Corona hin oder her: irgendwann stand die Frage im Raum, was denn nun aus dem Sommerurlaub werden würde. Da Planungssicherheit selbst in den relativ ruhigen, warmen Monaten eher Fehlanzeige war, fiel relativ schnell die Entscheidung für einige eher kurzfristig realisierbare Tagesausflüge. Einer davon führte uns an einem wettertechnisch traumhaften Augusttag nach Essen.
Ziel unseres Ausflugs war in erster Linie der Baldeneysee, ergänzt durch dies und das, was sich bei der Recherche im Umfeld noch an schönen Ausflugszielen offenbart hatte. Nachdem uns Bahn und S-Bahn an den See gebracht hatten, stand einem feinen Tag nichts mehr im Weg.
Unser Timing erwies sich dabei als sehr gut, denn sofort nach unserer Ankunft am Baldeneysee erwischten wir noch eines der Schiffe der dortigen weißen Flotte und konnten uns so gleich daran machen, den See vom Wasser aus zu erkunden. Wir entschieden uns für eine fast komplette Runde um den See, wobei wir auch gleich schon den ein oder anderen Blick auf touristische Attraktionen wie den ehemaligen Lehnshof Haus Scheppen oder die alte Eisenbahnbrücke Kupferdreh werfen durften.
Neben diesen Sehenswürdigkeiten war es aber vor allem die Landschaft selbst, die zum Anschauen einlud. So viel Natur mitten im Ruhrgebiet hätte ich so jetzt gar nicht unbedingt erwartet! Liebend gerne hätte ich gefühlt tausend Fotos gemacht, aber wie sich das nun einmal so gehört in einem Scheißjahr wie diesem, ist meine treue und geliebte Kamera ein paar Tage vor dem Urlaub kaputt gegangen und ich musste mich mit ein paar Handybildern begnügen. An schnellen Ersatz war wegen Lieferschwierigkeiten wie bei so vielen Dingen in diesem Jahr nämlich nicht zu denken. Ehrlich gesagt habe ich noch immer keine Neue... T_T
Kurz bevor unser Schiff seine Runde über den See ganz beendet hätte, verabschiedeten wir uns, denn es gab da noch einen Ort, den ich unbedingt besuchen wollte. So machten wir uns zu Fuß und immer schön bergauf auf zur Ruine Isenburg. Als Mittelalter-Fan liebe ich Ruinen einfach, und diese war den in der Mittagshitze doch recht beschwerlichen Weg eindeutig wert. Die Überreste der zu Beginn des 13. Jahrhunderts erstmalig erwähnten Burg thronen in den Wald eingebettet über dem Baldeneysee. An einigen Stellen hat man einen wirklich malerischen Blick über Burg und See, und lernen lässt sich dank der aufgestellten Infotafeln auch noch etwas. Eine klare Besuchsempfehlung von meiner Seite! ♥
Obwohl wir in aller frühe losgefahren waren, war es am Ende unserer Baldeneysee-Runde schon Nachmittag geworden. Ein wenig erschöpft waren wir wegen der wirklich heftigen Hitze des Tages auch schon. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, wenigstens noch einen kurzen Besuch von Villa & Park Hügel einzuschieben. Dafür, den ganzen Park anzuschauen, blieb leider nicht mehr genug Zeit, aber wenigstens einen kleinen Spaziergang konnten wir doch unternehmen. Der weitläufige, vielseitig gestaltete Park bot auch wirklich einiges fürs Auge und lud eigentlich zum längeren Verweilen ein. Das muss ich dann wohl mal für einen eventuellen späteren Besuch vormerken.
Jedoch wäre es viel zu schade gewesen, bei diesem Besuch die Villa Hügel selbst außer Acht zu lassen. Wegen der Corona-Beschränkungen konnte nicht alles uneingeschränkt besichtigt werden, aber ein Gang durch die sehr interessante historische Ausstellung zur Familie Krupp im kleinen Haus ließ sich problemlos machen, wenn man einigermaßen hitzeresistent war. Mich zumindest hätte man danach auswringen können, aber die Ausstellung war einfach zu interessant, um mittendrin abzubrechen, also habe ich tapfer durchgehalten. :D
Danach war es dann aber wirklich Zeit, sich von der Villa Hügel zu verabschieden. Bei einem nah gelegenen, griechischen Restaurant stärkten wir uns für die Rückfahrt, bevor es nach einem kurzen Shopping-Abstecher in die Innenstadt dann zurück zum Bahnhof und auf den Weg nach Hause ging.
Unser erster Urlaubs-Ausflug war damit schon einmal ein großer Erfolg und bewies, dass man in diesem Jahr keineswegs auf alles zu verzichten brauchte. Und ein weiterer Ausflug sowie mehrere kleinere Unternehmungen in der direkten Umgebung unseres Wohnortes standen uns noch bevor.
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