Montag, 22. Dezember 2025

Buchvorstellung: Natsume-san will sich öffnen von Mamita

Worum es geht:

Natsume steht eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben. Er arbeitet als Ingenieur von zu Hause aus, ist fleißig und ordentlich. Trotzdem hält keine seiner Beziehungen. Als sein letzter Partner ihm beim Schlussmachen an den Kopf wirft, dass es an seinen schlechten Fähigkeiten im Bett liegt, ist Natsume tief verletzt und schwört Rache. Ganz der systematische Denker, der er nunmal ist, entwirft er einen Plan, der beste Liebhaber Japans zu werden. Da dieser Plan das Sammeln praktischer Erfahrung beeinhaltet, wendet er sich an einen Escort Service – nichtsahnend, wie sehr sein Escort Kou sein Leben auf den Kopf stellen wird. 

Meine Meinung:

Was auf den ersten Blick klingt wie ein Manga, in dem es nur um das Eine geht, hat sich für mich beim Lesen schnell als so viel mehr entpuppt. Natsumes Plan, der beste Liebhaber des Landes zu werden mag zunächst wie ein Comedy-Element wirken, ist aber eigentlich viel mehr ein durchaus ernst gemeinter und verzweifelter Versuch des Protagonisten, sich vor weiteren Zurückweisungen zu schützen. Mit Escort Kou trifft er dann auf genau den richtigen Partner, der ihn von Anfang an ernst nimmt und ihm hilft, sich seinen Problemen und Ängsten zu stellen – oder eben, wie der Titel schon verrät, sich zu öffnen, mental wie auch körperlich.

Gemäß Kous Job steht dabei natürlich der körperliche Aspekt zunächst einmal im Fokus, und der Band hat seine Empfehlung ab 18 entsprechend auch nicht zu unrecht. Die Szenen, in denen es zwischen den beiden intim wurde, haben mir dabei richtig gut gefallen. Mamitas Zeichenstil ist detailreich und ästhetisch ansprechend, und der clevere Aufbau der Szenen - Kous Services haben ein striktes Zeitlimt - hat es für mich immer wieder unmöglich gemacht, den Manga aus der Hand zu legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Auch die beiden Protagonisten habe ich ganz schnell ins Herz geschlossen. Natsumes Unsicherheiten haben einfach so realistisch seinen ernsthaften, etwas distanzierten Charaktere widergespiegelt und ihn damit sehr glaubhaft gemacht – man kam gar nicht umhin, mitzufieber, ob es ihm gelingt, sein Ziel zu erreichen! Und dann noch Kou: Hand aufs Herz, dieser Mann war hier doch einfach perfekt. Selbstsicher, aber nicht arrogant. Mit Natsumes Wohl im Blick, jedoch ohne dabei seine eigenen Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren. Ich habe seine Lektionen für Natsume, die diesen nicht selten nicht nur an seine körperlichen Grenzen gebracht haben, so sehr genossen, dass ich das Gefühl hatte, beim Lesen auch noch eine ganz neue Seite an mir selbst zu entdecken.

Das alles zusammen hat "Natsume-san will sich öffnen" für mich zu einem tatsächlich eher unerwarteten Highlight gemacht. Entsprechend freue ich mich auch schon sehr darauf, die beiden in der für Februar angekündigten Fortsetzung "Natsume-san will aufblühen" wiederzusehen.

Natsume-san will sich öffnen | Mamita | Panini Manga | Originalpreis: 8,99€ | Genre: Boys Love | Empfohlen ab 18 Jahren | Link zum Buch

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