Montag, 30. Juni 2014

Zurück zum Beton: Das MPS in Weeze

Am Mittsommertag war es für mich einmal wieder so weit: das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum rief nach Weeze und ich folgte dem Ruf. Aus finanziellen Gründen und weil das Gelände meiner Meinung nach einige Makel aufweist, sollte es dieses Mal nur ein Tagesausflug werden.

Veranstaltet wird das MPS in Weeze auf dem alten Flughafengelände. Veranstaltungstechnisch hat das den Vorteil, dass es ganz weit draußen ist und wir deswegen Lärm machen können, solange wir wollen. Leider gibt es aber auch einige Nachteile: Das Gelände ist fast vollständig zubetoniert und mit Bunkern übersät, in regelmäßigen Abständen starten Flugzeuge (landen haben wir sie noch nie gesehen...hm). Für ein Rockfestival wäre das kein Problem, für eine Steampunk-oder LARP-Veranstaltung könnte das sogar ganz toll sein - aber für einen Mittelaltermarkt? Zudem ist die Anbindung an den ÖPNV eher mäßig. Entsprechend war das Festival auch in diesem Jahr eher mäßig besucht und wird wohl im nächsten Jahr in dieser Form nicht mehr stattfinden. Ich bin wirklich gespannt, ob es Veranstalter Gisbert "Gisi" Hiller wie neulich angekündigt gelingen wird, da eine Art Endzeit-LARP-Veranstaltung durchzuführen. Das hätte durchaus Potential!

Nun aber zu meinem Tag auf dem MPS: Wir begannen den Tag mit Gauklerei und blieben daraufhin gleich an der Stelle, um uns das Duo Pampatut anzuschauen. Eigentlich hatten wir bei den zwei Herren ja nur ein oder zwei Lieder verweilen wollen, jedoch kam es etwas anders. Streng genommen umfasste das ganze Set zwar auch nur ca. zwei Lieder, aber trotzdem. Das ganze wurde schnell zur äußerst unterhaltsamen Comedy und jeder, der eine unglückliche Bewegung machte, konnte im Fadenkreuz der Gruppe landen. Schüchtern, wie wir sind, wollten wir das vermeiden und blieben schön still sitzen. 

Danach trieb es uns lange einfach über das Gelände. Mal verweilten wir an der großen Bühne, um zu den Klängen von Saltatio Mortis unser Mittagessen einzunehmen, mal blieben wir bei Gaukler Lupus hängen und ließen uns von seiner Jonglage-Show unterhalten. Wenn die Musik sich anbot, nutzen wir den großzügigen Platz des mäßig gut besuchten Geländes zum Poi-Spielen, wobei wir auf unheimlich viele Menschen trafen, die sich dafür interessierten, was wir da so treiben.

Musikalisch richtig interessant wurde es dann am Vorabend mit dem Auftritt von Omnia. Da es so leer war, machten wir uns nicht die Mühe wie gewöhnlich schon eine Stunde vor Beginn des Konzertes an der Bühne rumzulungern, um einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Als wir dann schließlich zu den ersten Tönen das Konzertes zur Bühne strebten, bekamen wir noch immer problemlos einen Platz in der dritten Reihe und hatten auch ausreichend Platz uns zu bewegen. Löblich sei erwähnt, dass Omnia von den von mir gesehenen Bands die einzigen waren, die das Wort "Fußball" nicht in den Mund nahmen. Danke dafür!


Die einstündige Wartepause bis zum Faun-Konzert verbrachten wir wartend an der Bühne. Da der Auftritt nunmal am längsten Tag des Jahres stattfand, war es noch hell, als die Band begann. Ziemlich ungewohnt, aber super zum Fotos machen. Da Faun das zweifelhafte Vergnügen hatten, zeitglich mit dem Fußballspiel der deutschen Mannschaft auftreten zu müssen, war das Publikum ebenfalls ungewöhnlich. Viele Niederländer waren in das nah der Grenze gelegene Weeze gekommen. Da es bei niederländischen Festivals eher unüblich ist, dass die Leute im Publikum wie die Ölsardinen aneinandergequetscht stehen, um möglichst weit nach vorne zu kommen, hatte man so während des Auftritts unheimlich große Bewegungsfreiheit.


Im Anschluss an das Konzert nutzten wir den Rest des SaMo-Nachtkonzerts zum Poi-Spielen und ließen dann unseren Tag bei einem wahrhaft grandiosen Feuerspektakel ausklingen. Am Spektakel nahmen der Gaukler Lupus, die Feuervögel sowie Danse Infernale teil. Letztere bestritten den größten Teil der Show und taten dies auf wirklich vielfaltige und beeindruckende Art und Weise.

Kurz nach eins machten wir uns dann auf den Weg vom Gelände, wobei wir einen faszinierten Zwischenstopp bei den Cobblestones einlegten. Dort war eine riesige Party in Gange, auf der Bühne standen sicher über 20 Personen und feierten zu den Irish Folk-Klängen der Band.
Um den langen Heimweg wissend, konnten wir dennoch nicht länger bleiben. Nach mehreren Stunden Fahrt über seltsamste Dörfer und andere Ortschaften erreichten wir mit dem Morgengrauen dann unser zu Hause. So endete mein Ausflug zum MPS in Weeze.

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