Nicht nur in eine ander Zeit, fast schon in eine andere Welt fühlte man sich versetzt, wenn man am gestrigen Samstag der Jahrhunderthalle in Bochum einen Besuch abstattete. Dort wurde nämlich zum zweiten Mal zum Steampunk-Jahrmarkt geladen.
"Eine Zeitreise à la Jules Verne" hieß es auf den Plakaten, die für die Veranstaltung warben. Schon beim Betreten der Halle merkte man, dass dies nicht zu viel versprochen war! Schon gegen Mittag waren zahlreiche wunderschön gekleidete Steampunk-Freunde nach Bochum gepilgert, um dort einen vergnüglichen Tag auf dem Jahrmarkt zu verbringen. Auch die Location selber, eine alte Industrieanlage, sorgte mit reichlich Stahl und Beton für ein passendes Ambiente. Man fühlte sich wirklich sofort in eine fremde Zeit versetzt.
Der Jahrmarkt selber lockte mit herrlich nostalgischen Fahrgeschäften. Da gab es eine Raupenbahn, ein Kettenkarussel, ein richtig flottes Riesenrad, die Fahrt ins Paradies, eine Geisterbahn und ein Spiegelkabinett. Der Flohzirkus gab mehrere Vorstellungen und wer sich gerne selbst betätigen wollten, konnte sein Glück beim Werfen auf Dosen, beim Entenangeln, beim Hau-den-Lukas, dem Selbstfahrer oder bei Looping The Loop versuchen. Wer es lieber ganz ruhig mochte, drehte eine gemächliche Runde auf dem schönen Karussell, dessen Pferde Namen wie Attila und Rex trugen oder ließ nostalgische Fotos von sich in altmodischer Kleidung machen. Auch ein Kinderkarussel war vorhanden, das den modernen Besucher mit dem Fuchs mit gestohlener Gans im Maul etwas zum schmunzeln brachte. Die Benutzung sämtlicher Fahrgeschäfte war im Eintrittspreis inbegriffen, was zu zahlreichen Fahrten verlockte.
Wer den ganzen Tag so viel unternimmt, muss natürlich auch einmal etwas essen. Auch dafür war auf dem Steampunk-Jahrmarkt gesorgt. Aus Sicht eines kulinarisch verwöhnten Mittelaltermarkt-Fans wie der Autorin dieses Artikels war das Angebot zwar recht übersichtlich, aber man wurde zu fairen Preisen mit Jahrmarktklassikern wie Pommes, Bockwurst oder Champignons satt.
Im Bereich der süßen Genüsse war das Angebot ungleich größer. Da fiel es manchmal schon schwer sich zu entscheiden, war doch von veganer Eiscreme über Crêpes, Zuckerwatte und Lebkuchenherzen mit Steampunk-Aufschrift alles zu bekommen.
Auf einer kleinen Bühne gab es zusätzlich noch den ganzen Tag über ein Programm mit einer Lesung von Ann-Kathrin Karschnick, viktorianischem Stock- und Fechtkampf sowie Musik von Poison Garden und Daniel Malheur. Während die Italiener von Poison Garden ihren Neo Steampunk erst am späten Abend präsentierten, überzeugte der Berliner Daniel Malheur mit seinem MonokelPop bei mehreren über den Tag verteilten Auftritten mit Charme, Musik und Technik einer längst vergangenen Zeit.
Das niederländische Abacustheater war außerdem noch den ganzen Tag mit ihren faszinierenden Timecruisers in der Halle unterwegs und auch die zahlreichen Stände waren einen Besuch wert. Dort gab es nicht nur Steampunk-Kleidung und Accesoires zu erwerben, sondern auch allerhand an Kunst und Dekorationen zu bestaunen. Wie üblich beim Steampunk lohnte es sich, dabei auf die zahlreichen Details zu achten.
Was in diesem Jahr auf dem Steampunk-Jahrmarkt geboten wurde, war einfach überwältigend. Steampunk-Freunde konnten dort ebenso ihren Spaß haben wie "normale" Besucher jeden Alters. Es wäre sehr schön zu sehen, wenn sich die Veranstaltung auch im kommenden Jahr wiederholen würde!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.