Montag, 10. August 2015

Castlefest Nachbericht Teil 4: Die Verbrennung des Wickerman

Am frühen Samstag Abend war es also soweit: Die Verbrennung des Wickermans sollte stattfinden. Das ist eine jährlich wiederkehrende Tradition auf dem Castlefest und mit Sicherheit der Höhepunkt der ganzen Veranstaltung.

Der Wickerman, der in jedem Jahr anders aussieht und eine bestimmte mythologische Figur oder ein Symbol darstellt, zeigte in diesem Jahr ein sich liebendes Pärchen und stand folglich unter dem Motto Liebe.
Der Wickerman kurz vor der Verbrennung

Die Besucher hatten wie jedes Jahr das ganze Wochenende die Möglichkeit, kleine Opfergaben zum Wickerman zu bringen. Die Opfer waren dabei wie immer sehr vielfältig, von kleinen selbstgemachten Kunstwerken oder Handarbeiten bis hin zu Strähnen der eigenen Haare war wieder alles dabei. Manche Gruppen vor Ort haben sogar ihr eigenes Opferritual. Aber auch wir haben natürlich unser kleines Opfer gebracht.

Die Verbrennung des Wickermans ist wirklich ein Ritual, was vielen Menschen auf dem Castlefest sehr wichtig ist und es ist auch immer ein ganz spezielles Ereignis. Um etwas zu sehen statt nur auf die Leinwand schauen zu müssen, hatten wir uns in diesem Jahr entschieden, uns einen Platz außerhalb des Geländes zu suchen, von dem aus wir die Zeremonie mit einigen anderen Interessierten von hinten anschauen konnten.

Das Feuer wurde wieder traditionell von den Veranstaltern Mark und Natasja entzündet, denen ihre Rührung auch wirklich anzumerken war. Wegen der großen Trockenheit züngelten die Flammen extrem schnell hoch und hinterließen nach sehr kurzer Zeit nur noch glimmende Überreste des wunderschönen Wickermans mit all den dargebrachten Opfern. Die Zeremonie wurde von tausenden Menschen zunächst andächtig schweigend und dann laut jubelnd verfolgt. 

Es fällt schwer in Worte zu fassen, was diese rituelle Verbrennung so besonders macht. Was so eine große Menge an Menschen dazu bringt, schweigend zu staunen. Die Euphorie, wenn die Flammen endgültig auf den Wickerman übergreifen. Und warum man danach irgendwo unschlüssig zwischen Jubeln und Weinen steht. Man muss es einfach erlebt haben. 

Einen kleinen Eindruck bietet dieses Video:


Fortsetzung folgt!

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