Eigentlich kann man mich mit Stadtfesten ja jagen - zu viele "normale" Menschen in Hochstimmung auf zu engem Raum. Bei der traditionellen Maiwoche in Osnabrück hatte man in diesem Jahr jedoch auch einen sehr interessanten Anlaufpunkt für Menschen wie mich geschaffen - mehr als reizvolles Musikprogramm inklusive. So kam es dann auch, dass ich mich am Donnerstag Nachmittag mit einer Freundin auf den Weg machte, einen ganzen Abend auf der Maiwoche zu verbringen.
Es galt pünktlich zu sein, denn noch vor Beginn des regulären Musikprogramms sollte es einen Rekordversuch geben. Es ging um nichts weniger als den Weltrekord für die meisten tanzenden Menschen mit Augenklappen. Mehr als 250 Menschen galt es dafür an einem normalen Werktag vor der Bühne zu versammeln. Nicht ganz ohne, doch zum Glück standen Mr. Hurley & die Pulveraffen Pate bei der ganzen Aktion und schafften es, mehr als 300 Menschen rechtzeitig vor die Bühne zu holen. Dem Anlass entsprechend hatten die drei Piratenbrüder sich sogar richtig in Schale geschmissen, sodass sie sogleich in einer Mischung aus Piratenoutfit und bestem Sonntagsstat die Siegesurkunde vom Rekodinstitut für Deutschland entgegennehmen konnten.
Im Anschluss ging es dann auch gleich mit dem Musikprogramm weiter, welches an diesem Tag von der Kilkenny Band eröffnet wurde. Die vier Jungs sorgten mit Irish Folk in einer Mischung aus bekannten Traditionals und eigenen Songs schnell für gute Stimmung beim Publikum, und auch das Wetter lud endlich einmal wieder zum draußen Feiern ein. Alles sehr gut für die junge Band, die den Tag für Videoaufnahmen nutze.
Jascha und Raphael von der Kilkenny Band
Nach einer durch technische Probleme etwas längeren Umbaupause betraten schließlich die Mittelalter-Rocker von Reliquiae die Bühne. Die Osnabrücker waren ganz kurzfristig für Svenson eingesprungen, die ihren Auftritt auf der Maiwoche hatten canceln müssen.
Durch den verspäteten Beginn fiel das Konzert von Reliquiae leider deutlich kürzer als geplant aus - ein richtig guter Auftritt war es dennoch. Die Band präsentierte einige Lieder von ihrem erst vor Kurzem erschienenen neuen Studioalbum "Winter", aber auch einige wenige ältere Stücke, darunter als klassischen Rausschmeißer das White Stripes Cover zu "Seven Nation Army".
Svea von Reliquiae
Mittlerweile war es früher Abend geworden und der Platz vor der Bühne füllte sich zusehends, bevor mit Mr. Hurley & die Pulveraffen die letzte Band des Abends ihr Intro anspielte. Wie eigentlich erfahrungsgemäß immer, gelang es der Band sehr schnell, das Publikum in Feierwut zu versetzen. Auf eine Nachfrage zeigte sich dann auch, dass sie für weite Teile der Meute vor der Bühne keine unbekannten waren. Dennoch ist davon auszugehen, dass die drei Jungs an diesem Abend wieder so manchen neuen Fan dazugewinnen konnten - so war es beispielsweise ein schöner Anblick, nach dem Konzert zwei Damen im Rentenalter glücklich mit einem "Fetten Beutel" aus dem Merch-Sortiment der Band von Dannen ziehen zu sehen. Mr. Hurley & die Pulveraffen wissen einfach weit über jegliche Szenegrenzen hinaus zu überzeugen. Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass es zumindest in Osnabrück, der Heimatstadt der Band, kaum noch jemanden gibt, der nicht zumindest den Text zu "Blau wie das Meer" kennen würde.
Der einäugige Morgan von Mr. Hurley & die Pulveraffen
Um 22 Uhr war der Spaß an diesem Abend dann leider schon vorbei. Es wäre sehr schön, wenn sich die Timezone-Bühne bei der Osnabrücker Maiwoche auch in den kommenden Jahren etablieren würde und mit einem ähnlich gutem Programm locken würde. Ich für meinen Teil wäre jederzeit wieder gerne dabei!
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