Sonntag, 24. November 2019

Kultur, Geschichte und ein wenig Shopping in Oslo

Eh wir uns versahen, war auch schon unser letzter, ganzer Tag in Oslo angebrochen. Und dabei gab es doch noch so viel zu sehen!

Nach dem Frühstück machten wir uns zunächst auf den Weg zum Friedhof Vår Frelsers Gravlund, um dort die Gräber großer norwegischer Persönlichkeiten wie Henrik Ibsen, Bjørnsterne Bjørnson oder Edvard Munch zu besuchen. Unser Besuch wurde dabei abenteuerlicher als erwartet, da wir anscheinend den Großkampftag der Friedhofsgärtner erwischt hatten. Den Rasensprengern auszuweichen erwies sich als ziemliche Herausforderung. Zum Glück war es nicht kalt an diesem Tag, sodass es nicht so viel ausmachte, wenn man doch mal nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. :D

 Auf Vår Frelsers Gravlund ruhen die ganz Großen der norwegischen Kulturgeschichte

Danach ging es zurück ins Zentrum, wo ein Besuch der Festung Akershus auf dem Programm stand. Die ursprünglich aus dem Mittelalter stammende Burg, die über eine lange und wechselhafte Geschichte verfügt, liegt direkt am Oslofjord und ist sowohl von außen als auch von innen eine Besichtigung wert. Im Inneren gibt es eine Ausstellung, die den Besuchern einen Einblick in das adlige Leben in der Festung in vergangenen Zeiten gewährt. Draußen kann man den Blick auf den Fjord genießen, Kanonen bestaunen oder der Wachablösung zusehen. 

 Aufstieg zur Festung Akershus

Am Tag unseres Ausflugs hatten wir sogar besonderes Glück: da es sich um den Geburtstag der norwegischen Königin Sonja handelte, konnten wir mit erleben, wie zu ihren Ehren Salutschüsse abgefeuert wurden - eine ganz schön laute Angelegenheit!

 Geschichte hautnah: historische Einrichtung in der Festung Akershus

Auch ein kurzer Besuch im kulturhistorischen Museum durfte nicht fehlen. Dort war kurz zuvor die neue Ausstellung "Vikingr" eröffnet wurden, in der es einige der schönsten wikingerzeitlichen Funde Norwegens zu besichtigen gab, darunter der Gjermundbu Helm und eines der berüchtigten Ulfberht-Schwerter. Es handelte sich zwar um keiner besonders große Ausstellung, doch sie bestach eindeutig durch die schöne Auswahl an Ausstellungsstücken. Das kulturhistorische Museum selbst verfügt jedoch noch über eine ganze Menge anderer Ausstellungen. Zu meinem großen Bedauern war die, welche mich am Meisten interessiert hätte - nämlich die Ausstellung zum norwegischen Mittelalter - aber leider zur Zeit unseres Besuchs gerade geschlossen. Gleiches galt bedauerlicherweise für die Nationalgalerie, die bald ein neues Zuhause erhalten soll und bis dahin ganz geschlossen bleibt.

Doch auch so gab es noch mehr als genug zu sehen. Was natürlich beim Besuch eines Landes mit Königshaus nicht fehlen darf, ist ein Besuch des Königlichen Schlosses. So machten auch wir uns am Nachmittag auf zu dem prächtigen Gebäude mit seinem beeindruckenden Vorplatz samt dem einladenden Park. Auf eine der geführten Touren ins innere des Schlosses verzichteten wir jedoch.

Stets gut besucht: das königliche Schloss

Stattdessen machten wir uns lieber wieder auf ins Getümmel der Einkaufsstraßen. Schließlich galt es ja noch, ein paar Andenken zu erstehen, Mitbringsel für die Zuhause Gebliebenen auszusuchen und Postkarten zu schreiben. Kurz mit einem Hot Dog gestärkt, konnte der Einkaufstrip losgehen. Souvenirs findet man dabei eigentlich an jeder Ecke und in jeder Preisklasse, und vom Kuschelelch über das Wikingerschiff bis hin zum obligatorischen Troll ist da auch für jeden Geschmack etwas dabei. Mir persönlich war es aber auch wichtig, die Chance zu ergreifen, etwas norwegische Musik und Literatur mit nach Hause bringen zu können. Wer es schon einmal probiert hat, weiß, dass das von Deutschland aus kein leichtes und schon gar kein günstiges Unterfangen ist. Dabei landeten wir irgendwann im Plattenladen Råkk & Rålls, einem richtigen Paradies für Musik-Nerds wie mich. Ich hätte dort Stunden über Stunden verbringen und mich durch das riesige Second Hand Angebot an Tonträgern jeglicher Art wühlen können, aber aus Zeitgründen beschränkte ich mich dann doch auf nur etwa eine Dreiviertelstunde. :P Mein neuer musikalischer Schatz seitdem: "Metropolis" von Seigmen - genau die CD, die ich gesucht hatte! ♥ An Büchern brachte ich auch einiges mit nach Hause, aber mein Favorit ist eindeutig eine schön gebundene Ausgabe der "Haugtussa" von Arne Garborg. Es wird sich mir nie erschließen, warum sich außerhalb Norwegens scheinbar niemand je so recht für diesen wunderschönen Gedichtzyklus erwärmen konnte...

Mit ziemlich vollen Einkaufstaschen ging unser letzter Tag in Oslo schließlich zu Ende. Doch zum Glück legte unsere Fähre zurück erst am nächsten Nachmittag ab. So blieb uns immerhin noch ein halber Tag für weitere Entdeckungen in Oslo.

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