Freitag, 30. August 2019

Stippvisite beim Das Schloss Rockt Festival in Münster

Es ist so eine Sache mit Münster. An weitaus mehr Wochenenden, als einem lieb sein kann, ist in dieser Stadt musikalisch einfach mal nichts auch nur annährend relevantes los. Und dann gibt es diese seltenen Daten, an denen man sich mehrfach teilen können müsste, um alles zu sehen, was einen interessiert. Der 21. Juni war in diesem Jahr ein solches Datum. Auf dem Platz vor dem Schloss lockte das jährlich stattfindende, kostenlose Open Air "Das Schloss Rockt", während Abends die Sputnikhalle mit einem Refused-Konzert lockte und im Gleis 22 die lokalen Legenden Muff Potter spielten. Kompromisse mussten also gemacht werden. Gut, dass das Festival vor dem Schloss lange vor den abendlichen Konzerten begann und so zumindest Zeit für einen kurzen Besuch ließ.

Festival vor schöner Kulisse: Das Schloss Rockt in Münster

Bei bestem Sommerwetter hatten sich schon zu Beginn der Veranstaltung um 17 Uhr einige Interessierte eingefunden, um den Auftritt der ersten Band des Festivals zu sehen. Los ging es mit Prism aus Münster. Die Band bezeichnet ihre Musik als Alternative Metal und nennt unter anderem Papa Roach als Einfluss. Das Ganze ließ sich auf jeden Fall gut anhören, auch wenn der Band an diesem Tag ihr Bassist abhanden gekommen war. Die Stimmung vor und auf der Bühne trübte das jedenfalls nicht.


Als zweite Band standen Devil's Balls auf dem Programm. Ebenfalls aus Münster, ging es hier musikalisch aber in einer ganz andere Richtung. Diese Herren hatten sich offensichtlich mit Leib und Seele dem klassische Hard Rock verschrieben und brachten dies live auch sehr überzeugend rüber. Ein großes Vergnügen, diese Band live zu sehen.


Umso bedauerlicher fand ich es, dass es für mich danach schon Abschied nehmen hieß. Die zwei weiteren Bands des Abends, Angelwings und die großartigen Lacrimas Profundere, konnte ich mir nicht mehr ansehen, weil ich mich am Abend für den Besuch des Refused-Konzerts in der Sputnikhalle entschieden hatte - später mehr dazu.

Trotzdem war es schön, wenigstens einen Teil vom "Das Schloss Rockt" Festival mitbekommen zu haben. Wo sich in Münster endlich so ein attraktives, noch dazu kostenloses Open Air etabliert hat, möchte man das doch nicht ganz verpassen. Nächstes Jahr geht es hoffentlich mit unvermindert spannendem Line Up weiter!

Mittwoch, 28. August 2019

CD-Vorstellung: Punch'n'Judy - Die Legende des Koboldkönigs

Koboldkönig wird der Eine, der laufen kann über heiße Glut...

Wer sich in der Mittelalterszene bewegt bei dieser Zeile nicht sofort eine Melodie im Kopf hat, der muss in den letzten Jahren ganz schön geschlafen haben. ;) Die Musiker von Punch'n'Judy haben ordentlich nachgelegt und diesem Hit nun ein ganzes, eigenes musikalisches Hörbuch gewidmet. Ich hatte nun die große Freude, das neue Werk für jarwinbenadar mal etwas genauer unter die Lupe nehmen zu dürfen. Das Ergebnis hat mir exzellent gefallen, doch mehr dazu findet ihr in meiner Rezension:


Wer schon einmal gerne reinhören möchte: gerade ist ein brandneues Video zum Song "Aug' um Aug'" erschienen. Reinschauen lohnt sich definitiv!


Dienstag, 27. August 2019

Feiertag unter Tieren - Pfingstmontag im Brückenkopf Zoo Jülich

Das Tolle am Epochenfest in Jülich (Bericht hier) ist, dass man gleichzeitig auch noch Eintritt in den Zoo des Brückenkopfparks bekommt. Ein Abstecher war da natürlich Pflicht, zumal der Zoo in diesen Tagen mit der Chance lockte, ein Wolsjunges zu Gesicht zu bekommen. Was das anging, hatten wir bei unserem Besuch leider Pech, aber gelohnt hat sich der Ausflug natürlich trotzdem. Hier ein paar Impressionen:

Die Frischlinge genossen den milden Tag

Eigentlich wirkten alle Tiere sehr entspannt

Und da wundere sich nochmal einer, dass Erdmännchen immer Publikumslieblinge sind ♥

Auch die frechen, kleinen Ziegen erfreuten sich natürlich größter Beliebtheit

Obwohl sich der Zoo im Brückenkopfpark Jülich von der Größe und dem Angebot an verschiedenen Tierarten natürlich nicht mit den Großstadtzoos messen kann, ist er meiner Ansicht nach trotzdem immer wieder einen Besuch wert. Er ist weitläufig, verfügt über ansprechende, große Gehege für die Tiere und man kann dort gut und gerne mehrere Stunden verbringen. Es gibt auch einige längere Spazierpfade durch den Wald, bei denen man selbst an gut besuchten Tagen noch verhältnismäßig viel Ruhe findet.

Konzentrierte Weltgeschichte - Das Epochenfest in Jülich

Mittlerweile ist es schon fast gute Tradition geworden, dass sich der Brückenkopfpark in Jülich am Pfingstwochenende in ein Sammelbecken für Reenactments jeglicher Zeiten, Nationen, Kulturen verwandelt. Dann treffen dort nämlich im Zuge des Epochenfestes Soldaten aus den beiden Weltkriegen auf schottische Highlander, Wikinger philosophieren mit englischen Redcoats über den Sinn des Lebens und Steampunker fügen dem Ganzen ihre höchst eigene, Jules-Verne-artige Note hinzu. Klingt seltsam? Vielleicht, beudetet jedoch in erster Linie großen Spaß für die Besucher.


Bei einem Besuch des Epochenfests fühlt man sich wie bei einem Schnelldurchgang durch die Weltgeschichte. Wurde einem gerade noch demonstriert, wie man einen Kilt richtig anlegt, steht man im nächsten Moment schon in einem Piratennest und wähnt sich dabei in karibischen Gefilden. Ein paar Meter weiter lagern die wilden Horden der Wikinger, während man nicht weit entfernt die Briten hört, wie sie ihre Waffen demonstrieren.


Bei so viel Abwechslung und so vielen verschiedenen Eindrücken wurde es auch in diesem Jahr wieder nie langweilig auf dem Epochenfest in Jülich. Das lag neben den zahlreichen Lagern und Ständen, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei gewesen sein sollte, auch am großen Engagement der Teilnehmer. Wer wollte, konnte überall mit den Leuten ins Gespräch kommen, Fragen stellen, Sachen ausprobieren. Dies galt sowohl für die zahlreichen anwesenden Kinder als auch für die Erwachsenen. Und wo sonst hat man schon mal die Gelegenheit, Geschichte so spannend und lebensnah vermittelt zu bekommen?


Auch in diesem Jahr machte des Epochenfest Jülich wieder zu einem Anzugspunkt für Besucher aus nah und fern, sodass man sich beim Einlass schon auf eine gewisse Wartezeit einstellen musste. Durch die Weitläufigkeit des Brückenkopfparks verliefen sich die Massen auf dem Gelände dann aber eigentlich recht gut. Wem der Trubel auf dem Festgelände zu viel wurde, der konnte sich zwischenzeitich auch in den angeschlossenen Zoo absetzen, was von vielen auch gerne angenommen wurde. Auch ich ließ bei dieser Gelegenheit natürlich den Zoo nicht aus, doch davon wird später noch in einem separaten Beitrag die Rede sein.


Das Epochenfest jedenfalls war auch 2019 wieder eine wirklich besuchenswerte Veranstaltung und wird hoffentlich auch in Zukunft noch lange Bestand haben!

Montag, 26. August 2019

Man, ist das groß hier - Die Dokomi in Düsseldorf

Nachdem ich mich in diesem Jahr für das Annotopia und damit gleichzeitig gegen den Japantag entschieden hatte, freute es mich nur umso mehr, dass am 09. Juni noch ein anderes Event mit Japanbezug in Düsseldorf auf dem Plan stand: Es war wieder Zeit für die Dokomi!

Mittlerweile bin ich schon ein paar Jahre regelmäßig als Besucher dort unterwegs und finde es immer wieder beeindrucken, wie viel diese Convention jedes Jahr wächst. Die Bahnen Richtung Messegelände können die Massen an Besuchern mittlerweile kaum noch bewältigen und selbst, wenn man den Weg eigentlich nicht kennt, muss man sich nur noch in die Masse der Cosplayer einreihen und dem langsamen Zug Richtung Einlass folgen.

Meine Freundin und ich sind auch in diesem Jahr wieder unserer üblichen Planung treu geblieben und nicht direkt zum Einlass hingefahren. So konnten wir dann auch wieder einfach gemütlich ohne Wartezeit nach drinnen durchgehen und uns gleich ins Getümmel stürzen. Die Halle mit den Ständen der professionellen Händler, Verlage, Publisher etc. hebten wir uns dabei für den Schluss auf, denn zunächst einmal stand der für uns wichtigste Teil der Veranstaltung auf dem Plan: der ausgiebige Gang durch die Künstler-Allee! Dies war in diesem Jahr erneut so gewaltig, dass wir Stunden dort verbrachten in dem verzweifelten Versuch, irgendwie alles zu sehen. Aus den Problemen der letzten Jahren hatten wir auch gelernt und dieses Mal Stift und Papier mitgenommen, um uns die Stände zu markieren, an denen wir später möglicherweise noch etwas kaufen wollten. Ohne diese Technik hatte es sich in den vergangenen Jahren nämlich als verdammt schwierig erwiesen, die betreffenden Stände am Ende noch wiederzufinden. :D

Irgendwann rannte uns dann leider doch die Zeit davon. Einen Besuch in der Halle mit den Händlern bekamen wir noch hin, inklusive kleinem Fotoshooting vor der tollen Regenbogenwand, aber das Essen mussten wir tatsächlich ausfallen lassen. Auch für den tollen Bereich mit den Retro-Videospielen blieb nach den finalen Einkäufen lange nicht so viel Zeit übrig, wie wir gehofft hatten, obwohl wir immerhin so lange dort blieben, bis man uns förmlich rauskehrte. xD

Ich zumindest war am Ende des Tages wieder ziemlich erschlagen von all den bunten Eindrücken des Tages, aber gerade diese konstante Reizüberflutung gehört doch zu einer guten Convention dazu. Und nächstes Jahr, das haben wir uns vorgenommen, da kommen wir vielleicht zum ersten Mal an beiden Tagen zur Dokomi. Genug zu sehen gibt es ja auf jeden Fall!

Zum Abschluss hier natürlich noch meine Ausbeute des Tages:


Die lange Plüschkatze war wohl insgesamt einer der Verkaufsschlager der Convention, was aber auch kein Wunder ist, so süß und anschmiegsam, wie sie ist! ♥ Das ebenfalls unendlich niedliche Onigiri-Kissen stammt von moodrush, das Lesezeichen mit der kleinen Hintergrundkatze sowie der Hamster-Handyanhänger von Chosenvowels und das Violet Evergarden-Poster von Elwenz. Von wem nochmal gleich die Onigiri-Holzschachtel und die Häschen-Aktenmappe waren, finde ich hoffentlich auch ohne Visitenkarten so bald wie möglich heraus und trage es dann sofort hier nach (Hilfe erwünscht >.<).

Abschließend wollte ich mir übrigens noch einen Manga als Reiselektüre am Bahnhof kaufen und musste feststellen, dass die Fans den dortigen Buchladen mit seinem wirklich riesigen Manga-Angebot fast komplett leer gekauft hatten. Das war schon ein beeindruckender Anblick, auch wenn ich so natürlich am Ende doch nichts zu Lesen hatte. Im Gegensatz zum Japantag, an dem schon immer extra Mangatische aufgebaut werden, war der Laden auf den riesigen Ansturm während der Dokomi wohl nicht ganz vorbereitet gewesen. Irgendwas sagt mir, dass das nächstes Jahr vermutlich anders aussehen wird. :D

Montag, 19. August 2019

Fantastische Welten im Münsterland - das Annotopia in Lüdinghausen

Ich gebe es zu: meine Freunde und ich sind ziemliche Wiederholungstäter. Haben wir eine Veranstaltung gefunden, die uns gefällt, kommen wir meistens im nächsten Jahr wieder, und dann im nächsten Jahr, und im nächsten... So ein Trott kann natürlich auch schnell ziemlich langweilig werden, und darum ist es umso schöner, wenn auch hin und wieder mal eine neue Veranstaltung am Horizont auftaucht. So geschehen dieses Jahr beim Annotopia in Lüdinghausen, welches wir am 25. Mai besuchten.

Die Veranstaltung rund um die alte Wasserburg Vischering in Münsterland war bereits 2018 schon einmal veranstaltet und wohl sehr gut aufgenommen wurden. An uns war sie da tatsächlich noch vorbeigegangen, aber dieses Jahr munkelten die gespannten Vorabstimmen so laut, dass wir uns zu einem Besuch entschlossen. Eine glückliche Entscheidung, wie sich schnell herausstellte.

Ein kleines bisschen Horrorshow

Das Annotopia ist kein reiner Mittelaltermarkt, wie man ihn mittlerweile in jeder kleinen Stadt in Deutschland findet, sondern erinnert vom Konzept her an spannende niederländische Events wie die Elf Fantasy Fair oder El Mundo Fantasia. Der Fantasie waren dort an diesem letzten Maiwochende keine Grenzen gesetzt: Vom Mittelalter über den wilden Westen und die Piratenzeit bis hin zu Steampunk und Endzeitszenarien trafen hier sämtliche historische und phantastische Welten aufeinander, die man sich nur vorstellen konnte. Und das alles vor dem schönen Hintergrund der schönen Burg Vischering.

Vitae spielen vor der Burg Vischering auf

Wir unternahmen gleich mehrere Rundgänge über das großzügige und gut aufgeteilte Gelände, und jedes Mal gab es neue Details zu entdecken. Liebevoll gestaltete Lager, passende Verkausfsstände und phantasievoll gewandete Teilnehmer und Besucher sorgten dafür, dass es immer und überall etwas zu sehen gab. Sogar die Greenthingz, bekannt von niederländischen Festivals wie dem Castlefest, machten der Veranstaltung ihre Aufwartung.

Natürlich gab es auch ein Programm. Bands wie Vitae oder Ye Banished Privateers spielten, es gab Tanz, Jonglage und Gaukelei. Der Platz vor der kleinen Bühne war dabei leider wirklich etwas arg begrenzt, aber das war auch schon das einzige, was es für uns an diesem Tag zu bemängeln gab. Ansonsten genossen wir diesen Tag in Lüdinghausen sehr. 

Ye Banished Privateers auf der kleinen Festivalbühne

Das Annotopia ist wirklich eine Veranstaltung, die eine Lücke in der deutschen Marktlandschaft füllt, indem sie sich nicht hauptsächlich auf ein Thema oder eine Epoche fokussiert, sondern auch der verspielten, fantastischen Seite unserer Szene ein Podium bietet. Auch das schöne Gelände rund um die Burg Vischering passt perfekt zu dieser Veranstaltung und bildet ein wunderbares Setting. Der Eintrittspreis war mit 14 Euro an der Tageskasse auch vollkommen angemessen.

Piraten durften auch beim Annotopia nicht fehlen

Wer sich jetzt ärgert, das Spektakel in diesem Jahr verpasst zu haben, muss jedoch nicht gleich verzagen: eine nächste Auflage für 2020 ist bereits angekündigt, und sie soll sogar noch viel größer werden als die Letzte. Das beschauliche Lüdinghausen hat nämlich sogar noch eine zweite Burg, und diese soll bei der kommenden Auflage auch mit einbezogen werden. Als Datum für das nächste Annotopia wurden der 16. und 17 Mai 2020 gewählt. Man darf gespannt sein, welche Abenteuer uns dort erwarten!