Sonntag, 6. Dezember 2015

Anders als geplant - Das zweite Wochenende auf dem Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund

Es neigt sich schon dem Ende zu, das zweite Wochenende des Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkts (kurz: PLWM) in Dortmund. Daran, dass ich gerade hier sitze und darüber schreibe, lässt sich schon erahnen: für mich persönlich ist es schon vorbei. Und irgendwie lief eh alles anders als geplant.

Zwei ganze Tage im Fredenbaumpark - Freitag und Samstag - hätten es werden sollen, zusammen mit einer Freundin. Doch wie das Leben nunmal manchmal so ist, wurde die Freundin krank und ich stand alleine vor den Scherben der gemeinsamen Wochenendplänen. Dumm gelaufen, die Sache. Da stand ich nun also vor den Alternativen a) das Wochenende gelangweilt und leicht frustriert zu Hause verbringen oder b) alleine hinfahren.

Zwei Bands waren es schließlich, die den Ausschlag für Variante b) gaben. Zwei ganze Tage alleine fand ich dann aber doch zu deprimierend, weswegen ich mich am Freitag und am Samstag aufmachte, den Markt für zwei Ultrakurzausflüge anzupeilen. 

Der PLWM in der Dämmerung

Am Freitag erreichte ich den Markt gegen 16:30 Uhr und wurde, noch bevor ich auch nur eine Runde über das Gelände drehen konnte, von Dudelsackklängen angezogen. Immer den Ohren nach erreichte ich bald den Schauplatz des Geschehens und fand mich mitten in einem Auftritt von Comes Vagantes wieder. Die Spielleute traten nicht auf einer Bühne auf (na gut, das Schlagwerk stand auf einer kleinen Bühne) und bewegten sich mit ihren Instrumenten auch immer wieder mitten durch ihr Publikum. Es war ein schöner Auftritt, klassische Marktmusik genauso, wie ich sie mag. 

Anschließend fand ich noch die Zeit, für eine kleine Runde über das Gelände, bevor ich es mir schließlich in der ersten Reihe vor der Weihnachtsbühne gemütlich machte und auf die Band wartete, die eigentlich der einzige Grund für meinen Besuch an jenem Tag war. 

17:30 Uhr war es dann auch schon so weit und Qntal betraten die Bühne. Obwohl keine typische MPS-Band, hatten sie eine ordentliche schar Fans angelockt und brachten auch viele der vorbeischlendernden Besucher dazu, innezuhalten und sich ihren Auftritt anzuschauen. auch ich war bald mehr als überzeugt, dass allein dieses Konzert die 2 1/2 stündige Anfahrt aus dem Aachener Umland absolut wert war.

Im Konzert ging es mal ruhig, mal lauter zu und die Mischung aus alten, mittelalterlichen Texten und Melodien und elektronischen Beats kam meinem Eindruck nach allgemein sehr gut an. Mich hat sie jedenfalls sehr fasziniert. Es sollte mich verwundern, wenn irgendjemand es bei Songs wie "Flamma" schaffte, nicht zumindest Kopf und Beine im Takt zu bewegen. 

Syrah von Qntal

Ich wäre begeistert, wenn dies nicht das einzige Gastspiel von Qntal auf einer MPS-Veranstaltung bleiben würde. Schauen wir mal, was das nächste Jahr diesbezüglich so bringt...

Wäre meine Freundin nicht krank gewesen, hätte an diesem Freitagabend mit Vogelfrey noch ein weiteres musikalisches Highlight gewunken. So gab es aber keine Möglichkeit für mich, den Auftritt zu sehen und danach auch noch zu einer annährend humanen Zeit nach Hause zu kommen. Also musste ich diesen Punkt schweren Herzens streichen und machte mich ziemlich bald nach dem Auftritt von Qntal auf den Heimweg. 

Der nächste Tag sah ähnlich aus: Am frühen Nachmittag machte ich mich auf den Weg und erreichte pünktlich zum zweiten Set von Versengold das PLWM-Gelände. Man merkte gleich, dass Versengold in dieser Szene mittlerweile einen richtig fetten Bekanntheitsstatus erreicht haben, denn es war unheimlich voll vor der Bühne. Leider dauerte das Set nur eine halbe Stunde, machte aber mit Songs wie "Einerley" und "Voll wie mein Krug" trotzdem richtig gute Laune. Zum Abschluss kündigte die Band noch an, später am Tag an der Drachenschenke das Release ihres ersten Livealbums feiern zu wollen. Eine Feier, die ich leider nicht mehr mitbekam.

Pínto, Paule und Honza von Versengold

Nach dem Konzert machte ich mich auf, das Nikolausgeld, was ich von meinen Großeltern bekommen hatte (vielen, vielen Dank dafür!) sinnvoll in ein Omnia-Shirt zu investieren. Motiv "Omnia est Chaos". Ich liebe es! ♥

Dann pflanzte ich mich wieder in die erste Reihe und wartete auf den Auftritt von Omnia. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich diese Band, die zu meinen absoluten Favoriten zählt, mittlerweile live gesehen habe. Es ist einfach jedes Mal wieder ein Erlebnis. Auch die Wartezeit vor dem Auftritt war nicht allzu langweilig, da Omnia es erstaunlicherweise immer wieder schaffen, auch ihren Soundcheck in etwas zu verwandeln, das man sich gerne anschaut. Und um 18 Uhr war es dann auch schon so weit und Omnia betraten die Bühne.

Satria von Omnia

Auch sie hatten ein riesiges und sehr textsicheres Publikum mitgebracht, welches bei älteren Stücken wie "Alive!" ebenso mitsingen konnte wie bei den Songs des letzten Albums "Earth Warrior". Von Jennys brandneuem quasi-Soloalbum "Naked Harp" gab es leider nichts zu hören, es konnte aber natürlich am Merchzelt der Band erstanden werden. Eine Investition, zu der ich persönlich nur wärmstens raten kann.

Als Omnia die Bühne wieder verließen, offenbarte ein Blick auf meine Uhr, dass ich wirklich spät dran war. Ich hatte es also ziemlich eilig, das Gelände Richtung U-Bahn Station zu verlassen. Leider verstreuten sich die Massen nur sehr langsam, zäh wie Kaugummi flossen die Menschenströme dahin. Also tat ich, was getan werden musste und nahm die Abkürzung an den Feuerstellen vorbei. Da ging nämlich kein Mensch. Mir war auch klar, warum das so war, handelt es sich doch um die wohl heimtückischste, schlammigste Stelle auf dem ganzen Gelände. Die Stelle, an der man sieht, was für großartige Arbeit Gisi und seine Mitarbeiert geleistet haben, indem sie weite Teile des Geländes mit Matten und ähnlichem ausgelegt haben, um sie begehbar zu halten. Das nur mal so für die ganzen "Ist aber matschig hier!"-Nörgler.

Fazit der Aktion: Meine Schuhe brauchen heute eine Tiefenreinigung, aber die verdammte U-Bahn ist nicht ohne mich gefahren. :D Dann mal bis nächstes Wochenende, lieber Phantastischer Mittelalterlicher Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund! :)

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