Vor einigen Tagen hatte ich ja bereits berichtet, dass beim nächsten Monat in Osnabrück stattfindenden Fairytale Musikfestival mit Feuerschwanz einer der Headliner spontan ausgeladen wurde.
Grund für die kurzfristige Ausladung der Band waren Vorwürfe der
autonomen Referate des Asta der Uni Osnabrück, die Band verbreite
sexistische und frauenfeindlicheTexte. Konkret bezog man sich dabei wohl
hauptsächlich auf das Lied "Wunsch ist Wunsch", bei dem es um
den Beischlaf mit einer Fee (sic!) geht. Die Kritiker/innen
interpretierten den Songtext als Ausdruck einer
Vergewaltigungsphantasie. Ich möchte an dieser Stelle eigentlich nicht
nochmal darauf eingehen, wie man einen Text mit einem so offenkundig
nicht ernst gemeinten Text für bare Münze nehmen kann. Auch spare ich
mir den Einwand, dass die Fee bei Feuerschwanz-Konzerten
meiner Erinnerung nach immer von einem Mann dargestellt werden. Wie
sich herausgestellt hat, prallt jegliche Kritik an dem albernen Vorgehen
der Veranstalter ohnehin ungehört ab.
Für die einen ist es schlicht lustiger Klamauk, für die anderen aber offenbar Sexismus: Feuerschwanz mit "Wunsch ist Wunsch"
In der lebhaften Diskussion, die sich an die Bekanntgabe der Absage von Feuerschwanz
anschloss meinten viele der Verteidiger der Band mit offensichtlicher
Ironie, dass man bei diesem Vorgehen ja wohl ganz eindeutig auch die
Band Unzucht mit ihrem Track "Kleine geile Nonne" nicht hätte einladen dürfen.
Da hatte man wohl nicht mit der kompletten Humorlosigkeit der Feuerschwanz-Kritiker gerechnet, denn nun steht besagte Band tatsächlich auf einer Prüfliste, man halte sie für "nicht unproblematisch" (NOZ). Auch alle anderen Künstler sollen nun auf ihre Texte überprüft werden. Die Farce geht also in eine neue Runde.
Feuerschwanz haben sich mittlerweile selbst zu den Geschehnissen geäußert und zeigen sich verständlicherweise ziemlich überrascht. Stephanie Pracht, Pressesprecherin der Band und vielen auch als Mitglied der Band unter dem Künstlernamen Johanna von der Vögelweide bekannt äußerte sich gegenüber der neuen Osnabrücker Zeitung wie folgt:
Alles, was wir machen, war und ist immer mit einem Augenzwinkern zu sehen. Wir waren immer der Meinung, dass unser Auftreten stets so überzogen gezeichnet ist, dass die Satire darin unmöglich zu übersehen sein könnte. Im Bezug auf den Asta der Uni Osnabrück ist dies wohl leider nicht der Fall.
Quelle: NOZ
Es bleibt abzuwarten, wer am 13. Juni nun überhaupt noch auf der Bühne am Osnabrücker Schloss stehen darf...
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