Montag, 10. Juni 2019

Konzertbericht: Michael Patrick Kelly in Düsseldorf

Am 30. November wurde ich mit einem zweiten Besuch bei Michael Patrick Kelly zum Wiederholungstäter. Meine Freundin hatte sich die Tickets für das Konzert zum Geburtstag gewünscht und ich hatte die Ehre, sie zu dem bereits lange im Voraus ausverkauften Auftritt begleiten zu dürfen. Diesmal führte uns die Reise nach Düsseldorf, in die Mitsubishi Electric Halle.

Anders als im Sommer am Kölner Tanzbrunnen handelte es sich diesmal um ein bestuhltes Konzert und unsere Plätze fanden wir im soliden Mittelfeld. Statt eines Banners zierte ein Bildschirm den Bühnenhintergrund. Während wir auf den Beginn des Konzerts warteten, zierte diesen der schlichte, aber irgendwie stylishe weiße Fingerabdruck auf schwarzem Grund, wie man ihn auch auf dem Merch zum "iD"-Album findet. 

Als es losging freute ich mich, dass ich dieses Mal besser vorbereitet war und auch das eine oder andere Lied mitsingen konnte. Musikalisch gab es einen schönen Querschnitt durch das bisherige Schaffen Michael Patrick Kellys als Solokünstler, wobei natürlich seine bekannten Hits wie "Shake Away" oder "Bigger Life" nicht fehlen durften. Aber auch treue, langjährige Kelly Family Fans kamen auf ihre Kosten, als der Musiker den Bandklassiker "An Angel" anstimmte. 

Neben der enthusiastischen Bühnenshow Michael Patrick Kellys und seiner Liveband, wurde auch der Bildschirm im Bühnenhintergrund immer wieder mit in den Auftritt einbezogen und ergänzte diese um einige wirklich schöne Anblicke. So zogen beispielsweise zu den Klängen von "Requiem" Bilder früh vestorbener Musiker vorbei, was die andächtige Stimmung des Songs sehr gut unterstrich. Einzig die Tatsache, dass das Konzert bestuhlt war, sorgte hin und wieder für ein wenig Irritation und einige Spannungen im Publikum. Manch einen hielt es bei den lebhafteren Stücken einfach nicht auf dem Stuhl, oftmals zum Verdruss der Reihen dahinter. Insgesamt war und blieb die Stimmung im Publikum aber fröhlich und ausgelassen, viele Fans konnten alles mitsingen und taten das auch gerne und lautstark. Auch Michael Patrick Kelly schien wieder bester Laune zu sein und bewies einmal mehr seine Qualitäten als Livemusiker. 

Besonders beeindruckend fand ich persönlich den Einsatz einer Friedensglocke zum Mark Forster Cover "Flüsterton" sowie die dazugehörige Schweigeminute. Die Idee dahinter: so wie im Krieg Kirchenglocken eingeschmolzen und zu Waffen verarbeitet wurden, wurde hier dieser Prozess umgedreht, um aus eingeschmolzenen Waffen eine riesige "Peace Bell" zu formen. Und der Klang ebenjener Glocke läutete nun am Ende des Lieds eine Schweigeminute ein. Eine wahrhaft symbolträchtige Aktion, die wohl von allen Anwesenden intensiv erlebt wurde - denn wenn so viele Menschen gemeinsam eine Minute schweigen, ist das ein wahrer Gänsehaut-Moment, der lange im Gedächtnis bleibt.

Wie das so ist mit schönen Erlebnissen, gehen sie dann doch irgendwann einmal zu Ende. So auch dieses Konzert von Michael Patrick Kelly. Der Alltag hatte uns dann auch viel zu schnell wieder, als man uns als zwei der Letzten aus dem Foyer kehrte und wir uns in den kilometerlangen Stau von der Halle weg einreihten. Was blieb war die Erinnerung an einen wunderbaren Konzertabend, welche uns noch die ganze Heimfahrt angenehm begleitete.


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