Am vergangenen Sonntag ist im jüngst wieder eröffneten
Gustav Lübcke Museum
in Hamm eine Sonderausstellung zu Ende gegangen, die mich auf den
letzten Drücker noch dazu gebracht hat, ganz alleine durch halb
Nordrhein-Westfalen zu
fahren, um sie nicht zu verpassen. Ein Aufwand, den ich nicht bereut
habe!
Insgesamt fünf Monate lang hieß es in Hamm „Sehnsucht
Finnland – Skandinavische Meisterwerke um 1900“. Das Gustav Lübcke Museum,
welches eigentlich für seine ägyptischen Exponate bekannt ist, hatte in
Zusammenarbeit mit der finnischen Gösta Serlachius Kunststiftung etwa 70
nordische Kunstwerke nach Deutschland geholt – viele davon zum ersten Mal.
Die Zeit um 1900 gilt als Blütezeit der finnischen Kunst.
Das Land befand sich zu dieser Zeit auf dem Weg in die Moderne und auf der
Suche nach einer eigenen, nationalen Identität. Diese Entwicklungen spiegelten
sich auch in den in Hamm ausgestellten Bildern wider. Zahlreiche Kunstwerke
zeigten finnische Landschaften, versuchten auszudrücken, was das Land prägt.
Verschneite Winterszenen waren zu sehen, aber auch die aufkeimende Industrie.
Porträts und Stilleben fanden ebenfalls Einlass in die Ausstellung.
Die Besucher stießen dabei auf Bilder von den ganz großen
finnischen Malern wie Akseli Gallen-Kallela, der heute als der finnische
Nationalmaler schlechthin gilt oder auch den Symbolisten Hugo Simberg. Doch
auch zahlreiche andere Maler, die außerhalb Skandinaviens heute weniger bekannt
sind, ließen sich in Hamm (wieder)entdecken: Albert Edelfelt, Victor Westerholm
oder Pekka Halonen, um nur einige zu nennen. Auch Künstlerinnen standen im
Fokus, unter ihnen Helene Schjerfbeck und Maria Wiik. Mit Anders Zorn und Bruno
Liljefors hatten sogar einige bedeutende schwedische Maler jener Zeit ihren Weg
in die Ausstellung gefunden.
Informative Texte zur Geschichte Finnlands, der finnischen
Kunst sowie den ausgestellten Künstlern rundeten den Besuch der
Sonderausstellung ab. Wer wollte, konnte auch mit Audioguide durch die
Ausstellung gehen, ich habe mich jedoch mit den Texten in der Ausstellung
begnügt und mich am Ende gut informiert gefühlt.
Natürlich habe ich mir die Chance nicht entgehen lassen und
mir bei meinem Besuch auch die anderen Ausstellungen des Museums angesehen.
Angesehen habe ich mir die Ausstellungen
zur Stadtgeschichte Hamms, zur Kunst des 20. Jahrhunderts, zur angewandte
Kunst, den Bereich für Archäologie und den für das alte Ägypten. Besonders in
den beiden letztgenannten Abteilungen habe ich einiges an Zeit zugebracht, da
die Ausstellungen sehr interessant waren.
So habe ich den gesamten Tag im Gustav Lübcke Museum
zugebracht und es hat mir sehr gut gefallen. Ich bin sehr froh, mir die
„Sehnsucht Finnland“-Sonderausstellung nicht entgehen lassen zu haben –
schließlich bekommt man die Größen der nordischen Kunst hierzulande nur sehr
selten zu sehen!
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