Vorletztes Wochenende ist es passiert: Mich überkam die Lust, etwas in der Küche auszuprobieren. Da mich zudem auch noch ziemlich das Fernweh gepackt hatte (und auch bisher nicht wieder losgelassen hat), sollte es etwas Schwedisches werden.
Also wurden die Kochbücher gewälzt und die Entscheidung fiel schließlich auf einen Klassiker der schwedischen Küche: Janssons Frestelse oder zu Deutsch Janssons Versuchung.
Bei dem Gericht handelt es sich um einen Kartoffel-Anchovis Auflauf, der in Schweden traditionell zum Weihnachtsessen gehört, jedoch auch rund um das Jahr gegessen wird.
Und ich gestehe: gegessen hatte ich Janssons Frestelse bisher nur als Fertigprodukt während vergangener Schwedenaufenthalte. Höchste Zeit also, sich einen vernünftigen Überblick zu verschaffen, wie das ganze als echte Hausmannskost schmeckt!
Janssons Frestelse - von oben betrachtet :D
Zutaten:
6-8 Kartoffeln (je nach Größe)
2 Zwiebeln
125g Anchovisfilet (in Ölmarinade)
200 ml Sahne
Semmelbrösel und Butter zum Gratinieren
Zubereitung:
Zunächst werden die Kartoffel geschält, in Stifte geschnitten und für eine Weile in ein Wasserbad gelegt. Während die Kartoffeln ziehen, kann man sich schonmal an die Zwiebeln wagen. Auch diese werden geschält und geschnitten und dann in der Pfanne kurz angebraten.
Die Anchovisfilets werden aus ihrer Marinade geholt, die Marinade dabei aber aufgehoben - die brauchen wir später noch.
Als nächstes benötigt man eine nicht zu niedrige Auflaufform. Deren Boden wird mit der Hälfte der Kartoffelstifte bedeckt, darauf kommen dann die Zwiebeln und schließlich die Anchovisfilets. Mir persönlich waren diese so, wie sie aus dem Glas kamen, zu groß, weswegen ich sie vorher etwas zerpflückt habe. Das Ganze wird dann noch mit den restlichen Kartoffeln bedeckt und mit der Hälfte der Sahne und der Anchovis-Marinade bedeckt und je nach Geschmack mit etwas Pfeffer gewürzt. Salzen ist nicht nötig, die Anchovisfilets bringen genug Salz mit!
Der Auflauf kommt nun in den auf 200°C vorgeheizten Ofen. Die Backzeit beträgt ca. 50-60 Minuten. Nach etwa der Hälfte der Zeit werden noch der Rest der Sahne und der Anchovismarinade hinzugefügt, außerdem erhält der Auflauf noch eine Schicht aus Semmelbröseln und Butterflöckchen. Fertig ist Janssons Versuchung!
***
Mir persönlich hat der Auflauf total gut geschmeckt, allerdings würde ich beim nächsten Mal vermutlich nicht mehr die ganze Anchovis-Marinade verwenden, da diese (zumindest die von mir verwendete) wirklich sehr salzig und auch ziemlich ölig war. Trotzdem bin ich mir sehr sicher, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass ich diesen leckeren Auflauf gemacht habe!
Von Janssons Frestelse existieren übrigens auch verschiedene Alternativen wie Karlssons Frestelse, für das anstelle von Anchovisfilets Bücklinge verwendet werden. Und auch wer partout keinen Fisch mag, muss nicht auf eine Variation dieses Gerichts verzichten - dafür sorgt die fisch-freie Variante Svenssons Frestelse. :)
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