Dienstag, 18. September 2018

Gärtnerische Weltreise an einem Tag - Mondo Verde in Landgraaf

Weiterhin zog es eine Freundin und mich zu Beginn dieses langen und schönen Sommers erstmalig nach Mondo Verde. Um Pfingsten herum schnappten wir uns unsere Fahrräder und radelten gemütlich ins nahegelegene niederländische Landgraaf, wo sich besagter Park befindet. Gleich nachdem wir den Eingang für Radfahrer gefunden hatten (ein kleines, verstecktes Törchen links neben der großen, für Radfahrer gesperrten Einfahrt - wir hatten da echt ganz schön Mühe beim Suchen des Weges), begannen wir unsere Entdeckungsreise.

Wem der Name Mondo Verde noch nichts sagt: es handelt sich dabei um einen großen Park im niederländischen Landgraaf, ganz nahe der deutschen Grenze bei Aachen, direkt neben dem GaiaZoo und dem Veranstaltungsort des großen jährlichen Pinkpop-Festivals. Im Gegensatz zu beiden genannten Orten, scheint sich Mondo Verde jedoch - zumindest in Deutschland -  noch nicht so weit als lohnendes Ausflugsziel herumgesprochen zu haben. Und das ist, wie wir an diesem Tag feststellen durften, wirklich zu schade!

Was lauert denn da im Wald?

Eigentlich läuft Mondo Verde unter dem Begriff "Wereldtuinen" - also so etwas wie "Gärten der Welt". Doch das beschreibt im Grunde nur unszureichend, was man dort als Besucher alles vorfindet. Das weitläufige Gelände ist in verschiedene Bereiche und Kontinente gegliedert. Um während des Besuchs einen guten Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, gleich beim Eintritt an der Kasse eine Geländekarte zu erwerben, denn anders als in vielen Zoos hängen hier keine großen, öffentlichen Karten aus. Zwar gibt es Wegweiser, aber da es keinen festgelegten Rundgang durch den ganzen Park gibt, verpasst man sonst sicher das eine oder andere.

Wir landeten gleich nach unserem Eintritt erst einmal im Tropenhaus mit seiner beeindruckenden, kunterbunten Flora. Auch allerhand Tiere gab es dort zu entdecken, vor allem verschiedene exotische Vögel. Besonders gut gefallen hat mir dort, dass sogar die Papageien frei im ganzen Haus herumfliegen konnten. Jedes Papageienpaar hatte dabei anscheinend seinen festen Baum, denn an den Bäumen, an denen die entsprechenden Infoschilder angebracht waren, fand man dann in aller Regel auch die Vögel.

Flora im Tropenhaus

Als wir das Tropenhaus verließen, standen wir plötzlich mitten in Italien mit seinen sehr formellen Gärten und denn zahlreichen Statuen im antiken Stil, nur um kurz darauf durch einen roten Torbogen zu schreiten und Asien zu betreten. In Asien fanden wir viel Wasser und entsprechend auch kleinere und größere Brücken vor, und es gab Kraniche zu sehen und zu hören. Lediglich der ziemlich versteckte Steingarten wirkte etwas traurig und sehnte sich sichtlich nach etwas verstärkter gärtnerischer Zuneigung.

Panorama in Asien

Nach einer kleinen Stärkung in Form vom Eiscreme im asiatischen Kiosk, ließen wir den Kontinent hinter uns und betraten Australien. Dort gab es Wallabys und Kakteen, und kaum dass man sich versah, stand man plötzlich im Vogelparadies, einer riesigen, begehbaren Voliere.

Bald darauf entdeckte ich meinen persönlichen Lieblingsort in Mondo Verde, den Skulpturenwald. In diesem eher ruhigen und dunklen Fleckchen des Parks gibt es mehrere Nachbildungen berühmter Skulpturen zu entdecken, und ganz am Ende des Weges taucht pötzlich und wie aus dem Nichts eine riesige Gestalt zwischen den Bäumen vor einem auf: der Riese der Apenninen. Einfach nur gewaltig!

Der Riese der Apenninen

Als wir den Skulpturenwald schließlich doch noch verließen, freute ich mich, gleich darauf auf meine Lieblingstiere zu stoßen. In einem großen, ruhigen Gehege am Rande des Waldes findet sich nämlich eine Gruppe Timberwölfe, die sich zu meiner großen Freude auch noch super fotografieren ließ. 

Timberwolf

Unsere Gartenreise führte uns im Anschluss noch weiter nach England, wo sich sogar ein kleines Cottage fand sowie nach Portugal mit seinen Azulejos und nach Marokko sowie in die Wüste. In letzterer machten wir ebenfalls einen längeren Zwischenstopp, denn dort gab es neben den Publikumslieblingen eines jeden Zoos - den Erdmännchen - auch noch zwei sehr sympathische Kamele, die sich über Besuch und Aufmerksamkeit freuten.

Englische Parklandschaft

Irgendwann waren wir dann mit den Gärten durch und landeten im turbulenten Vergnügungsbereich des Parks. Dieser erfreute sich bei den Besuchern mit seinen Fahrgeschäften wie beispielsweise einer Wasserbahn und einem Autoscooter zwar großer Beliebtheit, konnte uns aber nicht so begeistern. Wir besuchten da dann doch lieber die Tiere in den umliegenden Gehegen - Raubkatzen und Affen zum Beispiel. Ganz zum Schluss entdeckten wir dann aber doch noch ein etwas versteckt liegenden Highlight, denn auf einer kleinen Insel hinter dem Vergnügungspark leben die Kattas, und auch sie scheuen den Kontakt zu Menschen nicht. So endete unser Besuch in Mondo Verde auf Tuchfühlung mit diesen putzigen Lemuren.

Mir persönlich hat es an diesem Tag in Mondo Verde ausgesprochen gut gefallen und ich kann jedem nur raten, dem Park mal einen Besuch abzustatten. Es gibt dort eigentlich für jeden etwas zu entdecken: vielfältige Parklandschaften, Kunst und Gebäude in den unterschiedlichsten Stilen, Tiere, und sogar Fahrgeschäfte wie im Vergnügungspark. Eine wahrlich ungewöhnliche Mischung, die ich so noch nirgendwo anders gesehen habe, die es aber sicher durch den gleich angrenzenden Zoo nicht ganz leicht hat. Auch Essen kann man natürlich vor Ort, und im Kassenbereich gibt es einen kleinen Pflanzenverkauf. Der Eintritt ist zwar nicht ganz günstig, dafür ist man aber auch den ganzen Tag beschäftigt, wenn man wirklich alles sehen möchte. Für mich jedenfalls sind die Gärten der Welt in Landgraaf wirklich einen Besuch wert!

Montag, 10. September 2018

Das Mittelalter ganz nah - Burgfest auf Burg Trips

Am ersten Juniwochenende musste ich einmal gar nicht weit fahren, um ins Mittelalter eintauchen zu können. In meiner Nachbarstadt Geilenkirchen wurde an diesen beiden Tagen nämlich die Burg Trips zur Kulisse für einen Mittelaltermarkt. Klar, dass ich mir das nicht entgehen ließ und der Veranstaltung am Sonntag einen Besuch abstattete.

Burg Trips

Das Gelände rund um die kleine Burg mit dem schönen Wassergraben lockte an jenem Tag zahlreiche Besucher an. Jung und alt versammelten sich, um bei bestem Wetter das vielfältige Programm zu genießen. Auch die Bewohner der Burg, in der sich ein Altersheim befindet, mischten sich unter das muntere Treiben. Schließlich wurde auf diesem Burgfest nicht "nur" ein Mittelaltermarkt geboten, sondern es gab auch einen Kunsthandwerkermarkt und ein nicht-mittelalterliches Bühnenprogramm, sodass wohl sicher (fast) jeder auf seine Kosten kam. Auch für das leibliche Wohl war ausreichend gesorgt - so gab es beispielsweise Kuchen, Kartoffelpuffer oder Backfisch zu erwerben.

Lagerleben

Mein Hauptinteresse galt natürlich trotzdem dem Mittelaltermarkt, und dieser konnte mich auch wirklich überzeugen. Klein, gemütlich und liebevoll gestaltet machte es wirklich Spaß, durch die Lager zu schlendern, und ein Programm gab es auch. Für Musik sorgten mit Trommeln und Dudelsäcken die Spielleute von Spielmannsfeuer, für die der Markt quasi ein Heimspiel war. 

Baterius von Spielmannsfeuer

Außerdem gab es spannende Vorführungen im Schwertkampf sowie im mittelalterlichen Tanz, die auch von Vielen interessiert angenommen wurden.

Schwertkampf-Vorführung 

Mittelalterlicher Tanz

Ich hatte jedenfalls eine sehr schöne Zeit auf dem Burgfest und würde mich freuen, wenn es irgendwann eine zweite Auflage geben sollte. Da wäre ich sofort wieder mit von der Partie!

Montag, 3. September 2018

Kultur, Popkultur und jede Menge Menschen - der Japantag in Düsseldorf

Der Mai blieb weiterhin kunterbunt und gönnte mir keine Pause. Am Samstag, dem 26. Mai war es einmal wieder Zeit für den Japantag in Düsseldorf. Ich besuche diese Veranstaltung seit fast fünfzehn Jahren regelmäßig und habe sie wachsen sehen. Mittlerweile ist sie so groß und zieht vor Allem solche Zuschauermassen an, dass ich es nur noch die ersten 2-3 Stunden nach Eröffnung dort aushalte, danach wird mir das Gedränge einfach zu groß.

Aber so ein kurzer Besuch zum Stände und Cosplay bewundern, das muss einfach sein. Das Wetter war in diesem Jahr ganz wunderbar und bescherte mir einen der ersten Sonnenbrände des Sommers. Die Stände beim Japantag sind meist ähnlich. Verschiedene Regionen Japans stellen sich mit Infomaterial vor, NHK mit dem populären Masskottchen Domo ist vor Ort und man kann einen Einblick in verschiedene japanische Traditionen gewinnen. So konnte man sich auch in diesem Jahr wieder im Go-Spielen versuchen, es gab Ikebana und Origami und die Möglichkeit, einen Kimono anzuprobieren oder seinen Namen auf Japanisch geschrieben zu bekommen. Auf der großen Bühne gab es beispielsweise Darbietungen von Taiko-Trommlern und etwas abseits konnte man verschiedene japanische Kampfsportarten kennenlernen.


Natürlich konnte man auch ordentlich Geld dalassen. Es gab Stände mit traditionellen Dekorationsartikeln, aber natürlich auch vieles aus dem Manga-und-Anime Bereich. Seit meinem letzten Besuch vorletztes Jahr (letztes Jahr ließ mich die deutsche Bahn nicht einmal meinen Wohnort verlassen...) hatte sich sogar etwas am Aufbau verändert. Die japanische Popkultur hatte nun ihren eigenen, gebündelten Standort, wo sich auch ein paar Künstler und Verlage vorstellten.

Für mich blieb es aber ein recht günstiger Besuch, nach zwei Conventions innerhalb eines Monats sah es aber finanziell eh etwas mau aus. :D So nahm ich lediglich zwei klitzekleine Glücksbringer mit - tatsächlich sind sie kleiner als ein Centstück. 


Außerdem gönnte ich mir ein Onigiri und einen gekühlten, ungesüßten Tee, die ich am Rheinufer zu mir nahm, von wo aus ich wunderbar bequem die vorbeiziehenden Kostüme betrachten konnte.


Am frühen Nachmittag machte ich mich dann wieder auf den Heimweg. Das Feuerwerk würde ich mir zwar liebend gerne einmal nicht nur im Fernsehen anschauen, aber irgendwie ist mir das einfach zu stressig. Ich bin mir auch nicht einmal sicher, ob ich es als Bahnfahrer danach tatsächlich noch nach Hause schaffen würde, also muss ich mich wohl auch in Zukunft mit dem Service des WDR begnügen, der das schöne Feuerwerk schon seit vielen Jahren immer live im TV überträgt und dem meistens auch noch ein paar Minuten (chronisch leider eher schlecht recherchierte *hüstel*) Berichterstattung vom Tag hinzufügt. Man kann halt nicht immer alles haben, und schön ist es auch so.