Montag, 23. Februar 2015

CD-Vorstellung: Faey - Golden Apples

Und hier kommt ein weiterer Titel aus meiner Musik 2014 Topliste:

Interpret:
Faey
Album: Golden Apples
Erschienen: 2014
Label: Screaming Banshee

Tracklist:

1. Golden Apples | 2. The Moon | 3. Neue Wege | 4. Sehnsucht | 5. Armies In The Sky | 6. Stürme | 7. Gipsy | 8. Faey | 9. Northerne Wind | 10. Armahan Kulku | 11. Die Blätter fallen | 12. Another Child

Bereits im vergangenen März erschien das mit Spannung erwartete Debütalbum der deutschen Folk-Pop-Band Faey. Ins Leben gerufen wurde die Band von Sandra Elflein, die dem einen oder anderen noch als Sängerin von Faun zur Zeit vom "Buch der Balladen" in Erinnerung geblieben sein dürfte. 

Obwohl mittlerweile zur richtigen Band angewachsen, wurde der erste Tonträger noch von Sandra Elflein und Dominik Schödel mit der Hilfe von Gastmusikern aufgenommen, unter ihnen Simon Michael Schmitt (Subway To Sally), der sich auch für die Produktion verantwortlich zeigte.
Optisch kommt der Silberling schon einmal äußert vielversprechend im Digipack mit ausführlichem, liebevoll gestalteten Booklet daher. Doch auch inhaltlich hat "Golden Apples" einiges zu bieten: Faey sagen von sich selbst, Musik machen zu wollen, welche die Hörer durch geheime Türen in ferne Zeiten und fremde Welten zu entführen vermag. Diesem Anspruch werden sie schon auf dem Erstlingswerk mehr als gerecht.

Auf der CD finden sich Songs Englisch und Deutsch, ein Text kommt sogar in finnischer Sprache daher. Einige der Lyrics hat Sängerin Sandra Elflein selbst geschrieben, doch der Großteil sind vertonte Gedichte. Gleich mehrfach begegnet einem der Name Robert Louis Stevenson, der wohl jedem als Autor der Schatzinsel bekannt sein sollte. Dass er auch Dichter war, war mir persönlich vorher unbekannt - was eine Schande ist, denn zumindest die von Faey ausgewählten Texte "The Moon", "Armies In The Fire", "Faey" und "Another Child" sind wunderschön! Mit William Butler Yeats ("Golden Apples"), Joseph von Eichendorff ("Stürme") und Friedrich Schiller ("Sehnsucht") findet man aber auch noch andere Poeten auf dem Album.

Meinem Empfinden nach ist es Faey wunderbar gelungen, jedem der vertonten Gedichte einen passenden musikalischen Rahmen zu geben. Die Musik unterstreicht stets die Stimmung der Gedichte, sodass man sich wahrhaftig in den Inhalt hineinträumen kann. Gerade beim Abschlusslied "Another Child" entsteht bei jedem Hören die Geschichte des Gedichts so klar vor meinen Augen, als würde ich dazu einen Film schauen.

Damit keine Missverständnisse aufkommen, weil ich die Fremdtexte so über den Klee gelobt habe: Auch die Songs mit Sandra Elfleins Texten gefallen mir alle wirklich richtig gut, besonders "Die Blätter fallen" hat es mir angetan und sich schnell zu meinem Lieblinssong des Albums gemausert. Auch das ganz ohne Gesang auskommende, energiegeladene "Gypsy" ist ein richtiges Highlight.
Musikalisch bewegen sich Faey wie bereits eingangs erwähnt im Bereich irgendwo zwischen Folk und Pop. Musikalisch geht es manchmal sehr poppig zu, die Folk-Instrumentierung verhindert aber zum Glück jedeJedes Abrutschen in Richtung Schlager, was bei deutschen Texten ja leider sehr schnell passiert. Für mich dürfte es dennoch gerne noch mehr Richtung Folk gehen, aber das ist natürlich rein subjektiv. Ein großartiges Album bleibt "Golden Apples" so oder so. Bleibt nur noch zu sagen: Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen auf nordrhein-westfälischen Bühnen! :)

Meine Bewertung:

♥♥♥♥
[4/5]

Hörprobe:


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