Sonntag, 22. November 2015

Konzertbericht: Nightwish in Oberhausen

Gestern war er endlich da, der lang erwartete, große Tag. Nightwish zu Gast in Oberhausen, und ich durfte mit dabei sein!

Als unsere kleine Dreimann-Konzertgesellschaft die König Pilsener Arena pünktlich zum Beginn des Einlasses um 17 Uhr erreichte, hatte sich schon eine sagenhaft lange Schlange fast um den ganzen Veranstaltungsort gebildet. Als Reaktion auf die Geschehnisse in Paris vor einer Woche waren verschärfte Einlasskontrollen angekündigt worden, und niemand wollte wohl riskieren, wegen dieser Prozedur den Anfang der Veranstaltung zu versäumen. Trotz Abtasten und Taschendurchsuchungen ging es aber dennoch zügig vorwärts und bald konnten wir uns in der riesigen Arena umsehen.

Pünktlich um 18:30 Uhr ging es dann mit dem ersten Auftritt los. Die Ehre hatten die Finnen von Amorphis, die leider nur etwas mehr als eine halbe Stunde Spielzeit zur Verfügung hatten. Diese Zeit nutzten die Mannen um Sänger Tomi Joutsen vorwiegend, um dem Publikum Songs ihres kürzlich erschienenen neuen Albums "Under The Red Cloud" zu präsentieren, darunter die Titel "Bad Blood" und "Sacrifice". Doch natürlich durften auch ein paar Klassiker der Band wie "Silver Bride", "Sky Is Mine" und "House of Sleep" nicht fehlen.

Hörprobe Amorphis:


Nach einer wirklich flotten Umbaupause ging es dann auch schon weiter mit der zweiten Supportband des Abends: Arch Enemy aus Schweden. Diese bliesen in den folgenden 50 Minuten ihr Publikum förmlich an die Wand mit ihrer energiegeladenen Show. Sängerin Alissa beeindruckte durch ihre powervolle Stimme ebenso wie durch ihre großartige Bühnenpräsenz und hatte das Publikum schnell im Griff. Die Band, die ja auch schon auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, spielte eine gute Mischung aus neuen und alten Songs. In Erinnerung geblieben sind mir bei vollständiger Unkenntnis der Diskografie der Band - Asche auf mein Haupt! - dabei besonders die Stücke "No Gods No Masters" sowie "Nemesis". 

Hörprobe Arch Enemy:


Arch Enemy verließen die Bühne, der Vorhang fiel und es folgte eine etwas längere Umbaupause, bevor dann schließlich mit Nightwish der Hauptact des Abends mit einem Knall die Bühne betrat. Was folgte, waren rund zwei Stunden Show, die einen von einem Begeisterungssturm zum nächsten katapultierte. Nightwish spielten natürlich viele Songs ihres neuen Albums "Endless Forms Most Beauty" wie beispielsweise die Singleauskopplung "Élan", aber auch Fans der älteren Werke der Band kamen auf ihre Kosten. So hatten Nightwish eine Art Reise durch die eigene Diskografie in ihre Setlist eingebaut. Neuere Fans bekamen so einen Einblick in die Bandgeschichte, während die anderen ausgiebig in Erinnerungen schwelgen konnten. Gespielt wurden, um nur einige Titel zu nennen, unter anderem "Nemo", "The Islander", "7 Days To The Wolves", "Stargazers" oder "Sleeping Sun".

Doch Nightwish wären natürlich nicht Nightwish, wenn sie ihre Songs einfach vor einem schlichten Banner dargeboten hätten. Stattdessen untermalten Videosequenzen den Großteil der Show. Diese waren durchweg fesselnd und gut gemacht, man konnte sich richtiggehend in ihnen verlieren. Auch die Licht- und Pyroshow sorgten für einige Begeisterung. So vergingen die zwei Stunden des Auftritts wie im Fluge und man wollte am Ende kaum glauben, dass es wirklich schon vorbei sein sollte. Das Ende kam leider auch ziemlich plötzlich, denn die Band kam nur noch einmal kurz auf die Bühne zurück, um sich zu bedanken, Drumsticks und Plektren ins Publikum zu werfen und sich zu verabschieden. Eine Zugabe gab es leider nicht, was einen etwas verblüfft zurückließ.

Hörprobe Nightwish:


Gegen 23 Uhr ließen wir uns so langsam aus der Halle kehren, noch immer begeistert nach diesem großartigen Abend mit drei wundervollen Konzerten, von denen der Auftritt von Nightwish natürlich den klarer Höhepunkt gebildet hatte. Sollte sich noch einmal die Gelegenheit bieten, die Band live zu sehen - ich bin dabei!

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