekündigt. Ich verspreche lieber nie wieder, mich am nächsten Tag wieder zu melden, das bringt offenbar Unglück. :P

Aber heute gibt es dafür wirklich mal wieder einen neuen Beitrag, und zwar zu einem schönen Ausflug, den ich bereits Anfang des Monats mit meiner Mutter unternommen habe. Gemeinsam sind wir nämlich in den GaiaZoo nach Kerkrade in die Niederlande gefahren und haben dort einen wundervollen Tag verbracht!

Als Tag für den Ausflug in den Zoo kurz hinter der niederländischen Grenze hatten wir uns den Samstag ausgesucht. Dies war der einzige Tag weit und breit, an dem der Wetterbericht keinen strömenden Regen prophezeite. Tatsächlich zeigte sich der Tag sogar ziemlich mild und mitunter auch sonnig. Nachdem wir uns mit dem Auto auf diesem eigentlich sehr kurzen Weg (Kerkrade ist unsere niederländische Nachbarstadt...) aufgrund der zahlreichen Baustellen und Umleitungen tüchtig verfahren hatten, erreichten wir den Zoo dank der Wegbeschreibung eines freundlichen Niederländers schließlich doch noch und konnten unsere Tour beginnen.

Für mich war es der zweite Besuch im GaiaZoo, für meine Mutter der erste. Doch obwohl mein letzter Besuch noch kein ganzes Jahr her war, hatte sich schon wieder einiges getan in dem noch recht jungen Zoo und einige Baustellen deuteten darauf hin, dass ich auch bei meinem nächsten Besuch wieder das eine oder andere neue Gehege zu sehen bekommen werde.

Richtig toll fanden wir bei unserem Besuch die begehbare Vogelvoliere, in der man unter anderem mit den unglaublich quirligen Zebrafinken auf Tuchfühlung gehen konnte.

Neugieriger Zebrafink

Auch das Gehege der Hausmäuse zählte wie schon beim letzten Mal zu den Highlights. Die kleinen Nager haben im GaiaZoo ein ganz wunderbares Gehege, das aussieht wie eine alte, limburgische Bauernkate. Dort kann man sie auf dem Bratenteller im Ofen, auf dem Küchentisch oder dem Regal umherhuschen sehen. Dies ist wirklich eines der kreativsten und liebevoll gestaltetsten Zoogehege, die ich jemals in einem Zoo gesehen habe!

Im Haus der Hausmäuse

Auch der Wald der Totenkopfäffchen lud wieder zu einem längeren Verweilen ein. Man könnte den kleinen Äffchen stundenlang dabei zusehen, wie sie über die Köpfe der Besucher hinweghuschen - oder aber ebenso lange damit zubringen, ein gutes Foto von den flinken kleinen Gesellen zu erwischen! :P

Obwohl im GaiaZoo auch zahlreiche öffentlichen Fütterungen angeboten werden und man den Plan mit deren Zeiten beim Einlass in die Hand gedrückt bekommt, waren wir an diesem Tag nur einmal zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, nämlich als die Waschbären und Stinktiere gefüttert wurden. Das machte aber gar nichts, denn die meisten Tiere bekam man auch außerhalb der Fütterung zu Gesicht. Die Gehege der Tiere sind größtenteils von verschiedenen Stellen einsehbar, so dass man mit etwas Geduld meistens einen Blick auf die Tierart seiner Wahl erhaschen kann. Nur bei den Wölfen hatten wir kein Glück, die zogen sich dezent zurück, nachdem sich eine Familie mit einem ziemlichen Schreihals von Sohn zu uns an den Ausguck gesellte. Wir schlossen uns den schlauen Tieren an und traten ebenfalls den Rückzug an. ;)

Irgendwann wurde es dann Zeit für eine Pause. So ein Zoobesuch ist anstrengend und da ist es gut, dass man sich an mehreren Stellen im Zoo stärken kann. Für mich gab es ein Eis - Calippo mit Kaugummigeschmack, leuchtend rosa und geschmacklich eine Kindheitserinnerung an die guten, alten Digimon-Kaugummis für 10 Pfennige. Sollte man in Deutschland eindeutig auch mal einführen, die Sorte. :D

Gut gestärkt konnte es dann weitergehen, zum Beispiel mit den afrikanischen Wildhunden, die irgendwie auch gerade ihr Mittagessen zu erwarten schienen.

Worauf die afrikanischen Wildhunde wohl warten?

Für Begeisterung sorgten auch die Wasserschweine oder Capybaras. Die gab es an diesem Tag in schier allen Größen zu bewundern, und dann stellten sie sich auch noch auf wie fürs Familienporträt. Ich bin ja sowieso ein Fan dieser knuffigen Tiere, deren Verwandtschaft mit den Meerschweinchen man trotz ihrer beachtlichen Größe so deutlich erkennen kann! ♥

Familienfoto der Wasserschweine

Am späten Nachmittag hatten wir dann alle Gehege des Zoos mindestens einmal besucht, manche auch mehrmals. So langsam waren wir auch ziemlich fußlahm und so entschieden wir uns, uns auf den Heimweg zu machen. Vorher stand aber noch ein Besuch im Zooshop an (ja, ich liebe Zooshops). Für meine Mutter gab es dort einen Regenschirm mit Geparden-Print, für mich ein Buch über Wölfe ("Wolven - jagers van het noorden") und eine Medomaille, ebenfalls mit einem Wolf. Wem das nichts sagt: Das sind diese gepressten 5 Cent Münzen, die man an vielen touristischen Stätten machen kann. Recht sinnlos eigentlich, aber irgendwie doch auch schöne und bezahlbare Andenken.

Auch nach meinem zweiten Besuch kann ich wirklich nur sagen, dass sich ein Besuch im GaiaZoo lohnt. Von Aachen aus ist es auch nur ein Katzensprung bis dorthin. Sollte man wirklich mal besucht haben, wenn man in der Nähe ist!

Der Klippschliefer wird seinem Namen gerecht

Freitag, 21. Oktober 2016

Neues Video: Wardruna - Raido

In der letzten Zeit habe ich mich hier wieder etwas rar gemacht, es ist aber auch einfach nicht allzu viel passiert, worüber es sich zu berichten gelohnt hätte.

Heute jedoch sehe ich mal wieder einen Anlass, etwas Kleines zu schreiben, denn heute erscheint endlich das neue Wardruna-Album. Ich möchte darum noch einmal auf meine Rezension verweisen, aber vor allem auch darauf aufmerksam machen, dass Wardruna vor etwa zwei Wochen ein wunderschönes Video zum neuen Song "Raido" veröffentlicht haben.

Ich wünsche viel Spaß mit dem Video und empfehle nochmal wärmstens, dem großartigen neuen Album ein Ohr zu leihen!


Am Wochenende gibt es dann auch endlich mal wieder was Längeres von mir zu lesen - versprochen!

Montag, 3. Oktober 2016

Konzertbericht: Tres con Barrena auf Schloss Zweibrüggen

Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk habe ich in diesem Jahr von meiner Mutter erhalten. Sie hat mich nämlich am Tag nach meinem Geburtstag, dem 18. September, zu einem Konzert eingeladen. Es handelte sich dabei um ein Konzert in meiner Heimatstadt Übach-Palenberg. Dort veranstaltet der Verein der Freunde der Kammermusik schon seit vielen Jahren eine Konzertreihe im Schloss Zweibrüggen. Das 34. Schlosskonzert, welches an diesem Wochenende stattfand, widmete sich dabei ganz dem Celtic Folk. Die Band, die auftrat, nannte sich Tres Con Barrena. Dies ist Spanisch und bedeutet so viel wie Drei mit Bohrer - ein Name, der auf den ersten Blick etwas merkwürdig anmutet. Bis man dann erfährt, dass eines der Mitglieder den Nachnamen Bohrer trägt und schon seit langer Zeit in Asturien lebt.

Nachdem nun dieses Rätsel um den Bandnamen geklärt ist, zurück zum Veranstaltungsabend. Wir begaben uns also in einen gemütlichen, kleinen Raum im Schloss und suchten uns Sitzplätze. Der Raum füllte sich schnell, doch das rege Gemurmel um uns herum verstummte bald, als das Konzert nach einigen Begrüßungsworten mit einem Planxty von Turlough O’Carolan begann. Es folgte eine bunte Mischung verschiedener Celtic Folk Stücke, lebhaft instrumentiert mit Fiddle (Friedrich Jouck), Flöte (Hermann Basten), Gitarre (Reinhold Bohrer), Percussion (Steffen Thormählen) und Klavier (Frank Ollertz). Die Akkustik im Schloss erwies sich dabei als sehr angenehm, die Musik füllte den Raum richtig aus und umfing die Zuhörer. Manche der gespielten Melodien waren vertraut, andere vollkommen neu für mich, doch alle waren sie auf ihre jeweils eigene Art sehr schön. Gerade bei den schnelleren Stücken fühlte es sich seltsam an, still auf seinem Stuhl zu sitzen und kaum mehr als mit dem Fuß wippen zu können.

In der Mitte des Konzerts gab es eine Pause, um sich etwas zu Trinken holen und die Beine vertreten zu können. In der zweiten Hälfte des Konzertes wurde das Repertoire dann ziemlich international. Zwar gab es weiter keltische Stücke - darunter alte und liebe Bekannte wie ein "An Dro" (inlusive Erklärung des Tanzes!) und "En avant Blonde", aber auch Stücke aus ganz anderen Kulturkreisen wie den süddeutschen Tanz "Das Ringelein". Mit "Valvotun yön valssi" hatte sich zu meiner Freude sogar ein finnisches Stück ins Programm geschlichen. Auch spanische - besonders natürlich galizische Lieder - gab es zu hören, leitet doch der Gitarrist der Band Reinhold Bohrer ein Musikhotel in Spanien. Bei den letzten Stücken erhielten die vier Musiker dann sogar noch Unterstützung in Form vom jungen Sohn des Gitarristen am Cajón, was allgemein sehr gut ankam.

Als letztes Stück fand sich im Programmheft dann noch ein sehr guter Bekannter: "Was wollen wir trinken", welches ja eigentlich auf einer bretonischen Melodie basiert (und in der Mittelalter -und Folkszene auch sehr gerne in dieser Version als "Son Ar Chistr" dargeboten wird). Zu diesem Stück fand sich auch der Text im Programmheft und das Publikum wurde ermuntert, mitzusingen. Zunächst ein bisschen zögerlich, dann aber immer enthusiastischer kamen die Leute diesem Wunsch auch nach. Im Anschluss gab es stehende Ovationen und laute Zugaberufe für die Band.

Nach einer kurzen Pause kamen Tres Con Barrena dann auch wieder zurück auf die Bühne und gaben noch eine kleine Zugabe, verabschiedeten sich aber schließlich mit "Auld Lang Syne" entgültig von ihrem Publikum. Auch bei diesem Lied wurde - und das ganz ohne Textvorlage - eifrig mitgesungen. Es war ein sehr schöner Abschluss eines gelungenen Konzertabends.