Montag, 5. Februar 2018

Entdeckungstour zu den Skulptur Projekten 2017 in Münster

Endlich ist sie da, die vorlesungsfreie Zeit, und gibt mir die Möglichkeit, meinen Blog-Rückstand endgültig aufzuholen! So langsam wurmt es mich nämlich wirklich, dass ich noch immer im vergangenen Sommer feststecke, während sich doch dieses Jahr schon längst neue Abenteuer angebahnt haben... Doch wie dem auch sei:

Neben den zahlreichen anderen Aktivitäten gab es noch eine weitere Sache, der wir uns im August in Münster widmeten. 2017 fanden dort nämlich wieder die Skulptur Projekte statt. Dabei handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Kunstausstellung, die alle 10 Jahre stattfindet. Das letzte Mal - also 2007 - wohnte ich noch nicht in Münster, und dieses Mal wohnte ich dort schon nicht mehr. Schlechtes Timing also. Dennoch wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, wenigstens ein paar der über die ganze Stadt verteilten Kunstwerke zu besichtigen. Also machten eine Freundin und ich uns an zwei Terminen auf den Weg um zu erkunden, was Münster 2017 unter moderner Kunst zu bieten hat.

Leider muss ich sagen: anscheinend sind wir waschechte Kunstbanausen, denn größtenteils hielt sich unsere Begeisterung in Grenzen... xD Dennoch hier mal eine kurze Zusammenfassung dessen, was wir gesehen haben:

Menschen, die auf dem Kanal über das Wasser gehen - das war wohl für die meisten das absolute Highlight der Skulptur Projekte 2017. So auch für uns. Wir hatten unheimlich großen Spaß auf dieser Installation! Es fühlte sich einfach lustig an, barfuß auf einem Gitter knapp unter der Wasseroberfläche über den Kanal zu laufen. Und es machte Spaß, sich dabei zu fotografieren. Mit dummen Grimassen, springend, wie auch immer. Das ist es, woran ich mich erinnern werde, wenn ich mich in Zukunft an diese Skulptur Projekte erinnere! Auch wenn wir auf die Frage, ob das wirklich Kunst ist, im Grunde keine wirkliche Antwort fanden...

"On Water" von Ayşe Erkmen

Hochgelobt war auch Pierre Huyghes "After ALife Ahead" in der alten Eissporthalle, und ich hatte mir viel davon versprochen. Leider wurde es dann aber irgendwie eher eine große Enttäuschung... Keine Ahnung, ob die ganzen Bienen und Fruchtfliegen, die es dort geben sollte, schon zu Bett gegangen waren, als wir uns an einem späten Nachmittag auf den langen Weg zu diesem Kunstwerk am Rande der Stadt gemacht hatten, oder ob ihnen schlicht die Kälte und Dunkelheit in der Location nicht bekommen war. So oder so, wir fanden irgendwie nur eine ziemlich tote Mondlandschaft vor...

Da konnten die "Himmlischen Masken" von Hervé Youmbi bei uns schon mehr punkten. In den Bäumen am Überwasserfriedhof  zogen sie die Blicke auf sich und es machte Spaß, sie zu betrachten und zu fotografieren und dabei Stück für Stück die ganzen Details an ihnen zu entdecken. Erfreulicherweise machte der Künstler sie dem städtischen Kunstmuseum zum Geschenk, sodass sie auch in Zukunft in Münster verbleiben werden.

Himmlische Maske von Hervé Youmbi

Ganz in der Nähe besuchten wir dann noch die "Skizze für einen Brunnen" von Nicole Eisenman, welcher leider zu diesem Zeitpunkt schon Opfer von Vandalismus geworden war. Nur wenige Tage zuvor war eine der Figuren von einem unbekannten Dummkopf enthauptet worden... Dabei erfreute sich diese Skulptur eigentlich allgemeiner Beliebtheit, was wir bei unserem Besuch auch schnell merkten. So war es einfach unmöglich, Fotos zu machen ohne dabei Horden von anderen Touristen mit einzufangen, weswegen ich das Unterfangen irgendwann aufgab.

Gut in Erinnerung bleiben wird mir auch unser Besuch bei Oscar Tuazons "Kamin". Das liegt aber eher an den Umständen als am Kunstwerk, muss ich zugeben. Es war das erste der Skulptur Projekte, welches wir besucht haben. Voll motiviert, mit der App ausgestattet, machten wir uns auf den Weg. Und verliefen uns, irgendwo im nirgendwo im Industriegebiet am Hafen. Landeten in Ecken, die irgendwie gefährlich aussahen und schließlich in Gebüschen, die förmlich nach illegalen Aktivitäten schrien. Kunst war nirgends zu entdecken. Als uns das Gestrüpp schließlich wieder ausspuckte, standen wir am Kanal, das Kunstwerk direkt vor uns - und übersahen es erst einmal, weil wir es für ein altes Industrieteil hielten. So fühlt es sich an, das Leben als Kunstbanause! xD

"Kamin" von Oscar Tuazon

Das war es jedenfalls eigentlich schon, was ich bewusst von den Skulptur Projekten 2017 mitbekam. Eigentlich hatten wir vorgehabt, noch weitere Kunstwerke zu besichtigen, aber das ganze gestaltete sich mit dem Bus doch als ziemlich langwierig und hinzu kam, dass einige der Kunstwerke, die wir sahen, unsere Motivation nicht gerade anstachelten. So bin ich froh, dass wir ein bisschen was von den Skulptur Projekten mitbekommen habe, trauere aber eigentlich auch nicht gerade, dass es bei weitem nicht für alles gereicht hat. Moderne Kunst muss man wohl einfach mögen, und ich tue mich da zumindest zum jetzigen Zeitpunkt meines Lebens doch ziemlich schwer mit...

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