Vor sechs Jahren gab es im beschaulichen niederländischen Örtchen Rimburg direkt an der deutsch-niederländischen Grenze erstmals ein Römerfest. Schon damals war ich mit dabei und konnte mit eigenen Augen sehen, dass sich die Veranstaltung großer Beliebtheit erfreute und nicht über mangelnde Besucherzahlen klagen konnte. Umso bedauerlicher fand ich es, dass nichts auf einer Wiederholung des Events hindeutete.
Dies änderte sich dieses Jahr endlich: Pünktlich zur Einweihung der neuen Via Belgica Route tauchten die ersten Infos auf, die von einem erneuten Römerfest in Rimburg sprachen.

Am zweiten Augustwochenende war es dann endlich so weit und das Spectaculum Romanum betitelte Fest öffnete seine Pforten für die Besucher.
Veranstaltungsort war wie bereits vor sechs Jahren die Umgebung rund um das Schloss Rimburg.

Die Besucher, die sich trotz der schlechten Wettervorhersage zahlreich angefunden hatten, erwartete an den zwei Tagen ein volles Programm. So gab es ein römisches Marschlager zu besichtigen und verschiedene Handwerker wie ein Schmied gaben einen Einblick in ihr Handwerk und boten ihre Waren feil. Auch was die Römer kulinarisch zu bieten hatten, gab es zu verköstigen.


Zudem gab es aber natürlich auch ein spannendes Programm. Interessierte konnten bei einer Vorführung einen Einblick in die Struktur und das Handwerk des römischen Militärs gewinnen. Fußsoldaten waren dabei ebenso zugegen wie Reiter und Bogenschützen. Alles wurde dabei sehr anschaulich und unterhaltsam von einem motivierten Moderator erklärt - bei der Vorführung, die ich besucht habe, jedoch leider nur auf Niederländisch. Für viele der zahlreichen deutschen Besucher (Rimburg liegt keine zehn Minuten Fußweg von der Grenze entfernt), die oft kein Niederländisch sprechen, war das natürlich sehr bedauerlich.


Heiß her ging es anschließend bei den Gladiatorenwettkämpfen. Diese wurden am Samstagnachmittag zweisprachig moderiert und kamen sichtlich gut an. Besonders den anwesenden Kindern schien es unheimlichen Spaß zu machen, am Ende eines Kampfes mit ihren Rufen über Leben oder Tod des unterlegenen Streiters zu entscheiden. Blut und Spiele funktioniert offenbar noch heute ganz wunderbar ;)
Ich persönlich fand sehr spannend, dass die Gladiatoren mit so vielen unterschiedlichen Waffen in die Kämpfe gingen, auf deren Geschichte und Funktion durch die Moderatoren auch ausführlich eingegangen wurde. Das war äußerst lehrreich und interessant.


Überhaupt kann wohl lobend erwähnt werden, dass sich beim Spectaculum Romanum Spaß und Wissensvermittlung perfekt die Waage hielten. Es wurde von allen Teilnehmern hoher Wert auf Authentizität gelegt und wer wollte, konnte viel über das Leben zu Zeiten der Römer lernen - und das dank dem Engagement der Teilnehmenden auch gar nicht trocken.

In vier Jahren soll es in Rimburg erneut ein Spectaculum geben, was mich sehr freut. Ich hoffe sehr, dass es gelingen wird, das Römerfest als regelmäßiger Veranstaltung zu etablieren. Ich werde auf jeden Fall gerne immer wieder mit dabei sein!