An einem herrlich sonnigen Julitag verschlug es mich nach Jahren einmal wieder in den Kölner Zoo. Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten (kein Parkplatz weit und breit bescherte uns ein paar Ehrenrunde durch Köln, Geldschein-verweigernde Parkautomaten kosteten uns unsere Einkaufswagen-Euro-Stücke), kamen wir dann aber gegen Mittag doch noch an unser Ziel und konnten einen wunderschönen Tag im Zoo verbringen. Dieser hatte seit meinem letzten Besuch anscheinend einiges investiert und erstrahlte in ganz anderem Glanz, als ich es in Erinnerung hatte. Natürlich habe ich auch fleißig geknipst, und so will ich gar nicht mehr viele Worte verlieren, sondern lieber ein paar Impressionen für sich sprechen lassen:
Der Besuch hat sich definitiv einmal wieder gelohnt, und ein Tag reichte eigentlich kaum aus, um sich alles ausführlich anzusehen. Fürs Aquarium blieb uns am Ende kaum noch Zeit, was sehr schade war. Zum Glück ist Köln ja nicht unerreichbar und aus der Welt, also hoffe ich mal, dass es mich in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht noch einmal dorthin verschlagen wird.
Der zweite von den sehr wenigen Terminen des Mittelalterlich Phantasie Spectaculums, die ich in diesem Jahr besucht habe, war das MPS in Bückeburg. Da ohne Jahreskarte für mich finanziell an ein ganzes Wochenende mit Camping überhaupt nicht zu denken war, wurde es ein Tagesausflug am Samstag des ersten Wochenendes. Dieser Tag bot musikalisch aber ohnehin schon so viel, dass ich mich am späten Abend ohne große Wehmut, dafür mit vielen schönen Eindrücken vom schönen Bückeburger Schlosspark verabschieden konnte.
Gleich nach dem Betreten des Geländes zogen mich die Klänge von Waldkauz hin zur ersten Bühne, die den schönen Tag nutzten, vor Ort große Teile ihres mittlerweile erschienenen, neuen Musikvideos zu "Baba Jaga" zu drehen. Waldkauz live sind immer wieder eine große Freude, weswegen ich es sehr schade fand, dass ich sie aufgrund des großen Angebots an Programmpunkten, die ich auch noch sehen wollte, nicht so oft anschauen konnte, wie ich gerne gewollt hätte.
Nina von Waldkauz
Nach dem Waldkauz-Auftritt hätte ich mich eigentlich auf den Weg machen wollen, meine Freundin zu suchen, die separat angereist war. Aber nun standen auf der selben Bühne Faey auf dem Programm, und so blieb ich irgendwie hängen. Ich mag Faey mit ihrer so unglaublich positiven Musik einfach unglaublich gerne und bei ihren Konzerten zaubern mir zudem die sympathischen Bühnenansagen der Musiker immer wieder ein bleibendes Lächeln ins Gesicht.
Jürgen von Faey
Im Anschluss an diesen Auftritt machte ich mich dann aber tatsächlich endlich auf die Suche nach meiner Freundin und fand sie glücklicherweise auch recht bald. Zu zweit macht so eine Veranstaltung auf Dauer eben doch deutlich mehr Freude als allein. Wir inspizierten das Gelände, blieben mal vor dieser, mal vor jener Bühne hängen. Schön war es zum Beispiel, beim Auftritt von Ganaim vor der großen Bühne im Gras zu liegen und den schönen Irish Folk Klängen zu lauschen.
Und irgendwann war es dann Zeit für das große Abendkonzert meiner Lieblingsband Faun. Dieses war für mich natürlich wie immer ein absolutes Highlight. Ich ergatterte einen ziemlich guten Platz und nutze den langen, hellen Sommerabend, der es auch mir mit meiner ganz gewöhnlichen, aber heißgeliebten Kamera ermöglichte, ein paar schöne Fotos zu schießen.
Fiona von Faun
Zum gelungenen Abschluss des Tages gab es dann später noch ein beeindruckendes, großes Feuerspektakel, bevor es - diesmal gemeinsam - auf den Heimweg ging, den Kopf voller Eindrücke von einem schönen Tag im (phantastischen) Mittelalter.
Und weil es so schön ist, gibt es hier als Rausschmeißer noch oben erwähntes Waldkauz-Video:
Pünktlich zum Release letzte Woche hatte ich die Ehre, das neue Album "Leitkultur" von COR rezensieren zu dürfen. Es war spannend, mal etwas abseits des Folk/Mittelaltergenres zu reviewen, in dem ich mich bei den CD-Vorstellungen bisher ziemlich ausschließlich bewegt habe, zumal COR eine Band sind, die ich seit vielen Jahren mag. Zur Rezension geht es hier:
Das beschauliche Münster bietet Freunden härterer Töne traditionell eher wenig interessante Veranstaltungen. Umso schöner ist es da, dass sich in den vergangenen Jahren mit dem Das Schloss Rockt Festival ein neues, kostenloses Open Air Event etablieren konnte.
Vor der Kulisse des Schlosses, das heute zur Uni gehört, rockten auch in diesem Jahr am 30. Juni wieder vier Bands. Leider hatten sie dabei wie schon im letzten Jahr wieder mit dem großen Feind aller Münsteraner Outdoorveranstaltungen zu kämpfen - der Regen ließ mal wieder nicht lange auf sich warten.
Das Münsteraner Ani Lo Projekt konnte seinen Auftritt noch ganz im Trockenen bestreiten, sodass der Platz vor der Bühne dort schon ganz gut gefüllt war. Die Band präsentierte vor Ort ihr Album "Miracle". Zu hören gab es hier eher klassischen Hardrock mit Metal-Einschlägen, getragen von der rockigen Stimme von Sängerin Ani Lozanova.
Ani Lo Projekt
Weiter ging es nach einer Umbaupause mit Voodoma aus Düsseldorf, die mit ihrem Styling und der Bühnengestaltung gleich alle Blicke auf sich zogen. Der Sound der Band ging in Richtung Gothic Rock, der Auftritt war interessant anzusehen und anzuhören. Auch das sich verschlechternde Wetter konnte das Publikum vor der Bühne nun nicht mehr dezimieren.
Voodoma
Als drittes gingen schließlich Soulbound aus Bielefeld auf die Bühne. Bei den Bielefeldern ging es musikalisch dann noch einmal in eine ganz andere Richtung. Selber ordnet die Band ihre Musik als Alternative Metal ein und zeigt sich klanglich von all jenen amerikanischen (Nu-)Metalbands beeinflusst, mit denen meine Generation aufgewachsen ist. Trotzdem war der Sound auf ganzer Linie eigenständig. Für mich jedenfalls waren Soulbound die musikalische Neuentdeckung dieses Abends.
Soulbound
Als vierte und letzte Band betraten schließlich Aeverium die Bühne, die der eigentliche Grund für meine Anwesenheit an jenem Abend waren. Schließlich wollte ich mich schon lange mit eigenen Augen und Ohren davon überzeugen, was der "Chubby", der früher mit seiner damaligen Band Cyrcus in meiner musikalischen Sozialisierung im Kreis Heinsberg eine so große Rolle gespielt hat, heute so macht. Und was soll ich sagen: Ich war begeistert! Aeverium gingen so ab auf der Bühne, der Sound war so druckvoll, das gesangliche Zusammenspiel und die Interaktion auf der Bühne zwischen Sängerin Aeva und Sänger Marcel (wie Chubby eigentlich heißt) - es hätte, wenn es nach mir gegangen wäre, einfach nicht zu Ende gehen dürfen an diesem Abend. :D
Aeverium
Zu den letzten Tönen von Aeverium machte ich mich schließlich im leichten Regen, an den sich mittlerweile eh alle gewöhnt hatten auf den Weg zum Bahnhof. Es war ein sehr schönes Das Schloss Rockt Festival, dem hoffentlich noch viele weitere Auflagen folgen werden.