Der nächste, vorletzte Halt unserer großen Museumstour durch Bygdøy führte uns ins Frammuseum. Benannt ist das Museum nach dem berühmten Forschungsschiff Fram, welches ab seiner Fertigstellung 1893 für gut zwanzig Jahre für norwegische Polarexpeditionen genutzt wurde. Eng verbunden ist es mit dem Namen des Polarforscher Fridtjof Nansen. Bis heute ist es das Holzschiff, das auf den höchsten Breitengraden der Welt fuhr, da es so konzipiert wurde, dass es dem Packeis stand halten konnte und zudem über eine sehr gute Isolierung verfügte. Seit Mitte der 30er Jahre kann das Schiff von der Öffentlichkeit im Frammuseum besichtigt werden, es bildet das Herzstück der Ausstellung und mit seiner gewaltigen Größe einen beeindruckenden Anblick.
Schon architektonisch spannend: das Frammuseum in Oslo
Besonders spannend ist dabei, dass das Schiff auch von innen besichtigt werden kann - Originales Interieur inklusive! So dringt man als Besucher tief in das Innere des Schiffes vor und erhält so einen tiefen Eindruck vom Leben auf dem Schiff. Einen Blick in die Kombüse kann man dabei ebenso werfen wie in die einfachen bis zu den komfortablen Kojen der verschiedenen Besatzungsmitglieder. Man erfährt sehr anschaulich, wo und wie die Mannschaft ihre Freizeit verbrachte, wie und was gespeist wurde und sogar, wie man die Weihnachtstage feierte.
Zu groß für ein Foto: die Fram im Zentrum des Museums
Im Rest der Ausstellung, die auf drei Etagen rund um das Schiff verteilt ist, lässt sich zudem noch einiges über die Geschichte der norwegischen Polarforschung in Erfahrung bringen. Dabei kann man den Spuren der drei berühmten Polarforscher Fridtjof Nansen, Otto Sverdrup und Roald Amundsen folgen, aber auch insgesamt einiges über die Polarregionen und die Nautik vergangener Zeiten lernen.
Fast könnte man glauben, die Mannschaft käme gleich zum Essen
Das Ganze wird dabei aber keineswegs nur trocken in Texten und Vitrinen vermittelt, es gibt auch einiges Spaßiges zum selber Ausprobieren und Erkunden. So kann man sich im virtuellen Schießen üben, ein Iglu betreten oder in einem heruntergekühlten Simulator sein eigenes kleines Polarabenteuer erleben ( auf gar keinen Fall entgehen lassen!). Seit einiger Zeit kann in einem separaten Teil des Museums zudem mit der Gjøa noch ein zweites Schiff besichtigt werden. Es handelt sich dabei um jenes Schiff, mit dem Roald Amundsen 1906 als erster Mensch die Nordwestpassage durchsegelte.
Mit Liebe zum Detail: Vitrine mit Miniatur-Polarexpedition
Neben der ausführlichen Ausstellung laden im Frammuseum aber auch das urgemütliche Framheim Café sowie der Museumsshop zu längerem Verweilen ein. Letzterer verfügt über eine immense Anzahl an Publikationen zur Geschichte der Polarforschung in unterschiedlichen Sprachen. Wer also nach dem Besuch des Museums noch mehr erfahren möchte, wird hier definitiv fündig!
Urgemütlich: das Museumscafé
Wir verbrachten an diesem Tag nur knapp über eine Stunde im Frammuseum, was leider nur für einen kurzen Einblick in die umfangreiche Sammlung reichte. Da der Tag aber nur eine begrenzte Anzahl Stunden hat und wir unbedingt noch ein weiteres, letztes Museum auf Bygdøy besichtigen wollten, mussten wir hier abkürzen. Ich persönlich würde dazu raten, für einen Besuch durchaus mindestens zwei bis drei Stunden einzuplanen. Ich jedenfalls habe mir fest vorgenommen, eines Tages noch einmal mit mehr Zeit zurückzukehren.
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