So, da ich mich morgen schon auf den Weg nach Weeze zu meinem nächsten MPS-Termin begebe, hielt ich es gerade irgendwie für angebracht, mich endlich mal an den Erlebnisbericht zum MPS in Rastede von vor drei Wochen zu machen... Nun dann, ab dafür:

Das Abenteuer Rastede begann dieses Jahr schon am Mittwoch, also einen Tag vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung. Alles war gut geplant. Die Anreise war von uns auf den Mittwoch vorverlegt worden, um den zu erwartenden reisenden Männergruppen am nächsten Tag (Männertag!) zu entgehen. Die Reisezeit war so kalkuliert, dass wir in Rastede einen Bus erwischen sollten, der relativ nah an die Campsite heranfahren sollte. Einen Bus, der nur einmal am Tag fährt. Es klang alles so gut - doch wie üblich konnte die Realität da nicht mithalten.

Wir erreichten Rastede zur geplanten Zeit. Das Wetter war so, wie es sich mittlerweile zum Alltag bei Veranstaltungen des MPS entwickelt hatte: Vom tiefgrauen Himmel vielen dicke, nasse Tropfen, und deren viele. Der Bahnhof war innerhalb kürzester Zeit menschenleer. Uns in unser Schicksal fügend, machten wir uns auf die Suche nach unserer Bushaltestelle und fanden sie nach einiger Verwirrung auch. Und dann warteten wir. Und warteten. Und warteten. Ein Bus voll mit Schülern und ohne Nummer fuhr an uns vorbei, etwa zu der Zeit, zu der unser Bus hätte kommen sollen. Aber er machte keine Anstalten anzuhalten. Also warteten wir weiter. Etwa 20 Minuten später kam ein anderer Bus, jedoch nicht unserer. Trotzdem hielten wir ihn an und baten den Fahrer um Rat. Er wusste nichts von unserem Bus, anscheinend nicht einmal von seiner Existenz. Nach weiteren zehn Minuten, in denen nichts passierte, sahen wir die bittere Wahrheit schließlich ein: Wir würden die mehrere Kilometer lange Strecke wohl zu Fuß gehen müssen. Jeder von uns ein Zelt, eine Luftmatraze, einen Schlafsack und Klamotten für vier zu erwartende Tage bei mäßigem Wetter mit sich führend. Immerhin war der Regen schwächer geworden.

Das Regencape wurde also übergeworfen, und los ging es. Zunächst einmal nur eine kleine Etappe zu Feinkost Albrecht. Unser eigentlicher Plan war ja gewesen, nach dem Zeltaufbau einkaufen zu gehen, aber das war nach dieser kleinen Planänderung durch den nicht-existierenden Bus zeitlich nicht mehr drin. Also wurde das Gepäck noch um Essen und Trinken für die kommenden 1 1/2 Tage erweitert, und der Spaß ging weiter. Dass ich mein Zelt in einer Reisetasche mit nicht-gepolsterten Griffen und ohne Rollen verstaut hatte, erwies sich bald als katastrophaler Fehler. Der Mist schnitt höllisch in meine Hände, es lief sich nicht gut mit diesem einseitigen Gewicht und das Regencape regte gekonnt die Transpiration an. Bald war ich total am Ende, was man andererseits vom noch vor uns liegenden Weg nicht sagen konnte. Ungefähr zwei Stunden später als geplant erreichten wir schließlich die Campsite, bauten unsere Zelte auf und erholten uns von den Strapazen. Der Tag war für uns damit weitestgehend auch gelaufen und wir lagen in unseren luftgefüllten Betten bevor noch die Sonne richtig verschwunden war. Morgen sollte schließlich ein langer Tag werden, denn große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus...

Fortsetzung folgt!