Montag, 1. September 2014

Castlefest Nachlese, Teil 5

Uff, schon September und ich sitze noch immer an der Castlefest Nachlese :oops: Naja, was soll man machen. Im August ist immer so viel los und leider hat man eh nicht immer so viel Zeit zum Bloggen, wie man sich wünschen würde.

Nun gut, zur Erinnerung: Wir sind immer noch beim Samstag Nachmittag. Als nächsten auf dem Programm standen die Ungarn von The Moon And The Nightspirit, zu deren ruhigeren Klängen mal weniger getanzt wurde als zuvor bei Zirp. Schön war es trotzdem und die Band präsentierte sowohl alte Songs als auch neue von dem zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienenen Album "Holdrejtek", die sehr vielversprechend klangen. Mittlerweile kann ich auch bestätigen: Ja, das klang nicht nur vielversprechend - das neue Album IST wieder toll geworden, aber dazu später mal mehr :) Falls sich jemand über den Titel wundert - dieser ist, wie auch die meisten Texte der Band, Ungarisch. Doch die Musik spricht zum Glück für sich, auch wenn man (wie ich) leider kein Wort Ungarisch spricht.


Im Anschluss an The Moon and The Nightspirit hatten wir uns eigentlich die Könige der Spielleute, Corvus Corax, ansehen wollen. Obwohl diese musikalisch ziemlich aus dem Rahmen fallen, werden sie beim Castlefest eigentlich immer heftig abgefeiert. Da sie aber diesmal zeitgleich mit The Dolmen auftraten, die uns am Vortag schon so überzeugt hatten, wurden die Pläne spontan geändert - einen Schritt, den wohl keine von uns bereut hat. The Dolmen gaben wieder alles und es wurde eine großartige Party!


Für die nächste Band, Trolska Polska aus Dänemark, blieben uns leider nur ein paar Minuten, die mich persönlich nicht vollständig zu überzeugen vermochten. Vielleicht muss man sich da auch etwas genauer einhören, aber so spontan war mir das irgendwie musikalisch zu anstrengend.


Nach ein paar Minuten mussten wir aber eh gehen, schließlich war es Zeit für die Verbrennung des Wickermans, das zentrale Ritual auf dem Festival, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. In einer feierlichen Zeremonie wird dabei der Wickerman, der dieses Jahr die Form einer Eule hatte, mit all den vorher dargebrachten Opfern der Besucher und Teilnehmer des Festivals, angezündet. Die Stimmung dabei ist wirklich feierlich und es ist nicht möglich, die Gefühle zu beschreiben, die einen durchlaufen, wenn der Wickerman in Flammen aufgeht und der Jubel losbrandet. Das muss man einfach selbst erleben.


Die Ehre, das erste Konzert nach dem Ritual zu spielen, lag dieses Jahr bei Faun. Die meisten Menschen, die am Ritual teilgenommen hatten, blieben auch gleich dort, weswegen das Konzert auch von einer unglablichen Menschenmasse besucht war. Es war unmöglich, einen auch nur halbwegs guten Platz zu ergattern, wenn man nicht schon vorher gut gestanden hatte. Darum entschlossen wir uns irgendwann, die Chance zu nutzen, dass es überall anders recht leer war und machten uns auf den langen Weg zum Parkplatz, um unsere Jacken zu holen. Dass wir ein Faun-Konzert freiwillig vorzeitig verließen war wohl auch für alle eine Prämiere, aber beim Castlefest sieht man alle Dinge irgendwie etwas entspannter als sonst :)

Ein Konzert stand danach noch an: Wardruna spielten auf der Hauptbühne. Es ist unglaublich, wie gespannt ich auf diesen Auftritt war - und ich wurde nicht enttäuscht!
Die Musik von Wardruna ist schwer zu beschreiben, weswegen ich einfach ein Video anhängen werde, durch das sich jeder selbst ein Bild machen kann. Obwohl größtenteils sehr ruhig, entwickelt diese Musik eine ganz besondere Stimmung und eine unglaubliche Kraft und zieht einen unweigerlich in ihren Bann. Die Dunkelheit der Nacht und die Beleuchtung taten ihren Teil zu der einzigartigen Stimmung. Bei einem Lied erhielt die Band außerdem noch musikalische Unterstützung von Kaat Geevers an der Nyckelharpa. Insgesamt war das einfach ein Auftritt, den wohl keiner der Anwesenden so schnell vergessen wird!


Fortsetzung folgt!

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