Eigentlich hatte ich heute gar nichts posten wollen, doch da kamen gestern wie aus dem Nichts Omnia mit einem neuen Musikvideo um die Ecke. Also gibt es nun doch einen kleinen Beitrag, bevor ich mich bald auch schon auf den Weg machen muss zur wunderschönen Christuskirche nach Bochum, wo heute Faun auf ihrer aktuellen Akustik-Tour gastieren.
Ich bin zuversichtlich: Dies wird ein toller Tag!
Nun aber viel Spaß mit "Mutant Monkey" vom 2014er Omnia-Album "Earth Warrior". Aber Achtung: man könnte sich nach dem Genuss des Videos den Sommer zurückwünschen. ;)
Am vergangenen Samstag verschlug es mich an einen für mich ganz neuen Ort, nämlich in das sauerländische Altena. Dort fand an diesem Wochenende das mittelalterliche Winterspektakulum statt.
Burg Altena
Bei der Ankunft lag das beschauliche Städtchen schon im Dämmerlicht, und so bot die Burg Altena schon aus der Ferne vom Bahnhof aus gesehen einen hübschen Anblick. Jedoch barg die späte Ankunft mit der hereinbrechenden Dunkelheit auch ein kleines Problem in sich. Die Idee, den schon auf den Tourismus-Seiten im Internet als sehr steil beschriebenen Fußweg zur Burg zu Fuß zu bestreiten, erschien mir plötzlich wie eine sehr dumme Idee. Im Dunkeln einen mir fremden, bewaldeten Berg zu erklimmen ist eine Sache, die für orientierungslose und halbwegs nachtblinde Menschen wie mich nach langen Irrwegen und schmerzhaften Verstauchungen klingt. Doch zum Glück bietet Altena eine Alternative: den Erlebnisaufzug!
Dieser war schnell gefunden und stellte sich trotz langer Warteschlange und einiger Skepsis gegenüber einer zu bezahlenden Aufzugfahrt als weitere lohnenswerte Attraktion neben der Burg heraus. Nach dem Einlass spaziert man nämlich erst einmal durch einen museumsartigen Tunnel, der so allerhand zu bieten hat. Wer Zeit hat, kann sich an Audiostationen zahlreiche Legenden und Märchen aus der Region anhören. Außerdem passiert man auf seinem Weg allerhand interaktive Spielereien, die nicht nur Kinder zum innehalten und Spaß haben bewegen. Im Nachhinein bereue ich keinen Cent des zunächst nur zähneknirschend bezahlten Eintrittsgeldes!
Der Aufzug am Ende des Tunnels schließlich brachte die Besucher schließlich Schwall für Schwall nach oben zur Burg - und das in sehr bequemen 30 Sekunden. Ausgespuckt wurde man wirklich direkt in die Burg. Dort bot sich dann im Burghof und der Vorburg ein kleiner, aber sehr stimmungsvoller Mittelaltermarkt. Wer wollte, konnte auch das Burgenmuseum besichtigen und einen Rundgang durch die wirklich schöne Burg unternehmen. Aufgrund der späten Anreise blieb uns dafür aber leider kaum Zeit. Schließlich gab es für diesen Besuch einen konkreten Anlass, nämlich das Konzert von Vogelfrey.
Wir richteten uns also vor der Bühne im Burghof ein und stellten fest, dass es sich streng genommen sogar um zwei Konzerte handelte. Oder 1 1/2. Wie man so will. Zunächst betraten nur Sänger Jannik und Geiger Alex die Bühne, um dem Publikum unter dem Namen "Die Affenbrüder" einen kleinen Vorgeschmack zu bieten. Das ergab ein schönes, kleines Akkustik-Set, bei dem neben einer sehr ruhigen Version von "Heldentod" auch fremde Stücke von den Streunern oder Subway To Sally sowie der WoW-Kulthit "Die Horde rennt" dargeboten wurden.
Nach einer Pause folgte dann das Set vom Vogelfrey in kompletter Besetzung. Es wurde ein großartiges Konzert mit einer Setlist, die wohl kaum Wünsche offenließ. Vom "Ball der Gehängten" über "Der Tusch" bis zu "Strohfeuer" war von allen drei Alben der Band etwas dabei, und viele der Anwesenden kannten die Texte und sangen gerne mit. Alle anderen ließen sich gerne überreden, Textstücke zu lernen, schlicht Lalala zu singen und im Takt zu klatschen. Sänger Jannik hatte außerdem großen Spaß mit den anwesenden Kindern in der ersten Reihe und schaffte es, diese so für die Show zu begeistern, dass die Meisten fast das ganze Konzert sehr aufmerksam vorne sitzen und stehen blieben.
Vogelfrey
Obwohl Vogelfrey schon deutlich länger spielten, als es das Programm angekündigt hatte, ging das Konzert viel zu schnell vorbei. Noch während der Klänge des letzten Stückes mussten wir uns dann allerdings schon auf den Weg zurück zum Aufzug machen, um unseren Zug nicht zu verpassen.
Die Rückfahrt wurde ein Alptraum mit heimkehrender, im Fahrradabteil kiffenden Fußballfans und einem aggressiven Ballermannfan, der bei uns ebenso penetrant wie laut eine sicherlich sehr tragische musikalische Bildungslücke schloss. Wobei sich mir bis heute nicht so recht erschließen will, wo der Zusammenhang zwischen dem weiblichen Busen und Kartoffelsalat besteht. ;)
Alles in Allem war es aber ein wunderschöner Tag und ich würde Burg Altena gerne nochmal an einem ganz normalen Tag besuchen, um mir einfach die schöne Burg und das Museum anzusehen. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann nochmal die Gelegenheit dazu.
Und schwupp, schon ist der Advent da und mit ihm die Zeit der Weihnachtsmärkte. Ich muss ja zugeben, dass mich normale Märkte dieser Gattung kaum locken können - zu überlaufen ist es mir dort und meinem Gefühl nach steht für immer mehr Besucher nur noch der möglichst exzessive Glühweinkonsum im Vordergrund. Doch zum Glück gibt es ja Alternativen, wie beispielsweise den Mittelalterlichen Lichterweihnachtsmarkt des MPS im Dortmunder Fredenbaumpark.
Ein wenig trauere ich zwar immernoch der schönen Telgter Location nach, aber nichtsdestotrotz machte ich mich an diesem Eröffnungswochenende gleich zweimal auf den Weg nach Dortmund. Das Programm sprach am Freitag und am Sonntag einfach für sich.
Freitag war eigentlich mehr eine Stippvisite als ein richtiger Besuch. Bei der Ankunft war die Sonne schon untergangen und das Gelände zeigte sich in seiner ganzen nächtlichen Pracht. Was die Beleuchtung angeht, hat man sich nämlich in diesem Jahr wieder nicht lumpen lassen. Angestrahlte Bäume, leuchtende Floße auf dem Teich des Parks und stimmungsvoll illuminierte Heerlager und Stände verbreiteten eine wohlige Stimmung.
Einen kleinen Knacks bekam die Stimmung beim Erreichen der Konzertlocation für diesen Tag. Statt auf der großen Außenbühne fanden die Freitagskonzerte nämlich im Weihnachtszelt statt. Dieses ist zwar durchaus praktisch für eine Veranstaltung so spät im Jahr, schützt es doch vor Regen und übermäßiger Kälte, leider verbreitet sich dort aber auch keine besonders weihnachtliche Stimmung. Man wähnte sich eher ein wenig auf dem Oktoberfest...
Doch da das Programm an diesem Abend stimmte, hieß es schlicht: Rein ins Zelt, Alkoholdünste ertragen, auf vor die Bühne. Dort spielten nämlich Ye Banished Privateers das erste Set ihres Weihnachtsmarkt-Besuchs. Und dieses Set ließ einen die Location bald ohnehin vollständig vergessen, war man doch zu gebannt von den Geschehnissen auf der Bühne. Unser aller Lieblingspiraten hatten für die Besucher auch eine tolle Überraschung mit dabei, nämlich Weihnachtslieder. Aber natürlich nicht irgendwelche, sondern solche, wie sie nur von Piraten gesungen werden. So wurde aus einem allseits bekannten, deutschen Weihnachtsklassiker das stimmungsvolle "Oh Cannonball" und natürlich kam auch nicht mehr der Weihnachtsmann in die Stadt. Vielmehr hieß es dann "Henry Morgan's Coming To Port".
Im übrigen lohnte sich an diesem Wochenende auch ein Besuch beim Merchstand von Ye Banished Privateers. Neben den Artikeln der Band (die allein schon natürlich wert sind, sich dafür tief zu verschulden! ;) ) gab es dort nämlich noch ein ganz besonderes Schmankerl zu erwerben: Den Sexy Beards Kalender 2017! Das bedeutet: Ein jahr lang jeden Monat ein attraktive Model - unter ihnen Buckteeth Bannock von Mr. Hurley & die Pulveraffen, Bruder Rectus oder auch Blackpowder Pete von Ye Banished Privateers, um nur ein paar zu nennen - welches seinen stolzen Bart zur Schau stellt.
2017 kann kommen!
Sollte das alleine noch nicht als Kaufargument reichen: bei dem ganzen handelt es sich um ein nicht-kommerzielles Projekt für den guten Zweck, geht doch der komplette Erlös an die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye. Also: beim nächsten Besuch auf dem Lichterweihnachtsmarkt Augen und Ohren nach dem guten Stück offen halten oder bei Facebook einen Blick in die "We want sexy beards!"-Gruppe werfen. ;)
Nach diesem äußerst netten ersten Besuch machte ich am Samstag erstmal eine MPS-Pause (Faul rumgehangen wurde aber auch da nicht, wie ihr im nächsten Beitrag sehen werdet). Am Sonntag ging es dann aber nach einer reichlich kurzen Nacht und mit einer sehr unerquicklichen Anreise wieder nach Dortmund, diesmal für einen richtigen Tagesausflug. An diesem Tag war das Infield geöffnet, der Markt also noch ein Stück größer, und die Konzerte fanden auf der großen Bühne im Freien statt. Bei Licht fand sich an diesem Tag auch endlich die Zeit und Lust, das ganze Geländer näher in Augenschein zu nehmen, darunter auch die faszinierende Schwimmbrücke über den Teich. Den Großteil des Tages fand man sich dann aber doch vor der Bühne wieder, schließlich spielten wieder Ye Banished Privateers, von deren drei Konzerten ich keines verpassen wollte. Mittlerweiele war das Publikum sogar bei den neuen Weihnachtsstücken textfest und sang fröhlich und lautstark mit, sei es bei "Let It Blow" oder der piratigen Version von "Deck The Hall".
Ye Banished Privateers
Es stand aber auch noch eine zweite Band auf der Bühne, nämlich Harmony Glen. Obwohl diese Band schon mehrfach auf Festivals gespielt hatte, die ich besucht habe, gelang es mir am Sonntag erstmalig, sie endlich mal zu sehen. Ein Glück, denn sonst wüsste ich immer noch nicht, was für eine gute Stimmung diese Holländer verbreiten. Die fünf Musiker bezeichnen ihren Stil als Irish Folk Extravaganza, und das beschreibt es auch ziemlich gut. Beschwingte Folktunes, Traditionals und eigene Stücke mit oder ohne männlichen und weiblichen Gesang, alles im Repertoire. Die Band schien richtig gut drauf und verbreitete großartige Stimmung, das Dabeisein und Zuhören machte einfach Spaß.
Harmony Glen
Nach dem letzten Set von Ye Banished Privateers ging mein Tag auf dem Mittelalterlichen Lichterweihnachtsmarkt dann aber auch zu Ende. Mittlerweile war ich auch ordentlich durchgefroren, hatte es sich doch an diesem Wochenende ordentlich abgekühlt. Dieses Wochenende bildete jedoch einen schönen Auftakt für die diesjährige Weihnachtsmarkt-Saison. Und der nächste Dortmundbesuch is für kommenden Freitag auch schon fest eingeplant!
So, bevor an diesem Wochenende nun die ziemlich veranstaltungsreiche Vorweihnachtszeit beginnt, gibt es heute noch den letzten ausstehenden Konzertbericht von mir.
Am 12. November machte ich mich mit einer Freundin auf ins nahgelegene Aachen. Start A Revolution hatten dort im Hotel Europa zu einer Veranstaltung mit dem wohlklingenden Namen "Richtig schick was auf die Fresse" geladen. Klang nach einem Konzert, das wir uns nicht entgehen lassen wollten!
Schon relativ kurz nach Einlass ging es dann auch mit der ersten Band des Abends los. Sunchair aus Krefeld legten gleich zur Begrüßung odentlich los. Ihre Musik ließ sich für mich schwer in Genre-Begriffe fassen, die Selbstbeschreibung auf Facebook spricht von Neo-Thrash, Groove & Modern Metal. Auf jeden Fall war es laut, abwechslungsreich und ein guter Einstand in den Abend.
Hörprobe Sunchair:
Nach einer Umbaupause ging es gleich weiter mit Phoenix'Ashes. Die Niederländer traten dem Publikum mit ihrem mitreißenden Post-Hardcore trotz anfänglicher technischer Probleme ordentlich in den Hintern. Das Venue hatte sich mittlerweile auch ziemlich gefüllt und das Publikum wurde von der Band von Anfang an gnadenlos mit eingespannt. Da fand man sich schonmal mitten in der Menge Auge und Auge mit dem Sänger wieder, der einem seine Verse ins Gesicht sang oder mitunter natürlich auch schrie.
Hörprobe Phoenix'Ashes:
Nach so einem großartigen Auftritt war die Stimmung natürlich gespannt und aufgeheizt, als Start A Revolution als letzter Act des Abends die Bühne betraten. Natürlich wussten die Aachener Jungs die Erwartungen an ein Konzert mit dem Motto "Richtig schick was auf die Fresse" aber problemlos zu erfüllen. Bis auf die mehr oder weniger gezwungene Kürze (im Anschluss stand im Hotel Europa noch eine Party auf dem Programm, deren Anfang sich wohl trotz aller Publikumswünsche nicht endlos hinauszögern ließ) war es ein großartiger Auftritt. Das gespielte neue Material machte großen Bock auf das wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten lassende zweite Album der Band, aber auch der ein oder andere Klassiker durfte natürlich nicht im Set fehlen. Auch wurde das Publikum eingespannt, ein kleines Video zur derzeit viralen Mannequin-Challenge aufzunehmen. Das Resultat füge ich natürlich diesem Bericht bei. ;)
Als zum Abschluss des Konzerts schließlich noch Songs wie "Unity Hymn" und "Don't Waste Your Time" gespielt wurden, verschwammen die Grenzen zwischen Band und Publikum. Wer wollte, kam auf die Bühne, und sowieso sang gefühlt das halbe Hotel Europa mit. Fazit des Abends: Der Titel der Veranstaltung hatte keineswegs zu viel versprochen. Das müssen wir möglichst bald mal wiederholen!
Nach mehrjähriger Pause ergab sich in diesem Jahr endlich mal wieder die Gelegenheit für einen kurzen Abstecher zu Potts historischem Jahrmarkt. Diese ehemalige MPS-Veranstaltung, die nun schon seit einigen Jahren von DiTo-Events durchgeführt wird, findet alljährlich im Rahmen der weithin bekannten Soester Allerheiligenkirmes statt und bietet einen kleinen, gemütlichen Ruhepol inmitten der lauten, knalligen Kirmeswelt.
Zusammen mit einer Freundin machte ich mich am Veranstaltungs-Freitag auf den beschwerlichen Weg nach Soest. Und beschwerlich war der Weg wie eh und je, ist die Allerheiligenkirmes doch ein wahrer Besuchermagnet. Vor dem Vergnügen galt es also im wortwörtlichen Sinne erst einmal, das Leben in vollen (oder vielmehr überfüllten) Zügen zu genießen.
Endlich in Soest angekommen, bahnten wir uns einen Weg durch die Menschenmassen Richtung Historischer Jahrmarkt - in mittelalterlicher Gewandung übrigens ein lustiges Unterfangen, da man so schnell selbst zur Attraktion wird. Auf der Kirmes selbst verweilten wir nur ganz kurz zum Essen. Allerdings stellte sich die von uns gewählte Pommesbude leider nicht gerade als kulinarisches Highlight heraus, da beide von uns gewählten Saucen irgendwie seltsam schmeckten...
Nicht direkt zufrieden, aber immerhin gesättigt, erreichten wir schließlich den Ressourcenplatz, auf dem der historische Jahrmarkt stets aufgebaut ist. Bei unserer Ankunft spielten gerade Die Streuner. Wir gesellten uns zum zahlreich anwesenden Publikum, welches der Band als Stammgast der Veranstaltung sehr wollgesonnen war.
Nach der Umbaupause ging es weiter mit Metusa, die ich in dieser Besetzung zum ersten Mal sah. Die Band begann ihr Set mit einigen Traditionals, präsentierte zum Ende hin aber auch noch Material von ihrem aktuellen Album "Dreckfresser". Das Konzert wusste auf ganzer Linie zu überzeugen, die Band gab Vollgas und wirkte richtig gut drauf. Es war wirklich eine Freude, Metusa in dieser ganz neuen Form so in Hochform zu sehen!
Richtig gut drauf: Metusa
Unseren für Metusa eingenommenen Platz in der ersten Reihe behielten wir gleich bei, denn nach einer kurzen Pause ging es weiter mit den Feuerkünstlern von Spiral Fire. Deren Show war wie immer sehr sehenswert und wies auch das eine oder andere neue Detail auf.
Während des folgenden nächsten Streuner-Konzerts zogen wir uns erst einmal vom Bereich vor der Bühne zurück und machten es uns am Ententeich gleich hinter dem Veranstaltungsplatz bequem. Dies ist in jedem Jahr der perfekte Platz, wenn man sich mal ein wenig Ruhe von all dem Trubel der Kirmes wünscht.
Im Anschluss ging es dann aber für ein letztes, leider unvollständiges Konzert zurück zur Bühne. Unseren Tagesabschluss bildeten die Cobblestones, die mit ihren lebhaften Irish Folk Songs gewohnt für Stimmung sorgten. Darum tat es mir auch sehr Leid, dass wir das Konzert vor dem Ende verlassen mussten, um genug Zeit für den Weg zum Bahnhof zu haben.
Sláinte! Die Cobblestones
Dieser Weg ist im Grunde nicht besonders lang, aber er führt eben genau über das Gelände der Kirmes. Und das ist, wie man sich sicher denken kann, an einem späten Freitag Abend mehr als gut gefüllt. Mit anderen Worten: Streckenweise kamen wir kaum voran und machten uns schon Sorgen, dass selbst die großzügig eingeplante Zeit nicht genügen würde.
Zum Glück schafften wir es am Ende doch, auch wenn es unheimlich anstrengend und nervig war. Solche Massenveranstaltungen sind einfach nichts für mich und ich verstehe auch nicht, wie man Spaß daran haben kann, sich den ganzen Abend im Schneckentempo durch eine solche Menschenmenge schieben zu lassen und dabei von den Buden und Ständen sicher kaum etwas zu sehen. Aber wem es gefällt... Ich halte mich da lieber weiter an den kleinen, aber feinen historischen Jahrmarkt.
Der 22. Oktober war ein Tag, den ich mir schon lange rot im Kalender markiert hatte. An diesem Tag nämlich gaben Fjørt, eine der derzeit wohl unumstritten besten Bands aus Aachen, endlich einmal wieder ein Heimspiel in der alten Kaiserstadt. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Musikbunker an diesem Abend aus allen Nähten zu platzen drohte.
Eröffnet wurde der Abend aber zunächst von Ashes Of Pompeii. Obwohl schon seit vielen Jahren eine Institution in der deutschen Post-Hardcore-Szene, bekam ich sie an diesem Abend zum ersten Mal live zu sehen. Der Sound der vier Herren wusste zu überzeugen, sodass ihnen die Aufmerksamkeit des Publikums schnell sicher war. Sehr zum Glück meiner Freundin und mir im übrigen, denn so wurde das ständige Hin - und Hergerenne zwischen Bühne und Theke kurzzeitig etwas eingedämmt. Anscheinend ist es ein Naturgesetzt, dass sich der Gang grundsätzlich immer um die Menschen herum bildet, die ohnehin schon so klein sind, dass sie fast nichts sehen, auch wenn sich gerade keine 1,90-Kerle mit über dem Kopf balancierenden Biergläsern an ihnen vorbeischlängeln. ;)
Hörprobe Ashes Of Pompeii:
Nach einer Umbaupause ging es dann mit Fjørt weiter. Und was soll ich sagen: obwohl wir von unserem Platz aus fast nichts sahen, war das Konzert gewaltig! So viel Energie auf der Bühne, die sich natürlich auch auf das Publikum übetrug, habe ich schon eine ganze Weile nicht erleben dürfen. Fjørt spielten eine schöne Mischung aus neuen Songs vom zweiten Album "Kontakt", aber auch ältere Stücke, sogar von der Debut-EP "Demontage". Bei vielen Songs wie z.B. dem beeindruckenden "Paroli" sang dann auch der halbe Musikbunker lautstark mit, was ziemlich beeindruckend klang.
Irgendwie viel zu schnell war der Auftritt der Band dann aber auch schon wieder vorbei. Mit viel Mühe kämpften wir uns zum Merchstand durch, um uns endlich das neue Album zuzulegen. Dieses erwies sich übrigens als so großartig, dass es zumindest bei mir seitdem quasi in Endlosschleife läuft.
Hörprobe Fjørt:
Obwohl wir eigentlich vorgehabt hatten, noch ein wenig zu bleiben, machten wir uns doch recht bald auf den Heimweg. Auch nach dem Ende des Konzertes wollte sich der Musikbunker so gar nicht leeren, und auf Dauer wurde das ziemlich anstrengend, sodass wir den Rückzug antraten.
Anstrengende Menschenmassen hin und her, war es trotzdem ein toller Abend. Und beim nächsten Mal (das hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt) wissen wir dann auch, dass der gemeine Fjørt-Fan mindestens 1,80m groß ist und sichern uns rechtzeitig einen Platz ganz vorne. Damit wir auch mal was sehen und nicht ständig umgerannt und in Bier gebadet werden. :P
Hallo zusammen! Ich hoffe, ihr habt alle ein schönes Halloween oder Samhain-Fest gehabt. Über meines kann ich wirklich nicht klagen, auch wenn die Vorbereitungen etwas hektisch verliefen. Wir waren irgendwie spät dran mit dem Dekorieren dieses Jahr, die Kürbis-Laterne wurde erst am Sonntag geschnitzt. Da es momentan noch so warm ist, war das im Nachhinein betrachtet aber vielleicht gar nicht so verkehrt, dürften doch viele der Laternen, die bereits Wochen vor Halloween vorbereitet wurden, das Fest gar nicht mehr erlebt haben.
Echte Kürbislaterne vs. Wachskonkurrent
Neben dem Kürbisschnitzen habe ich den Tag vor Halloween noch für eine kleine Bastelei benutzt, die vor einiger Zeit in einem gratis-Magazin von Aldi Süd vorgestellt wurde und die mir da so gut gefallen hatte: Mumien-Windlichter!
Das ganze war superschnell gemacht, und alles was es brauchte waren leere Marmeladengläser, Mullbinde, Wackelaugen und Klebstoff. Die Augen hätte man natürlich auch einfach aus Bastelpapier ausschneiden können, wie es in der Vorlage vorgeschlagen wurde. Doch irgendwie fand ich Wackelaugen einfach niedlicher. :D
Mumien-Windlichter
Ein bisschen Blödsinn war dieses Jahr dann wohl auch dabei, als ich beschloss, unsere Mandarinen (ok, korrekt: Satsumas, die im übrigen noch kein gechmackliches Erlebnis bilden) als Kürbisse zu tarnen. Aber die waren schließlich auch orange und da konnte ich nicht widerstehen. ;)
Halloween-Satsumas
Am 31. Oktober selbst wurde es dann Zeit zum Backen. Ziel in diesem Jahr war es, einen Kuchen zu backen, der wie ein Friedhof aussehen sollte. Ich finde, das Vorhaben ist ganz gut gelungen. Die Grabsteine bestehen aus ganz gewöhnlichem Teig für Ausstech-Plätzchen (nicht zu dünn ausrollen, sonst brechen sie zu leicht beim in den Kuchen stecken), die Inschrift aus Zuckerschrift, wobei hier natürlich auch Schokolade möglich gewesen wäre.
Grabfeld-Kuchen
Der Kuchen selbst ist ein leicht umgestalteter Maulwurfkuchen. Die Menge der Sahnefüllung wurde um mehr als die Hälfte verringert, damit das Endergebnis kein Berg, sondern ein Feld ist. Außerdem habe ich die Bananen durch Preiselbeeren aus dem Glas erstezt. Das passte für mich optisch und auch geschmacklich einfach besser zu Halloween.
Süßigkeiten waren natürlich auch vorbereitet, und als es dunkel wurde, kamen - angelockt von unserer zahlreichen Deko - auch tatsächlich mehrere Gruppen mit dankbaren Abnehmern, teils sogar in sehr süßen Kostümen. Da ich Halloween wirklich gerne mag, hat mich das natürlich gefreut. Mal schauen, ob sich das Fest hier in den nächsten Jahren fest etablieren kann. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen! ♥