Normalerweise halte ich es nach einem Festival mit dem Bericht ja so: Ich schreibe je einen Blogeintrag pro Tag. Das hat sich bisher bewährt, aber ich habe ja auch noch nie ausführlich über das Castlefest berichtet. Bei so vielen Eindrücken und einer solchen Fülle an großartigen Bands muss einfach eine andere Strategie her. Darum habe ich mich jetzt entschieden, den Bericht einfach in mehrere Blöcke einzuteilen. So viele, wie es eben braucht. Und fürs erste fange ich einfach mal mit dem ersten Festivaltag, dem Freitag, an.

Der Freitag begann für uns in aller Ruhe nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Bed & Breakfast. Noch bevor Zeit war, mit der Erkundung des Geländes zu beginnen, stand schon die erste Band auf der Bühne, die gesehen werden wollte:

Shantalla kommen (in gewisser Weise) aus Belgien und spielen Irish Folk. Langzeit-Omnia-Fans und an Europapolitik interessierten Menschen dürfte der Gitarrist der Band, Joe Hennon, bekannt vorkommen. Aber das nur am Rande, tut eigentlich nix zur Sache. ;)


Shantalla erwiesen sich jedenfalls sehr schnell als gelungene Eröffnung meines persönlichen Castlefest-Freitags. Die Musik der Band geht gut ins Ohr und lud auch schnell die ersten zum Tanzen und Poi-Spielen ein und als die Band auf der Bühne auch noch musikalische Unterstützung von Fiona Rüggeberg von Faun auf der Flöte erhielt, war schnell das erste Andro des Tages im Gange.
Direkt im Anschluss ging es auf Wanderschaft, da auf einer der drei anderen Bühnen Finvarra darauf warteten, sich dem Publikum zu präsentieren. Da die Sängerin der jungen, niederländischen Folkband sich derzeit eine Schwangerschaftspause gönnt, sprang für sie Monique, eigentlich Sängerin bei Cesair, ein. Die Band bot den Zuhörern ein eher ruhiges Set, das eher zum gemütlich von der Wiese aus Zuhören als zum Mittanzen einlud. Ja, auch solche ruhigen Momente gibt es auf dem Castlefest. :)


Noch früh am Tage gab es im Anschluss schon das erste der vielen musikalischen Highlights des Festivals, als Folk Noir die Hauptbühne bestiegen. Was einst als sehr ruhiges Folk-Projekt von Oliver Pade (Faun) und Kaat Geevers (L.E.A.F.) begann, ist mittlerweile zu einer "richtigen" Band angewachsen. Die Songs sind mal ruhihg, mal weniger ruhig und die Instrumentierung entspricht dank Nyckelharpa und Drehleier voll meinem Geschmack. Gesungen wird sowohl von Oliver als auch von Kaat und beide haben sehr angenehme, miteinander harmonierende Stimmen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Band es irgendwann noch umsetzt, einen Nachfolger zur EP "Songs from Home" aufzunehmen und all die wunderbaren Lieder, die man bisher nur auf den eher seltenen Live-Auftritten genießen konnte, endlich auf CD bannt!


Nach Folk Noir begaben wir uns erst einmal in die wohlverdiente Mittagspause mit einem köstlichen Chili non Carne von Vegetarisch in Berlin. Wenn ihr diesen Stand irgendwo auf einem Festival erspäht, rate ich euch: Hingehen. Essen. Sofort. :D Das Essen da ist durchweg lecker, und wenn es mal zu heiß zum Essen ist, winkt ein erfrischendes Mango-Lassi. Sollte der Stand mal irgendwann nicht auf dem Castlefest sein, werden wir echt trauern! ;)

Auch ich werde an dieser Stelle erstmal Pause mit meinem Bericht machen, denn es warten noch so viele Highlights und es wird langsam spät. In diesem Sinne...

Fortsetzung folgt!