Der August ist veranstaltungstechnisch traditionell ein sehr vollgepackter Monat, da machte auch 2017 keine Ausnahme. Und so ging es schon wenige Tage nach dem MPS in Telgte mit der nächsten Veranstaltung weiter: dem Fare Thee Well Festival in Münster am 18. August. Der Anlass für dieses Festival im Jovel war ein ganz Besonderer: Shawn Hellmann verabschiedete sich an diesem Abend aus seinem Musikerleben, um sich seinem beruflichen Werdegang zu widmen.
Wer in den letzten Jahren in der Mittelalter- und Folkszene rund um Münster und Osnabrück herum unterwegs war, der dürfte um diesen Mann nicht herumgekommen sein, so aktiv war er mit den unterschiedlichsten Projekten. So kommt es auch, dass er an diesem seinen Abschlussabend selbst als Musiker in allen beteiligten Bands gespielt hat. Eine ganz schön anstrengende Abschiedparty also!
Los ging es mit den Punch Drunk Poets. Die Band mit den eingängigen Songs irgendwo zwischen Folk, Rock und Pop und den wirklich beachtenswerten Texten sind in Münster schon lange keine Unbekannten mehr. Ihr Konzert war ein wirklich gelungener Opener für diesen langen Konzertabend, und ihre Verabschiedungsworte an Shawn verliehen dem Abend einen Hauch von Melancholie, der sich - dem Anlass entsprechend, bis zum Ende durchziehen sollte.
Gleich im Anschluss wurde es dann folkiger mit The Scarlet Scallywags. Diese hatte ich vorher nur dem Namen nach gekannt, war live dann aber sehr schnell von ihnen angetan. Hier gab es viel traditionellen Irish Folk, meist gut gelaunt und sehr tanzbar. Da kam schnell richtig gute Stimmung auf!
In der Umbaupasue gab es dann noch eine ganz besondere Überraschung: zwei Freunde hatten eigens ein eigenes Shanty für Shawn geschrieben, das sie auf der Bühne zum Besten gaben und ihm dann sogar als selbstgemachte CD überreichten. Der im Stück Besungene war dann auch sichtlich gerührt von so viel Liebe und Mühe, wie ihm hier entgegengebracht wurde.
Weiter ging es dann mit der Kilkenny Band, der Band, in der ich Shawn vor mehreren Jahren im Bastard Club in Osnabrück das erste Mal habe spielen sehen und deren Aktivitäten ich seitdem gerne folge. Auch sie spielten ein großartiges Set, traditionelle Tunes wechselten sich mit eigenen Stücken ab, was eine sehr schöne Mischung ergab. Auch hier wurden natürlich einige Abschiedsworte an Shawn gerichtet, unter anderem auch, dass es für ihn immer einen Platz in der Band geben werde.
Schließlich wurde es dann auch schon Zeit für die letzte Band, in der Shawn einen aktiven Part hatte. Die Pagan Folk Gruppe Waldkauz hatte ihn in der Zeit davor sehr oft als Unterstützung dabeigehabt, sei es auf der Bühne oder am Merch. Auch sie hatten sich etwas ganz Besonderes als Abschiedgeschenk ausgedacht und schenkten Shawn einen Ausflug in den Zoo zu seinen geliebten Faultieren. Der junge Mann kam an diesem Abend so langsam aus der Rührung gar nicht mehr heraus!
Mit dem (im übrigen wundervollen) Konzert von Waldkauz endete dann tatsächlich Shawns Leben als aktiver Musiker - wobei wir wohl alle hoffen, dass es nur ein vorübergehender Abschied ist.
Viele machten sich nach den Konzerten auf den Heimweg, doch die Party war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorbei. Wer noch Lust hatte zu feiern, der konnte dies nach einer Pause mit der Osnabrücker Band Überfällig tun. Auch uns zog es jedoch nach Hause, da es doch ein langer Abend gewesen war. So kann ich über alles, was später in dieser Nacht noch geschehen sein mag, auch nichts mehr schreiben. So oder so, in jedem Fall dürfte dies ein Abend gewesen sein, den alle Beteiligten und auch die Besucher so schnell nicht vergessen werden!
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