Mittwoch, 4. Juni 2014

Buchvorstellung: Die Bücher vom Heiligen Gral von Bernard Cornwell

Meine nächste Buchvorstellung führt ins Mittelalter. Auch dieses Mal handelt es sich wieder nicht um einen einzelnen Roman, sondern um eine Romantrilogie. Ich möchte euch die "Bücher vom heiligen Gral" von Bernard Cornwell vorstellen.

Inhalt:

Die Trilogie beginnt mit dem Roman "Der Bogenschütze" (Original: Harlequin). Die Handlung setzt am Ostermorgen des Jahres 1342 ein. Der junge Thomas muss miterleben, wie sein Dorf an der englischen Küste von einer Gruppe französischer Schiffe überfallen wird. Die Gruppe unter Führung eines mysteriösen, schwarzen Ritters, der sich als "Harlekin" bezeichnet, brennt das Dorf nieder, tötet die meisten Einwohner und stiehlt den Kirchenschatz, die Lanze von Sankt Georg. Thomas' Vater, der Pfarrer des Dorfes, überlebt den Überfall nicht. Bevor er jedoch stirbt, verrät er seinem Sohn noch, dass es sich beim Harlekin um einer Verwandten handele. Thomas schwört Rache für den Tod seines Vaters, doch dieses Vorhaben lässt sich nicht so leicht in die Tat umsetzen. Sein Feind scheint ihm immer einen Schritt zuvor zu sein und verfügt anscheinend über die mächtigste Waffe des Christentums, den heiligen Gral. Auch kann er sich nicht voll und ganz auf die Suche konzentrieren. Als Bogenschütze wird er in den Hundertjährigen Krieg hineingezogen.

Im zweiten Band "Der Wanderer" (Original: Vagabond) erhält Thomas schließlich vom englischen König den offiziellen Auftrag, den Heiligen Gral zu suchen. Die Suche entwickelt sich auch zu einer Reise in die Geschichte seiner eigenen Familie. Als Soldat hat Thomas zusätzlich noch zahlreiche Schlachten im Hundertjährigen Krieg zu schlagen, doch irgendwann trifft er dann endlich wieder auf den schwarzen Ritter, dem er Rache für den Tod seines Vaters und die Zerstörung seines Dorfes geschworen hatte.

Im abschließenden Band der Trilogie, "Der Erzfeind" (Original: Heretic), läuft die Handlung auf das große Finale zu, und das im Großen wie im Kleinen. Im Hundertjährige Krieg werden immer blutigere Schlachten geschlagen und Thomas kommt auf seiner Suche nach dem Geheimnis des Heiligen Grals seinem Ziel immer näher...

Fazit:

Bernard Cornwell ist einer der ganz großen Autoren moderner und spannender historischer Romane. Eine seiner großen Stärken ist die Beschreibung von Schlachten. Diese sind ihm auch in den Büchern vom Heiligen Gral überaus gut gelungen. Die Kämpfe des Hundertjährigen Krieges werden hier vor den Augen des Lesers in all ihrer Grausamkeit und Brutalität lebendig. Dennoch verliert der Autor sich nicht in übertrieben blutigen Metzeleien. Stattdessen vermittelt er einen guten Einblick in die Strategien der Kriegsführung, in den Einsatz der unterschiedlichen Waffen und die Gefühle der kämpfenden Soldaten.

Die Rahmenhandlung schien mir im Falle dieser Trilogie jedoch etwas ungewöhnlich. Mit der Suche nach dem Heiligen Gral wird eines der ältesten Themen der europäischen Literatur aufgegriffen. Der Gral fungiert hier jedoch nur als Rahmen für die Suche von Thomas nach seiner Familiengeschichte. Insgesamt finde ich, dass sich die Gralsgeschichte nicht besonders gut in die Gesamthandlung einfügt. Mich persönlich hat sie eher irritiert bis genervt, als dass ich sie als spannend betrachtet hätte. 

Insgesamt ist die Trilogie, wie alle Bücher, die ich bisher von Bernard Cornwell gelesen habe, durchaus lesenswert. Jedoch handelt es sich bei den "Büchern vom Heiligen Gral" für mich um eines der schwächeren seiner Werke. Anfängern würde ich empfehlen, mit einem anderen Buch des Autors zu beginnen. Empfehlenswert finde ich zum Beispiel die Uthred-Reihe oder die Artus-Chroniken.

Meine Wertung:

♥ ♥ ♥
[3/5]

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