Im Gegensatz zu den meistens doch verhältnismäßig kleinen Konzerten, die ich in aller Regel so besuche, stand am 1. Februar mal eine ganz große Sache auf dem Plan, nämlich ein Besuch des Sabaton-Konzerts in Oberhausen!
Da wir wie üblich mit der Bahn anreisten und diese ausnahmsweise tatsächlich einmal pünktlich ankam, hatten wir nur alle Zeit der Welt, die wir für eine letzte Stärkung am Bahnhof nutzten sowie für die Suche nach einem Schließfach für unsere Jacken und größeren Taschen. An Menschen, die nicht mit dem Auto anreisen ist bei den seit einiger Zeit besonders in größeren Locations herrschenden Einlassbestimmungen (Taschen nicht größer als ein Blatt Papier, Jacken am besten auch gleich weg lassen) nämlich so gar nicht gedacht. Als das erledigt war, konnte es losgehen und wir machten uns auf den Weg zur ausverkauften König-Pilsener-Arena. Auch dort galten natürlich die seit den jüngsten Anschlägen auf Konzerte eingeführten, verschärften Einlassregeln mit einem Bodyscan wie am Flughafen, was das ganze Prozedere natürlich arg in die Länge zog. Wobei ich der Fairness halber zugeben muss, dass sich die Abläufe seit meinem letzten Besuch der Location schon arg verbessert haben. Gewohnheit und Übung machen da wohl auch den Meister.
Irgendwann waren wir dann jedenfalls drin und machten uns zunächst auf die Suche nach unseren Plätzen - Sitzplätze oben rechts - und anschließend auf die Jagd nach einem der Sabaton-Becher, die an einigen der Getränkestände ausgegeben wurden. Als wir versorgt waren, warteten wir gespannt auf den Beginn des Konzertabends.
Dieser wurde eröffnet von den Schweden von Amaranthe. Die Band rund um die Sänger Elize Ryd, Nils Molin und Henrik Englund Wilhelmsson mit der ganzen Bandbreite an männlichem und weiblichem, clearem oder gegrowltem Gesang gab ordentlich Gas auf der Bühne und wusste von der Performance durchaus zu überzuegen. Musikalisch traf der ziemlich spezielle Stilmix der Band mit Elementen aus den verschiedensten Metal-Subgenres, Elektronik und poppig anmutenden Parts aber nicht immer meinen Geschmack. Dennoch lieferten sie ohne Zweifel eine mitreißende Show ab.
Weiter ging es mit einer Band, auf die ich mich bereits im Vorfeld sehr gefreut hatte, da ich sie schon seit Ewigkeiten hatte live erleben wollen. Die Rede ist von Apocalyptica, die mich an diesem Abend sehr begeisterten! Die Musik der finnischen Cello-Virtuosen erwies sich auf der großen Bühne als absolut mitreißend - Metal benötigt ganz offensichtlich nicht immer Gesang oder auch nur die typischen Instrumente. Doch auch, wer nicht so für Musik ohne Gesang zu haben war, konnte bei Apocalyptica glücklich werden, lud man sich doch für die einfach epische Eigeninterpretation von Rammsteins "Seemann" mit Elize von Amaranthe ganz simpel eine Gastsängerin ein. Und als es zum Abschied dann an den Metallica-Klassiker "Nothing Else Matters" ging, sang natürlich die ganze Arena mit. Was für ein Finale für eine ohnehin schon geniale Show! Unbedingt will ich diese Band in nicht allzu ferner Zukunft wiedersehen, und diesmal dann bitte in voller Pracht als Headliner. Mal schauen, wann sich das umsetzen lassen wird.
Nun aber wird es Zeit, zum krönenden Finale des Abends zu kommen: Sabaton. Du meine Güte, was für eine Show! Schon das Intro war episch, ganz zu schweigen vom grandiosen Bühnenaufbau. Die Schweden machten die Bühne mit nachgebildeten Schützengräben und Stacheldrahtmal eben flott zum Kriegsschauplatz und Schlagzeuger Hannes von Dahl muss auf seinem lebensgroßen Panzer wohl der meistfotografierte Musiker seiner Zunft sein.
Bei dem nun folgenden Auftritt feuerten die Schweden alles ab, was sie zu bieten hatten, und das waren zum einen natürlich tonnenweise Hits, aber auch jede Menge Pyroeffekte und die eine oder andere auch mal was längere Ansage. Sänger Joakim Brodén hatte sichtlich Spaß an der Interaktion mit dem Publikum, und das Publikum hatte hörbar Spaß an dem, was ihm an diesem Abend geboten wurde. Auch die Herren von Apocalyptica bekam man im Laufe des Konzertes noch einmal zu Gesicht, als beide Bands einige Songs gemeinsam performten, was ebenfalls eine richtig gute musikalische Kombi ergab.
Da Sabaton es bekanntlich nicht so mit den ruhigen Tönen haben, gaben Band und Publikum während des knapp zweitsündigen Konzerts quasi pausenlos alles. Es war laut, heiß und einfach genau so, wie man sich ein richtig gutes Metal-Konzert vorstellt. Selbst wenn ich in diesem Jahr die Chance gehabt hätte, mehr als für meine Verhältnisse kümmerliche sechs Konzerte zu Besuchen, wäre mir dieser Abend wohl als ganz großes Jahreshighlight in Erinnerung geblieben. Was für ein gewaltiges Live-Erlebnis!
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