Gestern war er endlich da, der lang herbeigesehnte Japantag in Düsseldorf. Nachdem ich es in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen nicht hingeschafft hatte, war die Freude umso größer als sich ankündigte, dass es dieses Jahr endlich einmal wieder klappen sollte.

Gegen 10 Uhr machte ich mich mit meiner Familie (ja, Japantag ist bei mir in aller Regel ein schöner Familienausflug) auf den Weg. Beginn war zwar erst um 12, aber als erfahrener Besucher fährt man - besonders mit dem Auto - ausreichend zeitig. Gegen 11 Uhr erreichten wir Düsseldorf, bekamen problemlos einen Parkplatz in unserem Wunschparkhaus und konnten uns gleich ins Getümmel stürzen.

Und wahrlich, ein Getümmel gab es schon um diese Zeit. Die Stände waren zwar noch geschlossen, doch es waren schon genug Cosplayer zum bewundern da. Im Nachhinein bereue ich, dass ich nicht zu diesem Zeitpunkt ein paar Fotos von ihnen machte, denn später sollte ich leider nicht mehr dazu kommen.

Die Zeit bis zum Beginn musste nun natürlich irgendwie rumgebracht werden, also ging es erst einmal zum Anime Castle. In dem kunterbunten Laden hatte die deutsche Mangaka Daniela Winkler (aka FuXx, aka Horrorkissen) ihren Stand aufgeschlagen - die perfekte Chance, endlich Band 3 ihres "Grablicht" Mangas zu erstehen! <3
In dem Laden sah ich auch das Alpacasso meiner Träume - und ließ es stehen mit dem Gedanken, später noch einmal wiederzukommen und es dann, wenn das Geld am Ende noch reichen sollte, zu kaufen. Bööööser Fehler. Im Endeffekt habe ich gestern Abend zu Hause über eine Stunde am PC damit zugebracht, das Ding irgendwo online wieder aufzutreiben und bin schließlich in Großbritannien fündig geworden. Warum auch einfach, wenn es doch umständlich und kompliziert geht? xD

Im Anschluss war noch Zeit für einen Rundgang in der schönen Düsseldorfer Altstadt. Den ersten Regenguss des Tages verbrachten wir in einem der zahllosen Straßencafés bei einer Cola (und im Falle meines Vaters einem Altbier), den zweiten auf der Terasse eines Eiscafés. Dann standen noch der obligatorische Besuch auf dem Markt, im Senfladen und beim Bärentreff an, bevor es gegen 12:30 Uhr zurück zur Rheinpromenade und dem Japantag ging.

Mittlerweile war es so voll geworden, dass man auf die beliebtesten Ständen nur noch mit Geduld und Drängelei überhaupt einen Blick werfen konnte. Ein paar Mal kämpfte ich mich nach vorne durch, aber die Lust, mich irgendwo anzustellen um etwas von den teilweise wunderschönen Dingen, die es zu sehen gab, zu kaufen, hatte ich nicht. Hier einfach mal ein paar Impressionen, was es so zu sehen gab:


 Japanische Windspiele

Soooo viele Glückskatzen!

Traditionell und kawaii schließt sich nicht immer aus.

Leider hatte sich das Wetter an diesem Tag mal wieder gegen die Besucher verschworen. Der Regen wurde stärker und alle, die noch einen Platz fanden, stellten sich an den Verkaufs - und Infoständen unter. Noch irgendetwas zu sehen, war ein Ding der Unmöglichkeit. In kürzester Zeit waren wir durch bis auf die Haut und kalt geworden war es auch. Als der Regen noch einmal kurz aufhörte, kämpften wir uns bis zur Fressmeile durch, denn auch zu Essen und zu Trinken gibt es auf dem Japantag immer einiges Tolles:


 Köstliche Onigiris!

Zum Essen besorgte ich mir zwei Onigiris, also Reisbällchen. Eines war mit Lachs gefüllt, das andere mit Hähnchen-Teriyaki. Beide waren absolut köstlich!

Beim Trinken kam ich an dieser niedlich-bunten Flasche nicht vorbei:



 Heidelbeer-Ramune

Ramune mit Heidelbeer-Aroma. Schmeckte für mich zwar eher nach Mäusespeck als nach Frucht, aber lecker war es trotzdem. Faszinierend war auch die Flasche, deren Prinzip zu verstehen mich eine ganze Weile kostete. Im Flaschenhals befindet sich nämlich eine kleine gläserne Murmel, die erst einmal mit dem mitgelieferten Stopfen in die Flasche gedrückt werden muss. Durch die Form der Flasche bleibt die Murmel dann im oberen Bereich der Flasche und klimpert dort beim Trinken fröhlich vor sich hin. :D

Früher als erhofft traten wir dann den Rückzug nach Hause an. Das Wetter wollte einfach nicht besser werden und durch die sich an den Ständen unterstellenden hatte man leider eh keine Chance mehr, sich noch irgendwas richtig anzuschauen. Vom Programm haben wir so dieses Jahr eigentlich gar nichts mitbekommen, obwohl ich so gerne eine der Taiko-Vorführungen gesehen hätte.

Gegen Abend, als wir schon längst wieder zu Hause waren, wurde das Wetter zum Glück wohl wieder etwas gnädiger. Alles andere wäre auch ein Jammer gewesen für den alljährlichen Abschluss der Veranstaltung, das große japanische Feuerwerk. Das diesjährige Motto war "Die Kunst der Mode" und konnte für alle Daheimgebliebenen und Früher-gegangenen wie schon seit Jahren im WDR live bewundert werden. Selbst vor dem Fernseher versetzte es einen in Begeisterung zu sehen, wie Blumen, Smileys, Herzen und der abschließende große Goldregen das Rheinufer erhellten!

Und damit war er dann auch schon wieder vorbei, der Japantag. Insgesamt war es für mich ein schöner Ausflug, auch wenn ich mich wieder einmal zehn Jahre zurückgesehnt habe, als der Japantag noch nicht ganz so bekannt und überlaufen war. Wer heute dorthin fährt, sollte nämlich definitiv Engelsgeduld, Drängelskills erster Klasse und Furchtlosigkeit im Angesicht von wirklich großen Menschenmassen mitbringen. Ich komm trotzdem wieder. Hoffentlich schon nächstes Jahr. :D