Letzte Nacht hat mein Wecker einmal ungewöhnlich früh geklingelt, nämlich um 4 Uhr. Der Grund dafür war natürlich die totale Mondfinsternis mit ihrem Blutmond.
Und was soll ich sagen? Das frühe Aufstehen hat sich wirklich gelohnt! Das Wetter hätte besser nicht sein können - ziemlich kalt und entsprechend schön klar. Einzig die Straßenlaternen in meiner Wohngegend haben das Vergnügen des Betrachtens ein wenig getrübt.
Fürs Fotografieren habe ich eigentlich nicht die geeignete Ausrüstung, aber probiert habe ich es natürlich trotzdem. Herausgekommen ist dabei unter anderem dieses Bild:
Blutmond über Übach-Palenberg, NRW
Ist zwar nicht perfekt geworden (leider etwas unscharf), aber ich bin doch durchaus zufrieden. Ein schönes Andenken an dieses wunderschöne Spektakel!
...war ich mal wieder ziemlich viel unterwegs und habe einiges erlebt, was hier in der kommenden Woche noch zu berichten sein wird.
Zeit werde ich dafür jedoch nicht vor Dienstag finden, denn morgen begebe ich mich schon wieder auf die Reise. Eine Freundin feiert ihren Geburtstag und hat sich dafür etwas besonderes einfallen lassen: eine Flöten-Session! :D
Ich übe darum schon seit einigen Wochen (mal mehr, mal weniger) fleißig diverse Mittelalter-Klassiker und einfache Irish Folk Traditionals auf meinen Flöten, damit ich angemessen vorbereitet bin.
Dafür habe ich sogar meine gute alte Moeck Sopran-Blockflöte aus der Zeit der musikalischen Früherziehung (welch schöner Begriff, gell?) wieder aus dem Schrank geholt. Und natürlich meine erheblich jüngere Clarke Celtic Tin Whistle in D Stimmung. Und möglicherweise wird die kleine 6-Loch-Ocarina vom Mittelaltermarkt auch noch eingepackt, man kann ja nie wissen... Entwickle ich da etwa einen Flöten-Tick? :D
Jedenfalls sollten sich die Nachbarn der feiernden Freundin auf einiges gefasst machen, denn Meisterinnen des Faches sind wir wohl alle (noch) nicht. Lustig wird es aber sicher in jedem Falle. :)
Wie bereits im letzten Post angedeutet, war ich vergangenes Wochenende noch einmal auf einem Open Air unterwegs. Es handelte sich dabei mal wieder um eine Veranstaltung des MPS, und zwar um den letzten NRW Termin der Saison in Borken.
Lange war ich mir unschlüssig, ob ich überhaupt fahren soll. Freitag anreisen ging nicht und überhaupt finde ich Zelten gegen Ende September immer so ein bisschen heikel. Schlechte Erfahrungen und so. :D
Nach Überlegungen mit einer ebenfalls unschlüssigen Freundin ließ sich dann aber ein guter Kompromiss finden: ein verkürzter Tagesausflug am Samstag.
Also machte ich mich am Samstag Morgen auf den Weg, um pünktlich zur Eröffnung anzukommen, wurde von meiner Freundin am Bahnhof in Borken aufgesammelt und wir stürzten uns ins Getümmel. Schlau geworden aus dem nasse-Füße-Desaster in Telgte hatte ich mir mittlerweile Gummistiefel angeschafft und diese auch eingepackt, nachdem sowohl vom Veranstalter als auch von Versengold über facebook der Nutzen solcher auf dem Gelände angemahnt wurde. Und sinnvoll waren sie wirklich, denn insbesondere die Wege wurden im Laufe des Tages zusehends matschiger.
Das MPS in Borken zählt insgesamt zu den kleineren Terminen der Veranstaltung und das Wetter war an diesem Tag auch nicht überwältigend, sodass die Veranstaltung zwar ordentlich besucht, aber nicht überlaufen war.
An das Musikprogramm an diesem Samstag hatte ich keine hohen Ansprüche, lediglich die großartigen The Dolmen wollte ich unbedingt sehen. Das ließ sich auch problemlos 1 1/2 Mal einrichten (beim zweiten Anlauf verpassten wir leider das halbe Set, weil wir bei Toilette & Nahrungsbeschaffung anzustehen hatten). :D The Dolmen hatten wieder Anja (ehemals Metusa) an den Flöten dabei und auch am Schlagzeug gab es externe Unterstützung in Form von Chris (ebenfalls ex Metusa). Außerdem hatte Josh ein neues Spielzeug dabei (eine Posaune), was Kayleigh fast zur Verzweiflung brachte und zu einer überaus interessanten Version meines Dolmen-Lieblingssongs "Dead Cats Don't Meow" führte. :D
Ansonsten ließen wir uns eigentlich den ganzen Tag mal hier hin und mal dort hin treiben, sahen das wirklich gute Nachmittagsset von Saltatio Mortis, ein wenig von Mr. Hurley & die Pulveraffen und recht viel Saor Patrol, deren neuer Mann an den Trommeln zu überzeugen wusste.
Da ich diesmal gar keine Fotos gemacht habe und es hier sonst so karg aussieht, binde ich an dieser Stelle einfach mal ein schönes Saor Patrol Video ein. Duncarron, wo dieses Video entstanden ist, ist überhaupt der Grund für die Existenz dieser Band. Mit ihren Auftritten, Aufnahmen und Merchandise-Artikeln sammelt die Band nämlich Geld für den Ausbau dieses historischen Dorfes in Schottland. Eine feine Sache, wie ich finde, weswegen man die Info ja auch ruhig mal ein wenig teilen kann.
Ansonsten nutzten wir noch ein letztes Mal das kulinarische Angebot möglichst gut aus. Zum Mittagessen gab es für mich Schupfnudeln mit Vanillesauce und Mohn (köstlich!), und für den Heimweg dann noch den Baumstriezel des Jahres mit Schokolade & Kokos (ebenso köstlich!).
Nach dem Abendkonzert von The Dolmen war es dann auch schon Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Die ersten Töne von Omnia vernahmen wir noch im Vorbeigehen, aber sehen konnten wir die Band dieses Mal leider nicht.
Dennoch war es ein gelungener Tagesausflug und der Gedanke, dass nun eine so lange Pause folgt, macht mich schon ein wenig wehmütig. Es ist doch unglaublich, wie schnell der Sommer dieses Jahr wieder vergangen ist...
Da war ich mal wieder ein klitzekleines Bisschen blogfaul in der letzten Zeit, stelle ich gerade fest. Deswegen hier mal ein Update. :D
Veranstaltungstechnisch ist bei mir im September dieses Jahr einfach sehr wenig los, aber eine letzte Open Air Sache gab es noch am vergangenen Samstag und der Bericht folgt dann auch irgendwann die Tage.
Dafür ist dieser Monat sehr reich an Geburtstagen. Am 11. September war ich zum Geburtstag bei einer Freundin eingeladen und hatte dort einen sehr schönen Abend mit ihr, ihrem Freund und ihrer Familie mit leckerem Essen und vielen lustigen Gesprächen.
Nur sechs Tage später stand dann mein eigener Geburtstag an. Eigentlich war der Plan, an diesem Tag etwas mit besagter Freundin zu unternehmen, aber das Wetter war uns nicht hold, so dass das Ganze spontan einen Tag nach hinten verschoben wurde. Meinen Geburtstag verbrachte ich ganz schlicht mit meiner Familie. Viele Freunde gratulierten mir und ich wurde reichlich beschenkt. So übergaben meine Eltern mir mit den Worten "Willkommen in der Neuzeit" mein erstes Smartphone. Vorher hatte ich ein sicher zehn Jahre altes Handy benutzt, welches meinen bescheidenen Ansprüchen sicher auch noch ewig weiter genügt hätte, wenn nicht der Akku langsam aber allmählich immer schwächer geworden wäre. Als Wecker benutze ich es derzeit aber noch immer. :P
Am nächsten Tag war es dann aber soweit und meine Freundin und ich setzten unseren Plan in die Tat um und gingen Minigolf spielen. Dafür, dass wir beide das schon seit Jahren nicht gemacht hatten, schlugen wir uns gar nicht so schlecht, finde ich. Immerhin einmal gelang es uns sogar, den Ball mit nur einem Schlag einzulochen. :D
Da danach noch Zeit war, beschlossen wir auch noch ein wenig Kubb (aka Wikingerschach) zu spielen. Auch das hat großen Spaß gemacht und wir nahmen uns vor, das bald mal zu Wiederholen.
Ein weiterer Geburtstag steht diesen Monat noch aus, den wir am Tag selbst mit einer Flötensession feiern wollen, weswegen ich die Nachbarn momentan ständig mit zahlreichen Übungen auf meinen verschiedenen Flöten quäle. :D
Ansonsten wuselt bei uns zu Hause noch immer eine sechsköpfige Katzenkinderbande herum, die gestern ihren ersten Ausflug zum Tierarzt hinter sich bringen musste. Einem der Kätzchen ging es gestern plötzlich gar nicht mehr gut, es fraß nicht und zitterte. Die Tierärztin stellte als Ursache sehr schnell Wurmbefall fest, sodass die kleinen alle eine Wurmkur verpasst bekamen. Heute geht es der Kleinen zum Glück schon wieder etwas besser. Die Geschlechter ließen wir bei der Gelegenheit auch gleich bestimmen, waren wir uns nach der eigenene Bestimmung doch teilweise nicht ganz sicher: 4 Katerchen und 2 Katzendamen ergab die Untersuchung.
Und die Zeit der Trennung liegt leider auch nicht mehr fern, schließlich können wir sie nicht alle behalten. Eines oder zwei der Kleinen werden aber diesmal wohl bei uns bleiben und eines oder zwei wird/werden hoffentlich an eine Freundin vermittelt, sodass sie auch nicht ganz aus der Welt sind.
Die Mutter der Kleinen gehörte ja eigentlich gar nicht uns (sonst wäre sie auch schon längst kastriert gewesen ^^), sondern Nachbarn ein paar Häuser weiter. Diese sind nun gestern weggezogen, und zwar ohne ihre Katze. Wie wir heute erfahren haben, hätte ihnen sonst heute die Zwangsräumung bevorgestanden... Ich frage mich dennoch, wie man so einfach sein Tier zurücklassen kann und wie es nun mit ihr weitergehen soll.
Erschienen: Ab 2009 in Japan, ab 2013 in Deutschland
Verlag: EMA
Bände: 10 (abgeschlossen)
Die Handlung von "Namida Usagi" beginnt am ersten Tag eines japanischen Mittelschool-Trimesters. Alle sind aufgeregt und fragen sich, wer wohl ihr neuer Sitznachbar werden wird. So auch die schüchterne Momoka Usami, Hauptperson des Mangas. Zunächst scheint es, als hätte sie ziemliches Pech bei der Sitzplatzverteilung: Als Nachbar wird ihr der verschrobene Takahiro Narumi zugewiesen, der ihr erstmal glatt die kalte Schulter zeigt.
Doch "Namida Usagi" wäre kein richtiger Shojo-Manga, wenn es dabei bliebe. Bald schon entdeckt Momoka, dass Narumi eigentlich gar nicht so unausstehlich ist, wie sie am Anfang befürchtet hatte und es kommt, wie es kommen musste: Sie verliebt sich in ihn.
Doch wie man anhand der Länge des Mangas (immerhin 10 Bände) schon ahnen kann, steht einer glücklichen Beziehung einiges im Weg. "Namida Usagi" verfolgt nun Momokas Kampf um Narumis Herz, die Schwierigkeiten in ihrer Beziehung zueinander und natürlich auch das ganz normale Leben um sie herum.
Mir persönlich hat "Namida Usagi" vom Anfang bis zum Ende sehr gut gefallen. Aufgefallen war mir der Manga wegen den für mich äußerst ansprechenden, pastellfarbenen Coverartworks und den schönen, aber nicht zu übertrieben niedlich wirkenden Zeichnungen.
Auch die Story konnte mich überzeugen, da ich genau solche ruhigen und unaufgeregten Shojo / Slice of Life-Titel mag. Hauptperson Momoka ist ein Mädchen, das man schnell lieb gewinnt: Sie ist niedlich, sympathisch und einfach normal, wodurch man sich gut mit ihr identifizieren kann. Auch ihre und Narumis Mitschüler werden ab und an einmal in den Fokus gestellt und bleiben so zum Glück nicht nur charakterloses Beiwerk.
Für mich war "Namida Usagi" definitiv einer der schönsten Shojo-Titel, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Wer auch an Titeln wie "Kare Kano", "Nah bei dir - Kimi Ni Todoke" oder "Bokura ga Ita" Gefallen findet, sollte definitiv mal einen Blick riskieren!
Vorletztes Wochenende ist es passiert: Mich überkam die Lust, etwas in der Küche auszuprobieren. Da mich zudem auch noch ziemlich das Fernweh gepackt hatte (und auch bisher nicht wieder losgelassen hat), sollte es etwas Schwedisches werden.
Also wurden die Kochbücher gewälzt und die Entscheidung fiel schließlich auf einen Klassiker der schwedischen Küche: Janssons Frestelse oder zu Deutsch Janssons Versuchung.
Bei dem Gericht handelt es sich um einen Kartoffel-Anchovis Auflauf, der in Schweden traditionell zum Weihnachtsessen gehört, jedoch auch rund um das Jahr gegessen wird.
Und ich gestehe: gegessen hatte ich Janssons Frestelse bisher nur als Fertigprodukt während vergangener Schwedenaufenthalte. Höchste Zeit also, sich einen vernünftigen Überblick zu verschaffen, wie das ganze als echte Hausmannskost schmeckt!
Janssons Frestelse - von oben betrachtet :D
Zutaten:
6-8 Kartoffeln (je nach Größe)
2 Zwiebeln
125g Anchovisfilet (in Ölmarinade)
200 ml Sahne
Semmelbrösel und Butter zum Gratinieren
Zubereitung:
Zunächst werden die Kartoffel geschält, in Stifte geschnitten und für eine Weile in ein Wasserbad gelegt. Während die Kartoffeln ziehen, kann man sich schonmal an die Zwiebeln wagen. Auch diese werden geschält und geschnitten und dann in der Pfanne kurz angebraten.
Die Anchovisfilets werden aus ihrer Marinade geholt, die Marinade dabei aber aufgehoben - die brauchen wir später noch.
Als nächstes benötigt man eine nicht zu niedrige Auflaufform. Deren Boden wird mit der Hälfte der Kartoffelstifte bedeckt, darauf kommen dann die Zwiebeln und schließlich die Anchovisfilets. Mir persönlich waren diese so, wie sie aus dem Glas kamen, zu groß, weswegen ich sie vorher etwas zerpflückt habe. Das Ganze wird dann noch mit den restlichen Kartoffeln bedeckt und mit der Hälfte der Sahne und der Anchovis-Marinade bedeckt und je nach Geschmack mit etwas Pfeffer gewürzt. Salzen ist nicht nötig, die Anchovisfilets bringen genug Salz mit!
Der Auflauf kommt nun in den auf 200°C vorgeheizten Ofen. Die Backzeit beträgt ca. 50-60 Minuten. Nach etwa der Hälfte der Zeit werden noch der Rest der Sahne und der Anchovismarinade hinzugefügt, außerdem erhält der Auflauf noch eine Schicht aus Semmelbröseln und Butterflöckchen. Fertig ist Janssons Versuchung!
***
Mir persönlich hat der Auflauf total gut geschmeckt, allerdings würde ich beim nächsten Mal vermutlich nicht mehr die ganze Anchovis-Marinade verwenden, da diese (zumindest die von mir verwendete) wirklich sehr salzig und auch ziemlich ölig war. Trotzdem bin ich mir sehr sicher, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass ich diesen leckeren Auflauf gemacht habe!
Von Janssons Frestelse existieren übrigens auch verschiedene Alternativen wie Karlssons Frestelse, für das anstelle von Anchovisfilets Bücklinge verwendet werden. Und auch wer partout keinen Fisch mag, muss nicht auf eine Variation dieses Gerichts verzichten - dafür sorgt die fisch-freie Variante Svenssons Frestelse. :)
Beim gerade vergangenen Pirates-Festival haben die Schweden von Ye Banished Privateers ein wenig die Werbetrommel gerührt für eine weitere Piratenband aus ihrem Heimatland: Stormfrun.
Mein Interesse war geweckt, die Recherche ergab Folgendes: Stormfrun kommen aus Eskilstuna und machen laut ihrer Homepage seit 10 Jahren gemeinsam Musik. Es ist ihr Ziel, die Geschichte des 17. & 18. Jahrhunderts aus der Sicht einer Piratenmannschaft zum Leben zu erwecken. Dafür beschäftigen sie sich auch selbst eingehend mit dieser Geschichte und nähen ihre eigene Kleidung. Auf der (leider nur schwedischen) Homepage der Band gibt es auch einige informative weiterführende Links zur Zeit der Piraten.
Stormfrun spielen Folk, und zwar sowohl traditionelle Lieder als auch eigene Stücke. Die Texte sind in Englisch und Schwedisch gehalten. Die Band hat auch schon eine CD veröffentlicht. Als Hörprobe möchte ich euch ihr Video zum Song "Djävlar från Havet" (für weiteres Textverständnis die Untertitel aktivieren :P) nicht vorenthalten:
Also ich kann mich jedenfalls der Meinung der Privateers nur anschließen, dass auch Stormfrun unbedingt einmal für den einen oder anderen Auftritt nach Deutschland eingeladen werden sollten! ;)
Noch Anfang dieser Woche wollte ich es kaum glauben, dass der Sommer nun tatsächlich schon vorbei sein soll. Bei über 30°C am vergangenen Montag fiel das aber auch wirklich schwer! Doch mittlerweile kann ich es einfach nicht mehr ignorieren: Es ist Herbst geworden.
Heute war ich mit meinem Vater das erste Mal in diesem Jahr Pilze sammeln. Jedes Jahr im Herbst zieht es uns zu diesem Zweck zusammen in den Wald. Und wir sind auch tatsächlich schon fündig geworden:
Es ist zwar noch nicht viel, aber wir hatten auch schon schlechtere Starts in die Pilzsaison.
Ich kann eigentlich jeder Jahreszeit etwas abgewinnen, so auch dem Herbst. Ich mag die Zugvögel, die Spaziergänge zwischen buntem Laub, das Pilze suchen und das Brombeerpflücken. Aber eine gewisse Wehmut bleibt: Wie konnte der Sommer, in dem es so viel zu erleben gab, nur wieder so schnell vorrüber ziehen?
Dieses Jahr kam mir der Sommer einmal wieder besonders kurz vor. Obwohl ich nicht in den Urlaub fahren konnte, bin ich viel unterwegs gewesen und habe viele schöne Dinge erlebt.
Jetzt wird es wohl erstmal wieder etwas ruhiger werden. Ein Festivalwochenende steht mir wohl noch bevor, aber ansonsten bleibt viel Zeit für Anderes. Gut, dass ich noch so viel Lesestoff habe, der auf mich wartet! Und das ein oder andere Bastel/Handarbeitsprojekt schwebt mir auch noch vor...
Irgendwie werde ich die kommenden kühleren Tage schon herumkriegen! :)
Am vergangenen Dienstag habe ich mit einer Freundin wieder einen schönen Ausflug unternommen. Dieses Mal führte uns unser Weg nach Köln. Das Wetter war leider ziemlich bescheiden, aber bei unseren Plänen machte das zum Glück recht wenig.
Unser erstes Ziel lag direkt in Sichtweite des Doms: Das Römisch-Germanische Museum!
Das Römisch-Germanische Museum
Dieses archäologische Museum hat mich wirklich tief beeindruckt. Es gab so viel zu sehen, dass ich gar nicht weiß, wo ich mit dem Erzählen anfangen soll. Erbaut wurde das Museum über den Grundmauern einer römischen Stadtvilla, wovon unter Anderem das prächtige Dionysus-Mosaik zeugt. Dieses riesige und prachtvolle Mosaik zierte wohl einst den Fußboden eines Speisesaals. Man kann nur erahnen, um was für eine prachtvolle Villa es sich bei so einem Speisesaal einst gehandelt haben muss!
Ansonsten beschäftigt sich das Römisch-Germanische Museum anhand archäologischer Funde mit der Stadtgeschichte Kölns. Obwohl - wie der Name ja nahelegt - dabei die Geschichte zur Zeit der Römer im Fokus steht, werden auch Funde aus der Steinzeit bis ins Mittelalter gezeigt. Es gibt eine unheimlich große Anzahl an Alltagsgegenständen wie Keramik oder Glaswaren zu sehen, aber auch Skulpturen, Gedenksteine, Schmuck und noch vieles mehr. Ein wahrer Hingucker ist auch der rekonstruierte Grabbau des römischen Legionsveteranen Lucius Poblicius, das in seiner schieren Größe einfach überwältigend ist.
Zur Zeit unseres Besuchs gab es zudem noch zwei Sonderausstellungen. Eine davon widmete sich der Wasserversorgung bei den Römern. Es gab sehr viel Informatives zu lesen, weswegen wir in diesem Teil der Ausstellung eine ziemlich lange Zeit verbrachten. Die technischen Leistungen, zu denen die Römer fähig waren, um ihren Städten eine gute Wasserversorgung zu gewährleisten, sind wirklich beeindruckend!
Die zweite Sonderausstellung trug den Titel "Medicus - Der Arzt im römische Köln". Zu dieser Ausstellung kann ich leider nichts sagen, denn das Museum war so riesig, dass wir es einfach nicht mehr in diese Sonderaussstellung geschafft haben - und das, obwohl wir über fünf Stunden im Museum verbracht haben. Vielleicht schaffen wir es ja, noch einmal wiederzukommen, bis die Ausstellung am 1. November endet. Denn wiederzukommen haben wir uns definitv vorgenommen.
Wieder draußen taten wir dann erstmal das, was wohl jeder Köln-Tourist macht und betrachteten den Dom. Obwohl ich ihn nun wirklich schon einige Male gesehen habe, ist er jedes Mal wieder ein imposanter Anblick in seiner beeindruckenden Größe!
Kölner Dom
Dann machten wir uns noch auf in Richtung Innenstadt, denn auch ein wenig Shopping stand noch auf unserem Plan. Auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel entdeckten wir den wahrscheinlich tollsten Laden Kölns: Maus & Co. in den WDR-Arkaden!
Das wohl ansprechendste Schaufenster Kölns :D
Leise unsere Begeisterung äußernd betraten wir das Paradies für alle, welche die Sendung mit der Maus, Shaun das Schaf und den Kleinen Maulwurf toll finden. Die freundliche Verkäuferin wies uns dann darauf hin, dass wir auch in laute Begeisterung ausbrechen dürften - denn das täten hier doch alle! ;)
Natürlich verließen wir den Laden nicht mit leeren Händen, Erwachsen werden kann man ja auch später noch...
Dann fanden wir aber wirklich den Weg zu unserem eigentlichen Ziel (nachdem wir uns geschätzte fünf Mal verlaufen hatten und dabei zweimal in eine Anti-Kapitalismus-Demo hineingeraten waren...): Der größte Postkartenladen Deutschlands wartete auf uns! Da wir beide Postcrossing machen, war das natürlich auch eine Art Paradies für uns. Ich hätte stundenlang damit zubringen können, mich durch die wunderschönen Kunstpostkarten zu blättern! Irgendwann entschieden wir uns dann aber doch, welche Karten es sein sollten und traten dann ziemlich kaputt den Rückzug zum Bahnhof an. Und wir waren uns einig: lass uns doch bald mal wieder nach Köln fahren! :)
Hier folgt einer der letzten Titel meiner Bestenliste Musik 2014. Bald kann ich mich also endlich den zahlreichen spannenden Neuerscheinungen dieses Jahres widmen, und das ganz ohne Listendruck! :D
Interpret: La Horde
Album: Vous en reprendez bien une tranche... [Live 2013]
Erscheinungsdatum: 2014
Tracklist:
1. Intro | 2. Il est bien temps | 3. Salut, ça va? | 4. Drunken Sailor | 5. Nos amis les Français
| 6. Inferno | 7. Prince Ali | 8. Chauds comme des petits pains | 9. Ulfednar | 10. Nos amis les Français II | 11. Ti amo | 12. Bella Ciao | 13. La blague d'Arno | 14. La Jument De Michao | 15. Merci Nathalie | 16. La Porte | 17. Faux départ - La blague d'Arno II | 18. Pour la Horde | 19. La blague d'Ar... de Nico | 20. Jean Petit | 21. Veux Morceau - Blanche neige | 22. 90's | 23. Joyeux anniversaire
Mit "Vous en reprendez bien une tranche..." hat es also auch ein Live-Album auf meine Bestenliste von 2014 geschafft. Verantwortlich für dieses Album sind die Belgier von La Horde, die bisher ein Album und eben jene Live-CD veröffentlicht haben.
Wer es nun vermessen findet, wenn eine so relativ junge Band gleich eine Live CD auf den Markt bringt, der kennt La Horde schlecht und hat sie wohl vor allem nie live gesehen. Die Lütticher verfügen nämlich über großartige Live-Qualitäten und bringen einfach jedes Publikum zum Tanzen!
"Vous en reprendez bien une tranche..." bietet so auch alles, was die Band zu bieten hat. Das wären zum einen traditionelle Folkstücke - teils mit Texte, teils rein instrumental - wie "La Jument De Michao" oder den allseits bekannten "Drunken Sailor", zum anderen aber auch Eigenkompositionen wie das hymnische "Pour La Horde". Und dann gäbe es da auch noch eine ganz besondere Spezialität der Band: unerwartete, aber stets absolut großartige Neuinterpretationen verschiedener Lieder. Ein schönes Beispiel dafür ist "Bella Ciao", welches sich bei La Horde wunderbar mit der den meisten aus alten Zeiten bekannten Tetris-Melodie ergänzt - alles als Folk-Version, versteht sich! In "90's" schafft es die Band sogar, dass man plötzlich das unbändige Bedürfnis verspürt, zu all jenen grässlichen Neunziger-Jahre-Eurodance-Stücken zu tanzen, von denen man damals schon als Kind geahnt hat, dass sie irgendwie scheiße sind.
Die Aufnahmequalität der CD stellt im Übrigen auch vollkommen zufrieden. Übernommen wurden auch die Ansagen der Band. Obwohl diese alle (soweit ich das meinem schlechten Schulfranzösisch entnehmen konnte) ziemlich unterhaltsam sind, sind sie auch oft richtig lang, was beim mehrmaligen Hören irgendwann etwas stört. Das ist aber eigentlich auch schon mein einziger Kritikpunkt an "Vous en reprendez bien une tranche...".
Die CD, die es bei Liveauftritten der Band bisher für unglaublich günstige zehn Euro zu erstehen gab, kommt im schicken Digipack daher. Das Booklet ist sehr knapp gehalten, bietet aber Infos zu den Aufnahmeorten der Stücke sowie einige witzige "Pressestimmen" zum Album. Eine durch und durch gelungene Live-Veröffentlichung, die Lust macht, die Band möglichst bald wieder leibhaftig auf einer Bühne anzutreffen!
Für manch Unwissenden muss es seltsam erschienen sein, was am vergangenen Wochenende im sonst so beschaulichen Jülich passierte. Der Klang lauter Schüsse hallte durch die Luft und mehr als ein Captain Jack Sparrow wurde gesichtet. Bereits zum dritten Mal wurde der Brückenkopfpark nämlich zum Ziel von Piraten aus aller Welt als es wieder hieß: Pirates - eine abenteuerliche Zeitreise.
Hatte ich es letztes Jahr noch bei einem Tagesausflug belassen, wollte ich dieses Jahr das gesamte Wochenende dabei sein. Eine Freundin und ich hatten uns darum eine Campingparzelle auf dem an diesem Wochenende nur für Festivalbesucher reservierten örtlichen Campingplatz gegönnt. Und was war das für ein Luxus für uns, die wir von anderen Festivals das Campen auf schlecht gemähten, buckligen Wiesen an Autobahnen gewöhnt sind: Abgesteckte, nummerierte Parzellen! Sanitäranlagen mit echten Duschen! Ein Traum wurde wahr! ;)
Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten und notgedrungen noch einkaufen gegangen waren (ein Hinweis, dass die Sanitäranlagen nicht mit Toilettenpapier ausgestattet sind, wäre freundlich gewesen!) machten wir uns auf den Weg zum Gelände. Obwohl es erst Freitag Nachmittag war, war schon einiges los. Insbesondere Familien mit Kindern waren viele zu finden, was sicher auch durch das großartige Wetter begünstigt wurde. Dieses sollte sich zum Glück das ganze Wochenende über halten.
Schweres Geschütz - wenn auch nicht das schwerste ;)
Wir machten uns zunächst an eine Erkundung des Geländes, schlenderten über den Marktplatz von Port Royal und nach Porto Bello in die Südbastion. Auch bewunderten wir die durchweg aufwändig gestalteten Lager der verschiedenen anwesenden Piratengruppen. Gegen Abend begaben wir uns dann zur Hauptbühne, um uns dort "Die 3 Musketiere" anzusehen. Es handelte sich dabei um eine Lesung, die von Fecht - und Musikeinlagen begleitet wurde. Wir konnten allerdings nicht bis zum Ende bleiben, da wir unbedingt noch einen anderen Programmpunkt sehen wollten.
In Tortuga in der Nordbastion wurde nämlich das Open Air Action Theaterstück "Das Wasser des Alchemisten" aufgeführt, welches sicherlich eines der Highlights des Festivals ist. Wer Interesse hat: Im kommenden Jahr wird das Stück auch im wunderschönen Freilichttheater von Xanten aufgeführt werden. Ich überlege jetzt schon, ob sich ein Besuch einrichten lässt...
Aber zurück zum Pirates-Festival: nach der fulminanten Show war es nämlich noch lange nicht Zeit zum Schlafen gehen, gaben doch Mr. Hurley & die Pulveraffen noch ihr einziges Konzert bei diesem Pirates-Festival. Das ließen wir uns natürlich auch nicht entgehen, genauso wenig wie die ebenfalls anwesenden Ye Banished Privateers, von denen zwei die Band beim "Plankentanz" durch das Schütteln ihres Achterdecks unterstützten. :D
Der Samstag und der Sonntag standen dann für uns wesentlich im Zeichen einer ganz besonderen Band: Ye Banished Privateers! Die vielköpfige Band aus dem nordschwedischen Umeå war bisher bei jedem Pirates-Festival dabei - und wird es hoffentlich auch in Zukunft noch sein! Die Energie, die Ye Banished Privateers auf der Bühne freisetzen, ist einfach unbeschreiblich, das muss man selbst erlebt haben. Zudem gibt es immer noch die eine oder andere spezielle, piratige Bühneneinlage. Da spritzt auch schonmal Blut bis ins Publikum oder jemand endet am Galgen. ;)
Die Mannschaft hat es übel erwischt: Ye Banished Privateers
Am Samstag Abend gab es von der Band auch noch einen ganz besonderen Song zu Hören: "Devils Bellows" war ein Dankeschön für eine von deutschen Fans realisierte Spendenaktion. Akkordeonspieler Björn hatte auf dem Weihnachtsmarkt in Hannover sein Instrument verloren (oder vielmehr: es war ihm gestohlen worden). Mit der spontan ins Leben gerufenen Spendenaktion konnte innerhalb kürzester Zeit genug Geld gesammelt werden, um ihm sein Instrument zu ersetzen. Im Dankessong wurden darum alle Vornamen der Spender genannt. Wenn das mal keine schöne Art ist Danke zu sagen!
Die Fans revanchierten sich mit weiteren Geschenken: So hatte der Fanclub Geld gesammelt und der Band ein großes Banner geschenkt. Außerdem hatte jemand kleine Püppchen der Musiker angefertigt, so dass nun alle über wirklich tolle Miniaturausgaben ihrer Selbst verfügen.
Doch natürlich gab es auch noch andere Bands zu hören: So spielten beispielsweise noch Vroudenspil, die wir uns am Samstag auf der Hauptbühne auch von ganz vorne anschauten. Leider hatte die Band anfangs ziemliche Probleme mit der Technik, weswegen der erste Auftritt etwas kürzer als geplant ausfiel und die Band anfangs sichtlich genervt war. Irgendwann lief es dann aber zum Glück doch und die Fans, die trotz der verlängerten Wartezeit ausgeharrt hatten, wurden mit Songs wie "Küss mich" (einer meiner persönlichen Favoriten :P) entlohnt.
Vroudenspil
Ein weiteres musikalisches Highlight war am Samstag der erste Soloauftritt von Magda Andersson in Deutschland. Magda, die sonst auch bei Ye Banished Privateers singt, präsentierte am frühen Abend mit Unterstützung einiger Bandkollegen ihre eigenen, wunderschönen, ruhigen Folksongs. Das Besondere: sie sang fast ausschließlich auf Schwedisch! Obwohl also der Großteil des Publikums die Texte nicht verstand, hatten sich doch sehr viele eingefunden und lauschten gebannt, in gemütlicher Runde vor der Bühne sitzend.
Magda Andersson
Magda spielte sowohl Songs von ihrer ersten EP und dem in Arbeit befindlichen ersten Album als auch einige Eigeninterpretationen anderer Lieder wie Cornelis Vreeswijks "Blues för Fatumeh" oder (was für besondere Begeisterung sorgte) "Blau wie das Meer" von Mr. Hurley & die Pulveraffen, inklusive eines "So-klingt-deutsch-wenn-du-es-nicht-verstehst" und eines schwedischen Teils. :D
Letzteres Lied hat eine Freundin sogar als Video festgehalten, was ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte:
Doch natürlich gab es nicht nur Musik: Wie bei Piraten üblich wurde viel gekämpft und viel geschossen. Gerüchteweise sogar so viel und laut, dass es Anwohnerbeschwerden gab. ;) Gaukler unterhielten die Besucher mit ihren Künsten, Piraten und Marineangehörige maßen ihre Kräfte, Lesungen wurden gehalten, Theaterstücke vorgeführt, kurzum: es war für jeden Geschmack etwas dabei.
Es wurde viel gefochten in Jülich
Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt. Kulinarische Neuentdeckung des Wochenendes waren dabei für uns Curly Potatoes: Spiralkartoffeln mit verschiedener Würzung nach Wahl an einem Spieß. Sicher nicht unbedingt eine gesunde Hauptmahlzeit, aber unheimlich lecker!
Am frühen Sonntag Nachmittag wurde es dann für uns Zeit, die Welt der Piraten für dieses Jahr zu verlassen. Aber es sieht danach aus, dass wir alle nächstes Jahr wiederkommen dürfen: Das großartige Wetter hat in diesem Jahr für richtig gute Besucherzahlen gesorgt, so dass einem vierten Pirates-Festival im kommenden Jahr voraussichtlich nichts im Weg steht. Ich für meinen Teil bin dann gerne wieder mit dabei!